almis personal blog

feuchtgebiete

nun wieder zu etwas amüsanterem. dem roman feuchtgebiete von charlotte roche. harhar.

eh schon wissen: es geht da um diverse körperflüssigkeiten. sagen wir mal auch um solche jenseits von blut, schweiß und tränen. gelesen habe ich das buch (noch) nicht, aber was roche in interviews zu protokoll gibt, macht neugierig. etwa ihre beobachtung, in einem kurier interview geäußert, dass frauen nicht mit ihren männern schlafen, wenn sie beispielsweise vergessen haben, sich zu rasieren. roche: "wir reden hier von einem millimeter haar und die glauben, sie wären abstoßend. das geht einfach zu weit.". wie schon woody allen anmerkte: "is sex dirty? only if it’s done right".

wieso denken manche frauen überhaupt, dass sie nur begehrenswert sind, wenn sie körperlich in "topform" (was ist das überhaupt) sind? wieso machen sie ihr selbstbewusstsein davon abhängig, ob sie ein paar kilo mehr oder weniger auf die waage bringen? neulich im junge-mamas forum fühlen sich einige tatsächlich von ihrem nach-schwangerschaftsbauch "entstellt". natürlich verändert sich der körper in der schwangerschaft und nach einer geburt. so what? jede neue erfahrung, die man macht, geistig und körperlich, macht interessanter, vielschichtiger. makellosigkeit, so es die überhaupt gibt, ist im grunde genommen schnarchlangweilig, läuft sich tot. viel präsenter ist die ausstrahlung, die art wie jemand wirkt, sich artikuliert. und das sage ich nicht nur deshalb, weil ich mich bei der frage bikini versus schokolade immer schon für schokolade entschieden habe.

roche leistet möglicherweise gerade pionierarbeit. denn der umkehrschluß zu ihren thesen ist ja nicht: keine hygiene und pflege mehr. sondern einfach: etwas mehr gelassenheit.

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