ich finde ja, gute albumtitel sind extrem wichtig. ich glaube, viele leute lassen sich vom namen einer platte durchaus auch zum kauf verleiten. also zumindest früher als man noch platten gekauft hat, ähm.
besonders einfallslos sind traditionell die werkschauen, die meistens rund um weihnachten auf den markt geworfen werden. fällt einem künstler da wirklich nichts anderes ein als so far so good oder the (very) best of xy? die interpreten denken scheinbar es reicht völlig, sämtliche gassenhauer zu versammeln. dabei macht so ein best of album so und so wenig arbeit. da könnte man sich beim titel eigentlich schon ein wenig mühe geben, um zumindest im ansatz zu überraschen. da muss so was wie the immaculate collection drinnen sein oder von kurz nach früher bis jetze.
gute albumtitel unterstreichen beispielsweise den nimbus einer formation, wie the invisible band von travis. ein bisschen selbstironie ist nie von nachteil. frech und programmatisch kommt auch the miseducation of lauryn hill daher. the auteurs vermitteln mit after murder park was der hörer erwarten kann, nämlich dunkelgraue songs wie light aircraft on fire oder unsolved child murder. grusel. genial auch a momentary lapse of reason, eigentlich mein lieblingsalbum von pink floyd. der albumgebende titel versteckt sich beiläufig auch nochmal im song one slip.
nett ist auch, wenn irgendwie das ambiente einer platte mitschwingt wie bei queens a night at the opera oder bei innuendo. perfekt wird auch der plattentitel a pocketful of kryptonite der spin doctors mit dem ersten song auf dem album jimmy olsens blues verbunden, also die dramaturgische klammer "superman" gesetzt. intellektuelle titel wie origin of symmetry oder oder black holes and revelations von muse repräsentieren gekonnt den musikalischen facettenreichtum der band.