almis personal blog

Erste Male

Das Kind ist Führerscheinbesitzer. Hurra! Hurra?

Ich fühle mich zurückversetzt zur Kindergarteneingewöhnung, als ich irgendwann an Tag 3 oder 4 schweißgebadet neben der Eingangstür gestanden bin, nachdem mein weinendes Kind fortgetragen wurde und ich gehen sollte. Ja, irgendwann passiert das. Nach drei Jahren quasi nonstop zusammensein war das sehr flashig. Man (bzw. ich) hatte ein bisschen verlernt, wie das ist, wieder ein einzelner Mensch zu sein. Die Pädagogin erzählte mir später, das Kind hätte in meiner Abwesenheit gefragt, wo denn jetzt eigentlich der Renault sei, harhar. Super thematische Klammer auch.

Oder wie er das erste Mal alleine in die Schule gegangen ist. Oder mit den Nachbarskindern zum Spielplatz. Der Vater von K. läutete damals bei mir an und fragte nach, ob sie ganz alleine dort wären und ich so, na L. (ein Kind, das gefühlt immer kurz davor stand, out of the blue in die alte Donau zu fallen oder ohne Schauen auf die Straße zu laufen) ist auch dabei. Und der Vater dann so: Na ok, wenn L. dabei ist, dann ist ja alles gut. Harhar.

Oder wie er das erste Mal alleine bei der Oma geschlafen hat, mit der U-Bahn gefahren und weggeflogen ist.

Und jetzt also Auto fahren. Oder wie mein erwachsenes Kind es ausdrückt: Jetzt chill einmal! Ich tue mein Bestes.

Erster Schnee

Der erste Schnee des Winters, irgendwie banal, aber doch für alle auch immer ein Erlebnis, wenn man in die Whatsapp Stories, auf Facebook oder in den Instagram Feed schaut. Es gibt offenbar das Bedürfnis, den anderen mitzuteilen was sie ohnehin schon wissen, nämlich, dass draußen Schnee liegt.

Ich habe heute den Schnee sehr früh gesehen, es war noch dunkel. Dann habe ich Kaffee getrunken, Toast mit Marmelade und ein weiches Ei gegessen und das Formel 1 Rennen verfolgt.

Gegen Mittag sah es dann so aus:

Der ideale Chilli-Erntezeitpunkt wurde möglicherweise versäumt

An solchen Tage vermisse ich es, aus dem Fenster zu sehen und jemandem zu sagen: Schau mal, es hat geschneit. Auch wenns nicht weltbewegend ist, wenns nicht überraschend kommt, weil es einfach nur ein ganz normales Winterphänomen ist. Trotzdem denkt man immer darüber nach, wie war es früher, als es geschneit hat. Was für ein Leben habe ich da geführt, wie habe ich mich gefühlt.

Chilis by night

Aber ich kann das transformieren. Ich kann dieses Gefühl nehmen und etwas damit machen. Und es hat immer mit Schreiben zu tun, meinem “Zufluchtsort”, dort wo ich Ruhe und Zufriedenheit finde. Und gute Gedanken an jemand.

Andre Heller Park, by night

Noch ein paar Impressionien vom Andre Heller Park bei Nacht (ich war mittlerweile schon dreimal dort harhar)

Parkfahne mit Blick auf den Donauturm
Die Geschichtenerzählerin von Edgar Tezak

Der Märchenbach ist bei Dunkelheit noch eindrucksvoller, es fließt auch wirklich Wasser:

Perspektivenwechsel:

Wunderschön und sehr eindrucksvoll:

Es waren gestern Abend ein paar Leute unterwegs und alle waren sehr angetan.

Eine Frau meinte: Endlich kriegen wir auch mal was Schönes. Harhar.

Andre Heller Park

Morgen ist die offzielle Eröffnung, heute von mir aber schon ein paar exklusiv Fotos vom neuen Heller Park in Floridsdorf. Das alles bietet Almis Blog! Harhar.

Parkeingang

Der Park liegt bei Mühlschüttel, also für die meisten Wiener, vor allem die, die nicht in Transdanubien wohnen, am Arsch der Welt. Für mich vier Minuten Fußweg, harhar. Ich sags ehrlich, wenn die Stadt Wien irgendein Projekt ankündigt, bin ich skeptisch. Und wenn es dann noch was mit Kunst und Natur zu tun haben soll, schwierig. Die Gegend an der alten Donau war davor auch sehr schön, braucht es da noch mehr?

Andre Heller hat diesen Park mit Künstlerkolleginnen und Kollegen gestaltet, ich finde Heller sehr interessant und ich bin gegenüber der Heller Fabrik auf der Inzersdorferstraße in Favoriten aufgewachsen. Wenn ich aus dem Wohnzimmerfenster geschaut habe, habe ich sie immer gesehen und den großen Heller-Schriftzug, auch wenn sie damals nicht mehr produziert hat (nur bis 1970). Heute ist es ein Industriedenkmal mit Wohnungen und einem Pflegeheim, das nur am Rande. Andre Heller meinte, der neue Park sei dazu da, um sich zum Beispiel “der Muse hinzugeben oder sich auszuzittern”. Ich habe dort tatsächlich einmal sehr geweint, es ist ein paar Jahre her, aber da wars halt Weinen ohne fancy Kunstwerke.

Wie finde ich also, nach einer ersten Besichtigung am Freitag Vormittag bei Sonnenschein, den Park? Ich finde ihn, ehrlich gesagt, echt schön und stimmungsvoll. Hier ein paar Impressionen:

Atemluft von Xenia Hausner
Passage von Susanne Karl
The Guardian von Elmgreen und Dragset
Vienna Mountain von Ugo Rondinone – ich glaub, daran muss ich mich erst gewöhnen harhar

Sehr nett, der Flüsterstuhl von Moritz Misrahi. Dazu braucht es aber zwei Menschen, die sich in je einen Stuhl setzen und sich so verständigen können. Nachdem ich alleine war, konnte ich es nicht ausprobieren. Vor mir waren aber zwei circa 14-jährigen Mädels, die meinten: “Ur geil”. Und wenn das zwei Teenagerinnen sagen, dann ist es ganz bestimmt auch wirklich ur geil.

Flüsterstuhl von Moritz Mizrahi

Meine liebsten Exponate:

Märchenbach von Peter Pongraz

Und natürlich:

Die Wasserwächterin vom Großmeister himself

Nähere Informationen zum Park findet man hier. Erster Eindruck wirklich sehr positiv. Die Gehwege sind irgendwie “weich”, es wurde hier tatsächlich eine Straße zugunsten von mehr Grün entfernt. Der Spielplatz daneben wurde auch ausgebaut.

Als ich später dem Kind die Fotos zeige, meint er: “Du bist ja ur fröhlich!” Ja, bin ich echt. War schön.

Spätsommer, drei

Im Moment schlafe ich erstaunlich gut. So gut, dass heute der Paketpostler beim Billa zu mir meinte, ob ich nicht da war, er hat dreimal angeläutet, harhar. Ja das ist bitter, weil ich nehme auch Pakete für andere Menschen an. Naja, ab nächster Woche muss ich eh wieder vor sieben wach sein.

Dann habe ich mich auf den Weg zu einem Arbeitstag im Garten gemacht. Man merkt, dass der Sommer bald aus ist, ich schiebe keine so ruhige Kugel mehr und habe wieder meine üblichen drei Projekte gleichzeitig.

Am Abend hab ich mich mit dem Kind beim Vapiano getroffen – und mit J. meinem “Pflegekind” von früher, er hat im Haus gewohnt und war wirklich oft bei uns. Das war schön, ihn wieder mal zu sehen, er ist auch schon 17 (!). Wir haben gut gegessen. Seit heute gibt es eine neue Aktion bei Vapiano (unbezahlte Werbung): Jeden Tag eine bestimmte Pasta um 9.90 Euro. Heute war es Pasta Bolognese, die ich mir gleich bestellt habe.

Kunstfoto – das Kind hatte noch nichts gegessen, deshalb zwei Pizze

Heute gibt es noch ein weiteres Highlight: Die 300. Folge des FM4 Filmpodcasts, der zu meinen Lieblingspodcasts gehört und da werden die Moderatoren Fragen der Zuhörer und Zuhörerinnen beantworten. Ich habe so lange über eine mögliche, natürlich ur geniale Frage nachgedacht, dass ich letztendlich keine eingeschickt habe, öhm. Bin aber schon sehr gespannt.

Und dann den Tag loslassen, an jemand denken und hoffentlich wieder so gut schlafen.

Auf der Polizei

Vor lauter ESC habe ich noch gar nicht über ein Ereignis der letzten Woche berichtet.

Es war am Mittwoch, früher Abend, ich habe gerade Annie Ernaux’ Der junge Mann gelesen. Ein Buch, das man auch problemlos hätte auf der S-Bahn Strecke zwischen Hauptbahnhof und Floridsdorf auslesen könnte, es ist wirklich sehr schmal, da läutete es an der Tür. Ich habe mich ein bisschen gewundert, hatte ich an dem Tag doch gar keine Pakete von Nachbarn übernommen.

Jedenfalls habe ich geöffnet und vor mir stand eine Polizistin in voller Montur, drückte mir einen Zettel mit einer Handynummer in der Hand und meinte, ich solle auf der Polizeistation xy anrufen, ein Kollege würde gerne mit mir sprechen. Ich hab mich überhaupt nicht ausgekannt. Auf meine Frage, in welcher Angelegenheit meinte sie, das könne sie nicht sagen, sie sei nur die Überbringerin der Botschaft. Ich gebe zu, ich habe mich ein bisschen wie Josef K. bei Kafka gefühlt.

Fieberhaft hab ich dann einerseits überlegt, was ich verbrochen habe könnte (schon intereressant, wie man sich gleich schuldig fühlt), andererseits, ob das vielleicht ein Scam wäre (ich bin da ein bisschen geschädigt). Schließlich habe ich nicht auf der Handynummer angerufen, sondern am Festnetz der Polizeistation. Meine Stimme hat sich fast überschlagen, vor Nervosität.

Aber nach zwei Minuten war alles klar. Ich sollte zwar vernommen werden, jedoch als Zeugin. Uff. Ich mein, ich hätte es mir ja denken können. Erst im Februar wurden mir mehrere Honorarnoten aus dem Jahr 2023 ausbezahlt, nachdem ich für jemanden gearbeitet hatte, der plötzlich nicht mehr zahlen wollte/ konnte. Nachdem ich nicht die einzige Betroffene bin, ist der Fall jetzt vor Gericht, allerdings in einem anderen, nicht unmittelbar neben Wien gelegenen Bundesland und meine Vernehmung wurde deshalb bei der hiesigen Polizei durchgeführt. Nachdem ich keinen finanziellen Schaden mehr habe, muss ich nicht direkt bei Gericht aussagen.

Habe ich das also auch einmal erlebt. Hat insgesamt eine Stunde gedauert und war eh sehr angenehm. Das Kind war bisschen unzufrieden, weil er den “Polizeieinsatz” bei uns komplett verschlafen hat. Harhar.

Chaostag

Gestern war dann also die U6 teilweise gesperrt, weil in der Nacht ein Kran auf die Gleise gefallen ist.

Ok, also die S-Bahn ist den ganzen Sommer teilweise gesperrt, ebenso die U4 und jetzt auch noch die U6, man bekommt das Gefühl, dass das ein perfider Versuch ist, Transdanubien vom Rest Wiens abzuschneiden. Es hieß, man solle “großräumig” ausweichen, also bin ich 20 Minuten bei praller Sonne nach Kagran gegangen, um dann die völlig überfüllte U1 zu betreten, später in die U4 umzusteigen und dann noch mit dem Bus nach Atzgersdorf zu fahren. Jetzt bleib ich erstmal hier.

Gleichzeitig zu diesem Verkehrschaos, erzeugte der Stramer “IShowSpeed” ein weiteres, unter anderem auf dem Ring. Nachdem er im Prater war, wurde er von Fanmassen erst durch die Innenstadt gejagt, später ist er nach Favoriten geflüchtet und hat Döner gegessen. Das Kind schreibt mir aus der Firma, ich solle den Livestream dazu schauen, wie 150.000 andere auch. Dem Kind ist es immer wichtig, dass ich auf dem laufendem bleibe bei Dingen, die ihn interessieren. Auf meine naive Nachfrage, warum der so viele Fans hätte, antwortete er, das sei eben eine Celebrity. Celebrity weswegen? Na er streamt halt. Und die Jugend liebt ihn offenbar. Ich freu mich, dass das Kind sich freut.

Danke, gut

Manchmal wacht man auf und muss sich irgendwie erst neu zusammensetzen. Am Vorabend war noch alles ok und man ist, wie immer, beim Podcast Hören eingeschlafen, aber am Morgen fühlt sich alles schwer an.

Gestern ging es mir so, dann habe ich gefrühstückt, geduscht und mein große-grüne-Blumen Shirt angezogen, um mich aufzumuntern. Anschließend habe ich mich auf den Weg in den Garten gemacht, in so einer bisschen niedergeschlagenen Stimmung. Da treffe ich im Stiegenhaus einen Nachbarn, plaudere kurz mit ihm und da sagt er mir: “Gut schaust du aus!” Und ich wollte schon antworten: Das müssen die grünen Blumen sein.

Bin aber dann doch irgendwie beschwingter zur Ubahn gegangen, habe mir nur kurz gedacht, ob die Aussage vielleicht nur eine Anspielung auf eine Gewichtszunahme war harhar. Wohl aber eher nicht. Ich habe vor einiger Zeit sieben Kilo abgenommen, genau die sieben, die ich vorher zugenommen hatte und dann kein Gramm mehr, das ist also anscheinend einfach “mein” Gewicht.

Gut, ich könnte aufhören zu naschen, dann würde ich vielleicht noch weiter abnehmen, aber warum soll ich, wenn ich eh gut ausschau, zumindest in grünen Blumen Harhar.

Erfolgserlebnis

Gestern hatte ich ein positives Erlebnis, das mit einem Ball zu tun hat. Solche Erlebnisse waren in meinem Leben eher selten (war immer im Team wird-als-Letzte-gewählt bei Völkerball und Volleyball, in Basketball war ich besser). Ich hab aber immer viel lieber Leichathletik gemacht, da war ich die Ausnahme in meiner Klasse.

Jedenfalls gehe ich am Sportplatz des Gymnasiums vorbei, das auch das Kind besucht, da rufen mich Jugendliche (eh auch im Alter vom Kind), ob ich ihnen den Fußball zurückwerfen kann, der ihnen über den Zaun geflogen ist. Gut, den Ball hatte ich schnell auf dem gegenüberliegenden Parkplatz gefunden aber nun ja, jetzt musste ich den Ball ja wieder zu ihnen rüberwerfen, boah instant Angst vor der Blamage. Weil der Zaun ist natürlich schon recht hoch, sonst würden ja andauernd Bälle auf der Straße landen. Beim ersten Versuch habe ich es auch nicht geschafft, kleiner Schweißausbruch. Dann bin ich etwas zurückgegangen, also auf die Straße, um mehr “Anlauf” zu haben, keine Ahnung, ob das physikalisch tatsächlich was bringt, aber psycholgisch anscheinend schon, denn ich habe es geschafft und beim zweiten Mal den Ball über den Zaun befördert. Die Jugendlichen haben sich bedankt und ich hab so getan, als ob ich eh ur easy jederzeit Bälle über hohe Zäune schmeiße.

Das erzähle ich daheim dann dem Kind und er so wow, bei uns ist letztens auch einer rübergeflogen und der Passant hat ihn zwar auch gefunden, aber nicht geschafft, ihn rüberzuwerfen. Sie mussten ihn dann selber holen gehen. Made my day! Harhar.