almis personal blog

the help

wie angekündigt habe ich im urlaub the help von kathryn stockett gelesen und das buch, in dem schwarze hausangestellte in den 1960ziger jahren über ihr leben und ihre arbeit erzählen, war wesentlich amüsanter als zeruya shalevs familienroman für den rest des lebens (der aber auch hervorragend war, nur auf ganz andere weise).

jedenfalls hat mich the help richtig gefesselt. zunächst mal, weil mir überhaupt nicht bewusst war, sie stark die unterdrückung von schwarzen vor gerade mal 50 jahren noch war. teilweise auf subtile art und weise. wenn man bedenkt, dass es seit einigen jahren einen schwarzen präsidenten gibt, kommt es einem völlig absurd vor, dass im jackson der sechziger jahre noch eigene toiletten für hausbedienste gebaut wurden, damit sie nicht die gleichen räumlichkeiten wie ihre arbeitgeber benutzen. zu groß war die angst vor angeblich “anderen” viren, die schwarze in sich tragen. es wurde vor den schwarzen so dargestellt, als wäre es auch zu ihrem eigenen schutz und keine xenophobe handlung.

das eigentlich erstaunlich ist aber, wie sehr betuchte weiße familien damals zwar auf schwarze herabgeschaut haben, ihnen allerdings gleichzeitig das wertvollste anvertraut haben, was sie hatten: ihre kinder. die schwarzen hausmädchen waren – neben putzhilfen und köchinnen – vor allem nannys. und sehr oft waren sie ein vollwertiger mutterersatz für die kinder, die sie beaufsichigten, denn die mütter empfanden ihre kinder oft eher als status symbole – wie den reichen ehemann – und nicht als menschen, an deren leben sie wirklich teilhaben wollten, denen sie zeit und liebe schenken konnten. es ist bitter, wenn eines der dienstmädchen sagt, wie sehr sie “ihre” kinder liebte und wie traurig es ist, wenn diese kinder irgendwann so werden wie ihre mütter.

the help ist aber nicht nur die geschichte der hausmädchen, sondern auch der weißen außenseiterinnen, die sich weigern, so zu leben wie weiße frauen damals leben sollten, so zu denken, wie es schicklich war. die anfingen, dinge zu hinterfragen und sich aufzulehnen. es ist die geschichte von frauen, die sich emanzipieren wollten und sich damit in große gefahr begeben haben. wie skeeter phelan, die junge frau, die die dienstmädchen interviewte und alle geschichten, die ihr erzählt wurden, in einem, diesem buch verarbeitete.

ich bin gespannt auf den film!

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