almis personal blog

mit rumms ins wochenende

da fährt man freitag nacht nach einer netten geburtstagsfeier nicht böses ahnend auf einer vorrangstraße im 15. bezirk entlang, freut sich schon auf sein gemütliches bett und auf ein entspanntes wochenende und plötzlich… RUMMS. und schon pickt ein auto in der linken seite.

obwohl das alles in allem nicht sehr erfreulich ist, hat das ganze auch ein paar positive seiten:

1. niemand wurde verletzt

2. adrian war nicht mit

3. wir waren am unfall nicht schuld

4. der andere lenker war kooperativ

5. es war nicht allzu kalt (nachdem wir doch über eineinhalb stunden im freien verbrachten)

6. wir haben bemühte menschen der wiener linien, der feuerwehr, straßenreinigung, polizei und des öamtcs getroffen

7. und sind dann mit einem automobilclub-truck abgeschleppt und direkt nachhause gebracht worden

die mediale jagdgesellschaft

in der letzten zeit tat sich der orf häufig durch besonders schauerliche themen und gästewahl in seinen diskussionssendungen hervor. beispiel: “wie tickt österreich – zwischen bananenrepublik und operettenstaat”, gäste u.a. der neue fußballnationaltrainer, die rektorin der veterinärmediznischen (sic!) uni und armin assinger. oder “verlorene jugend” unter anderem mit ex-operettenstar dagmar koller (sic!).

normalerweise schalte ich 5 minuten ein, dann wieder ab und gehe ins bett, weil das dargebotene einfach zu peinlich/belanglos/demütigend ist. gestern aber endlich mal wieder ein lichtblick im club 2. unter der leitung von peter rabl diskutierten unter anderem der investigative falter-journalist florian klenk, standard herausgeber oscar bronner und roland miklau,präsident der österreichischen juristenkommission zum thema “die mediale jagdgesellschaft“.

ein wirklich spannendes und ergiebiges thema, da fragen aufgeworfen wurden, wie weit investigativer journalismus gehen darf, ist er eine gefahr oder ein segen für die gesellschaft, wildert er in fremden revieren (der justiz) und stört vielleicht sogar ermittlungen oder ist er unverzichtbar, weil durch ihn reformen in gang kommen und er als vierte gewalt vielleicht sogar versäumnisse der behörden sichtbar macht.

fazit nach einer ergiebigen und fallweise auch nicht ganz unwitzigen diskussion: investigativer journalismus ist wichtig, aber er bedarf auch besonderer sensibilität der redakteure, selbstkritische betrachtungen und vor allem auch selbstdisziplin, persönliche eitelkeiten nicht zur triebfeder zu machen. seriöser investigativjournalismus zitiert nicht wahllos aus noch unveröffentlichten akten, ist kein “unterhosenjournalismus” (wie der boulevard beim fall kampusch derzeit vorführt) und tritt nicht menschen- und persönlichkeitsrechte mit füßen. er hebt sich aber auch deutlich vom “he said… she said” journalismus ab, der sich überhaupt keiner weiterführenden reflexion erlaubt.

nach verfolgen der diskussion – es war mittlerweile nach mitternacht – fiel mir zum einen wieder der artikel “the fotomethapher in der reportagediskussion” ein, den ersten fachartikel, den ich damals auf der uni in meinem zweitfach publizistik las und als 19 jährige schwer fassen konnte (heute weiß ich, dass er sehr viele fragen aufwirft, die sich im journalismus immer wieder stellen) und zweitens, warum ich gerade dieses nebenfach gewählt habe. ich finde es immer noch fazinierend.

english playschool

adrian ist ein recht guter name, wenn man einen englischkurs besucht.und das tut adrian seit oktober im kindergarten. fallweise wenn ich ihn anhole, rufen ihn die anderen kinder mit der englisch ausgesprochenen form und da ist er dann ganz stolz.

auch sonst ist der kurs ein voller erfolg, denn es geht hier natürlich nicht um höchstleistungen oder darum, schon als kleinkind ein sprachengenie zu werden, sondern es ist in erster linie lustig und spannend für ihn, wörter zu lernen, lieder zu singen und spielerisch ein bisschen plaudern zu können. die lehrerin hat immer einen hasen (benny) mit, der mit den kinder spricht und das gefällt ihnen natürlich.

aporpos lehrerin, ich habe ein, zweimal mit ihr gesprochen, als die kindergartenpädgogin nicht sicher war, ob der kurs tatsächlich schon für adrian geeignet ist, und offensichtlich haben englischlehrer noch immer den anspruch permanent in der fremdsprache zu sprechen, die sie unterrichten. es ist ihr merkbar schwer gefallen, ein paar sätze auf deutsch zu wechseln und als zugeständnis haben wir uns dann englisch verabschiedet und einen schönen tag gewunschen.

gestern abends im bett – es war schon nach neun – wollte adrian, dass ich verschiedene körperteile benenne und er zeigt dann drauf. das geht schon ganz gut, obwohl nose und toes etwas verwirrung stifteten. dann habe ich ihm – um das ganze abzukürzen – etwas neues beigebracht: “good night and good luck“. man kann neben dem englischkram auch nie früh genug anfangen, das kind in die filmkunde einzuführen.

da fällt mir dann auch jedesmal jon stewarts bemerkung ein, den er bei der den oscars 2006 gemacht hat: “good night and good luck – that is not only edward r. murrows signoff, that’s also how mr. clooney ends all his dates.” harhar.

original und fälschung, vier

meine rubrik beschäftigt sich heute mit your song – im orginal performt von elton john. eine sehr schlichte liebeserklärung, die baz luhrmann so gut gefallen hat, dass er ausgewählte sätze der lyrics quasi als leitmotive für sein meisterwerk moulin rouge verwendet hat und diese sätze lauten:

it’s a little bit funny, this feeling inside…

und

how wonderful life is, while you’re in the world…

die stärke des songs ist seine unaufgeregtheit, da steht ein mensch vor einem anderen und beteuert über das lied, das er gerade vorträgt: “i know it’s not much, but it’s the best i can do.” das kann man als etwas tief gestapelt empfinden, wenn man bedenkt, dass es sich bei your song um nummer 136 der rollings stones liste “the 500 greatest songs of all time” handelt.

nun könnte man meinen, das jedes cover dieses songs nur opulenter und glamouröser sein kann (wir denken an mariah carey), das stimmt aber nur bedingt. die orchestrierung mag in der coverversion opulenter ausgefallen, aber ewan mcgregors stimme im musical-film ist fragil und zerbrechlich. er ist natürlich in erster linie schauspieler, hat aber eine musikausbildung und bringt gesanglich, im gegensatz zu manch anderen singenden schauspielern, eine gute leistung. die chemie zwischen nicole kidman und ihm ist übrigens außergewöhnlich.

thumbs up!

cooking

ein kleiner zwischenstand, im februar habe ich folgendes gekocht:

paprikahuhn

palatschinken

saftfleisch

rindsgulasch

rindssuppe

nockerl (spätzle)

größte challenge waren hierbei die nockerl, die beim ersten mal steinhart, beim zweiten mal dafür viel zu weich waren (ergibt teigwasser), dann aber optimal gelungen sind. und es macht immer mehr spaß.

interessant finde ich, dass manche menschen völlig perplex sind, dass ich jetzt koche, vor allem solche, die mich von kindesbeinen an kennen. roman einem verlag angeboten, ja klar. kochen? was, wieso das denn? komme mir vor wie ein dringend tatverdächtiger bei columbo, der plötzlich seine gewohnheiten ändert.