almis personal blog

Thanksgiving

In Österreich wird Thanksgiving übrigens am 8. Dezember gefeiert. Na ja, zumindest bei uns. Liebe Freunde haben letztes Jahr erstmals einen großen Truthahn gebraten und wir haben geschmaust. Das hat soviel Anklang gefunden, dass es heuer ein da capo gab. Da aber ein Teil des Freundeskreies im November ausgeflogen war, wurde das Essen auf Dezember verlegt.

Übrigens hatte der Vogel 8,7 Kilo und nein, wir haben ihn zu acht nicht aufgegessen. Haben grade etwas mehr als die Hälfte geschafft. Es gab ja noch eine Menge an side dishes wie Cranberry Sauce, Erdäpfel, Kürbisauflauf mit Marshmellows, Füllung usw. Im Hintergrund liefen übrigens Football-Aufzeichnungen, wegen der Authentzität.

Fazit:

Langes Wochenende

Das lange Wochenende in Wien habe ich u.a. mit folgenden Tätigkeiten verbracht:

– Garten einwintern

– asiatisch essen gehen

– Poker spielen

– bei Freunden übernachten – und sich kurz mal wieder wie ein Teenager fühlen, bis man den Fuß des Kindes im Gesicht hat…

– den (nach eigenen Angaben) aktuellen Lieblingstune des Kindes hören: Immigrant Song von Trent Reznor

– Gran Turismo spielen, lebe ja schließlich mit zwei Männern zusammen (und ja, langsam machts mir wirklich Spaß)

– den ersten “Schnee” bestaunen

– Torte und Nachmittagskaffe entspannt mit anderen Eltern einnehmen und so tun, als wäre es rundherum gar nicht so laut

Jetzt drei Werktage und dann schon wieder langes Wochenende

Sommerabschied, die fünfte

Ein Nachtrag noch vom letzten Wochenende in Wien.

Am Samstag war es – ja man kann wirklich fast sagen: heiß in Wien. Wir haben 25 Grad geschafft, man musste im Garten die Markise runterlassen, sonst hat man geschwitzt und man konnte barfuß gehen.

Tja und am Sonntag? Es nieselte, ein starker Wind wehte und je mehr Zeit verging, desto frischer wurde es. Am Abend fröstelte man mit der Übergangsjacke doch schon einigermaßen.

Und: offenbar war noch kein Wiener daran gewöhnt, seine Sonntage wieder in den eigenen vier Wänden zu verbringen (wie auch wir nicht) – im Gasometer Kino, wo sonst weniger als nichts los ist, stand eine Menschenschlange von ca. 30, 35 Leuten an der Kasse, also machten wir kehrt und fuhren nicht in die Millenium City (wo auch normalerweise genug los ist), sondern ins Apollo, ein eher innerstädtisches Kino, wo es allerdings auch nicht gerade leer war. Vorbei gings am Haus des Meeres, eine Menschentraube passierend, angestellt bis vor die Türe, im Regen.

Wir sahen übrigens Ice Age 4 an, es war Adrians erster Film in Kino und noch dazu in 3d (dh mit Nerdbrillen ausgestattet), er war ziemlich begeistert und hat die 90 Minuten problemlos durchgehalten. Sieht nach einem dritten Cineasten im Haushalt aus.

Bday Location: Haus des Meeres

Dieses Jahr hat Adrian seinen Geburtstag erstmals mit anderen Kindern aus dem Kindergarten feiern wollen. Naiv wie ich bin, dachte ich, dass ich mich so Anfang September mal langsam um eine Location bemühen werde… Ich wollte eine Location buchen, da unsere Wohnung zwar recht geräumig ist, aber auch viele Zimmer hat und damit wenig Kinderparty-gerecht. Abgesehen davon bin ich als Entertainerin auch eher mäßig begabt. Und bei einem Geburtstag Ende September kann das Wetter zwar sehr schön sein, dass man draußen sein kann, aber auch das Gegenteil.

Na ja, gottseidank hat dann eine Kindergartenfreundin ihre Party im Juli gemacht und die Mutter mir anvertraut, dass fast alles über zwei Monate vorher ausgebucht ist. Folge war, dass ich von Mitte Juli bis Anfang August fieberhaft nach Örtlichkeiten gegoogelt und angefragt habe. Und ehrlich: Es ist sehr, sehr schwer (bis unmöglich), gute zwei Monate vor dem Ehrentag am Wochenende einen Hotspot zu reservieren, abseits von Indoor Spielplätzen und Mc Donalds (nix dagegen zu sagen, aber ich stellte mir etwas anderes vor).

Zuerst hatte ich an den Tiergarten Schönbrunn gedacht, aber da waren auch werktags nur noch Möglichkeiten Vormittags um 9 oder 13 Uhr. Ähm. Mitte August bekam ich dann eine Zusage vom Haus des Meeres – für einen Freitagnachmittagum 15 Uhr. Was als Termin auch ok ist, viele Eltern fanden das dann recht praktisch, weil man am Wochenende meistens eh viel als Familie unternimmt.

Heute wars dann also soweit. 10 Kinder waren eingeladen (zwischen 4 und 5 Jahren) und 9 Erwachsene Begleitpersonen kamen mit, plus Baby im Tragerbeutel. Treffpunkt war im Eingangsbereich, wo auch der Souveniershop (Stofftiere!) des Hauses ist. Genau oberhalb ist das Terrarium der Krokodile zu sehen. Gleichzeitig mit unserem Kommen traf eine Seniorenreisegruppe ein. Man kann sich vielleicht das Setting vorstellen. Falls nicht: das eigene Wort war kaum noch zu verstehen. Und als Eltern befand man sich irgendwo zwischen “Ich muss aufs Klo”, “Ich mag dieses Tier haaaben”, “Wo ist die H./der M.” “Wann gehen wir endlich rein?”, “Wieso bewegt sich das Krokodil nicht?” Wie gesagt, man verstand dies Sätze kaum, aber sie waren irgendwo atmosphärisch im Raum. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon kleine Bedenken, wie die Führung mit der Rasselbande funktionieren würde.

Aber oh Wunder, kaum haben wir die Räumlichkeiten betreten, hatte die Entertainerin/Biologin des Nachmittags die Kinder im Griff. Es wechselten sich Rätsel, Suchspiele (Wo ist der Nemo?”) und wissenswerte Kurzinfos ab. Die Antworten der Kinder waren teilweise extrem genial, leider merkt man sich ja wenig davon, aber wir haben öfters mal sehr gelacht. Nach jedem Raum wurden die Kinder wieder zusammengesammelt. Das Highlight war eine Fütterung von freilaufenden (bzw. springenden) Äffchen. Was die so fressen? Lebendige Heuschrecken/Grillen. Und die Kinder hatten da gar keine Hemmungen, sie persönlich zu füttern

Ein Vater ging nicht mit zur Führung, so machten Mr. Almi und ich uns aus, beide auf die (quirrlige) Tochter achtzugeben. Das hörte sich dann so an: “Wo ist L?”, “Da drüben” “”Und wo ist Adrian?” — “Wer…?” (harhar, kleiner Witz). Aber der geneigte Leser sollte die Reizüberflutung, die zehn Kinder und jede Menge vorbei schwimmendes Meeresgetrier verursachen können, nicht unterschätzen. Hab mich immer wieder dabei ertappt, die Kinder abzuzählen und vor Kroko-Terrarium darauf achtzugeben, dass keiner irgendwo raufklettert (was aber eh nicht funktioniert)

Der formelle Teil dauerte gute 1,5 Stunden und dann kam man zum informellen – Zeichnen, Saft trinken und Kuchen essen. Zu dem Zeitpunkt waren die meisten auch schon etwas erschöpft, das Programm war also von der Länge her gerade richtig. Nach dem Kuchenessen (Sachertorte), mit Raumverdunkeln und Kerzen (Adrian: “Ich mag keinen Kuchen”) gabs die Geschenke (Busse und Lego vorallem) und die Kinder konnten durch den Cafeteria-Bereich toben. Dann hieß es langsam ans Heimgehen denken.

Fazit: es war wirklich ein sehr lustiger, lebendiger und aufregender Nachmittag. Das Feedback der Teilnehmer war sehr positiv und das Geburtstagskind war glücklich. Und obwohl die Kinder an der unteren Altersgrenze für diese Art von Geburtstagsfeier waren, lief es wirklich gut ab, was der “Entertainerin” zu danken ist, die den Event sehr kurzweilig gestaltete.

Ich kann den Geburtstag im Haus des Meeres nur weiterempfehlen. Und nächste Woche werde ich wohl die Location für 2013 buchen.

Donaupark retro

Am Donnerstag war der Wetterbricht eigentlich ganz gut. Das Wetter weniger: es war ziemlich frisch, windig und es nieselte. Ich hatte Adrian aber einen Besuch im Donaupark und eine Fahrt mit dem Bummelzug dort versprochen. Und er wollte auch rollern gehen. Also haben wir es trotzdem gewagt.

Bisher habe ich mich wenig mit Instagram beschäftigt, aber ich finde die Donaucity/der Donaupark hat eine ganze Menge Retrocharme. Daher habe ich mich ein bisschen mit den Fotos, die ich dort aufgenommen habe, gespielt.

Dieses Foto vermittelt auch die etwas triste Regenwetterstimmung. Im Donaupark war nämlich – abgesehen von Gärtnern, der Dame vom Ticketverkauf, dem Lokführer und zwei Touristinnen – niemand. Und vom der U1-Station Kaisermühlen bis zur Zugstation Rosengarten geht man – an der Uno-City vorbei – doch ein Weilchen. Meine Oma hätte das als “enterisch” bezeichnet.

Aber in Wahrheit hat das auch seinen Reiz: genauso wie Venedig grau in grau und touristenleer am schönsten ist. Die Saison ist vorbei, man zieht den Kragen hoch und denkt darüber nach, wie laut und fröhlich es an den heißen Tag hier zugegangen sein mag.

Preisfrage: wieviel wiegt eigentlich ein Hipster? Richtig: ein Instagram. Harhar.

Pizzaparty

Zur Erinnerung an unseren Toskana-Urlaub, wo wir einen Ofen im Garten hatten und dank unseres Kochs dreimal fabelhafte Pizza mit Belag nach Wahl zubereitet wurde, waren wir am Freitag zu einer indoor Pizzaparty eingeladen. Der Ofen war zwar kleiner und die Teig-Spezialitäten infolgedessen auch, aber es war sehr lecker.

Mein Lieblingsbelag ist übrigens Tomatensauce, Zwiebel, Thunfisch und Mozarella. Lecker.

Als Adrian ins Bett musste und sich bei den Gastgebern hinlegte, hab ich gleich mit-eingeschlafen. Eine ziemlich schlafarme Woche und gutes Essen haben das begünstigt. Das nennt man denn perfekten Wochenausklang.

Fall

Der Herbst wäre so eine tolle Jahreszeit. Wenn er nur nicht immer nach dem Sommer an die Reihe käme…

Wenn der Herbst kommt, dann hat man das Gefühl, man verliert etwas Kostbares, anstatt das zu genießen, was man stattdessen bekommt. Die frischen Morgen und Abende, das goldene Licht, diesen blitzblauen Himmel, die Dämmerung in Zeitraffer. Die langen Nächt, die heißen Tees und die Konzentration, die Ausdauer. Das schöne Gefühl, die Tür hinter sich zuzuziehen. Nachhause zu kommen. Und auch dieses bittersüße Abschiednehmen von der großen Leichtigkeit.

Für mich ist der September seit fünf Jahren ein noch ambivalenterer Monat, denn 2007 waren das jetzt gerade die letzten Tage eines ganz anderen Lebens. Und ich frage mich seitdem immer um diese Zeit, ob diese klaren Septembertage mir nicht einen Hinweis darauf gegeben haben, dass sich alles ändern würde, meine Art zu leben und meine Art zu denken. Die Intensität meiner Gefühle und Ängste.

Ja, ich liebe den September – weil er es mir nicht leicht macht. Weil er eine Herausforderung ist.

Wir san mim Radel do

Nachdem Adrian seit kurzem Radfahren kann und die Temperaturen in Wien gerade wirklich dazu einladen, haben wir uns am Sonntag auf den Weg zur Donauinsel gemacht.

Ich bin kurz zuvor draufgekommen, dass mein Rad einer Generalüberholung bedarf (bin ca. 15 Jahre nicht mehr gefahren) – und so habe ich mir direkt bei der Floridsdorfer Brücke im Radverleih eines ausgeborgt. Ich habe mich für ein Citybike entschieden, das pro Stunde 6 Euro Leihgebühr kostet. Und im übrigen keinen Rücktritt hat, ahhh Hilfe, bin losgefahren und konnten nicht bremsen, bis mir eingefallen ist, dass die Bremse am Lenker ist. Kleine Schrecksekunde im Angesichts eines herannahenden Autos.

Dafür war die Vermieterin von Adrians Fahrkünsten beeindruckt. Sie hat mich gefragt, wie alt er ist und als sie hörte, dass er fünf wird, meinte sie, er wäre aber sehr zart. Es folgte die übliche Frühchen-Erklärung. Dann erzählte sie mir, dass hier oft Kinder mit 7, 8 Jahren Räder ausborgen, und das Fahren erst zu diesem Zeitpunkt lernen.

Adrian dagegen fährt wirklich super und sehr sicher, es gab keinen Sturz und auch keine brenzlige Situation. Er fährt am Rand, achtet auf die anderen Radler und Fußgänger und passt bei Überholmanövern auf. Er brauchte auch wenig Pausen und wir haben an dem Tag 12 Kilometer geschafft, wobei Adrian noch weiter gefahren wäre, die Konditionsprobleme hatte eher ich. Aber die Donauinsel ist echt toll zum Fahren, sehr eben, und eine beeindruckende Aussicht aufs Wasser, die Schiffe und die Donaucity.

Kommenden Sonntag gibts schon das nächste Training.

Wedding Day

Zu unserem diesjährigen Hochzeitstag Anfang August, den wir wie fast immer in Kärnten verbrachten, habe ich für den Mann, das Kind und die Oma ein kleines Programm geplant. Und nachdem die Selbstständigkeit im ersten Halbjahr so gut gelaufen ist, habe ich auch eingeladen.

Erste Station an diesem Tag war der Wörthersee. Ich hatte eine Rundfahrt mit einem kleinen Schiff (für ca. 80 Passagiere) anvisiert und am Vortag noch Kapitän Didi gemailt. Kurz vor zehn waren wir am Seecorso, wer nicht da war, das war Kapitän Didi. Er bot an dem Tag – aus welchen Gründen auch immer – nur Fahrten ab 11 Uhr an. So hatten wir Zeit, uns ausführlich Bilder von Straßenmalern anzusehen (Romy Schneider, Roy Black, der Wörtersee ist wie man sieht sehr klischeefrei). Die Santa Lucia traf dann aber gottseidank doch noch ein.

Vorteil vom Start um 11 Uhr war, dass die Fahrzeit 1,5 Stunden betrug, statt über zwei Stunden mit 40 Minütiger Pause in Maria Wörth. Eineinhalb Stunden am See reichen dann auch vollauf, obwohl man viele launige Informationen über Promis erfährt die am Wörthersee longieren. Allerdings ist die Hinfahrt auf der Seite von Pörtschach, Velden und Krumpendorf wesentlich interessanter als die andere, weniger bewohnte, Seeseite, wo aber zb. die Flick-Villa steht und Mörtel Lugner angeblich jedes Jahr zum Abspecken hinfährt. Geschmackssache ist die Musik an Bord (Udo Jürgens ist das intellektuelle Highlight). Lecker war dafür der Aperol-Prosecco (Oma zahlte uns das Getränk zur Feier des Tages)

Nach dem Ende der Tour gingen wir in ein italienisches Restaurant in St. Jakob im Rosental mittagessen, das wir vor zwei Jahren zufällig entdeckt haben, es heißt Francobollo und macht unglaublich leckere Lasagne und Calamri fritti. Lachs in Ofenkartoffel als Vorspeise macht auch verlässlich glücklich, oder Bruschetta mit Tomaten oder Pesto. Unheimlich lecker. Auch der Gastgarten ist idyllisch. Das Lokal ist immer auch werktags mittags ziemlich gut besucht.

Am Stausee gabs dann noch Kaffee und nach etwas relaxen am Bauernhof gings am Abend ins Kino zu Moonrise Kingdom. Ein herrlicher Hochzeitstag!

Summertime Sadness

Nachdem der Hochsommer in Wien eingekehrt ist und Adrian noch Kiga-Urlaub hat, bin ich quasi in den Garten gezogen. Der einzige Ort, an dem ich Radio höre. Und täglich mindestens zweimal Lana del Rey (Adrian: “Frauenmusik”), Summertime Sadness:

Irgendwie mag ich den Song. Vielleicht auch, weil es eine bittersüße Zeit des Jahres ist.