irgendwie läuft mir derzeit dauernd glasvegas über den weg. die
schottische band aus – richtig – glasgow. die affinitäten zu vegas habe
ich persönlich noch nicht wirklich entdeckt.
daddy’s gone ist ein richtiger indie-ohrwurm. relativ geradlinige musik,
die mir inhaltlich eine spur zu..äh naturalistisch ist. ein sohn singt
über seinen ständig abwesenden vater ("be as f…. insincere as you
can"). ich habe es ja gerne etwas verklausulierter. nicht so das
mädchen mit den schwefelhölzern-dokumentarisch. andererseits hat der
glasvegas sänger james allan einen derartig starken akzent, dass man
vieles auf anhieb ohnehin nicht genau versteht. und der song hat schon was.
die andere große glasgower band, travis, haben wir ende der neunziger
jahre durch eine reportage kennengelernt, die samstag nachts mal lief.
ich war schon im halbschlaf, kann mich aber daran erinnern, dass der
sänger francis healy erzählte, seine deutsche freundin fluche während
der gemeinsamen streitereien immer in ihrer muttersprache. was er nicht
verstünde. na ja, mittlerweile wahrscheinlich schon, nachdem sie nach
berlin übersiedelt sind.
auch travis sind jetzt nicht übermäßig schräg, schreiben aber ebenfalls
angenehm unmoderne indie-popsongs. schön selbstironisch ist das video zu
re-offender (text auch sehr gesellschaftskritisch, anscheinend gibts in
glasgow nicht gerade viel zu lachen): die band reist zuerst immer
gemeinsam zu ihren gigs in schäbigen clubs an. im laufe der tour
erwischt sie allerdings der lagerkoller, und sie beginnen sich
gegenseitig anzufeinden und zu verprügeln. am ende des videos hat jedes
bandmitglied, versehen mit blauen flecken und zugeschwollenen augen,
sein eigenes gefährt mit dazugehörigem wohnwagen. "you say you love me – but then you do it again, you do it again".
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