almis personal blog

die parabel

gestern kündigt er an, mir eine parabel über eine kürzlich passierte begebenheit zu erzählen, die bezeugen soll, weshalb ihm manche dinge einfach scheißegal sind.

vielleicht das erste mal in der geschichte, dass die moral einer parabel "is ma wurscht" lautet.

willlkommen österreich…

…die neue late-night show der "großen und kleinen plaudertasche" des orf (anspielung auf die one-werbung, nein das ist keine schleichwerbung und ich besitze auch keinen vertrag mit denen, grins) grissemann/stermann, wird – meiner bescheidenen meinung nach – immer besser.

der standup ist wirklich böse und mehr als politisch unkorrekt. natascha kampusch startet ja in kürze eine eigene talkshow auf puls tv und die beiden hoffen selbstverständlich, dass da nicht bald "die quoten in den keller gehen". und sie bemerken, dass england anscheinend nicht mehr maddie sucht, sondern hitlers sohn.

dazu kommen spannende gäste. und solche, von denen man im ersten moment nicht unbedingt schlagfertigkeit und neuigkeitspotential erwartet, werden von ihnen gekonnt aus der reserve gelockt. willkommen österreich ist sicher das bisher stimmigste tv-format der beiden.

the editors

sind die editors (england) das neue große ding an der independent-musik front?

man kann sie gut unter der bettdecke auf dem ipod des liebsten hören. für die musikerziehung ist er zuständig. der klangteppich füllt den ganzen raum. etwa: the racing rats.

die editors klingen ein bisschen nach interpol. obwohl die ja amerikaner sind. ein wenig erinnern sie außerdem an snow patrol (schottland/irland) und the arcade fire (kanada). waren die etwa alle auf ein und demselben sommercamp und haben gemeinsam einen workshop besucht? anyway, ein ordentliches maß an pathos – wenn auch mit augenzwinkern: das ist indie 2007.

liebesleben

apropos reich-ranicki. dieser meinte im literarischen quartett zeruya shalevs debütroman liebesleben "gehört überhaupt zum besten, was ich in den letzten jahren gelesen habe." da hat er nicht unrecht, der gute mann. bei aller qual, die dieses lesefest begleitet.

liebesleben wurde jetzt von der deutschen regisseurin maria schrader verfilmt und ich sage schon mal hut ab vor dem mut dazu. liebensleben ist ein…wie formuliere ich das jetzt am besten…sehr expliziter erotischer roman. ein gutteil der handlung spielt sich im bett oder jedenfalls horizontal bzw. an diverse einrichtungsgegenstände gelehnt ab. das liest sich sehr gut und auch nicht so derb wie es meiner beschreibung nach klingen mag, aber wie zum geier verfilmt man so etwas, ohne in die pornoschiene zu rutschen? wie fängt man die gedanken der protagonistin ein, die ja eigentlich den plot des romans ausmachen?

man darf gespannt sein.

das bin doch ich

eigentlich wollte ich schon ende september – nach meinem urlaub – zu das bin doch ich von thomas glavinic bloggen…jetzt ist es schon ein bisschen ein alter hut. aber auch für schnee von gestern ist in einem blog durchaus platz.

das bin doch ich hat es auf die shortlist des deutschen buchpreises geschafft. damit schließt glavinic einigermaßen an die popularität seines freundes daniel kehlmann an, der ein großes thema in glavinics roman ist. wie in den rezensionen schon erschöpfend breitgetreten, tritt im roman ja nicht nur der protagonist "thomas glavinic" auf, sondern auch diverse österreichische a- und b-promis. wieviel davon autobiografisch ist oder ob die berühmten namen nur versatzstücke sind, darüber kann man spekulieren, muss man aber nicht.

geht es um die identitätsproblematik, identitätsfindung im max frisch’schen sinne? wohl eher nicht, dazu kommt der roman doch etwas zu salopp daher. es ist aber auch nicht wirklich eine bauchnabelschau, sondern leicht lesbare unterhaltung mit niveau.

glavinic ist ein genauer beobachter, der bemerkt, dass "(…) die bewohner der südsteiermark die angewohnheit haben, sich ausschließlich schreiend zu unterhalten." das kapitel, in dem der protagonist seine erfahrungen auf einem flugangstseminar widergibt, könnte 1:1 von mir sein. der buch-glavinic hat bereits am morgen todesahnungen, auch wenn er sich mut zuspricht ("nicht jede maschine stürzt ab"). im flugzeug dann tippt der mann neben ihm vor dem start eine sms in sein mobiltelefon ("der mann spielt mit meinem leben").

fazit: glavinic kann schreiben. sein stil ist frisch, schnörkellos und handwerklich in ordnung. lediglich inhaltlich fehlt es vielleicht etwas an tiefgang und relevanz. mein gott, ich höre mich wahrscheinlich gerade an wie marcel reich-ranicki (dem dieses buch aber gefallen könnte).

zurück nach wien – teil zwei

wir möchten danke sagen – danke an die station terapia intensiva neonatale in bozen.

wir sind begeistert von dieser abteilung, von der freundlichkeit, ehrlichkeit und menschlichkeit, die dort eine selbstverständlichkeit ist, vom umgang mit den kleinen und großen. wir haben uns so daheim gefühlt, in einer zeit, die die schwierigste unseres bisherigen lebens war.

nun sind wir, nach transport per rettungswagen, in wien angekommen (now playing: ultravox – oh vienna, thx to l.!) und leben uns hier im spezialisierten krankenhaus ein, in dem wir schon erwartet wurden.

zurück nach wien

75 tage nonstopp in dieses spital gekommen. ein letztes mal auf die station gehen. sich von allen verabschieden. letzte fotos machen, um sich später zu erinnern, um die stimmung einzufangen.

in der finalfolge (bestes serienfinale ever, alleine die promo zur 5. staffel ist ein kleines kunstwerk!) von six feet under, ungefähr sieben minuten vor schluß, flüstert nate claire – die in gerührter stimmung, vor einem abschied, ein foto von ihrer familie machen will – ins ohr: "you can’t take a picture of this. it’s already gone."