wenn man kinderlos ist, nervt einen irgendwann sicher diese eltern-beseeltheit und die, besonders von promis gerne zum besten gegebenen, elternweisheiten. doris knecht etwa meint, dass jungeltern praktisch nur von anderen jungeltern zu ertragen sind, in diesem zustand von rosaroten wolken, glückseligkeit und krasser prioritäten-verschiebung.
zwei erfreuliche ausnahmen von 08/15 elternkitsch-aussagen haben das modell luca gadjus und der schauspieler moritz bleibtreu getätigt. gadjus meint auf die frage, was sie ihrem 3 jährigen sohn auf den weg geben will: "als ich schwanger war, haben die ärzte oft erwähnt, dass gustav zu klein ist. bis einer sagte: ja, er ist an der unteren grenze, aber bewegt sich auf seiner eigenen linie. das ist es, was ich gustav mitgeben möchte: dass er für sich eine linie findet." und moritz bleibtreu auf die frage, wie ihn das vater-sein verändert hat:" david ist das größte geschenk, das ich je bekommen habe. aber neben dem glück gibt es jetzt auch die sorge – und das ist das letzte, woran ich gedacht habe. ich sorge mich um dieses kind wie nichts vorher im leben."
mit beiden aussagen kann ich mich vollkommen identifzieren. in letzter zeit habe ich – ganz platt – wieder oft gedacht: es ist ein wunder. adrian hat sich im kindergarten hervorragend eingelebt. er: "ist am sonntag auch kindergarten?" ich: "nein." er: "doch." die pädagoginnen haben sich mit unserer frühförderin ausgetauscht (fliegender wechsel sozusagen) und halten es kaum für möglich, dass früher ein platz in einem integrativ-kindergarten zumindest nicht ganz ausgeschlossen war. ich habe gehört, dass man ihm das nicht anmerkt und, dass er so "sonnig" und "eine bereicherung" ist. das macht mich froh und ihn jeden tag nach dem mittagessen abzuholen und an mich zu drücken, macht mich auf unheimlich kindische art und weise restlos glücklich.
ja, ich bin auch eine von denen…
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