almis personal blog

reisen durchs leben

vorgestern zufällig auf dem digi kanal focus gesundheit die dokureihe fünf reisen durchs leben erwischt. und fasziniert davor gesessen. obwohl ich sonst nicht so der doku-fan bin, ich ziehe fiktion immer vor. fünf reisen durchs leben setzt sich mit "universellen aspekten bzw. lebensphasen auseinander". geburt, jugend, heiraten, eltern sein und sterben. und zwar in fünf unterschiedlichen kulturkreisen.

gestern war die ankunft eines babys dran. die mama aus indien erfährt beim ultraschall nicht, welches geschlecht ihr kind hat. das ist seit kurzem verboten, um die abtreibung von mädchen zu verhindern. die mama aus südafrika hingegen freut sich auf ihre tochter. sie wurde von ihrer glaubensgemeinschaft verstoßen, weil sie nicht verheiratet ist. obwohl sie sich gegen eine abtreibung entschieden hat. in argentinien findet die beschneidungsfeier für einen frühchen-buben statt. der hebräische klang der worte bei der zeremonie ist wunderschön.

auf den philippinnen bringt eine mutter ihr baby in einem abglegenen dorf zur welt. es gibt keine medizinische unterstützung, der geburtshelfer (extrem cool und gelassen) ist 72 jahre. er hat schon über tausend babys auf die welt geholfen. direkt nach der ankunft ihres sohnes greift die philippinin nach ihrem bauch. es ist erstmal unfassbar, dass er "weg" ist, das kann ich sofort nachvollziehen. ein paar stunden später sitzt sie schon mit ihrem sohn im arm auf der terrasse. der vater spielt baby can i hold you tonight von tracy chapman auf der gitarre. am ende der welt. 

in beirut schließlich findet man sich in einem recht modernen krankenhaus wieder. die mama dort steht kurz vor dem kaiserschnitt, ihre mutter (modern, westlich gekleidet) und die schwiegermutter (traditionell, mit kopftuch) sitzen an ihrem bett und beten. die zukünftige großmutter wird nach der geburt für einen monat zu ihrer tochter ziehen und ihr mit dem baby helfen. die anderen familienmitglieder lachen. "nur einen monat wirst du bleiben? pass’ auf, sie bleibt bei dir, bis die kleine in die schule geht". direkt nach dem kaiserschnitt wird das kleine mädchen der mutter gereicht, damit sie sie küssen kann. da schießen mir tränen in die augen.

hm…

normalerweise politik-sommerloch zeit, ist in österreich derzeit doch einiges los

ich muss dabei an das maschek programm beim gusenbauer denken. da überlegte sich die gusenbauer puppe einen titel für die eigene autobiografie: "von der sandkiste ins bundeskanzleramt und zurück."

dass gusenbauer nicht der längsdienende bundespräsident der 2. republik werden würde, war schon länger klar. dass es so schnell zuende geht, überrascht nun aber doch etwas.

aufgeholt

heute beim kinderarzt die nachricht, dass adrian – real nun etwas über 9 monate alt – tatsächlich die größe und das gewicht eines 9 monate alten babys hat.

er hatte 7,5 kilo, bei einer größe von 70 cm.

zum vergleich…

bei der geburt wog er 900g

mit einem monat:

1.130g (wegen OP und anderen gründen durfte er nicht zuviel zunehmen)

mit zwei monaten:

1.720g

mit etwas über drei monaten (am errechneten termin):

3.290g

mit sechs monaten:

5.500g

und nun beginnen wir mit beikost (karotten!). scheinen anklang zu finden.

juli

juli ists, die fanzone ist wieder abgebaut, menschen schlendern entspannt mit halben wassermelonen auf der straße und die schüler haben ferien.

das erinnert mich immer an den letzten schultag, früher ein absolutes highlight des jahres. nur mit einer einzigen dünnen mappe in die schule gehen (wo dann das zeugnis hineingelegt wird) und dann schon gegen halb 11, 11 bei meinen großeltern ankommen, anschließend eiernockerl und orangensaft und schwedenbomben und dann den ganzen nachmittag lesen, keine hausübung für zwei monate, kein nachmittagsturnen, kein wahlpflichtfach und nicht immer eingepfercht in die "klassengemeinschaft".

dieser sommer als mama ist ganz neu. heute mittag habe ich im park gegessen, während adrian die bäume beobachtet hat und jedem kind nachgeschaut. er hat gerne gesellschaft und menschen um sich herum, das hat er wohl nicht von mir. harhar. zwei kleine buben spielen fußball. der eine hatte anscheinend kurz vorher die entdeckung der langsamkeit von sten nadolny gelesen. nach jedem schuß bindet er sich das schuhband neu, als wäre er in einer mit 1:0 führenden fußballmanschaft, kurz vorm ende der nachspielzeit. sein kollege findet es nicht schlimm, er hat es auch nicht so eilig. eine andere mama hat ein chices sommerkleid an und geht barfuß. daneben ein paar "krocha". ein pensionistenpaar. und das nur zwei gassen von der neuen wohnung entfernt. i’m loving it.