almis personal blog

Muse: Drones live

Meine erste Begegnung mit Muse verbinde ich mit Zahnschmerzen. Es muss so ums Jahr 2000 gewesen sein, als der Mann mir Songs der ersten Platte Showbiz vorspielte. Wir fuhren mit dem Auto von Favoriten nach Floridsdorf (wie richtungsweisend!), wo damals mein Zahnarzt war. Und wie gesagt, ich hatte ziemliche Schmerzen, während der Mann hellauf begeistert von dieser neuen Band aus England war. Ich musste ihm zustimmen, dass die Songs gut waren, auch wenn ich mich nicht so wirklich drauf konzentrieren konnte.

10.05.16 - 3Seitdem ist viel Zeit vergangen. Mit jedem Album blieben Muse ihrem Stil treu, ohne sich zu wiederholen, immer im Balanceakt zwischen Sperrig- und Massentauglichkeit. Diesen Stil muss man natürlich mögen und die Texte sind nicht unbedingt etwas für Paranoiker. Lyrics wie “Everything about you is so easy to love” sind bei Muse selten, es geht jetzt mehr um Globalisierung, Außerirdische, schwarze Löcher und sowas. Man kann dieses Endzeitdings aber auch nur als Mac Guffin betrachten, und einfach die Emotionalität und Virtuosität der Musik genießen.

Gestern war ich in der Stadthalle, um die Drones-Tour zu besuchen, mein erstes Konzert ganz alleine, da der Mann kurzfristig ausfiel, aber ich hab ihm quasi live berichterstattet. Die Bühne war mittig aufgebaut, Drohnen in riesigen Plastikkugeln schwebten von der Decke. Monitore, Lichtspiele, später auch Ballons und überdimensionales Konfetti, die Bühnenshow ist, wie immer bei Muse, ein Genuß für sich, der nur noch von der Musik getoppt wird. Muse sind eine der besten Live-Bands der Welt, deren Songs live qualitativ noch besser rüberzubringen als im Studio. So wirkt ein Song wie Hysteria auf der Bühne noch viel besser als am Album.

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Was hatte Muse also im Gepäck? Der größte Hit aus frühen Tagen, der auch heute noch super abgeht: Plug in Baby, die Stadion Feelgood-Hymne Starlight, auf die sich auch nicht-Fans meistens einigen können, das enorm bejubelte dabei eigentlich recht verstörende Supermassive Black Hole, und einer meiner Lieblingssongs Map of the Problematique; wenig vom Album Resistance, nur Uprising – das dafür besonders gut angenommen wurde, vielleicht auch, weil es die derzeitige Stimmung in der Zuhörerschaft spiegelt? Wenig gabs auch von der Platte The 2nd law zu hören, die ich persönlich eher nur so am Rande mitbekommen habe. Dafür eine Menge an neuem Material wie Drones, Reapers, Psycho, Mercy und natürlich Dead inside, dessen Zeile “On the outside i’m the greatest guy, now i am dead inside” ein bisschen die Aura von Bellamy beschreiben mag.

Um Zugabe muss man bei Muse nicht betteln, die bringen sie automatisch, direkt an das normale Programm anschließend und genauso soviele Titel, wie sie das vorher geplant haben, im gestrigen Fall: drei. Der Abschluss war mit dem augenzwinkender-epischen Knights of Cydonia natürlich perfekt gewählt. Und da darf nachher gar nichts mehr kommen – zumal Drummer Dominic Horward seine Sticks direkt anschließend ins Publikum geworfen hat.

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Eine gute Rezension des gestrigen Abends findet sich hier.

Langes Wochenende

Ich werde immer noch nicht von Vapiano gesponsert, berichte aber dennoch gerne von meinen Besuchen dort. Samstag waren wir anlässlich des Muttertags mit meiner Mama dort.

Natürlich stimmen die ganzen Klischees, man muss sich selber Essen holen, man muss sich anstellen, man wartet bei der Zubereitung und es ist natürlich nicht mit dem Essen in einem herkömmlichen Lokal vergleichbar. Aber dennoch hat es was, vielleicht, weil man zwar nicht sein Essen selbst erlegt, aber dennoch etwas dafür tun muss und sich nachher erleichtert auf eine der geschmackvollen Sitzgruppen mit der Auswahl an verschiedenen Ölen und der essbaren Botanik fallenlassen kann. Lasagne gibts jetzt übrigens auch.

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DSC_0679Außerdem gibt es derzeit ein spezielles Angebot, das ich allerdings etwas gewagt finde: weiße Pizza (dh ohne Tomaten) mit  Spargel, die nach dem Backen mit Erdbeeren belegt wird. Ähem, okay. Also falls das mal wer kosten will….

Wir haben dann doch lieber die Nachspeisen probiert.

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Am Sonntag war dann tatsächlich Muttertag. Ich stehe dem Tag relativ emotionslos gegenüber, dh ich verabscheue ihn nicht, wie anscheinend viele zumindest in meiner Twitter timeline, aber ich feiere ihn auch nicht speziell. Allerdings hab ich mich darüber gefreut, dass ich eine Nacht ohne Unterbrechungen hatte (=alleine schlafen durfte) und am Sonntagmorgen Frühstück von den Männer zubereitet bekam. Und folgendes Geschenk vom Sohn, bei dem er betonte, dass er sich öfters mit dem Hammer auf die Finger geschlagen hat, aber das wäre es wert gewesen – wird bei mir im Büro aufgehängt:

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The trees

Vor fast drei Jahren haben wir die Vatertagsfichte aus dem Kindergarten in unserem Garten gepflanzt.

Und ja, ich muss sagen, sie blüht und gedeiht und in den drei Jahren ist sie gefühlt doch schon fast einen ganzen Zentimenter gewachsen. Harhar.

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Na ja, aber sie lebt und angeblich kriegen die Bäume irgendwann einen Schub und man kann in ihrem Schatten sitzen. Derweil muss man noch der Marillenbaum herhalten, unter dem wir gestern im Gras gesessen sind, auch wenn man das in den Monaten mit “r” noch nicht soll. Aber mit dem heutigen Tag hat sich das Problem auch erledigt.

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Grandpa

Als Kind war mein Opa wahrscheinlich die wichtigste Person in menem Leben.

Ich habe ja viel Zeit bei meinen Großeltern verbracht und mein Opa war immer mein Vorbild. Sein Vater war im ersten Weltkrieg gefallen, bevor er ihn kennenlernen konnte. Er selbst wurde im zweiten Weltkriegt dreimal schwer verwundet und hat mir erzählt, dass manches Mal nur der Zufall verantwortlich dafür war, dass er nicht getötet wurde. Die frühe Kindheit seines Sohnes, meines Vaters, hatte er aufgrund des Krieges versäumt. Als er schließlich mit Vollbart und natürlich furchtbar aussehend heimkam, lief mein Vater aus Angst vor ihm davon. Das war sicher auch keine einfache Zeit. Trotz dieser Erfahrungen war er ein bewundernswert heiterer und positiver Mensch, der immer versucht hat, das Beste aus dem, was war, zu machen. Er konnte zwar furchtbar über Kleinigkeiten granteln, aber wenn es ernst wurde, war er ein Fels in der Brandung.

Letztens waren wir bei meinem Vater essen und ich habe etwas von meinem Opa erfahren, dass ich noch nicht wusste. Ich wusste zwar, dass er Sozialist war und in der Gewerkschaft tätig, ich wusste auch, dass er mit höheren SPÖ-Politikern bekannt war. Allerdings war mir nicht bewusst, wie eng er mit zb. Anton Benya befreundet war, der ihn auf einer Firmenveranstaltung einmal herzlich mit Du-Wort begrüßte. Die umstehenden Kollegen und nicht zuletzt meine Oma wunderten sich, dass mein Opa – mit diesen Kontakten zu Parteispitze – seine kleine Gemeindewohnung auf dem üblichen, damals recht beschwerlichen Weg beantragt hatte. O-Ton: Warum hast du Benya nie darauf angesprochen?

Aber das war eben auch mein Großvater: er hätte niemals Freundschaft mit Parteifreundschaft verwechselt und er hätte einen wie Benya, der ihm etwas bedeutet hat, nie mit einer solchen Bitte in Verlegenheit gebracht. Ich glaube, er hat die Idee nicht verworfen, sie ist ihm wohl gar nicht erst gekommen. Das hat mich auch noch nachträglich sehr stolz auf ihn gemacht.

Über den Zenit

Letztens beim Einkaufen hab ich im Radio zufällig gehört, dass Herbert Grönemeyer seinen 60. Geburtstag feiert. Die übliche Reaktion: “Was, wieso ist der schon 60, das gibts ja nicht, wie alt war der denn damals, als ich ihn dauernd gehört habe, wohl jünger als ich jetzt bin?” Wobei 60 ist ja das neue 50 usw.

Jedenfalls habe ich das Grönemeyer’sche Euvre auf unserem Schulschikurs auf der Tauplitzalm 1988 kennengelernt. Eine Schulkollegin hatte diverse Kassetten (sic!) mit und neben den nicht ganz unserer Altersgruppe entsprechenden Songs der Ärzte (die ich seitdem auch mag) hatte sie eben Ö und Bochum mit. Wir haben das dann immer nach dem Skifahren gehört und mir haben die Texte imponiert. Damals, entsprechend der Prä-Pubertät, vor allem das gesellschafts- und sozialkritische. Ich habe bewundert, wie jemand dementsprechende deutsche Texte schreibt, die nicht endlos platt sind.

Natürlich hat Grönemeyer dabei auch typisch deutsche Ausdrücke verwendet, die wir in Österreich bestensfalls in unserem passiven Wortschatz hatten, beispielweise “die Seele verhökert“, auf Wienerisch würde das “verschachert” heißen oder, “Womit hab ich das verdient, dass der mich so Blöde angrient“, Wienerisch: “…was schaut der so deppert” oder “Männer baggern wie blöde” Wienerisch: “angraben” oder so ähnlich. Sehr frei übersetzt. Geht mit dem Versmaß halt nicht so zusammen.

Auf dem Album Ö erzählt Grönemeyer sehr ironisch von diesem Workaholic (ein Wort, das es damals noch nicht gab, glaub ich), der feststellen muss, dass seine Partnerin sich in seiner oftmaligen Abwesenheit neu orientiert hat. Das Ganze ist doppelbödig, denn weniger wichtig als der Schmerz ist dem Verflossenen, ein Wörtchen bei der Wahl seines Nachfolgers mitreden zu können – “Aber der muss es doch nun wirklich nicht sein”. Bei Bochum haben wir alle mitgegröhlt, “Wer wohnt schon in Düsseldorf???!” Allerdings mussten wir Österreicher erst im Atlas nachschauen, wo Bochum überhaupt liegt. Aber trotzdem, wenn Herbert von da kommt, dann mochten wir das auch einfach lieber. Harhar.

Das Album Luxus, das etwas später kam, war nicht mehr so erfolgreich, beachtenswert aber zb Ich will mehr, ein Song, der unter zuhilfenahme von metereologischen Metaphern ein Panoptikum körperlicher Grenzgänge beschreibt. Ein sinnlicher, aber dennoch ganz und gar jugendfreier Song. Bei Bleibt alles anders wagt sich Gröni in Gefilde der elektronischen Musik und ist damit recht zeitgemäß. Seine Texte passen gut zu dieser Art Musik. Im Video zur gleichnamigen Single, läuft er vor sich selbst davon, erinnert ein bisschen an das Ramazotti Video zu Piu bella cosa, das etwas früher entstand. Allerdings lief Ramazotti Michelle Hunziger nach und wurde beim Autostopp nicht – wie Herbert – fast von einem Klein-LKW überfahren.

Happy birthday.

Gardening

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Langsam starten wir in den Frühling und nachdem wir im Mai sehr umtriebig sein werdene – zahlreiche Feste wie Erstkommunion und Hochzeiten in verschiedenen Bundesländern  stehen bevor – fangen wir schon jetzt an, den Garten sommerfit zu machen.

Auch der Pool wird wieder ausgewintert.

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Wallfahrt

Nachdem auf orf gerade wieder die Wahlfahrt mit Hanno Settele stattfindet – eines der wirklich gelungenen ORF-Formate – hieß es für uns dieses Wochenende: Wallfahrt nach Maria Grün. Diese kleine Kirche liegt im Prater, gleich beim Lusthaus.

Und zwar mit der Erstkommunionsgruppe. Theoretisch hätte man von der Kirche zu Fuß gehen können, das hätte aber sehr lange gedauert. Und man hätte genauso komplett mit den Öffis hinfahren können – das wäre aber fad gewesen und keine wirkliche Wallfahrt. Also wars ein Kompromiss, wir sind mit der Schnellbahn von Floridsdorf zum Praterstern gefahren, und dann mit der U2 bis Donaumarina anschließend beim Heustadelwasser (siehe Foto)….

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…vorbei, am Rande des Praters zur Kirche. Dauer mit kleineren Aufenthalten ca. 40 Minuten.

DSC_0524(zum vergrößern anklicken!)

Die Kirche – mitten im Nirgendwo – ist sehr hübsch und durchaus gut frequentiert: drei Taufen fanden hintereinander statt. Wir durften zwischendurch mal rein und haben ein bisschen gesungen und gebetet. Danach wurde die Jause verzehrt (das Kind hatte sich Schnitzel auf Brot gewünscht, die ich gestern in großer Zahl hergestellt habe) und verstecken gespielt. Während die restliche Gruppe dann nachhause fuhr, gingen wir mit zwei Schulkollegen auf den  – beim Lusthaus befindlichen – Spielplatz und verbrachten da noch einige Zeit in der Sonne.

War ein sehr netter Tag mit viel frischer Luft!

Weitere Bücher to do’s

Nachdem ich jetzt mit Christine Finkes Buch fertig bin, werde ich mich nun den nächsten Büchern widmen und da gibts, wie erwähnt, einige, die mich interessieren.

Begonnen habe ich gerade mit Schöne Welt, böse Leut’ – Kindheit in Südtirol, das ich von meinem Schwager zum Geburtstag bekommen habe. Ich bin schon sehr gespannt, denn ich bin ja in Südtirol nur angeheiratet und konnte anfangs mit dem Land nicht soviel anfangen, vor allem, weil ich beim ersten Besuch die Menschen überhaupt nicht verstanden habe. Also ihre Sprache. Und auch sonst… Das hat sich mittlerweile geändert und meine drei Monate dort haben mich dem Land sehr viel näher gebracht, vieles verstehe ich dort nun viel besser. Und das Buch wird vielleicht noch einiges weiteres erhellen.

Gerade verschenkt habe ich Andrea Maria Dusls So geht Wien, das ich dann aber auch lesen mag. Es beschäftigt sich, wie der Titel schon sagt, mit Wien und den Dingen, die man sogar als Ur-Wiener vielleicht nicht weiß. Laut Dusl ist Wien, “die Stadt mit den meisten Klischees pro Quadratzentimeter”, sie nennt 24 Kriterien, die einem Wiener zu einem Wiener machen, und sagt gleich, dass diese Liste gerne vom Leser durch eine gleichwertige ersetzt werden kann. Darüber mach ich mir mal Gedanken. Außerdem erklärt sie, dass Schönbrunn eigentlich rosa sein sollte und, wer Jack und Joe und Jill sind. Ich bin schon recht neugierig auf das Buch.

Weitere to reads der nächsten Zeit:

Hierbei handelt es sich übrigens nicht um einen sponsored post. Leider. Harhar.

Easter Holidays 2

Gestern waren wir am Ostermarkt Schönbrunn. Zu Schönbrunn hab ich eine besonderes Beziehung, weil ich vor gut zwanzig Jahren eine zeitlang im Schloß gearbeitet habe, als Schauraumaufsicht, Garderobiere und Auskunftsperson für Touristen.

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Klassisch in Schönbrunn sind diese aufgestellten, “zerbrechenden” Eier, die mit Blumen gefüllt sind. Ich finde, es sieht sehr hübsch aus. Ansonsten bietet der Markt eine relativ große Anzahl an verschiedenen Standeln, mit hochwertigen Produkten wie selbstbemalten Eiern, Marmelade, Ziergegenständen, Osterbaumbehang und ähnliches. Aber alles relativ unkitschig und oft handgearbeitet. Man kann entspannt über den Markt bummeln, auch wenn viel los ist, ist doch genug Platz, um sich nicht gegenseitig zu bedrängen. Dennoch macht ein Schild auf die Möglichkeit eines Diebstahls aufmerksam.

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Der Sohn hat sich ein Küken zum Aufstellen ausgesucht (und ein Schwein aus Holz, ja, es gibt sogar am Ostermarkt Schweine) und dann gemein, ein Küken wäre ein Nestflüchter, das haben sie in der Schule gelernt.  Als ich ihn frage, was das bedeutet, Nestflüchter, meinte er, so genau habe er sich das nicht gemerkt. Darauf ich: “Heißt das, sie laufen aus dem Nest direkt auf die Straße und werden dort von einem Auto überfahren?” Biologie kann ich.

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