Vor kurzem habe ich einer Freundin von einer Begebenheit erzählt und wollte ihre Meinung dazu hören. Wir beide waren in die Sache nicht persönlich emotional verwickelt, also konnten wir die Lage ja zumindest einigermaßen sachlich beurteilen.
Jedenfalls gibt es dazu eine Meinung A und eine Meinung B. Wenn A stimmt, ist B komplett falsch und vice versa, es gibt keine Grautöne. Ich war Meinung A, sie war Meinung B. Aber sie war nicht nur Meinung B, sie war sofort komplett davon überzeugt, dass sie recht hatte. Da gab es keine Diskussion, das fand ich sehr amüsant. Und dann sagte sie zu mir: “Aber bitte Almi, erhalte dir den Glauben an das Gute im Menschen!” Das fand ich noch amüsanter.
Und dann habe ich mich gefragt: Glaube ich an das Gute im Menschen oder bin ich vielleicht einfach nur naiv? Und glaube ich wirklich an das Gute im Menschen oder will ich nur an das Gute im Menschen glauben? Oder ist das vielleicht eh dasselbe? Die Grenzen sind da insgesamt wohl sehr fließend.
Jedenfalls gab es dann einige Wochen später die Aufklärung des Sachverhaltes und natürlich war Meinung B richtig und das Gute im Menschen hatte zumindest für dieses eine mal versagt.
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