heute war ich mit adrian auf der uni, bücher zurückbringen. ich weiß nicht, ob er mal studieren wird, aber im arkadenhof abhängen gefällt ihm. für mich war es interessant zu beobachten, was sich seit meinem studienanfang vor, uhm gut 15 jahren dort verändert hat.
zuerst mal ist es viel gepflegter und einladender als zu meiner zeit. im sommer gibt es anscheinend jetzt in der laube ein kleines cafe, das zu vernünftigen preisen erfrischungen und kleine imbisse anbietet. außerdem stehen viel mehr sitzgelegenheiten zur verfügung, unter anderem stylische liegestühle, dazu gibt es eine rampe für rollstühle und buggys (und roller, anm. der red.) dazu eine menge hinweisschilder (wo gehts hier zum nächsten lift usw.). als ich zu studieren begonnen habe, hatte ich mal die idee, an der uni mit ihren verwinkelten und teilweise unbeleuchteten "geheimgängen" eine komissar rex folge zu drehen und tobias moretti mit hund herumjagen zu lassen. uni freitagabends im winter konnte schon manchmal gruselig sein, wenn man sich verirrte. das ist jetzt fast nicht mehr möglich, weil alles gut beschildert ist.
neu sind auch die vielen handys und die netbooks – sogar ausgesprochen linke studenten mit abgetragener wolljacke haben nun ihre laptops mit, zugegebenermaßen weiß und bemalt und mit anti-atom stickern verziert, aber trotzdem. die mode ist sehr achtziger, sehr retro, ringelshirts und converse, was wir damals eigentlich auch getragen haben. heute wurde ausdauernd geküsst wie ich es früher nicht beobachtet habe, aber vielleicht war ich auch zu sehr in meine bücher vertieft oder ich war mit einer dieser plomben-zieher schokolade bons beschäftigt, die eine kollegin oft mitbrachte. was immer gleich ist auf der uni, und was sie zu einem angenehmen ort macht: jeder kann tun was er will, kids (ok, mein kid) kann mit einem lauten matchbox auto hin und her rattern und es stört keine menschenseele. im gegenteil, von irgendwem kommt immer ein lächeln oder ein nicken.
ein wohlfühlort, auch eine generation später.