gestern vor dem blutabnehmen ein mulmiges gefühl wie immer seit ich anno 1994 einmal dabei umgekippt gibt. aber gut, damals war ich nüchtern und habe leichtsinnigerweise beim vorgang zugesehen.
diesmal habe ich mir zwar den bis dato heißesten tag des jahres ausgesucht, aber dafür auch ordentlich gefrühstückt. und sehr weit ist es zum labor auch nicht gerade, ich könnte für eine nahende ohnmacht ohne weiteres wieder kurz nachhause zurück gehen.
im warteraum sehe ich die zapfenden ärztinnen und nehme mit einer reschen blickkontakt auf. die möchte ich haben. in solchen situationen braucht man jemanden, der zupacken und ablenken kann, der nicht viel federlesen macht. ich habe glück und komme bei ihr dran. gleich zu beginn sorgt mein alter nachname für verwirrung.
"heißen sie nun s. oder s.?"
"s., eh schon seit bald zwei jahren."
"wieso führt sie unser computer dann unter s.?"
"äh…keine ahnung" (bitte tun sie mir nicht weh)
wir einigen uns darauf, dass immer die computer an allem schuld sind. und ich bekomme neue aufkleber für meine dosen ausgedruckt, denn diesmal werde ich endlich meine blutgruppe erfahren, das wird ja doch schon mal zeit. und die soll dann gleich den richtigen nachnamen erhalten. arm wird abgebunden, ärztin führt etwas smalltalk. ich habe keine ahnung, worüber sie redet, gebe mich aber entspannt und abgeklärt. nur nicht hinschauen. die übung gelingt. zwei, drei minuten auf die abzapfstelle drücken und dann ein pflaster drauf. fühle mich wie eine heldin des alltags.