Heute wird wieder mal der Literaturnobelpreis verliehen. Favoriten gibt es auch wieder mal einige, es ist aber nicht auszuschließen, dass jemand gewinnt, dessen Namen man erst googlen muss, weil man noch nie zuvor von ihm gehört hat. Und das sage ich als Literaturwissenschafterin.
Na ja, 2004 musste man das nicht tun. Das erste was ich damals tat war, einen nahen Verwandten anzurufen, der zwar sehr literaturaffin war und ist, Lieblingsbücher: “Die letzten Tage der Menschheit” und “Der Mann ohne Eigenschaften” aber der österreichischen Gegenwartsliteratur eher skeptisch gegenübersteht.
Der Dialog ging ungefähr so
Ich: “Rate mal wer den Literaturnobelpreis gewonnen hat?!!”
Er: “Bitte sag nicht der Handke.”
Ich: “Nein, der nicht.”
Er:”Aber jemand aus Österreich?”
Ich: “Ja.”
Er:”(Pause) Um Gottes Willen….!!!!”
Es war sehr lustig.
Etwas später an dem Tag bin ich noch aus Germanistikinstitut gefahren. Ich schrieb damals an meiner Dissertation bzw. versuchte es. Und überall hingen handgeschriebene Zettel – es war vor dem Web 2.0 – die die frohe Botschaft verkündeten, dass Elfriede Jelinek die neue Literaturnobelpreisträgerin ist.
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