almis personal blog

Regenshopping

Dieses:

und das:

ergaben dieses:

Oder anders gesagt: Ich hatte spontan Zeit und das Wetter war mies. Also war ich shoppen.

@Sprechende Fassaden: Das hatte ich, wie gesagt, eh auf meiner Buch-Wunschliste.

@Zeruya Shalev: Ich habe alle Romane von ihr, außer diesem, Nicht ich– ihr Debüt, das jetzt erst auf Deutsch übersetzt wurde, bin sehr gespannt. Wird es, wie ihre anderen Bücher, ein sehr gut geschriebener, aber auch ein umbarmherzig-ehrlicher Befund des Lebens und menschlicher Liebesbeziehungen sein?

@Cosmopolition: Zum Spaß, und außerdem wegen der Kolumne von Mirna Funk, der einzigen Person, von der ich ein Instagram Abo habe, das einerseits eine Art Sextagebuch ist (ja wirklich harhar), andererseits die Perspektive einer Jüdin mit kleiner Tochter, jetzt gerade aus Tel Aviv widerspiegelt. Sie gibt übrigens auch Writing a Book Seminare, und da spiele ich immer wieder mit dem Gedanken, eines zu besuchen. Unbezahlte Werbung, harhar.

Letzte Schulwoche

Das ist heuer meine letzte regulär letzte Schulwoche als quasi sekundär Betroffene. Was für ein Satz. Und vielleicht wäre ich auch so grundlos semi-sentimental-weinerlich wie jedes Jahr, wenn ich gerade Zeit dafür hätte.

Mit dem Kind überlege ich zwischendurch immer wieder herum, ob sich heuer ein guter Erfolg im Zeugnis ausgehen wird oder nicht. Wir rechnen mit verschiedenen Notenkombinationen, denn nicht alle Professoren haben bekannt gegeben, welche Noten sie letztendlich vergeben und auf gewisse Überraschungen muss man sich ja auch immer einstellen. Fazit: Es wird knapp.

Ich so zum Kind: Definiere Luxusproblem!

Das Kind so: Ich verstehe jetzt, wieso du in der 7. Klasse sitzengeblieben bist.

Keine Ahnung, wie er von seinem Zeugnis auf diese Schlussfolgerung kommt aber danke, harhar.

Thom Yorke

Man kann zum Nahost-Konflikt ja geteilter Ansicht sein und ist das in der Regel auch.

Manchmal wünscht man sich da zuweilen aber etwas mehr Beschäftigung mit diesem sehr komplexen Thema, wenn man sich schon öffentlichkeitswirksam zu Wort meldet.

Eine Wohltat war da kürzlich das Statement des Radiohead Sängers Thom Yorke. Denn dieser Mensch ist einer der, zumindest gefühlt, ganz wenigen Künstler, die den Mund öffnen, und dabei wirklich fähig sind, differenziert zu formulieren und auch sagen, wie schwierig eine Stellungnahme an sich immer auch ist. Er kritisiert Netanyahus Politik und aber auch die Hamas gleichzeitig. Man hält es nicht für möglich, es geht wirklich beides, man muss sich gar nicht zwangsläufig auf eine Seite stellen.

Yorke sagt, er hätte jetzt ein Statement abgeben müssen, weil er für sein Schweigen kritisiert und alles mögliche hineininterpretiert wurde: “That silence [was] my attempt to show respect for all those who are suffering and those who have died, and to not trivialise it in a few words (…)”

Genau, “not to trivialise it” – ein ganz guter Ratschlag für so viele Dinge im Leben.

Im Wechsel

Heute mal etwas zu den Wechseljahren harhar, meine Leserinnen und Leser warten bestimmt gespannt darauf.

Also mir ist natürlich klar, dass viele Frauen in dieser Zeit unter allem möglichen leiden, vor allem an Hitzezuständen, doch das habe ich persönlich überhaupt nicht. Im Gegenteil. Ich friere mehr als je zuvor. Am Wochenende habe ich in der Nacht zwei Pullover angehabt und habe immer noch gefröstelt. Daraufhin hab ich gegoogelt, ob das vielleicht irgendein Anzeichen für eine schwere Krankheit ist, aber es sind nur irgendwelche diffusen psychischen Ursachen genannt worden.

Was ich aber schon habe, und was eventuell mit den Wechseljahren zusammenhängt, obwohl man es natürlich nie wirklich sagen kann und es im Grunde auch wurscht ist, ich schlafe unheimlich schlecht. Seit ein paar Monaten habe ich eine Fitnessuhr (ausgeborgt) und messe dort meine Schlafqualität. Der Topwert wäre 100, was ich natürlich noch nie erreicht habe. Allerdings kann ich auch an einer Hand abzählen, wie oft ich einen Wert über 50 hatte. *hust* Die allermeiste Zeit liege ich so zwischen 20 und 40. Jemand hat zu mir gesagt: “Ist ja egal, was der Wert ist, Hauptsache du fühlst dich ausgeruht!” Ja, nur ist das ja eben nicht der Fall.

Ich bin schon sehr oft geschlaucht, beim Arbeiten (Korrekturlesen) fallen mir manchmal fast die Augen zu und wenn ich so durch die Welt schlendere fühle ich mich auch mitunter sehr “tramhapert.” Den Ausdruck habe ich für das Kind in Jugendsprache übersetzt und da heißt es dann “off”. Ich schlafe schlecht ein, ich wache nachts auf und liege wach und wenn ich schlafe, habe ich das Gefühl, ich würde mir selbst beim Schlafen zuschauen und feststellen, dass ich nicht gut schlafe. Aber ist halt eben so, es wird schon wieder vergehen, vielleicht von meiner Ärztin ein paar Kräuter verschreiben lassen, das nächste Mal.

Anyway. Samstagnacht wälze ich mich wieder mal hin und her, gegen vier Uhr früh, schaue eher zufällig aufs Handy, sehe eine Nachricht und fühle mich sofort besser. Ich lese sie nicht gleich, der Absender reicht mir und es ist einfach nur gut und schön, dass sie da ist und quasi neben mir liegt. Ich bin zwar trotzdem noch müde, fühle mich aber augenblicklich auch geborgen und zufrieden. Alles ist gut.

Pointe hat dieser Text jetzt leider keine, außer, dass das persönliche Wohlbefinden durch solche feinen Dingen extrem gesteigert werden kann. Gerade, doch noch eine dramaturgische Klammer, in den Wechseljahren, wo man, so gesamt gesehen, vielleicht ab und zu ein bisschen fragil ist.

Zufriedenheit

Heute habe ich auf einem Blog einer mir (virtuell) bekannten Frau gelesen, dass sie sich selbst für sehr unzufrieden hält, obwohl es keinen wirklichen Grund dafür gibt. Aber irgendwie geht ihr beim Aufstehen schon alles auf die Nerven. Ich finde das sehr mutig, darüber zu schreiben und es ist immer interessant zu erkennen, wie andere das Leben sehen und es dann mit seiner eigenen Perspektive zu vergleichen.

Ich bin zufrieden. Alle sieben, acht Jahre geschieht in meinem Leben zwar etwas, was zu einer mittleren bis schweren Lebenskrise führt, wo ich mich wie ein Passagier fühle, im Sinne von: Ich bin nicht fähig, irgendetwas an dieser Situation zu ändern, ich muss sie jetzt einfach so hinehmen. Bevor das Kind zur Welt kam, hieß es zum Beispiel, er habe eine 50 Prozent Chance zu überleben, sofern er die Geburt übersteht. Neben der ganzen Angst und Verzweiflung habe ich mir gedacht: Wieso kann bei mir eigentlich nie irgendwas problemlos klappen? So als würde mir das Leben regelmäßig ein Bein stellen. Aber ich erhole mich irgendwie immer wieder davon und dann fällt mir noch mehr auf, was alles trotzdem gut ist.

These: Vielleicht denke ich gerade so, weil eben immer wieder etwas passiert, was mich halbwegs auseinandernimmt? Und ich einfach froh bin, wenn ich, so wie an diesem langen Wochenende, stundenlang unterm Kirschbaum liegen, lesen, schreiben und nachdenken kann und nichts um mich herum ist als Frieden und Vogelgezwitscher.

Ich vermisse fast nichts. Und ich habe einen Weg gefunden, dass ich das, was ich vermisse, trotzdem immer irgendwie nah bei mir haben kann, in Gedanken, Erinnerungen, beim Schreiben. Manchmal kommt auch eine Nachricht und die Freude darüber, die ich auch hier gern äußere, nehme ich wieder mit, in meinen Alltag.

Und nein, es ist trotzdem nicht immer alles einfach. Aber unzufrieden, nein, das bin ich nicht.

Gestern/Heute

Gestern recht früh aufgestanden, das Kind nochmal Physik abgeprüft (alles super gelaufen), und danach ins Hidden Kitchen.

Nachdem es geregnet hat, sind wir nicht zu Fuß von Wien Mitte gegangen wie sonst immer, sondern mit der Ubahn gefahren. Es ist zur Frühstückszeit immer noch nicht extrem viel los, um es vorsichtig zu formulieren, also kommet alle harhar. Es ist wirklich sehr gut.

Banana Split – diesmal mit Erd- und Heidelbeeren

Danach gab es noch ein “böses” Croissant, das heißt wirklich so. Rund zwei Euro teurer als ein herkömmliches, dafür auch viel mehr Kalorien.

Das böse Croissant, schaut eigentlich eh harmlos aus

Den Rest des Tages habe ich mit dem Schreiben von Kursskripten verbracht. Etwas, das ich neuerdings jeden Monat mache und am Monatsende wirds oft zeitlich ein bisschen eng. Ach ja und am Abend hab ich guilty pleasure mäßig Germanys Next Topmodell geschaut. Ich musste halt bügeln. *hust*

Heute war wieder Gehen angesagt. Nachdem das Wetter nicht so super war, hat die Wandergruppe den Klettersteig verschoben (da wär ich nicht mitgefahren) und wir sind einmal um die alte Donau gegangen. Das ist nicht anstrengend, nur recht weit.

Anfangen hat es an der unteren alten Donau:

Blick auf die Donaucity und ein paar fotogene Boote
Der stylische Gastgarten vom Bootshaus

In dieser Gegend habe ich einmal einen schönen Flächenwidmungsspaziergang gemacht:

Wenn du von deinem Garten aus einen direkten Blick auf die Uno City hast:

Interessante Architektur entlang der alten Donau, das erinnert mich stilistisch irgendwie an A Clockwork Orange.

Am Ende wieder “daheim” an der oberen alten Donau gelandet. Und da wurde es dann langsam auch ein bisschen sonniger und wärmer.

Im Vordergrund: Schwan. Im Hintergrund: Die Donaufelder Pfarrkirche.
Blick vom Birner Steig auf die oberen alte Donau

Ingesamt über zehn Kilometer gegangen, 15.000 Schritte, drei Stunden draußen unterwegs.

Nicht im Bild: Der Bananensplit bei Bortolotti. Harhar.

Zurück

Das Kind ist zurück.

Ein süßes Barcelona Souvenier musste erstanden werden. Es ist mega-weich und kuschelig.

Nachdem ich fünf Tage den Herd nicht mal eingeschalten habe und auch nur einmal kurz beim Billa war, weil ich auf cool dauernd auswärts gegessen habe, habe ich am Samstag einen Großeinkauf gemacht und gleich drei verschiedenen Sachen gekocht, so wie Wäsche gewaschen. So beeilen hätte ich mich aber gar nicht müssen, weil das Kind erst um 17 Uhr aufgestanden ist. Harhar. Dann hat er drei Teller unterschiedliche Speisen gegessen, ich habe alle Fotos und Videos der Reise gezeigt bekommen und alle (naja…) Stories gehört. Die Begeisterung ist groß, das finde ich schön.

Heute sind wir dann vor sieben wegen des Formel 1 Rennens aufgestanden, das allerdings so fad war, dass das Kind gleich wieder eingeschlafen ist. Moderator Ernst Hausleitner: Um 13 Uhr haben wir noch eine Sendung, wo wir das Rennen analysieren. Sofern uns irgendwas zu analysieren einfällt. Harhar. Es ist halt wirklich absolut gar nichts passiert. Dann habe ich gebügelt und schon für morgen etwas vorgearbeitet.

Spazieren war ich auch, aber es war so schiach und kalt, dass ich kaum glauben konnte, dass ich am Freitag den ganzen Nachmittag mit meinem Laptop in der Sonne gesessen bin. Frühling in Wien…. Beim Heimkommen habe ich den Nachbarn getroffen, den ich oft im Kino sehe, und eine Weile über The Brutalist geredet. Ich angebermäßig: Ich hab den schon auf der Viennale gesehen harhar. Er war eh zurecht begeistert davon.

Und so klingt das unspektakuläre, aber cosy Wochenende aus, wie es meist ausklingt, mit noch etwas Lesen, einen Podcast hören und an jemand denken.

Auf der Polizei

Vor lauter ESC habe ich noch gar nicht über ein Ereignis der letzten Woche berichtet.

Es war am Mittwoch, früher Abend, ich habe gerade Annie Ernaux’ Der junge Mann gelesen. Ein Buch, das man auch problemlos hätte auf der S-Bahn Strecke zwischen Hauptbahnhof und Floridsdorf auslesen könnte, es ist wirklich sehr schmal, da läutete es an der Tür. Ich habe mich ein bisschen gewundert, hatte ich an dem Tag doch gar keine Pakete von Nachbarn übernommen.

Jedenfalls habe ich geöffnet und vor mir stand eine Polizistin in voller Montur, drückte mir einen Zettel mit einer Handynummer in der Hand und meinte, ich solle auf der Polizeistation xy anrufen, ein Kollege würde gerne mit mir sprechen. Ich hab mich überhaupt nicht ausgekannt. Auf meine Frage, in welcher Angelegenheit meinte sie, das könne sie nicht sagen, sie sei nur die Überbringerin der Botschaft. Ich gebe zu, ich habe mich ein bisschen wie Josef K. bei Kafka gefühlt.

Fieberhaft hab ich dann einerseits überlegt, was ich verbrochen habe könnte (schon intereressant, wie man sich gleich schuldig fühlt), andererseits, ob das vielleicht ein Scam wäre (ich bin da ein bisschen geschädigt). Schließlich habe ich nicht auf der Handynummer angerufen, sondern am Festnetz der Polizeistation. Meine Stimme hat sich fast überschlagen, vor Nervosität.

Aber nach zwei Minuten war alles klar. Ich sollte zwar vernommen werden, jedoch als Zeugin. Uff. Ich mein, ich hätte es mir ja denken können. Erst im Februar wurden mir mehrere Honorarnoten aus dem Jahr 2023 ausbezahlt, nachdem ich für jemanden gearbeitet hatte, der plötzlich nicht mehr zahlen wollte/ konnte. Nachdem ich nicht die einzige Betroffene bin, ist der Fall jetzt vor Gericht, allerdings in einem anderen, nicht unmittelbar neben Wien gelegenen Bundesland und meine Vernehmung wurde deshalb bei der hiesigen Polizei durchgeführt. Nachdem ich keinen finanziellen Schaden mehr habe, muss ich nicht direkt bei Gericht aussagen.

Habe ich das also auch einmal erlebt. Hat insgesamt eine Stunde gedauert und war eh sehr angenehm. Das Kind war bisschen unzufrieden, weil er den “Polizeieinsatz” bei uns komplett verschlafen hat. Harhar.

Auf Wiedersehen, Toulouse

Toulouse ist gestorben. Toulouse war einer von den beiden “lustigen Hunden”. Er gehört der Schwester einer Bekannten, die immer Videos von ihren Australian Shephards auf Instagram stellt und in den letzten Jahren sehr viel Freude und positive Energie damit verbreitet hat.

Wenn das Kind früher krank war, sind wir im Bett gelegen und haben uns die Videos von den “lustigen Hunden” angeschaut. Millow hat zum Beispiel irgendein abgestandes Wasser geschlabbert und die Besitzerin zu ihm: “Hör auf dieses Grindwasser zu trinken” harhar. Er hat sich im Schlamm gewälzt und generell oft nicht gehört. Toulouse war die ausgleichende Kraft, immer bemüht, zwischen allen zu vermitteln, ein fröhlicher, sensibler, verbindender Hund. Das kranke Kind haben die Videos immer aufgemuntert und mich auch, besonders an nicht so guten Tagen.

Und jetzt ist Toulose gestorben, es ging ihm schon länger nicht gut. Die Besitzerin hat so ein schönes, trauriges Video davon gemacht, dass mir jedesmal, wenn ich es angeschaut habe, die Tränen heruntergeronnen sind, ich kann es nicht ändern. Ich hab es trotzdem fünf oder sechsmal gesehen. Dann haben wir miteinander geschrieben. Sie geht stark damit um, hat überhaupt immer einen sehr positiven Blick auf die Welt, in der aber auch Schmerz “erlaubt” ist, Schmerz gezeigt, zugegeben werden kann.

Danke für die viele positive Energie von Touluse und auch dafür, uns daran zu erinnern, dass neben Trauer auch immer auch noch Schönes existieren kann, in unserem Leben, gleichzeitig, und, dass immer etwas zurückbleibt, wenn jemand geht, das uns nie ganz verlässt.

Vom Wissen

Ein Kind wird dieses Semester eine Klassenreise mache. Eine Mutter befragt ihn zu Details.

Mutter: Wisst ihr jetzt schon, wann ihr genau fliegt?

Kind: Ja, wir wissen es.

Mutter: Und wann?

Kind: Weiß ich nicht.

Mutter: Ich habe geglaubt, ihr wisst es schon?

Kind: Ja, wir wissen es, aber ich weiß es nicht.

(Stille)

Mutter: Was ist das, erstes Semester Erkenntnistheorie?

Harhar.

P.S. Die Mutter weiß jedenfalls, dass sie (immer noch) nichts weiß.