weil wir gerade bei märchen sind:
mein lieblingsmärchen ist übrigens einäuglein, zweiäuglein, dreiäuglein. ich hatte immer schon einen hang zum bizarren und skurillen. außerdem endet es versöhnlich, die protagonistin ist großherzig und die “bösen” bereuen und wollen sich bessern.
das lieblingsmärchen meiner mutter ist das mädchen mit den schwefelhölzern und ganz ehrlich, man kann sich kaum etwas brutaleres vorstellen. ich möchte dieses märchen eigentlich nie wieder lesen, alleine der gedanke daran treibt mir die tränen in die augen. na gut, es wurde von hans christian andersen verfasst und irgendwie neigen die dänen zu deprimierenden geschichten, ich mag beispielsweise auch die filme von lars von trier überhaupt nicht, weil sie so etwas auswegloses und grausames an sich haben.
meine mutter und ich haben uns dann immer auf der fischer und seine frau einigen können; das endet zwar auch nicht unbedingt positiv, aber es kommt wenigstens niemand zu schaden. und die figuren, vor allem die unersättliche frau des fischers, sind mit ihrer gier selbst daran schuld, alles errungene zu verlieren. aber ihnen bleibt immer noch das, was sie bisher gehabt hatten. außerdem mag ich die “catchphrase”:
mantje, mantje, timpe te,
buttje, buttje in der see,
meine frau die ilsebill,
will nicht so wie ich gerne will
Als Kind habe ich Märchen geliebt. Heute finde ich fast alle zu grausam, gruselig oder zu krass. Was früher wunderbar skurille, bunte, andersartige Bilder waren sind nun Misshandlungen, Gewalt, Ungerechtigkeiten, Missbildungen, Krankheit, Tod.
Ach würde man sich doch mehr Zauber bewahren können… Ignorance is bliss.