So, die letzten fünf Folgen der Serie Too Much kann ich in einem Blogartikel abhandeln und zwar locker! Harhar.
ACHTUNG SPOILER
Noch viel mehr unsympathische Menschen, es ist wirklich eine Kunst. Außer vielleicht Andrew Scott, der aber einen tatsächlich intendiert unguten Typen spielt. Und hier die direkte Beziehung zu Fleabag. Scott hat in der 2. Staffel von Fleabag den “hot priest” verkörpert, und er war ur toll, eine ikonische Performance. Ich habe ihn dann noch in All of us Strangers und Ripley gesehen, auch super. In Too Much macht er das Beste aus seiner Figur, aber er muss trotzdem die Zeilen sagen, die im Drehbuch stehen und sie sind halt nicht besonders gut.
Wir lernen die natürlich komplett kaputte Familie von Felix kennen – nichts gegen kaputte Familien, aber es ist, warte mal, too much, richtig harhar. Und too much ist auch das Finale der Serie und zwar komplett, nicht nur aus feministischer Sicht, sondern für jeden denkenden Menschen. Denn, haltet euch fest, hier kommt der Endspoiler der Serie: Felix macht einen Fehler oder eigentlich mehrere. Er wird als trockener Alkoholiker rückfällig und betrügt Jessica. Sie trennt sich von ihm, sieht aber ein, dass niemand perfekt ist und verzeiht ihm. Daraufhin macht er ihr, wait for it: Einen Heiratsantrag und sie nimmt an und alle feiern ein glückliches Hochzeitsfest. Ende.
Nein, einfach nur nein. Man kann nicht zwei riesige Problemfelder einfach so abhandeln, in dem man heiratet. Lassen wir mal den Betrug im Suff weg – aber sorry, er ist jetzt wieder Alkoholiker und ich kenn mich damit nicht so aus, aber ich glaube, dass ist a) irgendwie ein schlechtes Zeichen, wenn man durch eine neue Beziehung nach Jahren wieder in die Sucht zurückfällt und b) glaube ich, dass man da schon ein wirklich substantielle Aufgabe damit hat, diesen Rückfall zu bewältigen und sicher andere Sorgen hat, als eine Hochzeit zu organisieren. Und was macht Heiraten in so einer Situation genau besser? Abgesehen davon, dass die beiden auch davor nicht wirklich ein Traumpaar waren, und im Grunde nicht viel gemeinsam hatten.
Na gut, um nicht komplett als Spielverderber dazustehen, zwei Dinge, die ich in der Serie witzig fand. Einmal sagt der Arbeitskollege von Jessica über den Chef, er spüre bei ihm eine BGE – “Big Closeted Energy”, das fand ich eine coole Bezeichnung. Und dann noch Jessica, als sie über sich selbst sagt: “I am the Meghan Markle of the fat white bitches!” Oh yes, you definitely are!
Schaut euch die Serie am besten selbst an und widersprecht mir, wenn ihr wollt. Und könnt! Harhar.
Leave a Reply