almis personal blog

Nightmare before Easter

Das Selbstständigenschicksal ist wohl jenes, dass man immer vor Feiertagen, Urlauben und verlängerten Wochenenden am meisten (dringende!) Aufträge bekommt. Werde ich ja nie verstehen. Jedenfalls war die Woche sehr stressig und da ich damit nicht gerechnet hatte, waren wir auch freizeittechnisch gut verplant.

Desweiteren: Adrian äußerte den Wunsch nach einem blauen Baby Angry Bird Schlüsselanhänger. Seinen hatte er vor einigen Monaten im Kindergarten verloren und nun vermisste er ihn (und auch Mama Angry Bird vermisste ihr Junges). Ich gab einem Verwandten den Wunsch weiter, kurz vergessend, dass wir dieses Jahr Ostern auswärts feiern. Ok, nun wurde schon Ostern runtergezählt und damit die Tage, bis der kleine Angry Bird sein neues zuhause finden würde. Nun ja, jetzt wurde ich etwas unentspannt, da Adrian sich sonst eigentlich nichts spezielles vom Osterhasen gewünscht hatte (und ja auch absolut nichts Süßes isst) – dieser Wunsch wohl tatsächlich am Ostersonntag erfüllt werden sollte.

Verwandten angerufen, er hat das Stofftier noch nicht. Schwitz. Heute die letzte Gelegenheit. Dann lieber selbst besorgen. Am Vormittag neben Workdeadline Chaos beim Saturn angerufen. Antwort: “Das hatten wir mal im Sortiment?” Äh ja. “Ich verbinde”. Aus der Leitung gefallen. Wieder angerufen. Keiner weiß weiter. Zum dritten Mal angerufen, endlich eine Wissende in der Leitung: “Ja haben wir noch”, “In blau?”, “Nein, nur noch rot”. Argl. In einem Comicfachgeschäft angerufen. Der Mann sieht nach, hat er. Gut, dann noch vor dem Kindergarten dort schnell vorbeifahren, geht sich schon irgendwie aus. Fahre extra hin, im Laufschritt entere ich das Geschäft. Der freundliche Besitzer überreicht mir einen Angry Bird aus Gummi. Ähm, ich wollte einen in Plüsch. Hat er nicht, nie gehabt. Arglllll!!!!

Zum Kindergarten gehetzt. Hatte ich noch eine Chance? Nachmittag war Kindergeburtstag angesagt, zwar in einem Einkaufszentrum, aber ohne Media Markt, Saturn etc. Kurz mit P. gesmst, die mit ihrem Sohn, Adrians Kumpel, auch dort sein würde. Sie war auch ratlos, ob es den dort irgendwo geben würde. Chance gering. Gut, dann schnell bei einem Mediamarkt angerufen. Keiner hebt ab.

Ok, es muss diesmal die Flucht nach vorne sein. Ich sagte Adrian, der Osterhase hätte Schwierigkeiten, den Angry Bird zu besorgen und ob es vielleicht auch nach Ostern noch… “Aber Mama, die Angry Bird Mama wartet doch auf ihn!” Und noch schlimmer: “Es geht schon irgendwie auch nach Ostern, wenn wir ihn gar nicht finden….” Schüff. Diese Ansätze von bitterer Vernunft sind ja noch quälender als Wut. Ok gut, eine letzte Chance, der Mediamarkt, der auf dem Weg liegt. Und die Zusicherung, dieses eine Ostergeschenk würde es schon früher geben, WENN wir es denn bekommen (ja, das macht man nicht und die Überraschung ist dahin, aber ich hatte das Gefühl, ohne den kleinen Angry Bird würde Ostern irgendwie einsam werden…). Dort die Verkäuferin gefragt, nö sie haben nur die großen, aber ich könnte trotzdem noch in die Games-Ecke schauen. Ohne viel Hoffnung hingegangen. Doch da – ja, da ist er, ein einziger, kleiner blauer Angry Schlüsselanhänger. Er strahlt uns an. Adrian strahlt zurück. Er ist überglücklich – ich auch.

Damit könnte die Geschichte zuende sein, ich bin müde, abgekämpft, aber happy, doch es geht noch weiter. Erzähle P. voll stolz, dass wir fündig geworden sind. P. und ich geben die Kids beim Kindergeburtstag ab und bummeln durch das Einkaufszentrum, durch den Thalia, schauen herum und gustieren und da ist ein Regal, und ich sehe mir dieses Regal näher an und sage: “Nein…!” Ich zeige P. das Regal und sie: “Neiiiiin…..”

Ihr könnt Euch sicher nicht vorstellen, was wir dort gefunden haben.