almis personal blog

Parallelen

Gestern habe ich in der Was wir lieben Reihe vom Votivkino Garden State gesehen. Einen Film, den ich 2004 ebenfalls geliebt habe.

Bevor ich näher darauf eingehe eine Anmerkung. Ich habe doch tatsächlich vergessen, dass der Filmvater hier Psychiater ist und seinen Sohn aufgrund eines bestimmten Ereignisses pathologisiert. Gleichzeitig mit Garden State sah ich im Jahr 2004/05 auch die Serie Six Feet Under, wo es dasselbe Motiv gibt. Offenbar ein Berufsrisiko. Dort war Margret, die Mutter von Brenda und Billy, Psychiaterin, und darunter hatten die (nun auch bereits erwachsenen) Kinder zu leiden, was noch harmlos ausgedrückt ist. Es gab eine Szene in der letzten und besten Folge, an die ich heute immer noch regelmäßig denken muss, weil sie so entlarvend und witzig gleichermaßen ist.

Der neue Partner der Psychiaterin spielt in Gegenwart von ihr und Billy mit einem Baby und redet dabei mit dem Baby, wie das viele Leute tun, macht Grimassen, blödelt herum etcetera. Daraufhin sagt Margret verblüfft zu ihm: “I’ve never seen you act this way!” Er dann etwas genervt: “So?” Und Sohn Billy: “So it has to be analyzed and diagnosed and turned into an example of some kind of pathology. I mean, this is the Chenowith family.”

Irgendwann, wenn ich mal wirklich sehr gefestigt bin, werde ich mir Six Feet Under nochmal anschauen, es ist eine brilliante Serie, die einen allerdings auch komplett zerstört. Morgen dann mehr zu Garden State.

Summertime Sadness, revisited

Gestern hab ich auf Instagram ein Posting gesehen, wo jemand schrieb, wir befänden uns gerade in der Phase des Sommers, die Lana del Rey in Summertime Sadness besingt. Del Rey hat den Song sicher an einem Vormittag wie dem heutigen geschrieben, wo es schwül-warm, aber grau ist und ab und zu Regentropfen fallen. Das Kind hat dieses Lied vor vielen Jahren einmal “Frauenmusik” genannt, was auch immer er damit gemeint hat, die geheime Weisheit der Kleinkinder.

Ich glaube, ich habe keine Summertime Sadness, ich hab auch keine Wechseljahre-Depression, ich habe aber manchmal das Gefühl, ich fange jeden Tag wieder von vorne an, mich in der Welt zurechtzufinden und mich daran zu erinnern, welche Erkenntnisse ich schon gewonnen habe. So wie Carrie Bradshaw und Co. bei den Sex and the City Filmen vergessen haben, was sie zuvor in sechs Staffeln Serie alles gelernt hatten. Na gut, so schlimm ist es bei mir auch wieder nicht harhar.

Vor einiger Zeit, als es mir nicht gut ging, meinte eine Freundin zu mir, sie kenne niemanden, der mit Krisen so positiv umgehen würde wie ich. Das hat mir damals sehr geholfen, gleichzeitig hab ich mir gedacht, das würde sich sicher mal gut auf meinem Grabstein machen. Galgenhumor. Manchmal muss ich mich daran erinnern.

Solche Postings, wie das vorliegende, müssen für mich auch immer einen Ausblick haben, weil ich hasse nichts mehr als so semi-depri Texte, die alle beim Lesen hinunterziehen. Harhar. Und mein heutiges Fazit ist, dass ich an so einem zunächst trüben Tag eine Nachricht am Handy sehe, und den Namen des Absenders und schon geht es mir so viel besser und ich weiß wieder, wie das geht, glücklich sein.

So lang es solche Momente gibt, ist alles gut. Letztendlich kommt dann sogar noch die Sonne heraus, wie zur Bestätigung.

Maus

Letztens ging das Kind in der Früh vor mir aus dem Haus. Er ist in die Firma gefahren, ich in mein Garten-Büro. Überraschend treffe ich ihn eine halbe Stunde später vorm Ströck am Bahnhof, essend.

Ich: Hey Mauus, was machst du da?

Note to self: Man begrüßt einen bald 17-jährigen, der einen Kopf größer ist als man selbst, nicht mit “Maus” in der Öffentlichkeit Harhar.

Aber er hat es mir nicht übel genommen. Und er hat auf seinen Freund gewartet, der in der Nebenabteilung seinen Ferialjob macht.

Heute sind beide zu mir gekommen und zum Arbeitsabschluss in den Pool gesprungen.

Über Menschen

Endlich bin ich nach meinem Patricia Highsmith Marathon dazugekommen, das Buch Über Menschen zu lesen, dass ich von M. zum Geburtstag bekommen habe. M. und ich als ehemalige Germanistikstudierende (harhar) schenken uns seit bald 30 Jahren Bücher zu allen Gelegenheiten.

Über Menschen spielt in der jüngeren Vergangenheit, nämlich zur Coronazeit. Das braucht einen aber nicht abzuschrecken, denn die Protagonistin Dora flieht genau aus diesem Grund aus Berlin aufs Land. Ihr Partner Robert hat sich vom Klima- zum Corona Apokalyptiker entwickelt und würde am liebsten das restliche Leben im Lockdown verbringen, während Dora die Dinge wesentlich differenzierter sieht. “Dora mag keine absoluten Wahrheiten und Autoritäten, die sich darauf stützen. In ihr wohnt etwas, das sich sträubt.” Und weiter: “Die Panik stieg, als wäre Krankheit und Tod neu erfunden worden.” Im ersten Teil des Romans, der in drei Abschnitte gegliedert ist, geht es viel um einen gewissen Befund darüber, wo die Gesellschaft Doras Meinung nach steht.

Aber dann, wie gesagt, zieht Dora mit ihrem Hund aufs Land und der Roman scheint eine amüsante, aber harmlose Betrachtung von der schrulligen Nachbarschaft zu werden. Dora gräbt ihren Garten um, arbeitet in ihrem Markting “Bullshitjob” im Home Office und integriert sich quasi nebenbei ins Dorfleben. Ihr direkter Nachbar, ein bulliger Typ namens Gote, stellt sich ihr als “der Dorfnazi” vor und wie man später merkt, ist das nicht kokett gemeint. Er hat eine rauhe Vergangenheit. Seine kleine Tochter Franzi ist oft bei Dora und spielt mit ihrem Hund. Alles plätschert recht gemächlich vor sich hin und es passiert nicht viel. Bis dann der dritte Teil mit einem für mich sehr unerwarteten Plottwist daherkommt und man das Buch tatsächlich nicht mehr zur Seite legen kann.

Juli Zeh engagiert sich neben ihrer Arbeit als Autorin politisch in der SPD, setzt sich aber als Juristin auch mit Grundrechtsbelangen auseinander und hinterfragt dabei das allgemeine Corona- und Ukrainekrieg-Narrativ. Man könnte auch einfach sagen, dass sie versucht, Dinge differenziert zu sehen. So auch in Über Menschen, wo Dora sich und ihre Fähigkeit zur Akzeptanz an Gote überprüfen muss, der zwar einerseits extreme Ansichten hat, andererseits aber auch ein “echter Mensch” ist, ein liebevoller Vater, einer, der sich auch um Dora sorgt und selbstlose Dinge für sie tut. Auch hier passen die Schablonen nicht mehr, die Dora letztlich lange Zeit selbst benutzt hat, um sich die Welt zu erklären. Fazit gibt es keines bzw. dieses, dass das Leben ungeheuer komplex ist.

Mit diesem Roman setzt sich Zeh sicher einer gewissen Einordnung aus, gegen die das Buch eigentlich arbeitet. Aber ich denke, sie lebt ganz gut damit. Ich werde jedenfalls noch mehr Texte von ihr lesen.

Hillbilly Elegy

Wie seit einigen Tagen bekannt ist, wird der Senator J.D. Vance der Vizepräsidentschaftskandidat von Donald Trump für die kommende Wahl sein.

Vance ist aber nicht nur Politiker, er hat 2016 auch den Roman Hillbilly Elegie geschrieben, der ein Bestseller wurde und im darauffolgenden Jahr beim Ullstein Verlag auch in einer deutschen Übersetzung erschienen ist. In dem überwiegend sehr positiv rezensierten Werk, das auch verfilmt wurde, beschreibt Vance seine eigene Lebens- und Familiengeschichte. Er wurde in einer unterpriviligierten Familie mit einer drogenabhängigen Mutter groß; er beleuchtet aber auch generell das Milieu seines Aufwachsens, landläufig, und wohl auch etwas abschätzig, werden die Menschen in den ländlichen, gebirgigen Gebieten der USA “Hillbillies” genannt.

Jetzt hat Ullstein bekanntgegeben, dass der Vertrag von Vance nicht verlängert wird. Die Rechte hat nun ein anderer Verlag gekauft. So weit, so gut. Ullstein begründet seine Entscheidung aber allen Ernstes mit der “politischen Wandlung” des Autors. Da stellt sich doch die Frage, was macht Ullstein mit seinen anderen Autoren? Wird da jetzt jeder und jede einem Gesinnungstest unterzogen werden? Und wer darf bestimmen, was die “richtige Haltung” ist? Oder reicht Vance aus, fürs Virtue Signalling? Ich finde diese Begründung höchst problematisch und willkürlich.

Ich habe mir jedenfalls Hillbilly Elegy bestellt und bin gespannt, das Buch zu lesen.

Vorbei

Heute hat mich jemand in der Gartenanlage angesprochen mit dem ich kaum zu tun habe, und hat mich gefragt wie es denn “dem Kleinen” gehe. Ich habe geantwortet: “Gut, aber er ist schon größer als ich.” “Ja”, sagt der Mann, “ich frage, weil er ein Frühchen war.”

Da war ich erstaunt, dass er das überhaupt weiß und auch noch weiß, ich mein, das ist fast 17 Jahre her. Der Mann ist 90 Jahre alt. Fand es aber sehr lieb von ihm.

Dass das Kind ein Frühchen war, hat mich einige Jahre natürlich unmittelbar betroffen und einige weitere Jahre so beschäftigt, dass ich darüber geschrieben habe. Aber heute kommt es mir oft vor, als wäre das in einem anderen Leben gewesen.

Unlängst habe ich sogar überlegt wie der Arzt im Preyer’schen Kinderspital hieß, der mir – als das Kind ca. acht Monate alt war – prophezeit hat, dass er wahrscheinlich kaum gehen lernen und keine normale Schule besuchen werde können. Ich hatte nicht den Eindruck, dass er sich wirklich mit dem Kind beschäftigt hat, er wollte vielmehr nur seine apokalyptische Prophezeiung loswerden. Das hab ich ihm dann auch gesagt, wenn ich hypothetische Schreckensszenarien wissen will, dann kann ich auch googlen. Harhar. Ich war so wütend auf diesen Arzt und jetzt weiß ich seinen Namen nicht mehr, ich glaube damit ist die Vergangenheitsbewältigung abgeschlossen.

Babylon

Diese Woche habe ich mir nochmal Babylon von Damien Chazelle angesehen, da war ich voriges Jahr in der Pressevorstellung, damals hat ihn aber ein Kollege besprochen. Ich war darüber ganz froh, denn der Film hat mich erstmal eher sprachlos zurückgelassen. Von Kritikern wurde er durchwegs als mehr oder weniger verunglückt bezeichnet und war auch ein finanzieller Flop, gleichzeitig gibt es viele enthusiastische Kritiken auf der Film-Plattform letterboxd. Und wie das manchmal so ist, irgendwie ist beides verständlich. Harhar.

Damien Chazelle war mit 32 Jahren der jüngste Gewinner eines Regieoscars bisher, für La La Land, völlig zurecht natürlich. Ich liebe den Film sowieso, das weiß eh jeder, aber er ist auch objektiv betrachtet ein Film wie aus einem Guß, in sich komplett stimmig und einzigartig.

Babylon ist anders. Chazelle porträtiert darin in 189 Minuten (!) das dekandent-verkommende Hollywood Ende der 1920er Jahre, als der Tonfilm langsam den Stummfilm ablöste – ein Motiv, das wird schon von The Artist kennen. Chazelle schildert den Wandel aber radikaler, anhand von gleich mehrerer Personen wie der aufstrebenden und lebenslustigen Schauspielerin Nellie LaRoy (Margot Robbie) und dem ambitionierten Film-Assistenten Manuel (Diego Calva), der sich in sie verliebt. Weitere Protagonisten sind außerdem der alternde Star Jack Conrad (Brad Pitt), der Bauhaus Architektur und die Zwölftonmusik kennenlernt und merkt, dass sich die Filmbranche ändern muss, auch wenn es auf seine eigenen Kosten geht, und der schwarze Musiker Sidney Palmer (Jovan Adepo), der zwischen Kunst und Kommerz hin und her gerissen ist.

Babylon ist ein einziges Chaos – was wiederum stimmig ist, siehe die Geschichte von Babel. Er hat ein paar wirklich eklige Szenen (gleich zu Beginn), er hat Szenen, bei denen man schon beim ersten Mal ansehen denkt, diese sind ikonisch wie etwa die tanzende Margot Robbie oder die Begegnung mit der creepy Unterweltfigur James McKay (Tobey Maguire). Einmal herrscht eine Art Great Gatsby Vibe Baz Luhrman’scher Machart, dann aber wieder Kammerspiel-artige Momente, wo zehn Minuten in Echtzeit geschildert wird, wie eine Filmszene mühsam gedreht wird, also mit allen Redundanzen und Leerläufen, was durchaus seinen Reiz hat. Außerdem gibt es epische Dialoge, wie jenen mit der Filmkritikerin (Jean Smart), die dem niedergeschlagenen Conrad erklärt, wieso seine Zeit ihrer Meinung nach vorbei sei und ihre Worte sind gleichermaßen brutal ehrlich wie auch ziemlich schlüssig.

Die Schauspieler befinden sich gefühlt alle irgendwie in verschiedenen Filmen. Calva und Adepo legen ihre Rollen sehr ehrlich und ernsthaft an, andere spielen quasi Parodien ihrer selbst, vor allem Robbie ist völlig over the top wie eine Karikatur. Da weiß man dann nie, ist das beeindruckend oder ist das nur krasses Overacting. Da Robbie eine gute Schauspielerin ist, nehme ich mal an, dass die Art ihrer Darstellung von Chazelle intendiert war.

Babylon hat so viele verschiedene Facetten und Tonalitäten, dass ich es eher als gigantomanisches Expertiment bezeichnen würde, weil es kein stimmiges Ganzes ergibt; gleichzeitig ist der Film zweifelsohne unterhaltsam und ambitioniert. Man hätte aus Babylon allerdings wahrscheinlich zwei oder drei Filme machen können und dann mehr Zeit für die jeweiligen Geschichten und Themenkomplexe gehabt und man hätte jeden Film in einem anderen Stil drehen können. So muss man ihn halt so nehmen wie er ist.

Vielleicht schaff ich in einem Jahr ein besseres Resümee. Harhar.

Gegendert

Unlängst habe ich gehört, wie sich jemand selbst als “Studierender” gegendert hat.

Ich stehe dem Gendern in seinen immer extremeren Auswüchsen kritisch gegenüber, weil ich wirklich finde, dass es vor allem literarische Texte fast unlesbar macht und ihrer Schönheit beraubt. Gendert von mir aus alle amtlichen Gebrauchstexte und ähnliches im Zuge der Gleichberechtigung, die liest eh keiner aus Freude. Jedenfalls verstehe ich gar nicht, wenn sich jemand selbst gendert, denn er oder sie hat ja eindeutig ein Geschlecht (naja ok, anderes Thema)

Und gestern finde ich zufällig beim Bücher schlichten meinen ersten Kurzroman aus dem Jahr 1989 (sic!) wieder. Nicht nur, dass ich im Vorwort den Inhalt spoilere, stoße ich tatsächlich dort auch auf folgenden Satz: “Bis sie eines Tages einen intellektuellen Germanistikstudierenden (…) kennenlernt.”

Oh mein Gott, sagt mir nicht, ich habe damit angefangen.

Der RKI Leak

Beweisstück circa 1273 dafür, warum Menschen den klassischen Medien immer weniger vertrauen.

Gestern Vormittag konnte man auf X lesen, dass die RKI Files zu Corona vollständig geleakt wurden. Also die Sitzungsprotokolle des deutschen Robert Koch Institutes während der Pandemie. Der Inhalt ist brisant, wird doch deutlich, dass viele Maßnahmen der deutschen Regierung einfach politische Entscheidungen waren und nicht wissenschaftlich begründet, im Gegenteil: die vielzitierte Wissenschaft hatte ganz andere Schlüsse gezogen. So stellte das RKI beispielsweise fest, dass das Narrativ “Pandemie der Ungeimpften” nicht zutreffend war, ebenso dass Maßnahmen wie 2G nicht gerechtfertig seien etc. Eine echte Bombe, sollte man meinen und wichtig für die Aufarbeitung der Corona-Zeit, zumal die Vorgehensweise bei uns ja ähnlich war.

Auf ORF las man dazu: Nichts. Stundenlang. Am Abend gab es dann die erste Meldung, mit dem Titel “RKI kritisiert die Veröffentlichung ungeschwärzter Protokolle.” Das ist so wie wenn man nach einem Überfall schreibt: “Bankräuber kritisiert seine Festnahme.” Kann man machen, ist nicht falsch, dann vertritt man aber nicht die Interessen der Bevölkerung nach Aufklärung. Warum soll ich öffentlich rechtliche Medien konsumieren, wenn es hier offensichtlich an kritischer Reflexion fehlt? Wenn ich auf X und anderen Plattformen selbst alles recherchieren kann bzw. auch muss, wenn ich informiert sein möchte? Oder kommt da noch mehr, lieber ORF und Konsorten, als ein Interview mit Rudi Anschober? Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Bei solchen Gelegenheiten muss ich aber auch immer daran denken, wie ich mit jemand stundenlang über aktuelle Ereignisse gesprochen habe, seine Sichtweise gehört habe und wie bereichernd und horizonterweiternd das für mich war. Bis heute schicken wir uns relevante Links und das finde ich so schön und auch beruhigend, wenn man Gedanken austauschen kann.

Lebowitz bei Fallon

Gestern bin ich in meiner X Timeline zufällig über den Auftritt von Fran Lebowitz bei Jimmy Fallon gestolpert.

Wer Lebowitz nicht kennt, kann zum Beispiel meine Kolumne über die Doku-Serie, die Martin Scorsese über sie gedreht hat, lesen oder die Serie selbst auf Netflix ansehen, sie ist genial und heißt Pretend it’s a city. Sieben Episoden in denen Lebowitz einfach nur ihre Ansichten zu allen möglichen Themen zum besten gibt . Es ist so klug und witzig und – was ich sehr an ihr schätze – sie hat zwar starke Meinungen, aber ist dabei nie dogmatisch und belehrend.

Nun war sie also bei Jimmy Fallon und hat darüber geklagt, dass sie die heißen Temperaturen schwer aushält und deshalb eine Klimaanlage hat.

“I know, it’s bad for the environment. I don’t care. Because I feel I am good for the environment. I have no children. (…) I don’t own an oil company. I don’t have a plane – like some very big environmentalists that we all know.”

Dann erzählt sie, dass sie Kochen hasst. Am schlimmsten während der Pandemie wäre für sie gewesen, dass die Restaurants geschlossen waren.

“During the lockdown, when all restaurants were closed which was – ok I know, that was not the worst thing about Covid; people died, horrible, okay. But the next worst thing was no restaurants.”

Am Ende erwähnt Fallon, dass er vor kurzem den Papst getroffen hätte und Lebowitz hätte darauf gesagt, sie hätte gerne seinen Job und Fallon dachte, sie meinte seinen, Fallons Job. Lebowitz darauf:

“Why would I enjoy your job? Let me put it this way: I could have your job. But even though I wanted to be the pope, I don’t expect to be. I am well aware a jewish woman is not going to be the pope.”

Lebowitz kann man im November live im Gartenbaukino in Wien sehen (unbezahlte Werbung). Ich weiß ja, wieso sie derzeit so oft auftritt, sie hat es Scorsese erzählt. Sie hat eine sehr große Wohnung in New York gekauft, die sie sich eigentlich nicht leisten kann, um alle ihre Bücher unterzubringen und nun muss sie arbeiten. Harhar.