Tag 15 – Welcher Film hat dich überzeugt, obwohl er aus einem von dir eher nicht bevorzugten Genre stammt?
Also Abenteuerfilme wären wohl nicht mein Lieblingsgenre. Im weitesten Sinn zählt Sean Penns Regiearbeit von 2007 dazu. Sie nennt sich Into the Wild und basiert auf der gleichnamige Reportage von Jon Krakauer. Es handelt sich um ein Portrait des Aussteigers Christopher McCandless, der sich selbst Alexander Supertramp nannte. Supertramp spendete sein gesamtes Erspartes nach der Collagezeit einem gemeinnütigen Verein, und reiste mit Minimalausrüstung quer durch Amerika nach Alaska, wo er – abgeschieden von jeglicher Zivilisation und völlig alleine – leben wollte.
Das ist eine nicht unumstrittene Geschichte und Alexander Supertramp ist eine ziemlich kontroversielle Figur. Gerade in Alaska. Penn schafft es, einerseits Verständnis für ihn aufzubringen, womöglich, weil er mit seiner Querköpfigkeit und Unbelehrbarkeit, aber auch dem Freiheitshunger ihm selbst nicht ganz unähnlich ist – andererseits verklärt und idealisiert Penn den Weg von Supertramp keine Sekunde lang. Es wird schon klar, dass Supertramp mit seinem Leben spielt, dass er leichtsinnig und vielleicht auch überheblich mit der Natur umgeht, die er liebt und die er zu verstehen vermeint. Möglicherweile trug Alexander Supertramp auch eine andere Absicht mit sich, als er nach Alaska ging.
Jedenfalls ein äußerst sehenswerter Film, der gar nicht erst vorgibt, alle Fragen beantworten zu können.
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