almis personal blog

Beim Zahnarzt

Heute war ich bei einem neuen Zahnarzt.

Zunächst musste ich ein 26-seitiges (!) Patientenformular auf einem Tablet ausfüllen. Wollte schon fragen, ob ich da auch gleich mein Testament hinterlegen muss.

Danach kam ich zum Röntgen, wo die Arzthelferin feststelle: “Links oben haben Sie Schmerzen, gell?” Und ich: “Ja, sieht man das so deutlich?” Und sie lächelnd: “Oh ja, sehr gut”. Na bravo.

Anschließend erklärte mir der Arzt das Röntgenbild und, dass er wahrscheinlich eine Wurzelbehandlung werde machen müssen. Ich erzählte ihm daraufhin, dass ich bei solchen Gelegenheiten manchmal Kreislaufprobleme hätte. Er fühlte meinen Puls und meinte dann jovial: “Sie sind ja nicht mal aufgeregt”. Na ja, ich habe ja auch nicht Probleme aus Angst, sondern weil meine Ex-Zahnärztin Spritzen gegen Schmerzen für recht überbewertet hielt.

Nachdem ich eine ordentliche Spritze bekommen habe, lief die Behandlung wirklich gut. Allerdings könnte ich persönlich auf allzu blumige Details zum Prozess an sich verzichten, weil wenn mich mein Kiefer und dessen Pathologien interessieren würden, hätte ich Zahnmedizin studiert. Harhar.

Schirmlos glücklich

Heute Starkregen in Wien.

Ich zum Kind: “Willst du keinen Regenschirm nehmen?”

Kind: “Nein.”

Ich: “Du bist waschelnass, bist du in der Schule bist”

Kind: “Manche Dinge kann man nicht ändern.”

Ich: “Dieses aber schon. Indem man einen Schirm nimmt.”

Circa 97,5 Prozent der Meinungsverschiedenheiten zwischen ihm und mir drehen sich um das Thema “Anziehen”, hier im weitesten Sinn. Kurze Hose, lange Hose, Weste, Jacke, Mütze, Handschuhe. Schirm hab ich tatsächlich eh schon weitgehend aufgegeben. Sonst feilschen wir aber um jedes Grad und vergleichen unsere Wetterapps.

Manchmal denke ich mir, es ist so unnötig, wegen so einem Schwachsinn zu diskutieren, andererseits finde ich dann wieder, besser über sowas als über wirklich wichtige Dinge. Harhar.

Verbindung

Gestern bin ich am Friedhof spazieren gewesen.

Südwestfriedhof am 8. September 2024

Dort habe ich einen alten Mann gesehen, der Blumen an ein Grab brachte. Er wickelte sie vorsichtig aus und arrangierte sie ganz behutsam und gewissenhaft. Die Blumen waren sicher für seine Frau, und diese eigentlich recht alltägliche Geste hat mich sehr berührt. Entweder war er so ernsthaft dabei, weil er selbst ein sehr ordentlicher Mensch ist oder er bemühte sich deshalb, weil das seiner Frau wichtig gewesen wäre, so vermutete ich. Jedenfalls drückte es sehr viel Liebe aus.

An einem schlechten Tag wären mir wahrscheinlich gleich die Tränen gekommen, aber gestern fand ich es einfach schön und friedlich. Deshalb habe ich dieses Posting nun nicht “Abschied” genannt, sondern “Verbindung”. Weil es das für mich ist und ich auch selbst an Verbindung nach Abschieden glaube.

Frühstück Ponykarussell

Nach dem Sommer ist L. endlich wieder aus Niederösterreich zurück und wir waren natürlich gleich Frühstücken. Und zwar im Ponykarussell im Prater. Natürlich unbezahlte Werbung.

Ponykarussell am 6. September 2024

Das ist übrigens ein aktuelles Foto von gestern, dass L. nur bearbeitet hat (danke!). Lustigerweise wurden tatsächlich wirklich gerade stilecht Ponys vorbeigeführt, als wir ankamen.

Das Ponykarussell wurde früher als das genutzt, was der Name schon aussagt, allerdings im Jahr 2016 aus Tierschutzgründen geschlossen. Jetzt ist es ein Cafehaus/Restaurant mit tollem Ambiente, in dem noch die alte Orgel erhalten geblieben ist.

Ponykarussell innen

Es gibt sehr guten Kaffee und alle möglichen Frühstücksvariationen, die lustige Namen wie Vienna Calling, Schokomaus oder Freches Früchtchen haben. Ich habe mich für (Überraschung) Egg Benedict entschieden, da war diesmal sogar Brokkoli dabei:

Lachs mit Salat und roten Rüben Sauce auf Schwazbrot und Egg Benedict

Es war wirklich auch dort ausgesprochen gut und so nett. Danach sind L. und ich noch die Prater Hauptallee runter und wieder rauf gegangen und haben den Schulstart besprochen und uns auch sonst wieder auf den neuesten Stand gebracht.

Endlich wieder Frühstückstreffen on a regular basis!

Der Pragmatiker

In den letzten Tagen war ich aufgrund von einigem organisatorischem Kram und dessen Komplikationen etwas unrund, so dass ich es selber schon als störend empfunden habe.

Ich habe dann dem Kind von unterwegs eine Whatsapp geschrieben, auf die Art sorry, aber ich bin gerade etwas überfordert und nervös und es tut mir leid, dass das gerade so ist. Daraufhin er: “Oida chill, ist doch alles gut.”

Und schickt mir das:

Harhar. Da musste ich schon lachen. Mein pragmatisches Kind.

Als ich dann in die Wohnung gekommen bin, fragte er mich: “Willst du mit dem Schwein kuscheln?” Na unbedingt! Und das hat natürlich auch geholfen.

Danke, noch besser

Am Sonntag kam das Kind im vollen Verstappen-Fan Outfit plus Kappe in den Garten zum Formel 1 schauen.

Ich: Na, heute ist das Vertrauen in den Sieg aber nicht groß. Soll ich dir eine Red Bull Dose auch noch geben?

Harhar. Letztendlich wurde Verstappen mit einem wirklich nicht optimalem Auto in einem erstaunlich spannenden Rennen noch Zweiter und Lewis Hamilton hat gesiegt, was echt überraschend rührend war. Hamilton hat vor ziemlich genau 17 Jahren zum ersten Mal ein Formel 1 Rennen gewonnen. Das Kind wird bald 17 und damals habe ich die F1 gar nicht verfolgt. Jetzt weiß ich mehr darüber, als ich jemals für möglich gehalten hätte und ich weiß natürlich auch, dass Hamilton später Rekord-Weltmeister wurde und manchmal ein “pain in the ass” war; aber oft machen ja schwierige Zeiten einen etwas demütiger, und so wurde Hamilton zumindest mir viel sympathischer in den letzten Jahren. Und das Kind ist auch kein – nach eigener Aussage “toxic Verstappen Fan”, er mag eh praktisch alle Fahrer.

Als wir uns dann von den Emotionen erholt haben und ich aufs Handy schaute, hab ich mich sehr gefreut, wieder von jemanden zu lesen, etwas interessantes geschickt zu bekommen, das macht das Leben gleich viel schöner für mich. Und so ging das Wochenende um einiges besser zuende als es begonnen hatte.

Danke, gut

Manchmal wacht man auf und muss sich irgendwie erst neu zusammensetzen. Am Vorabend war noch alles ok und man ist, wie immer, beim Podcast Hören eingeschlafen, aber am Morgen fühlt sich alles schwer an.

Gestern ging es mir so, dann habe ich gefrühstückt, geduscht und mein große-grüne-Blumen Shirt angezogen, um mich aufzumuntern. Anschließend habe ich mich auf den Weg in den Garten gemacht, in so einer bisschen niedergeschlagenen Stimmung. Da treffe ich im Stiegenhaus einen Nachbarn, plaudere kurz mit ihm und da sagt er mir: “Gut schaust du aus!” Und ich wollte schon antworten: Das müssen die grünen Blumen sein.

Bin aber dann doch irgendwie beschwingter zur Ubahn gegangen, habe mir nur kurz gedacht, ob die Aussage vielleicht nur eine Anspielung auf eine Gewichtszunahme war harhar. Wohl aber eher nicht. Ich habe vor einiger Zeit sieben Kilo abgenommen, genau die sieben, die ich vorher zugenommen hatte und dann kein Gramm mehr, das ist also anscheinend einfach “mein” Gewicht.

Gut, ich könnte aufhören zu naschen, dann würde ich vielleicht noch weiter abnehmen, aber warum soll ich, wenn ich eh gut ausschau, zumindest in grünen Blumen Harhar.

Unser Reel

Heute habe ich auf Instagram ein Reel vom Lokal Hidden Kitchen gesehen, das möglicherweise wegen L. und mir entstanden ist. Harhar.

Immer dann, wenn wir dort frühstücken gehen, sind wir zu früh dran. Ich sowieso von Natur aus und L. hat sich an mich angepasst und dann stehen wir vor dem noch verschlossenen Lokal, das erst um 8.30 aufmacht. Hungrig, ungeduldig und im Winter auch fröstelig und schauen hinein, so wie die Dame in dem Reel:

(C) Hidden Kitchen Instagram Account

Und drinnen so:

(C) Hidden Kitchen Instagram Account

Dafür mache ich jetzt ein bisschen (unbezahlte) Werbung, für das sehr gemütliche Hidden Kitchen mit schmackhaften Hipster-Frühstücken. Ich empfehle besonders das Pink Egg Florentine, das ist getoastetes Schwarzbrot mit rote Rüben Sauce, darauf Ei und Lachs.

Vollpension

Neues Monat, neues Frühstückslokal (unbezahlte Werbung): Diesmal die Vollpension in der Johannesgasse.

Ich war mit P. schon einmal in der Filiale in der Schleifmühlgasse, diesmal waren wir in der Innenstadt. Die Vollpension im 4. ist allerdings ein normales (ziemlich gut besuchtes) Lokal, in der Johannesgasse ist die Filiale in einer Musik-Privatuni untergebracht und einfach nur ein Raum. Hier ist weitaus weniger los, dafür hat man auch kaum das typische Kaffeehaus-Gefühl.

Das Vollpension-Konzept an sich ist vielleicht eh bekannt. “Omas” und “Opas” bzw. einfach Menschen, die bereits in Pension sind, backen dort, stehen in der Küche bzw. servieren, um sich etwas dazuzuverdienen. Die Kellnerinnen plaudern auch ganz gerne, zum Beispiel über Schallplatten. Eine “Oma” sagte bezüglich dieses Tonträgers mit Blick zu mir: “Wenn Sie noch wissen, was das ist.” Äh ja?! Aber danke. Harhar.

Ich habe mich diesmal für das Tante Paula Frühstück entschieden, das ist quasi von allem ein bisschen was. Es gäbe aber zum Beispiel auch ein großes Frühstück für zwei Personen, das sich amüsanterweise “Erbschleicher-Frühstück” nennt. Außerdem u.a. erhältlich: ein Weißwürstel-Frühstück (“Münchner Freiheit”). Buchteln mit Vanillesauce sind übrigens der Geheimtipp in der Vollpension, ich hab sie aber noch nicht gekostet. Serviert wird auf unterschiedlichen Tellern und Häferln (also jedes ist ein Unikat) und so sah mein sehr geschmackvolles Frühstück aus:

Tante Paula Frühstück in der Vollpension

Das weiche Ei haben wir uns aber extra dazubestellt. P. fragte mich dann, ob ich zuhause eigentlich auch manchmal Eier frühstücke. Und da habe ich an die wunderbaren Sonntage gedacht, als ich die Zeit gestoppt habe, für das perfekte weiche Ei, bei diesen späten, langen und ganz vertrauten Frühstücken. Und wie dankbar ich dafür bin, wenn ich mich daran erinnere.

Erfolgserlebnis

Gestern hatte ich ein positives Erlebnis, das mit einem Ball zu tun hat. Solche Erlebnisse waren in meinem Leben eher selten (war immer im Team wird-als-Letzte-gewählt bei Völkerball und Volleyball, in Basketball war ich besser). Ich hab aber immer viel lieber Leichathletik gemacht, da war ich die Ausnahme in meiner Klasse.

Jedenfalls gehe ich am Sportplatz des Gymnasiums vorbei, das auch das Kind besucht, da rufen mich Jugendliche (eh auch im Alter vom Kind), ob ich ihnen den Fußball zurückwerfen kann, der ihnen über den Zaun geflogen ist. Gut, den Ball hatte ich schnell auf dem gegenüberliegenden Parkplatz gefunden aber nun ja, jetzt musste ich den Ball ja wieder zu ihnen rüberwerfen, boah instant Angst vor der Blamage. Weil der Zaun ist natürlich schon recht hoch, sonst würden ja andauernd Bälle auf der Straße landen. Beim ersten Versuch habe ich es auch nicht geschafft, kleiner Schweißausbruch. Dann bin ich etwas zurückgegangen, also auf die Straße, um mehr “Anlauf” zu haben, keine Ahnung, ob das physikalisch tatsächlich was bringt, aber psycholgisch anscheinend schon, denn ich habe es geschafft und beim zweiten Mal den Ball über den Zaun befördert. Die Jugendlichen haben sich bedankt und ich hab so getan, als ob ich eh ur easy jederzeit Bälle über hohe Zäune schmeiße.

Das erzähle ich daheim dann dem Kind und er so wow, bei uns ist letztens auch einer rübergeflogen und der Passant hat ihn zwar auch gefunden, aber nicht geschafft, ihn rüberzuwerfen. Sie mussten ihn dann selber holen gehen. Made my day! Harhar.