ok, gestern lief also wieder mal fight club im free tv. und auch wenn es abgedroschen klingen mag, fight club ist für mich so etwas wie die mutter aller zeitgenössischen filme.
die einzige – schlechte – ausrede der academy award- und golden globe-jury diesen film beinahe ganz und gar zu ignorieren, ist der vielleicht irreführende titel. es handelt sich nämlich um keinen hau-drauf film by any means. ok, es wird hin und wieder gekämpft und ab und zu blutet auch jemand, aber darum geht es eigentlich gar nicht. es geht auch nicht darum, ein faschistisches fest der gewalt zu feiern, wie der ansonsten durchaus scharfsinnige us-kritikerpapst roger ebert die sache sieht. es geht vielmehr um menschen, die orientierungslos geworden sind und sich auf sinnsuche begeben. und diese sinnsuche führt hier nicht zwangsläufig zu innerer ruhe und zu kontemplation. wir sind in amerika kurz vor dem millenium, wir haben einen yuppie vor uns, "close to being complete" im sinne der konsum- und spießergesellschaft. aber sonst ziemlich kaputt. wenn auch hochintelligent.
wenn man das drehbuch von fight club liest, kann man beinahe jede zeile herausgreifen und zu einem zitat machen, das für sich alleine stehen kann. "on a long enough timeline, the survival rate for everyone drops to zero." "if you wake up at a different time in a different place, could you wake up as a different person?" "we just had a near-live experience". selbst die inneren organe sprechen hier und sie haben mehr zu sagen als so mancher menschliche nebendarsteller in anderen hollywood produktionen.
die schauspielerischen leistungen – edward norton, wo steckst du eigentlich? – die bilder, die musik, die kameraführung, die visuellen spielereien, hier passt einfach alles. es werden eine menge fragen gestellt, und es wird dem zuseher überlassen, seine eigenen antworten zu finden. das hier ist großes, wirklich großes kino. so ein film passiert nur alle paar jahre einmal. und auch dieses poster war es wert, aufgehängt zu werden.
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