zum thema untypische single-auskoppelungen könnte man ja bücher füllen.
man denke nur an queens bohemian rhapsody vom album a night at the opera. fast 6 minuten lang, voller tempi- und stilwechsel (von opernhaft bis balladesk, von hart bis leise), refrainlos, mit anspruchsvollen lyrics eigentlich ungeeignet für die hitparade. dennoch äußerst erfolgreich und heute ein echter klassiker.
guns n’ roses ließen sich vermutlich davon beeinflussen – axl rose hat mal gesagt, dass a night at the opera seine erste platte war – und brachten mit november rain einen fast 9-minütigen song als single heraus. der allerdings im radio meistens am beginn des gitarrensolos von slash ausgeblendet wird. armer slash. in einem regina spektor song heißt es wiederum dazu: "and on the radio you hear november rain, that solo’s awful long, but it’s a good refrain." guns n’ roses haben es natürlich nicht so mit understatement: das dazu gehörige video zeigt axl rose beim heiraten und direkt anschließend beim begräbnis seiner angetrauten. wieso genau sie gestorben ist, bleibt im dunklen.
mit 6 minuten ebenfalls relativ lang ist auch die michael jackson single thriller aus dem gleichnamigen album. wobei hier das dazugehörige video – oder besser gesagt der kurzfilm – fast noch erstaunlicher ist als der song selbst. das video dauert eine viertelstunde und zählt zu den teuersten, gleichzeitig aber auch zu den bekanntesten musikvideos überhaupt. die vollversion von thriller bekommt man im musik-tv nicht allzuoft zu sehen. ihre ausstrahlung in voller länge war aber beispielsweise der letzte song in der allerletzten von paul king moderierten mtv greatest hits ausgabe.