almis personal blog

Win Win

Voriges Jahr (mittlerweile schon) gabs bei der Uncut-Weihnachtsfeier ein echt nettes Weihnachtsgeschenk für die Mitarbeiter – eine Blu-ray. Wobei ich glaube, dass jeder eine andere bekommen hat. Jedenfalls sollten wir uns bis zum 24.12 mit dem Auspacken gedulden, weshalb ich auch nicht weiß, was die anderen tatsächlich gekriegt haben. Bei mir wars jedenfalls Win Win und das war ein Treffer ins Schwarze.

Und zwar ist das sowas wie The Blind Side für Arthouse-Fans. Ein gestresster Familienvater, Anwalt und Trainer einer Schüler-Ringermanschaft (Paul Giamatti und nein, das Script stammt nicht von John Irving) übernimmt die Vormundschaft für einen Klienten und lernt dabei dessen Enkel kennen. Der sich als begnadeter Ringer erweist. Was folgt, ist ein wirklich warmherziger und witziger Film über Familienbeziehungen, Außenseitertum, Empathie, Alltagsprobleme… einfach das stinknormale Leben.

Das Schöne bei diesem Film ist, er ist ein bisschen schräg, ohne damit zu kokettieren, er möchte nicht klüger erscheinen, als er ist und die Schauspieler sind wirklich großartig. Natürlich Giamatti, der einzige Star des Films, wenn man so will, aber auch seine Ehefrau, dargestellt von Amy Ryan und Mr. Almi hat mich ein paarmals so angesehen als würde sie ihn an mich erinnern. Also eine entzückende Person, harhar… na ja, zuerst ist sie immer skeptisch und etwas schroff-ablehnend, wenn es um neues geht, aber wenn sie von etwas überzeugt ist, kann sie sehr couragiert und geradeheraus sein.

Der junge Mann (Alex Shaffer) ist toll und Giamatti und Ryans Filmkinder und vor allem Bobby Cannavale, den ich kürzlich in Blue Jasmine gesehen habe. Er hat die größten Lacher auf seiner Seite, weil er seine Szenen mit einer großen Leichtigkeit zu etwas besonders orginellem macht.

Win Win ist etwas für den entspannten, lockeren Samstagabend, ein schöner Film, der trotzdem um einiges tiefer geht als eine “herkömmliche” Komödie.

Hausgemeinschaftsplüsch

Twitter ist ja eine Oase der Neologismen – was zugegebenermaßen manchmal etwas enervierend sein kann; in der letzten Zeit habe ich oft was von “Geschwisterplüsch” gelesen, also dem Zustand, wenn Geschwister das machen, was idealtypisch von ihnen erwartet wird, nämlich ein Herz und eine Seele sein.

Da ist mir der Begriff Hausgemeinschaftsplüsch dazu eingefallen, den ich hier in Flodo tagtäglich erlebe. Den ich bis vor kurzem nie erlebt und auch niemals erstrebt habe. Ich konnte immer sehr gut in der Anonymität eines Wohnhauses leben und die Kontakte mit den Nachbarn haben sich auf Grüßen und kurzen Smalltalk im Lift beschränkt.

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Doch ich habe mich in den letzten Jahr anscheinend ziemlich verändert, sicher auch durch mein sehr kontaktfreundiges Kind, weil ich es nun wirklich genieße, hier in einer “Gemeinschaft” zu leben. Es war sicherlich hilfreich, im Sommer übersiedelt zu sein, und einen Teil der Eltern zwangslos im Hof kennengelernt zu haben. Zu drei, vier Familien hat sich der Kontakt intensiviert und alle haben Kinder, die sich gegenseitig besuchen und nun hat es sich etabliert, dass auch die Erwachsenen öfters mal zusammen Kaffee oder Tee trinken und plaudern (soweit das bei manchmal 6, 7 anwesenden Kinder möglich ist).

Und ich mag das! Ich freue mich, über die zwanglose Kommunikation und das eingebunden sein. Und unsere Vormieter hatten wohl recht, das hier im Haus eine besondere Chemie zwischen vielen Bewohnern herrscht, die das in Kontakt kommen leicht macht. Und offenbar haben wir da gut dazugepasst. Trotzdem sind es keine lang geplanten oder komplizierten Kontakte, gerade das Spontane und das Improvisierte, das Flexible ist für mich auch das reizvolle daran. Und damit überrasche ich mich quasi selbst.

First days…

Silvester war schön. Wir sind drei Stunden mit Freunden auf dem Silvesterpfad gewesen und das war sehr angenehm, einerseits, weil es ziemlich mild war, andererseits, weil seit einigen Jahren Knaller dort verboten sind, und man also nicht schon um sechs Uhr abends Angst haben muss, gleich von irgendeinem pyrotechnischen Gegenstand schwer verletzt zu werden. Danach gabs noch Gulaschsuppe und dann sind wir nach Flodo zurück, weil Adrian das Feuerwerk an der alten Donau sehen wollte.

Und: holla die Waldfee. Ich dachte ja, als Favoriterin kann einen feuerwerkstechnisch nix mehr erschüttern, aber bumm Floridsdorf und Donaustadt könnens auch ganz schön. Vor allem natürlich am Ufer der alten Donau. Da wurden Raketen abgeschossen was das Zeug hält. Das war beeindruckend, aber auch ein klein wenig beängstigend, denn nicht jeder Raketenzünder ist geschickt, und manche Rakete verirrte sich dann etwas seitwärts und Funken haben gesprüht und rauchig wars auch. Sind dann nachhause gegangen und haben vom Balkon aus noch etwas in die andere Richtung geschaut.

Der 1. Jänner ist ja so als Tag irgendwie zu vernachlässigen, man ist etwas gelähmt und unproduktiv, aber am 2. Jänner waren wir dann im Prater, um mit dem Weihnachtszug zu fahren. Und während dieser Fahrt durch das Areal hat Adrian das Autodrom entdeckt. Tja. Eigentlich wollte ich ihn ja alleine fahren lassen, das ist aber erst ab 8 Jahren erlaubt und in Ermangelung eines anderen Erwachsenen bin also ich mitgefahren. Die erste (2., 3. und 4.) Autodromfahrt meines Lebens. Behave! Und eigentlich wars ganz lustig. Dass ich das mal sage…

Heute waren wir im jüdischen Museum. Ein Freund von uns arbeitet dort und hat uns in die Kantine und zu einer Führung eingeladen. Ich habe ja einen Faible für die jüdische Sprache und Kultur. Ich habe während des Studiums das Wahlfach Jiddisch für Anfänger bei Jacob Allerhand besucht. Ich mag den Klang dieser Sprache, obwohl ich es mir einfacher vorgestellt hatte, so als eine Art Wienerisch mit Hebräischen Einsprengseln. Ich wusste auch nicht, dass man dafür hebärische Schriftzeichen verwendet.

Jedenfalls ist das Museum außerordentlich mordern (Multimedia-wise, man kann sich sogar Tablets ausborgen und während der Ausstellung an bestimmten Orten Filmmaterial herunterladen) und äußerst interessant aufgebaut. Es geht nicht nur um die Shoa, sondern auch um das Leben der Juden nach 1945 in Wien. Prominente Juden kommen in Zitaten zu Wort. Es gibt viel TV-Material, zb. von der Rede Franz Vranitzkys 1991, in der er die Opferthese Österreichs relativierte und die Mitschuld am 2. Weltkrieg eingestand.

Abgesehen davon gibt es derzeit eine Ausstellung zum Thema Richard Wagner und das jüdische Wien und bald eine Ausstellung über Amy Winehouse (sic!) und Arik Brauer. Alles sehr ambitioniert und der Versuch, eine neue Perspektive auf das Judentum einzunehmen. Übrigens gibt es auch Spezialführungen für Kinder.

Apropos Arik Brauer, folgendes Zitat des Wiener Künstlers habe ich im Museum gefunden (ja, man darf Fotos machen):

brauer(zum anklicken)

Das Buch, “in echt”

Heute sind die ersten Taschenbücher von Geboren in Bozen angekommen.

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Fühlte sich gut an. Das Cover sieht toll aus, klarerweise kommt das bei einem “richtigen” Buch noch besser zur Geltung. Und auch sonst ist die Buchdruckqualität sehr zufriedenstellend. Ich war jedenfalls positiv überrascht, hatte ich die ersten Exemplare eigentlich vor allem als Weihnachtsgeschenke bestellt… (und ja, dafür waren sie zu spät, allerdings hat sich Epubli dafür entschuldigt und einen Gutschein rüberwachsen lassen)

Und weils grad gut passt, wollte ich noch auf die Buchvorstellug auf dem Blog der kleinen Botin hinweisen, die mir dankenswerter Weise eine Seite dafür zur Verfügung gestellt hat. Da sie selber gerade schwanger ist, möchte sie das Buch erst nachher lesen – was ich auch absolut nachvollziehen kann.

Xmas is over

Weihnachten ist wieder mal vorbei, unser erstes in Flodo und es war – wie erwartet – merklich entspannter, durch die neue Wohnung. Hier ist doch viel mehr Platz für den Baum, aber auch die Menschen, die uns besuchen. Im Gegensatz zu Favoriten wird die Adventzeit und die Weihnachtstage auch nicht von Böllerlärm begleitet. Ehrlich gesagt hab ich bis heute, zwei Tage vor Silvester, nichts von Knallern gehört. Land halt. Harhar.

Am heiligen Abend haben wir mit den Schwiegereltern und Adrians Onkel gefeiert, wie es schon Tradition ist und das passt auch sehr gut. Adrian und Onkel schmücken den Baum, dann wird gesungen und beschert und dann gibts Tee und Süßes. Heuer Panettone, der wirklich ausgesprochen gut war. Und übrigens ohne Früchte. Wie ich gelernt habe, wäre das die venezianische Variante, die nicht so meinen Geschmack träfe.

Am Christtag waren wir bei meiner Mutter, da war Mal-Atelier (ist das ein Pleonasmus?) angesagt und am Stefanitag bei meinem Vater. Am Freitag ging es in die Bücherei, wo wieder 16 (Hör)bücher ausgeborgt wurden, und mit dem Lesestoff sind wir fast schon wieder fertig… Gestern ins Kino zu Planes (ja spät dran, aber sehr niedlich) und heute in den Tiergarten.

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Es war ziemlich mild, in Wien gabs nämlich keine weißen Weihnachten (nicht annäherend) und auch jetzt sieht es nicht unmittelbar nach Wintereinbruch aus. Stimmungsvoll wars aber trotzdem. Im Bild der Kaiserpavillion, mitten im Tiergarten.

Challenge Garage

Nachweihnachtliches Einkaufenfahren mit dem Sohn. Erstmals aus der Garage raus. Die verwinkelte Garage. Unser Parkplatz ist ganz hinten. Die Säule hab ich nicht touchiert. Aber hab unterschätzt, dass ich die Kurve doch irgendwie ganz anders nehmen muss. Also herumrangieren.

Beim Zurückfahren vom Supermarkt frage ich Adrian: “Sollen wir in der Garage parken?”.

Adrian: “Ja.”

Ich: “Denkst du, ich schaffe das?”

Adrian: “Wahrscheinlich nicht ganz, aber ein kleiner Unfall macht doch nix.”

Ehrlich währt am längsten. Harhar. Ich habs dann doch ohne geschafft.