almis personal blog

20 Jahre SatC, eins

Vor 20 Jahren hatte die schon ziemlich revolutionäre Serie Sex and the City seine Premiere in den USA. Zu uns nach Österreich kam sie erst einige Zeit später, wenn ich mich richtig erinnere. Aber revolutionär war sie hier auch.

Ich erinnere mich daran, dass sie bei uns jeden Dienstag lief, am späteren Abend, nach meiner Jazzgymanstikstunde und das war ein schönes Ritual, ganz ausgepowert heimzukommen und dann SatC zu sehen. Ungefähr zehn Jahre später hab ich die Serie nochmal großteils als Wiederholung gesehen, da hatte ich aber schon ein ganz anderes Leben, ein kleines Kind, einen komplett anderen Alltag und Sorgen,auch ein ganz anderes Mindset. Und wenn ich jetzt so daran zurückdenke, glaube ich, dass ich die Serie heute mit 40 plus Jahren wieder ganz anders rezipieren würde.

Damals war es teilweise echt erfrischend, zu sehen, was die Serie sich alles traut. Erstmal, dass da vier Hauptdarstellerinnen sind, was ja im Fernsehen relativ selten vorkommt. Die Männer in der Serie waren ja großteils austauschbar und traten oft nur 1, 2 Mal in Erscheinung, vor allem bevor die Damen alle mehr oder weniger fixe Freunde hatte. Die wiederkehrenden Männerrollen waren oft schwule Männer, was ja ebenso erstaunlich war, eine Serie, in deren Mittelpunkt also Frauen und Schwule standen.

Und dann, wie sich die Frauen unterhalten haben, so was hat man ja im Fernsehen noch niemals zuvor gesehen; heute versteht man gar nicht mehr so richtig, wie bahnbrechend das war, wenn sich die Damen beim Frühstücken im Lokal zum Beispiel darüber unterhalten haben, wie das Sperma der aktuellen Eroberung schmeckt. Schön war bei der Szene auch, wie die verschienden Charaktere der Freundinnen dabei so richtig zur Geltung kamen.

Samantha beschwert sich also darüber, dass das Sperma ihres aktuellen Lovers “widerlich” schmeckt, worauf Charlotte, die ja die –  sagen wir – Konservativste von allen war, aufsteht und wortlos das Lokal verlässt.

Darauf Miranda zu Carrie: “Und sie ward von Stunde an niemals wiedergesehen….”

Samantha: “Mit wem kann ich denn sonst über solche Dinge sprechen?”

Carrie: “Wenn ich vorschlagen dürfte: mit niemandem”

Samantha: “Hattet ihr das Problem auch schon mal?”

Miranda: “Nicht direkt, aber ich will auch zugeben dass ich die Eisdiele vorziehe, wenn es mir nur um den Geschmack geht.”

Für diese Dialoge haben wir die Serie geliebt. Sehr viele Frauen waren auch der Meinung, dass Mr. Big der beste Mann für Carrie war, auch ich sehr lange (vor allem, weil ich seinen größten Konkurrenten, Aiden, überhaupt nicht leiden konnte.) Aber heute bin ich mir nicht mehr sicher. Aber dazu ein anderes Mal.

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