Die Academy ist auf der Suche nach einem Oscar Host für März.
Anscheinend gibt es keine große Drängerei um den Job, was auch verständlich ist. Die Oscars sind eine relativ förmliche Angelenheit, wo die nominierten Filmschaffenden mitunter recht nervös sind; die Stimmung ist oft etwas angespannt, im Gegensatz zu beispielsweise den Globes. Moderator Ricky Gervais hat das einmal so beschrieben: “The Golden Globes are to the Oscars what Kim Kardashian is to Kate Middelton basically. Bit louder, bit trashier, bit drunker, and more easily bought.”
Aber heutzutage geht das Problem tiefer, weil öffentlich Witze zu machen ohnehin fast unmöglich geworden ist, weil einfach alles potentiell irgendjemand “offended”. Da ist der nächste Shitstorm nicht weit. In Zeiten, in denen Komödien von früher mit einer Triggerwarnung ausgestattet werden oder von Künstlern verlangt wird, sich von ihren eigenen Arbeiten zu distanzieren bzw. diese sogar zu zensieren – manche wie Monty Python oder Seinfeld weigerrn sich Gott sei Dank- kann man feststellen: Comedian sein im Jahr 2024 ist fast schon ein prekärer Job.
Da hilft eigentlich nur eine paradoxe Intervention und man wählt jemand als Moderator wie eben Ricky Gervais, der es den Leuten so richtig reinsagt. Ich erinnere mich gerne daran, als er bei den Globes 2020 über seine eigene Serie Afterlife sprach, in der er einen Mann spielt, der nach dem Tod seiner Frau Suizid begehen will: “Spoiler alert – season two is on the way, so in the end he obviously did not kill himself. Just like Jeffrey Epstein.” (Böses Geraune im Publikum) “Ja, I know he is your friend, but I don’t care.”
Wenn schon Shitstorm, dann gleich richtig.