faktor zwei: etwas risiko.
schneelandschaften in filmen, die keine romantic movies sind, au weia. das kann mitunter sehr cheesy wirken und erinnert an nicht ganz so tolle james bonds wie a view to a kill oder die another day. oder ganz schlimm – willy bogners gesamtwerk: der ganze fire and ice, dynamite-ski-magic-mountain wahnsinn. schnee funktioniert ironisch eingesetzt aber relativ gut – siehe fargo oder a simple plan. und action im schnee hat schon eine gewisse ästhetik. inception entscheidet sich für ein paar szenen in weiß, die mit etwas augenzwinkern sehr gut passen.
faktor drei: story vor technik.
james cameron hat sehr lange darauf gewartet, avatar realisieren zu können – auch zwischen christopher nolans erster idee zu inception und dem fertigen film liegen mehrere jahre. in beiden fällen ging es darum, ein großes budget zu haben, computertechnik zu nützen. dennoch ist das ergebnis grundverschieden. avatar betrachtet sich in jeder filmminute fast narzisstisch selbst, die geschichte tritt völlig in den hintergrund. inception dagegen hat eine packende story zu erzählen und dazu verwendet der film atemberaubende bilder.
faktor vier: die schauspieler.
es wimmelt von oscar/golden globe nominierten und gewinnern. und das merkt man an der qualität der darstellung. ok, leo mag immer noch ein bisschen wie der kleine bruder von (seiner filmfrau) marion cotillard wirken, aber ansonsten (ich war nie ein fan) finde ich seine leistung von film zu film überzeugender. cotillard spielt wie schon in public enemies eine angebetete und hat dabei enormes charisma – für la vie en rose hat sie 2007 den oscar erhalten und das piaf-stück rien de rien spielt in inception zufällig eine rolle. auch cobbs team (ellen page, ken wantanabe und andere) überzeugt. und was sagt roger ebert so schön über michael caine: "these days michael caine need only appear on a screen and we assume he’s
wiser than any of the other characters. it’s a gift." exakt.
faktor fünf: do it yourself.
nolans vorgängerfilme memento, the prestige und the dark knight waren alle außergewöhnlich, wenn sie auch gewissen zwängen unterlagen: budget etwa, genre-vorgaben, der buchvorlage eines anderen. diese arbeit erscheint als nolans ureigenstes werk, in dem er keine kompromisse eingehen musste und an dessen ende die zuschauer staunen, raunen und klatschen. wahrscheinlich die größte auszeichnung für einen regisseur. man darf gespannt sein, womit uns nolan – abgesehen vom dritten batman-teil, der in der pre-production phase ist – in zukunft noch überraschen wird. der mann ist noch nicht einmal 40 jahre alt.
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