Kafka lernt Felice Bauer über seinen Freund Max Brod kennen. Sie ist eine selbst- und bodenständige Frau, die ihn vor allem auf intellektueller Ebene herausfordert und fasziniert. Sie sagt von sich selbst, dass sie nicht gerne isst und Zionistin ist, worauf Kafka sagt, das sei er auch – “glaube ich”. Felice spricht Kafka auf Hebräisch an, daraufhin antwortet er ebenfalls auf Hebräisch: “Von allen Sprachen, die ich nicht beherrsche, ist Hebräisch die Schönste.” Nach dieser ersten Begegnung schreibt Kafka Felice viele Briefe, die Felice begeistert liest und einmal in die Kamera sagt: “Es sind schon sehr schöne Briefe”.
Felice verhält sich aber auch bestenfalls gedankenlos, eventuell aber auch absichtlich verletztend. Kafka schickt ihr sein neues Buch und als sie sich wiedertreffen, fragt er gespannt, wie ihr dieser Text gefallen habe. Felice sagt daraufhin, sie sei noch nicht dazugekommen, sie lese gerade Arthur Schnitzler: “Ich mag ihn sehr!” Das trifft Kafka merklich, er macht eine abfällige Bemerkung über Schnitzler (“Widerlich. Man kann ihn nicht tief genug hinterstoßen.”). Man kann also sogar ein Franz Kafka sein und literarisch quasi zurückgewiesen werden.
Kafka verlobt sich mit Felice, zögert aber eine mögliche Hochzeit hinaus. Einmal wird er von ihr und zwei Freundinnen im Hinterzimmer eines Hotels befragt, warum er sich vor dieser Verpflichtung drückt und hier schafft Schalko den Kunstgriff, dass er den Erzähler sagen lässt: “Sie rufen jetzt vielleicht, dass das nicht so abgelaufen sein kann. Das ist ja wie — aus einem Kafka Roman. Wenn Sie das sagen, kann ich nur antworten: Denken Sie bitte kurz nach warum.” Kafka und Felice treffen sich dann noch einmal in einem Hotel und Kafka nutzt die Zeit ausschließlich, um Felice aus einem neuen Text vorzulesen. Vielleicht die Rache für die Schnitzler-Aussage? Jedenfalls wird die Verlobung dann gelöst.