mehrere dinge sind am almodovar film fessle mich (atame!) interessant.
zum einen ist es kein sadismus- oder masochismus-verherrlichender film, wie der titel versprechen könnte. jedenfalls nicht über den herkömmlichen alltags-sadomasochismus hinausgehend, den wohl jeder irgendwie besitzt. antonio banderas, eben aus der psychiatrie entlassen, sieht keinen anderen weg, die frau seines herzens zu gewinnen, als sie festzuhalten, um sich beweisen zu können. das tut er aber nicht deswegen, weil er ein fesselspielfetischist ist, sondern als mittel zum zweck. dass das bizarr klingt, gebe ich gerne zu.
eben dieser antonio banderas zeigt in den almodovar filmen – also am beginn seiner karriere – viel mehr facetten seines könnens als später in hollywood, wo der große kommerzielle erfolg kommt. banderas ist hervorragend rachsüchtiger schwuler (das gesetz der begierde), verhuschter verlobter (frauen am rande des nervenzusammenbruchs) und verzweifelter neurotiker in fessle mich; er kann mehr als nur zorro und desperado sein.
fessle mich ist auch der film, der für mich almodovars frühwerk in gewisser weise abschließt. zwar bedeutete schon frauen am rande… einen durchbruch, doch erst in atame kultiviert almodovar die sinnliche seite seiner filme. die frühen filme sind bizarr, schräg, gesellschafts- und sozialkritisch, ja. auch freizügig und sexuell. aber das sinnliche und erotische fehlt weitgehend. auch, weil almodovar zahlreiche geschichten von manchmal zu vielen verschiedenen menschen erzählt und man daher niemandem richtig nahekommen kann. fessle mich ist auch dahingehend neuartig für almodovar, weil es die geschichte von zwei menschen ist und die anderen personen nebendarsteller im herkömmlichen sinn sind.
weiter geht es dann mit high heels.
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