Heute hab ich gelesen, dass Bridget Jones-Autorin Helen Fielding ein drittes Buch über ihre (natürlich leicht antifeministische) Kultfigur Bridget Jones plant. Auch ein weiterer Kinofilm ist angedacht.
Und ich freue mich, fand ich Bridget Jones doch eine sehr sympathische und witzige Protagnoistin, mit der ich mich vor zehn Jahren gut identifizieren konnte. Zwar hatte ich nicht das Problem, auf der Suche nach Mr. Right zu sein, doch ihr leichtes Übergewicht, ihre tolpatschige Art und ihre Versuch, das Leben etwas selbstironisch zu betrachten, teilte sie mit mir. Sehr witzig ist die Trivia zum Film Schokolade zum Frühstück: Dass Renee Zellweger gecastet wurde, war fast ein Skandal, denn weder war sie Engländerin (sie wuchs in Texas auf), noch hatte sie Gewichtsprobleme. Wie man im Film aber sehen und hören konnte, war es ihr möglich, beide Mankos auszugleichen.
Das Auftreten von Colin Firth wiederum ist doppelbödig. Helen Fielding war ein großer Fan der BBC-Verfilmung von Pride and Prejudice, in der Firth den Mr. Darcy verkörperte (und der in einen See fiel und mit nassem Hemd wieder rauskam, eine ganz wichtige Sache in Schokolade zum Frühstück, denn Fielding fand Firth offenbar ziemlich sexy). Aufgrunddessen nannte Fielding ein Love-interest von Bridget Mark Darcy. Und Colin Firth verkörperte diesen dann auch im Jones-Film. Soweit noch verständlich? Im Buch gibt es eine Szene, in der Bridget den echten Colin Firth zu seiner Rolle als Mr. Darcy interviewt (was Helen Fielding tatsächlich gemacht hat) und ihn auch auf das nasse Hemd anspricht. Diese Szene, obwohl sehr witzig, gibt es im Film natürlich nicht, wer hätte Colin Firth spielen sollen? Hugh Grant wiederum, Bridgets zweiter Schwarm, spielt in Schokolade zum Frühstück einmal nicht den verhuschten Schüchti, sondern ein na ja… Arschloch (wenn auch mit ein paar menschlichen Zügen). Und das ganz schön überzeugend.
Leider wurde Bridget Jones 2 – am Rande des Wahnsinns von einem anderen Regisseur gedreht und hat nicht den Indie-Charme seines Vorgängers. Hier regiert der grobe Klamauk und Slapstick. Bridget wird als Figur eher der Lächerlichkeit preisgegeben und nicht liebevoll mit ihren Eigenheiten begleitet.Der zum Anbeißen zurückhaltende Colin Firth spielt nur eine untergeordnete Rolle. Es findet ein wilder Locationwechsel statt, der aber den oberflächlichen Eindruck noch verstärkt.
Ich bin jedenfalls gespannt auf Buch Nummer drei, vor allem als ich gelesen habe, dass es diesmal weniger Einträge zu verlorene Kilos und grauchte Zigaretten geben soll, sondern eher sowas wie: Follower on twitter – 0.