almis personal blog

diablos welt

diablo cody berichtet in nackt über ihre zeit als tänzerin, stripperin und mitarbeiterin einer telefonsex-hotline.

codys betrachtungen sind durchaus überraschend, weil sie einerseits die dinge detailliert und offen beim namen nennt und sich nicht in blumige umschreibungen flüchtet, der text andererseits aber niemals derb oder ungehobelt erscheint, sondern eher einen skurillen, humorvollen und auch warmherzigen eindruck macht. das buch wendet sich nicht an freaks oder potientialle kunden dieses businesses, sondern eher an menschen, die neugierig darauf sind, wie es in der welt des striptease zugeht.

neugier war auch codys hauptgrund, überhaupt in diesem metier zu arbeiten. eigentlich – so erklärt sie – entstammt sie einer bürgerlichen und katholischen familie und erlebte eine glückliche kindheit, sie hatte auch keinen freundeskreis, der im dunstkreis des businesses heimisch war. sie hatte einfach lust, sich als stripperin zu beweisen und einmal angefangen, ging sie schritt für schritt weiter, um in diesem geschäft erfolgreich zu werden. nebeneffekte wie das verdienen von gutem cash waren ebenfalls eine motivation wie cody ganz offen zugibt.

nach einem jahr steigt sie allerdings aus dem geschäft aus und widmet sich – wieder – dem schreiben und dem journalismus. kurze zeit darauf verfasst sie das drehbuch zu juno. der film wird zum überraschungserfolg, cody selbst wird für den oscar nominiert, was jon stewart als host zur aussage bewegt: "diablo cody used to be an exotic dancer and now she’s an oscar nominated screenwriter…i hope you’re enjoying the paycut!" etwas später in der show gewinnt cody mit ihrem allerersten drehbuch den oscar.

seitdem hat sie eine serie geschrieben (united states of tara), zum zweiten mal geheiratet, ein kind bekommen und in kürze wird sie bei ihrem ersten film the lamb of god regie führen. der plot klingt ziemlich spannend. und cody ist zweifelsohne die richtige wahl für einen film wie diesen.

strip-songs zwei

oder eher anti-strip songs. diablo cody gibt nicht nur empfehlungen für die besten songs zum entkleiden, sondern auch ratschläge, welche man eher vermeiden sollte. 

das wären zum beispiel friday i’m in love von the cure, denn "das gefühlsselige schmachten von robert smith" mag zu anderen gelegenheiten passen, aber nicht zu einer "rattenscharfen bühnennummer". auch von hey ya von outcast rät sie ab: "ein song, den alle lieben. selbst eine überdurchschnittlich trainierte stripperin müsste sich allerdings mindestens ‘ne unze speed reinziehen, um mit diesen psychobeats mitzhalten."

außerdem out: alles von britney spears (weil das viele andere im reportoire haben), ice ice baby von vanilla ice – wird nur von passiv-aggressiven dj’s eingesetzt, um sich einer stirpperin zu rächen – und: "jeder eminem song, in dem es um muttermord, alle möglichen arten von betäubungsmitteln oder vaterschaft geht." da bleibt dann ja auch nicht mehr soviel übrig.

strip-songs

lese also gerade nackt von diablo und bisher ist es toll, sehr witzig, sehr unverblümt.

interessant fand ich zb. auch das kapitel, in dem sie die besten songs zum strippen anführt. darunter – auf platz 2 – purple rain von prince: "aber nur, wenn er hochdramatisch choreographiert wird. am besten beugst du dich nach hinten, als würde dir prince höchstpersönlich glitter in den nabel streuen." ich habe ein einziges mal einen live- strip gesehen, auf irgendeinem clubbing, das ich anfang der nullerjahre besucht habe und da wurde tatsächlich zu purple rain gestrippt. allerdings nicht hochdramatisch choreographiert. eher im gegenteil.

weitere gute strip-songs laut diablo sind: honky tonk women von den stones, back in black von ac/dc, i touch myself von divinyls und – recht überraschend – hash pipe von weezer, cody: "klar, ist was für nerds".

und der moerder ist…

hurra, endlich wurde laura palmers mörder enttarnt. und es ist… harhar, nein so gemein bin ich nicht, keine angst. 

er: "jetzt verstehe ich, warum twin peaks so ein erfolg wurde."

ich: "also ich immer weniger. etwas, das uns gefällt??"

er: "stimmt, so gesehen…"

jedenfalls gehts jetzt noch einige folgen lang weiter. und mittlerweile merkt man sehr genau, bei welchen episoden david lynch regie führte und bei welchen nicht.

plans

heute haben wir gleich mal ein bisschen gefeiert, zu dritt, erstens meinen doktor und zweitens unseren 20. jahrestag, der auch gestern war. mit einem leckeren brunch bestehend aus gebratenen speck und eier, american burger, würsteln, steak und orangensaft. das wetter hat dankenswerter weise gut ausgehalten.

für die nächsten wochen habe ich mir all das vorgenommen, was in den letzten monaten zu kurz kam, dh. erstmal, die verbliebenen 18 folgen von twin peaks sehen (mörder bisher noch nicht klar, das ist wie bei how i met your mother), dann endlich wieder filme schauen und bücher lesen, die ich mir selbst ausgesucht habe und die nicht unbedingt relavanz im literarischen kanon haben müssen.

aus deutschland kam unlängst endlich (nach 5 wöchiger irrfahrt mit dhl) mein paket (diesmal mit ups und punktgenau) und da hat mir ein lieber mensch diablo codys nackt und jonathan troppers mein fast perfektes leben geborgt. außerdem empfehlung aus irland: david safier mieses karma. und nicht zu vergessen, noch zum geburtstag erhalten: hanif kureishis das sag ich dir.

an filmen muss ich jetzt erstmal jules and jim sehen – will ich seit ungefähr auch 20 jahren. aber bisher hat es sich nie ergeben. und dann auf der wunschliste: letztes jahr in marienbad. in eberts great movies erwähnt und u.a. auch als vorbild von inception genannt worden. im kino darf ich blue valentine nicht verpassen – am liebsten im august in klagenfurt – ich hoffe, der läuft überhaupt in österreich an.

und das wichtigste: weiterschreiben an meinem großen langtext, der über den sommer endlich fertig werden soll. ich freu mich drauf.

langes wochenende

das lange wochenende verlief – trotz prüfungsendspurts – sehr nett.

es wurde nicht nur gelernt und referiert, sondern auch der ikea besucht zwecks couchsuche für den garten, etwas fleisch auf den grill geworfen (steaks, medium und würstel käsig für den sohnemann), am flughafen flugzeuge geschaut (ist in schwechat eigentlich immer sowenig los, wenn man gerade im flugrestaurant sitzt und die maschinen beobachtet?) und abends ein paar folgen twin peaks geschaut. wir sind jetzt am beginn der 2. staffel und es wird immer lustiger (sic!). es kann tatsächlich nur in twin peaks passieren, dass einer der protagonisten plötzlich schneeweiße haare hat und singend und tanzend bei seinem – durchgeknallten – chef und dessen bruder erscheint und die beiden ihn nicht fragen, ob er verrückt ist, sondern einfach mitmachen. die frage, ob jemand verrückt ist, wird in twin peaks generell zu selten gestellt.

jetzt gehts für zwei tage in den garten in lernklausur und auch etwas zur entspannung vor dem tag x.