diese woche gesehen: in the mood for love, film nr. 99 aus der filmcollection der süddeutschen zeitung.
der englische titel wirkt vielleicht missverständlich, denn in ihm schwingt etwas leichtes, heiteres mit, zumindest für mich. leicht und heiter ist aber nichts in der geschichte, die wong kar-wai über zwei menschen im hongkong der sechziger jahre erzählt. ein mann und eine frau, herr chow und frau chan, nachbarn, deren jeweilige ehepartner eine affäre miteinander beginnen. zwischen ihnen wiederum entsteht daraufhin eine vornehme, leise, äußerst respektvolle freundschaft. und dann noch soviel mehr. sie beginnen, tiefe gefühle füreinander zu entwickeln, schrecken aber davor zurück, ihre liebe auch körperlich zu vollziehen. das erschiene ihnen zu billig in anbetracht der umstände unter denen sie sich kennen gelernt haben, und unter denen sie auch immer noch leiden.
was folgt, ist so etwas wie ein permanentes vorspiel. bestehend aus scheuen blicken, vorsichtigen berührungen, gesprächen voller subtiler hinweise auf das, was in anderen lebenszusammenhängen längst passiert wäre. aus interessanten kameraperspektiven gefilmt, als wollte auch der regisseur seinen protagonisten nicht zu nahe treten. der zuschauer beobachtet ein sehr ästhetisches leiden an der situation, das für außenstehende oft gar nicht nachvollziehbar ist. so sagt der arbeitskollege von herrn chow als sich dieser ihm eines tages mitzuteilen versucht: "what a pain. i’d just go to get laid." und hat damit natürlich rein gar nichts verstanden.
2046 gilt als loses sequel zum im jahr 2000 für die goldene palme nominierten werk von wong kar-wai. und wurde seinerseits ebenfalls für die goldene palme nominiert.
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