Category: film
Movie Challenge #day5
Movie Challenge #day4
Movie Challenge, #day3
Movie Challenge #day2
Movie Challenge #day1
Auf Instagram gibts gerade eine 10 days movie Challenge und ich hab mir gedacht, ich verlege das auf den Blog, dann kriege ich hier auch in der Vorweihnachszeit etwas Traffic zusammen.
Die Aufgabenstellung lautet: Post for 10 days a picture of a movie that made an impact on you. No explanation allowed. #tendaysmoviechallenge #day1
Dann kann das fröhliche raten und sich inspirieren lassen ja beginnen. Wer mitmachen will, fühlt euch nominiert.
Neues von Twitter
Auf Twitter gibt es einen neuen Trend unter (Mama)Bloggerinnen: das Thema Nachhaltigkeit. Das heißt, ressourcenschonend leben, Abfall vermeiden, usw. Dagegen kann man ansich ja nichts haben, allerdings wird hier – ähnlich wie bei den allgemeinen Mama-Streitthemen – oft so radikal argumentiert, dass ein gewisser Druck entsteht, der sich dann wieder in einer Gegen-Offensive entlädt.
Auf der einen Seite gibt es also die Nachhaltigkeitsverfechterinnen, die nahe an der Selbstgeiselung argumentieren, und dann liest man drei Tage später von jemanden, der die (zuvielen) Süßigkeiten für die Kinder wegschmeißt, weil sich die Kinder sonst überfressen. Da geht es mir dann, wie bei vielen anderen Fragen, oft so, dass ich mir denke, wieso gibt es keinen Mittelweg? Wieso muss man sich gefühlt immer für ein Extrem entscheiden? Mich stößt der Dogmatismus der einen Seite ab, aber ich finde es ehrlich auch schockierend, wenn jemand Essen wegwirft, mit dem Argument, vor Weihnachten hat eh jeder viel zuviel davon. Ich denke mal, nicht jeder hat zuviel davon. Wenn man es nicht dem Kindergarten oder der Schule für irgendwelche Feste anbieten will oder kann, dann anderen karitativen Organisationen oder zumindest dem Bettler auf der Straße, der vielleicht auf der Suche nach Essbarem ist?
Anderer Twitter Aufreger: Der Oscar Host für zwei Tage, Kevin Hart. Hart hätte im kommenden März den Event eigentlich moderieren sollen, wurde dann aber geshitstormt, weil er sich Homosexuellen-feindlich geäußert hatte. Ok, da war wieder die Frage, er ist ein Comedian und was läuft da alles unter Überzeichnung und Unterwanderung von political correctness, auf satirische Art und Weise. Tatsächlich hat Hart allerdings nicht (nur) in seinen Programmen zweifelhaftes von sich gegeben, sondern eben auch getweetet, dass er seinem Sohn was auch immer auf den Kopf schlagen würde, würde es ihm einfallen, mit dem Puppenhaus seiner Töchter zu spielen (und somit, im Umkehrschluss ?? – schwul zu sein/werden).
Im Aufdröseln dieser schiefen Optik hat sich Hart jetzt auch nicht unbedingt als sonderlich talentiert erwiesen, in dem er erst seine alten Tweets löschte und dann argumentierte, man solle ihn so nehmen wie er ist: “I am almost 40 years old and I am in love with the man I am becoming.” Was einen Journalisten von The Verge zu folgender brillianten Analyse gebracht hat: “Apparently, in Hart’s world, it’s ok for a man to love a man — as long as that man is yourself.” Harhar.
Na ja, jedenfalls ist Hart dann doch zurückgetreten und nun haben wir Mitte Dezember und es gibt keinen Oscar Host. Ich will ja nichts sagen, aber da suchen die Veranstalter schon monatelang, wählen jemand aus, der nach zwei Tagen zu Fall gebracht wird (bzw. durch einen gewissen “Tatbestand” werden kann) und Plan B gibt es offensichtlich auch nicht. Twitter schlägt übrigens eine Frau vor. Melissa Mc Carthy zum Beispiel, die dieses Jahr sogar gute Chancen hat, (wieder) nominiert zu werden.
Die Stadt ohne Juden
Gestern hab ich in der Urania eine Aufführung der vollständigen Fassung von Die Stadt ohne Juden gesehen.
Der Film, entstanden 1924, ist die Realisierung der gleichnamigen Buchvorlage von Hugo Bettauer aus dem Jahr 1922. Die Filmaufnahmen waren zum Teil verschollen, und eine vollständige Kopie wurde erst 2015 (sic!) auf einem Pariser Flohmarkt durch einen Sammler gefunden. Die Fassung wurde vom Filmarchiv Austria restauriert und nun in der Urania präsentiert. Der Film wurde musikalisch untermalt, allerdings nicht so retro wie ich mir das vorgestellt hatte, nämlich mit einem Klavierspieler, sondern eher so Soundcollagen-mäßig mit zahlreichen zeitgenössischen Bezügen (u.a. Schnipsel aus einer Rede gegen die Afd, usw.) – was qualitativ als “Geschmackssache” bewertet werden kann.
Worum geht es also im Film, der oft als prophetisch in Bezug auf das Schicksal der jüdischen Bevölkerung in Europa bezeichnet wurde. In der fiktiven Stadt Utopia (die allerdings wie Wien aussieht, dort wurde auch gedreht) herrscht eine Wirtschaftskrise. Der Bundeskanzler entschließt sich daraufhin – weniger aus ideologischen, vielmehr aus scheinbar pragmatischen Gründen – alle Juden des Landes zu verweisen, um so quasi alle Probleme zu lösen. Bei der Bevölkerung löst das gemischte Gefühle aus, Familien werden auseinandergerissen, Liebespaare entzweit, manche versprechen sich allerdings auch steigenden Wohlstand. Allerdings ist das Gegenteil der Fall: Utopia verspießert quasi, jegliche Kultur, Eleganz und letztendlich auch wirtschaftliches Geschick scheinen sich gemeinsam mit der jüdischen Bevölkerung verabschiedet zu haben…
Der Kinosaal (noch) ohne Zuschauer
Den Stummfilm (mit Zwischentiteln) empfand ich als sehr kurzweilig, er liefert einigen Stoff zum Nachdenken. Bei den Szenen, die die Juden bei der Ausreise aus Utopia (nach “Zion”) zeigen, muss man schlucken, weil die Aufnahmen sehr, zu sehr den Deportationen in der NS-Zeit ähneln. Tatsächlich werden im Film die Juden (und versus auch die Christen), aber auch sehr klischeehaft dargestellt, was dem Film auch einige Kritik einbrachte; ob der Film eine satirische Lesart zulässt bzw. einfordert oder nicht, ist ebenfalls eine Frage, die sich stellt.
Manches fand ich amüsant, etwas als der Bundeskanzler die jüdische Bevölkerung als jene beschreibt, die dafür bekannt sind Theaterstücke zu schreiben; als darauf der christliche Teil seiner Zuhörer sich wehrt und meint “Wir schreiben auch Theaterstücke”, entgegnet der Bundeskanzler: “Ja, aber sie werden nicht aufgeführt.” Auch die Auftritte von Hans Moser als antisemtischen Parlamentarier, bieten einen Vorgeschmack auf den Hans Moser, den man als raunzenden Ur-Typ des grantigen Wieners in späteren (Nachkriegs)filmen kennt. Interessant ist, dass Moser, der hier einen regelrechten Judenhasser spielt, sich später weigerte, sich von seiner jüdischen Frau scheiden zu lassen und wohl nur aufgrund seiner Popularität keine großen Repressalien zu spüren bekam, während Johannes Riemann, der die jüdische Hauptrolle im Film spielte, später der NSDAP beitrat.
Die Stadt ohne Juden ist – trotz aller möglichen Kontroversen – ein zeitloser Denkanstoß in Sachen Politik, Propaganda und Schwarz/Weiß Denken.
A Star is born
Die Award Season hat Fahrt aufgenommen und nun hatte A Star is Born Vorpremiere.
Es handelt sich dabei um das 3. Remake eines Filmes von 1937. Frührere Remakes waren 1954 eine Musical-Version mit Judy Garland und 1976 eine Rockversion mit Barbra Streisand und Kris Kristofferson. Für die 2018-er Version hat Bradley Cooper Regie geführt (sein Debüt), er spielt auch die männliche Hauptrolle neben Lady Gaga.
Das ist schon eine recht spannende Prämisse. Cooper (bisher viermal Oscar nominiert), der in Silver Linings Playbook bereits getanzt hat, singt hier und Lady Gaga, die für ihre Performance in der Serie American Horror Story einen Golden Globe bekommen hat, schauspielt erneut. Gewisse Parallelen zu ihrem echten Leben sind wohl nicht auszuschließen.
Ich finde den Trailer sehr beeindruckend:
Die Geschichte – alternder Rockstar bringt junge, unsichere Sängerin groß raus, während er selbst zu Straucheln beginnt – ist spannend. Die beiden Hauptdarsteller sind super, Cooper war großartig in Silver Linings, witzig in Hangover und souverän im “Kraut und Rüben” Machwerk von David O Russel American Hustle; und Gaga kann hier zeigen, dass sie ihre Nemesis Madonna zumindest in schauspielerischer Hinsicht weit überflügelt. Und, dass sie keine großartigen Verkleidungen und Alter Egos braucht, sondern auch natürlich aussehend große Präsenz hat.
Die Kritiken sind sehr gut, bis euphorisch. MaryAnn Johanson von Flickfilospher etwa schreibt: “A perfect movie in all ways”. Filmkritiker Sean Burns twittert:
A STAR IS BORN (2018, Cooper, ***1/2) Yeah, so this is gonna make a bazillion dollars and win all the Oscars and I’m totally cool with that. Wept buckets.
— Sean Burns (@SeanMBurns) 2. Oktober 2018
Und ein Freund von mir, der alles, was auch nur im entferntesten die Bezeichnung Hype trägt meidet wie der Teufel das Weihwasser schrieb mir unlängst: “Ich fürchte, ich finde A Star is Born interessant.” Ja ich auch, und wie!
Kino in der SCN
Oida, was geht mit dir SCN?
Gestern haben wir den Geburtstag vom Kind mit der besten Schulfreundin und ihrem Bruder gefeiert. Gedacht war, dass wir in der SCN zum Mc Donald’s mittagessen gehen und dann ins Kino. Weil das Essen dort ja nicht rasend lange dauert, haben wir uns nur eine Stunde vor Filmstart getroffen, um dann festzustellen, dass der Mäci dort nur jeden ersten Sonntag im Monat (??) geöffnet hat, und das auch nur sechs Stunden.
Ok, na gut, einen Stock weiter oben gibt es eine Pizzeria. Die übrigens erst um 13 Uhr aufmacht, aber ok, es war ja eins. Wir setzen uns hin, kommt der Kellner und fragt uns, ob wir etwa was essen wollen. Äh ja? Na zum Essen gibt es am Sonntag nichts. Okaaay, weil…? Sohalt. Na ja, gottseidank gab es noch einen Asiaten gegenüber, der sowohl offen hatte, als auch Essen anbietet. Übrigens sehr gutes. Ich hatte ein bisschen Sorge, ob wir alles gut in einer Stunde schaffen würden, aber aufgrund einer Art göttlicher Eingebung hatte ich die Kinokarten bereits online gekauft, also würden wir keine Zeit an der Kasse verlieren.
Während des Essens musste ein Kind aufs WC. Das WC war geschlossen. Grumpf. Aber das WC vorm Kino gsd nicht. Vorm Kino gabs genau noch einen Eistee im Getränkeautomaten. Ich weiß nicht, welchen Plan die SCN verfolgt, aber er scheint mir nicht besonders kundenfreundlich zu sein. Allerdings hat die SCN natürlich das Manko, das am wenigsten attraktivste Einkaufszentrum in/um Transdanubien zu sein. Denn im Gegensatz zur Millenium City oder dem Donauplexx liegt es nicht nur nicht an einer Ubahnstation, man muss von der Straßenbahn auch noch relativ weit zu Fuß in einer wenigen attraktiven Gegend (mehrere Ausfallstraßen treffen aufeinander) gehen. Dafür müsste man an sich keine Kinokarten reservieren, weil eh immer genug frei ist.
Der Film (Die Unglaublichen, 2) war übrigens ziemlich lustig. Familienvater Bob lässt diesmal seiner Frau den Vortritt, was Heldentaten betrifft, und kümmert sich – ganz emanzipiert – um die drei Kinder, darunter ein Baby. Zuerst tut er so, als hätte er alles im Griff, nach einigen Tagen ist er aber so fertig und grau im Gesicht, dass sich die Eltern im Kinosaal echt super wiedererkannten und lauter lachten als die Kinder. Und seine Verzweiflung darüber, dass “sie die Mathematik verändert haben” (weil die Rechenwege andere sind) fand ich auch köstlich.
Die Unglaublichen 2 besteht übrigens auch locker den Bechdel-Test.