almis personal blog

Open House Wien

Am Samstag war ich zum ersten Mal bei Open House Wien – Archtitektur zum Angreifen. Im Rahmen dieser Aktion, die zum fünften Mal stattgefunden hat, kann man diverse Gebäude in Wien gratis besichtigen und Führungen machen. Oft solche Gebäude, zu denen man vielleicht sonst nicht so einfach Zutritt hat.

Wie beispielsweise das italienische Kulturinstitut in der Ungargasse, wo wir gestartet sind.

Von außen kennt man es ja zb vom Vorbeifahren mit dem O-Wagen. Ich habe einige Jahre fast direkt daneben gearbeitet. Reingehen kann man nicht so einfach, es sei denn, man besucht einen Italienischkurs, weil das Kulturinstitut ist eigentlich gar nicht österreichischer Boden. Innen sieht es jedenfalls sehr schmuck aus:

Hinter dem Kulturinstuit ist ein kleiner Garten und so sieht es übrigens auf der Rückseite aus:

Danach sind wir zur Dominikanerbastei gefahren. Nachdem beim Kulturinstitut wenig Andrang war und wir gleich zu einer Führung dran kamen, musste man sich bei der Dominikanerbastei schon etwas länger anstellen. Angeblich gab es ja auch eine open house App, die einem die jeweiligen Wartezeiten vor den Gebäuden anzeigte, aber ich habe die leider nicht in meinem store gefunden.

Jedenfalls so sieht die Dominikanerbastei “von innen” aus, also der Innenhof:

Fresken an den Wänden des Ganges:

Anschließend an die Führung konnte man einem Dominkanermönch in Ausbildung Fragen zum geistlichen Leben im Orden stellen. Ich fand es sehr interessant, Einblick in den Alltag in dieser Bastei zu bekommen und was ich davon mitgenommen habe ist, dass die Dominikaner viel Zeit für Philosphie, Studium und Verkündigung aufbringen; und es in der Bastei nicht so streng “eremitisch” zugeht, wie in anderen Ordensgemeinschaften. Es hat mich auch dazu angeregt, mal zu googlen, was die Unterschieden zwischen den verschiedenen Orden überhaupt sind.

Nach der Führung haben wir uns noch die Kirche angesehen, die zu diesem Zweck komplett beleuchtet war, wie sonst nur zu Ostern und/oder Weihnachten.

Anschließend gingen wir zur Hollein Boutique (ja, DER Hollein) in der Tegethoffstraße, davon hab ich allerdings kein Foto gemacht, aber man kann sie auf der Open House Page anschauen. Ein Modegeschäft, ganz aus Plastik, im Pop Art Stil der 60er Jahre, irrsinnig klein und in orange gehalten.

Danach sind wir durch die gesamte Innenstadt gehatscht, um noch den Ringturm zu besichtigen, allerdings wurden wir, obwohl wir schon um 16 Uhr dort waren, nicht mehr hinaufgelassen, wegen Überfüllung – “nächstes Jahr dann”

Statt Ringturm ging es dann also zum Essen. Auch schön.

Auch für Architektur Nackerpatzerln wie mich war dieser Tag sehr interessant und sehenswert. Nächstes Jahr möchte ich auf jedenfall wieder hingehen.

First days of school

Die ersten Tage am Gymnasium wären also auch geschafft.

Es ist in keiner Weise mit der Aufregung zu Beginn der Volksschule zu vergleichen, wo man irgendwo zwischen – das Kind beglucken und es in Richtung großer Selbstständigkeit zu schubsen – oszilliert. Im Gymnasium is es auch anstrengend, aber anders.

Man sagt ungefähr fünfmal am Tag so Sachen wie: Na ja, du bist jetzt im Gymnasium, da…

…weht ein anderer Wind

…musst du dich selbst organisieren

…trägt dir keiner mehr was nach

…musst du dich selbst drum kümmern

usw. Und fühlt sich dabei uralt.

Das taugt dem Kind eh prinzipiell, dass es jetzt soviel alleine macht, aber manchmal braucht es dann doch Unterstützung. Zum Beispiel, wenn im Heft steht, dass die Aufgabe im Deutschbuch auf Seite 3 zu machen ist, und auf Seite 3 ist aber nur das Inhaltsverzeichnis.

So bleibt man als Mutter wenigstens im regen whatsapp Kontakt mit anderen Volksschul-Müttern, deren Kinder in dieselbe Klasse gehen, so ala “Du, was ist Hausübung?”, “Ich bin grad einkaufen, ich meld mich dann gleich”, “Ok danke.” “Er weiß es auch nicht, warte er telefoniert gerade mit W. W meint, dass…”

Was gleich ist wie in der Volksschule: Man ist jeden Abend hundemüde.

Fünfter September

Heute hat die ZIB 2 Journalistin Lou Lorenz-Dittlbacher zum Tod einer BBC Journalistin, Rachael Bland, getwittert, die mit 40 an Brustkrebs verstorben ist – sie hatte einen kleinen Sohn und  hatte via Socia Media ihre Follower über den Verlauf ihrer Krankheit und ihren Umgang damit auf dem laufenden gehalten.

Das hat mich betroffen gemacht, und da ist mir eingefallen, dass ich heute vor fünf Jahre eine der schlimmsten SMSen meines Lebens erhalten habe. Die Vorschichte dazu: Meine Freundin H. war 2010 an Brustkrebs erkrankt, der durch Therapien vorläufig geheilt wurde. Im Sommer 2013 hatte sie sich sehr krank gefühlt, aber recht undefinierbar, und Anfang September hatte sie mir geschrieben, sie sei jetzt im Krankenhaus. Auf meine Nachfragen kam zunächst nichts zurück, bis ich an besagtem 5.9. auf einer Parkbank vorm Q19 in Döbling saß, bei ähnlichem schönem sonnigen Wetter wie heute, und auf das Kind wartete, das bei einem Kindergeburtstag war. Obwohl ich quasi “frei” hatte und die Sonne genießen hätte konnten, war ich sehr unruhig, weil ich die Antwort von H. erwartete und ein ganz schlechtes Gefühl hatte. Und dann kam die SMS, mit der Nachricht von Metastasen in Leber, Lunge, Haut, Gehirn.

Ich weiß noch, wie ich einfach nur da saß und nicht wusste, was ich tun sollte. Ich wusste nicht, was ich ihr zurückschreiben sollte, ich wusste nicht, wie ich gleich das Kind abholen gehen sollte, ich wusste nicht mit wem ich darüber reden sollte. Ich las die SMS wieder und wieder, weil es so unfassbar war.

Mit H. hatte ich die Jahre davor viel Zeit verbracht. Ich kannte sie eigentlich über ihre Schwester, die meine Arbeitskollegin war und 2005 an Krebs gestorben war. H. hatte mich nach dem Begräbnis gefragt, ob wir uns weiter treffen könnten. Sie hatte sich mit mir gefreut, als ich schwanger war und mit mir gezittert, als das Kind im Krankenhaus lag. Sie hätte sich auch ein Kind gewünscht, hatte mir aber einmal gesagt, vielleicht sei es besser, sie würde keines bekommen, denn “wer weiß wieviel Zeit ich habe.” Und dennoch war sie kein bitterer Mensch, ganz im Gegenteil.

Nach diesem 5. September war ich sie im Krankenhaus besuchen und durch diverse Therapien konnten wir dann noch einige Wochen miteinander Zeit verbringen. Wir gingen frühstücken und essen und spazieren, wie wir das früher auch gemacht haben und es ging ihr recht gut. Sie sagte, eine Ärztin hätte gemeint, die Schlacht ist verloren, aber der Krieg noch nicht. Und wir wollten daran glauben, dass dieser Krieg noch lange dauern würde.

Anfang Dezember schrieb sie mir, sie hätte eine Lungenentzündung und wäre im Spital und dann kam keinen Antworten mehr auf meine SMS. Ihre Mutter rief mich an und sagte, sie wäre zu schwach, mir zu antworten. Am nächsten Tag fuhr ich ins Krankenhaus, weil ich wusste, ich muss das tun. Ich saß eine halbe Stunde am Gang und traute mich nicht in ihr Zimmer. Ich hatte Angst, nicht darauf vorbereitet zu sein, was mich erwarten würde. Und wie sich später herausstellte, hatte ich damit vollkommen recht gehabt. Aber dann dachte ich, es geht jetzt nicht um mich. Ich sterbe jetzt nicht. Und dann ging ich hinein.

Sie war nicht mehr in der Lage zu sprechen, also hab ich gesprochen. Und wenn sie etwas sagen wollte und nicht konnte, hab ich ihre Hand genommen und gesagt, das würde sie mir das nächste Mal sagen, wenn sie sich besser fühlen würde und ich würde eh spüren was sie ausdrücken wollte. Als ich ging, sagte ich ihr, ich komme bald wieder, obwohl ich wusste, dass es gelogen war. Eine halbe Stunde später war sie tot. Ich saß von Ottakring bis Wien Mitte in der U3 und versuchte, nicht zu auffällig zu weinen.

Ich habe eines mitgenommen, aus dieser Geschichte, nämlich, dass ich mein Leben leben muss. So banal diese Erkenntnis auch sein mag, so im Alltag, wenn man so etwas erlebt spürt man, dass man nicht ewig Zeit hat. Und dass man das Leben auskosten muss, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet. Deshalb sind wir einige Tage danach für einen Tag nach Kärnten gefahren, um mit einer alten Dampflok durch die verschneite Landschaft zu fahren. Und ich habe ab diesem Zeitpunkt Dinge getan, die ich früher vielleicht nicht gemacht hätte.

Ich spür mich sehr, heute am 5. September 2018, und vielleicht würde sich H. darüber freuen.

Schulbeginn

Die Schule hat wieder begonnen, diesmal neu: Gymnasium, und ich bin immer dankbar, dass das Kind da nicht soviel von mir hat.

Er ist viel offener und im positiven Sinn aufgeregter, er erwartet immer, dass etwas gutes passiert, wenn eine Veränderung bevorsteht, auch wenn er durchaus etwas sentimental auch auf das Vergangene zurückschaut und wie er das macht, weiß ich auch nicht.

Ich hingegen entwickle mich immer zu jemand aus meiner Vergangenheit, der gesagt hat: “Oh bist du schon wieder gewachsen, man erkennt dich gar nicht mehr.” Ich beobachte das, wie ich das bei den Nachbarskindern denke, der kleine M., der gerade mal ein Jahr war, als wir hier eingezogen sind und mit dessen Mutter ich eine Weile viel Zeit verbracht habe, der ist jetzt in die Volksschule gekommen. Und die ganzen kleinen Mitschüler des Kindes, die gehen jetzt also auch ins Gymnasium und sehen so erwachsen aus.

Das ganze ist aber definitiv eine Frage der Perspektive, denn während sich die Erstklasser im Gymnasium groß vorkommen, kommen Siebentklassler vorbei und sagen zu ihnen, “Oh na ihr seids süß”. Und da sind sie dann auch wieder die Kleinsten.

Award Season Kickoff

Mit dem Filmfestival in Venedig im Spätsommer wird die Film-Award Season tradtionell eröffnet.

Der Eröffnungsfilm war dieses Jahr First Man von Damien Chazelle – sein Nachfolgefilm zu La La Land und sein erster Film, in dem Musik keine Hauptrolle spielt; vielmehr geht es um Neil Armstrong und seine Mondmission.

Der Film hat sehr wohlwollendes Feedback erhalten, was ihn auf alle Fälle zu einem Oscarkandidaten macht, es sei denn, es gibt einen Skandal. Wie das zb in jüngster Vergangenheit Nate Parkers Birth of a Nation passiert ist; ein Film, der ebenfalls euphorische Kritken erhalten – doch dann wurden Vergewaltigungsvorwürfe gegen Parker laut und der Film ging sang und klanglos unter.

Als ich also gestern auf Twitter las, dass First Man sich auch einer Kontroverse ausgesetzt sieht, dachte ich schon, oje, was hat Chazelle denn gemacht? Ich dachte an #metoo oder an irgendwelche rassistischen Äußerungen. Aber es ist ganz anders: Chazelle wird kirtisiert, weil First Man anti-amerikanisch ist und zwar deswegen, weil im Film die Szene fehlt, in dem Neil Armstrong die amerikansiche Flagge am Mond befestigt.

Dazu hat Filmkritiker Sam Adams eigentlich schon alles gesagt, was es dazu zu sagen gibt:

Ich habe spontan an den Film No Country for old man der Coen-Brüder denken müssen. Die Coens lassen den Showdown des Filmes (ich will nicht spoilern, aber es ist quasi der Höhepunkt einer Konfrontation) einfach abseits passieren. Man sieht was vorher und was nachher passiert, ist aber als Zuschauer abwesend, in dieser Situation. Es ist so, als würde man aufs WC gehen und derweil wird das entscheidende Tor bei einer Fußball-WM geschossen.

Wieso machen Künstler das? Weil sie etwas tun wollen, was den Zsuchauererwartungen zuwiderläuft, weil sie die Perspektive wechseln wollen, weil sie Dinge anders darstellen wollen, als das gemeinhin gemacht wird. Das ist ja eigentlich auch das Spannende an der Kunst, dass sie uns überrascht, provoziert und zum Nachdenken herausfordert. Und ohne den Film gesehen zu haben: Chazelle wird seine Gründe gehabt haben, diese Szene nicht in den Film aufzunehmen.

Summer thoughts, vier

Die Zeit jetzt, der Spätsommer, ist eigentlich meine Lieblingsjahreszeit. Weil er so bittersüß ist.

Man weiß, der Zenit ist überschritten. Es wird noch ein paar heiße Tage geben, aber sie werden sich nach Abschied anfühlen, weil man schon diese gewisse Kühle des Herbstes in der Luft spürt. In der Früh wird es später hell, am Abend früher dunkel. Die Stadt füllt sich wieder, weil nach und nach alle aus dem Urlaub zurückkommen. Bald beginnt die Schule und damit der Alltag. Wenn auch ein neuer Alltag, weil Gymnasium.

Wenn ich an so einem Spätsommernachmittag auf dem Sofa liege und die Geräusche von draußen höre, das Kindergeschrei, einen Hubschrauber, hin und wieder ein Auto oder einen LKW, da denke ich mir jedesmal, weiß man alleine aufgrund der Geräusche, dass es 2018 ist? Sind das andere Geräusche als vor dreißig Jahren, als ich auf dem Sofa lag? Kreischen die Kinder anders, die Maschinen, die Fahrzeuge, klingt es heute “moderner” als früher? Spüre ich hier, wenn ich die Augen zumache, dass ich nicht mehr 10 Jahre alt bin, sondern 42, dass mein Kind jetzt 10 ist, oder kann ich das alles ausblenden, wenn ich nur auf die Geräusche achte? Sowas kann mich echt lange beschäftigen.

Was auf jeden Fall anders ist, ich höre viel weniger Straßenlärm, weil ich viel ländlicher wohne als früher, dafür das dumpfe Aufschlagen von Tennisbällen, weil Tennisplatz next door.

Lady Madonna

Heute bin ich mit einer Freundin zufällig auf den Song Banküberfall von der EAV gestoßen, ein großer Hit in meiner Volksschulzeit und nach kurzem Nachdenken sagte ich dann: “Da warst du ja noch gar nicht auf der Welt.” Sie war sich nicht sicher und nach kurzer Google Befragung stellten wir fest, dass sie doch schon zwei Monate alt war, als das Lied erschienen ist.

Darüber wollte ich eigentlich gar nicht schreiben, sondern über die Tatsache, dass Madonna dieser Tage 60 Jahre alt geworden ist. Ein anderes Idol meiner Kinder- und Jugendzeit. Ich hab Madonna immer sehr gerne gehört, mir gefiel auch ihre Art zu provozieren, siehe Teenagerschwangerschaft, Küsse mit einem schwarzen Jesus, SM, ihr Bildband über sich selbst, Stierkampfkritik usw. kennt eh jeder, auch wenn sie natürilch manchmal über das Ziel hinausgeschossen ist, aber das gehört zu einer richtigen Provokation natürlich auch dazu.

Ihre ersten Alben waren klassischer 80ziger Jahre Pop, Like a virgin, La isla bonita und natürlich Papa don’t preach. Letzterer Song erinnert mich immer an eine Friends Folge, in der Rachel Schwieirgkeiten hat, ihrem Vater von ihrer Schwangerschaft zu erzählen und Phoebe stellt dann trocken fest: “Oh that’s oh so Papa don’t preach“. Popkulturelle Referenzen gab und gibt es zum Phänomen Madonna natürlich genug.

Nach ihren klassischen Pop-Alben und der Platte Erotica, die sich quasi nur um Sex drehte (und trotzdem oder deswegen eher fad war), kam eine neue Selbstfindungsphase, in der sie mit den Produzenten von der damals sehr erfolgreichen, dennoch widerspenstigen Bjork zusammenarbeitet. Für das Album Bedtime Stories entstanden dann Texte wie “Today is the last day that i’m using words, they’ve gone out, lost their meaning, don’t function anymore.” – Das hat mich ja total angesprochen. Harhar.

Später kam noch mal ein richtiges Hit-Album mit Ray of Light (1998) und dann hab ich ehrlicherweise ihre Karriere mit mehr gar so aufmerksam verfolgt. Mit einigen Ausnahmen, wie beispielsweise ihrer Version vom national treasure Song American Pie, ursprünglich von Don Mc Lean – den sie komplett aus seinem (sehr vielschichtigen) Kontext gerissen hat. Dazu hab ich schon mal länger gebloggt, in meiner Rubrik Original und Fälschung.

Vergessen hat man vielleicht ihre Ehe mit Sean Penn, weil das ist wirklich schon ewig her. Wahrscheinlich auch die meisten ihrer Filme, die Schauspielerei war nur begrenzt ihre Profession, natürlich mit der Ausnahme der Musicalverfilmung von Evita, bei der sie an der Seite von Antonia Banderas, für ihre Rolle als Eva Perron hat sie damals auch einen Golden Globe gewonnen. Eventuell erinnert man sich auch nicht mehr daran, dass sie einen Song zum Austin Powers Film The Spy who shagged me beigesteuert hat, immerhin auch Globe nominiert, namens Beautiful Stranger.

Einen umstrittenen Bond-Song hat Madonna auch noch geschrieben, ein eher untypisches Bond-Theme, er heißt Die Another Day. Manche Kritiker haben ihn als Anti-Bond Song bezeichnet. Wenn man mich fragt, war sie ihrer Zeit voraus und der Song hätte eher zu den Daniel Craig Bonds gepasst, die etwas moderner und subversiver waren als die Pierce Brosnan Bonds und auch die gewagteren Titelsongs hatten.

Mein ewiges Lieblingslied von Madonna ist sehr alt, wahrscheinlich eher Madonna-untypisch und heißt Live to tell. Obwohl ich sonst ihre uptempo Songs lieber mag, weil mir ihre ruhigen Sachen oft zu effektheischend sind. Aber Live to tell ist schön und schlicht, da ist alles überdrehte, skandalöse, provokante weg, aber auch nichts aufgesetztes daran. Übrigens vertreten auf dem Soundtrack des Filmes At Close Range, einem Film mit, erraten, Sean Penn.

Summer thoughts, drei

Wieder mal ORF Sommergespräche, diesmal mit gleich zwei Moderatoren, wieder mal erscheint es mir, zumindest nach Gespräch Nummer eins, dass das wieder nichts wirkliches wird.

Das Kind jedenfalls, dass zufällig im Wohnzimmer vorbeigekommen ist, als ich geschaut hab, hatte nur eine einzige Frage: “Sitzen die wirklich im Freien oder ist das ein Blue Screen?” Das ist das, was Kinder heutzutage beschäftigt.

Und weil wir gerade bei Kindern sind, ich finde es ja sehr lustig, dass Bella Ciao aus der Netflix Serie Haus des Geldes jetzt anscheinend ein Sommerhit geworden ist. Genau das Bella Ciao, das wir im Italienischunterricht im Gymnasium als antifaschistisches Lied kennengelernt und interpretiert haben. Warum weiß ich gar nicht mehr so genau, aber ich hab es mir gemerkt.

Jetzt singen gerade zwei Kinder im Hintergrund bei mir “Oh partigano”, als wäre das was fröhliches. Und natürlich ist das nicht die Version, die wir in der Schule gehört haben, sondern ein gewisser Herr Hugel hat das Lied durch den Fleischwolf gedreht und eine tanzbare, den ernsten Hintergrund komplett ausblendende Dance-Stampfer-irgendwas-Version draus gemacht, die die Kids natüüürlich lieben.

Bella Ciao wurde übrigens auch beim Begräbnis von Dario Fo gespielt.

Schwimmen…

Heuer hab ich noch gar kein Foto von unserem Pool im Garten gepostet, kein Wunder, dass hier Tarffic-mäßig nix weitergeht. Also bitte, Pool mit Besuchskind:

Und wenn wir zwischendurch mal in Floridsdorf sind, kann man auch zur alten Donau schwimmen gehen:

Summer thoughts, zwei

Auf Twitter wurde gerade diskutiert, ob es ein subversiver Akt sei, den Wolfgang Ambros Hit von 1976 Skifoarn via i tunes runterzuladen oder nicht.

Das machen ja derzeit viele, um Ambros quasi in seiner Kritik an den Regierungsparteien moralisch zu untertsützen, aber viele andere finden das wiederum nicht so gut, Autorin Barbara Kaufmann twittere etwa: “Wenn Ambros zur Hymne der Digitalrevolutionäre wird, möchte ich lieber keine Revolutionärin sein.”

Dann wurde diskutiert, warum “die Linken” nicht so zusammenhalten wie “die Rechten”, nur weil Ambros alt und das Lied “oasch” sei, könne man doch, der Sache wegen, das trotzdem unterstützen, andere schrieben wieder, es wäre das völlig falsche Lied, warum gerade das. Und dann der Rundumschlag a la: damals ging man wenigstens noch an die frische Luft alias in die Berge, eben schifahren, anstatt dauernd im Internet zu hängen.

Und eigentlich erklärt dieser Schlagabtausch das Phänomen Twitter ziemlich gut.