almis personal blog

Haus des Meeres

Gestern waren wir im Haus des Meeres.

Das ist in den Ferien ein nicht ganz einfaches Unterfangen, weil das Unterwassermuseum nicht besonders geräumig ist und der Andrang immer enorm. Wir waren allerdings schon vor zehn dort und es gab da noch keine Wartezeit an der Kassa. Eineinhalb Stunden später reichte die Schlange schon bis weit in den Park zurück…

Nachdem wir mit Freunden dort waren, hab ich erstmals mit der Besichtigung von oben angefangen, bis dato wusste ich gar nicht, dass man auch aufs Dach kann und dort einen herrlichen Blick über (das gestern sehr sonnige) Wien hat.

Dann haben wir uns von oben quasi runtergearbeitet, durch die verschiedenen Ebenen. Das Highlight war bei den Kindern eindeutig die Knabberfische; wenn man eine Hand in das Becken steckt, dann kommen die Fische herbei und nagen darauf herum. Ein irgendwie gewöhnungsbedürftiges Gefühl, aber nicht unangenehm und die Kinder haben das sehr gern. Ich selbst wundere mich immer, dass viele Becken quasi offen sind – auch zb. bei den Schildkröten – und aber sehr wenig Aufsichtspersonal zu sehen ist. Anscheinend hat sich aber das Konzept bewährt, habe noch nicht von irgendwelchen unerwünschten Vorkommnissen im Haus gehört.

Die Freundin des Kindes hat mich informiert, dass bei den Seepferdchen die Männer schwanger sind und die Babys bekomen. Das finde ich ja sehr praktisch!

Die bunten Fische, Äffchen und auch Krokodile beobachte ich sehr gerne. Weniger angezogen bin ich ehrlich gesagt von den Spinnen und Schlangen, auch wenn das Kind die ebenfalls “süß” findet.

Und weil sich die Kinder so gut verstanden haben, waren wir danach noch in der Millenium City und sind von dort zu Fuß nach Floridsdorf in den Wasserpark gegangen, wo wir noch eine Stunde am Spielplatz waren und dann wieder per pedes nachhause. Macht ingesamt 15.000 Schritte. Und warm wars wie im Frühling.

Made by you

Heute waren wir (mal wieder) mit einer Schulkollegin und Bruder des Kindes in der Keramikwerkstatt Made by you.

Zuerst haben wir herumgestöbert, was man alles bemalen könnte – ziemlich viel von Tellern und Tassen über Kühlschrankmagneten und Türschildern und allen möglichen Figuren bis zu Eierbechern und Salatschüsseln. Ich hab ja selber noch nie was bemalt, aber nachdem heute tatsächlich alle mitgemacht haben, hab ich es also auch probiert; nachdem man sich nicht gleich übernehmen soll, hab ich mich für oben abgebildeten Miniaturhund entschieden, so sah er mittendrin aus, wie er am Ende ausgesehen hat, werd ich zeigen, wenn wir die Objekte dann fertig gebrannt abholen können.

Die Kids waren eher Katzen-lastig unterwegs:

Eines der Kinder hat sich außerdem für einen patriotischen Teller entschieden, hab gesagt, davon kann er zum Beispiel bei der Fußball-EM/WM Teilnahme Österreichs essen, aber dann sind wir doch eher auf alpine olympische Winterspiele umgeschwenkt, weil irgendwie will man den ja auch öfters nützen harhar:

Weil mich heute schon einige gefragt haben, ab welchem Alter das für Kinder sinnvoll ist, also meines war fünf als wir das erste Mal dort waren und viel früher hätt es bei ihm keinen Sinn gehabt, aber es gibt ja auch Kinder, die sehr konzentriert zeichnen und malen und schon früher nicht mehr so hibbelig sind. Jedenfalls jetzt mit zehn war das Kind sehr konzentriert und begeistert dabei, auch wenn Malen eigentlich immer noch nicht zu seinen Lieblingsbeschäftigungen gehört.

Nachdem man fertig ist, versieht man seine Objekte an der Unterseite mit Initialen oder ähnlichen Erkennungszeichen, bezahlt und gibt sie dann ab, nach ca. 3 Werktagen kann man dann die fertig gebrannten Kunstwerke abholen. Bin diesmal schon sehr gespannt, wie mein Hund sich farblich nach dem Brennen verändert hat.

Happy 2018

Bono Vox hat ja mal gesagt/gesungen: “Nothing changes on new years day”.

Ich bin ja nicht gerade ein Bono oder U2-Fan, aber da kann ich ihm jetzt nicht direkt widersprechen. Übrigens hat er (Bono) vor kurzem ein langes Interview im Rolling Stone gegeben, dass auf twitter als “Goldstandard für absurde Äußerungen egomanischer Altherren ohne Self-Awareness” – (c) L. Moosmann – bezeichnet wurde und die Beschreibung hat mir sehr gut gefallen. Ich hab ja mit Bono ein ähnliches Problem wie etwa mit Campino von den Toten Hosen, beide verbindet mangelnde Selbstironie. Und ich find Leute, die nicht ein Quentchen Selbstironie mitbringen, manchmal ein bisschen mühsam.

Jedenfalls Jahreswechsel: am 31. hab ich einen langen Spaziergang an der alten Donau gemacht, die immer fotogen ist, besonders aber in der Dämmerung im Winter.

Bye 2017, ich werd dich nicht vergessen.

Donne

Zu Weihnachten hab ich ein wirklich tolles Buch geschenkt bekommen, Frauen von Andrea Camillieri. Ich hab schon länger kein fiktionales Werk mehr gelesen, weil mir oft die nötige Ruhe fehlt, aber hier konnte ich nach der ersten Seite einfach nicht mehr aufhören und war schon am Christtag fertig.

Camillieri kennt man ja eher als Kriminalautor, sein Comissario Montalbano ist vielleicht sowas wie ein Gegenpart zu Gudio Brunetti; während dieser in Venedig ermittelt, tut Montalbano das in Sizilien, was atmosphärisch wahrscheinlich schon einen großen Unterschied macht. Ich kann es nicht näher beurteilen, da ich alle Brunetti Romane gelesen haben, aber (noch) keinen von Montalbano. Ich mag Brunetti ja deshalb, weil die Kriminalfälle so nebensächlich und oft auch unspektakulär sind und die Stadt, die Menschen und vor allem das Essen soviel wichtiger.

Jedenfalls portraitiert Camillieri in seinem Buch, Nomen est Omen, Frauen, alphabetisch geordnet, quasi um weder Wertung nach Wichtigkeit zu treffen, noch einer Chronologie folgen  zu müssen, es sind auch nicht immer Frauen, die er persönlich gekannt hat, sondern manchmal auch literarische Figuren wie Antigone oder Desdemona, zu denen er einen persönlichen Bezug hat. Und obwohl die Texte eher kurz sind – es sind ungefähr 40 Geschichten enthalten – und die Frauen sowohl in Alter als auch Charakter und Background komplett unterschiedlich sind, gelingt es Camillieri spielend, die Figuren mit ein paar Sätzen so umfassend lebendig werden zu lassen, dass man sie sofort erfassen kann.

Mir haben schon diese Texte am besten gefallen, in denen Camillieri persönliche Begegnungen beschreibt – oder zumindest sehr gut erfunden oder fantasiert hat. Diese Texte sind oft ein bisschen schräg, meistens auch sehr erotisch, überraschend und geheimnisvoll und vermitteln sehr viel an italienischer Atmosphäre. Manchmal sind sie auch recht witzig, etwa als Camillieri in ein Flugzeug steigen muss und darüber sagt “Wenn ich fliege, empfinde ich mich nicht gerade als einen glücklichen Menschen.” Oder als er als Gastprofessor einer jungen Schwedin nach einer unmissverständlichen Einladung nach Hause folgt und dort keine Studenten-WG vorfindet, sondern feststellen muss, dass Ingrid noch bei den Eltern wohnt. Er simuliert dann eine Erkrankung und wird von ihrem  Vater zurück ins Hotel gebracht. Lakonisch bemerkt er: “In dieser Woche muss der Index italienischer Manneskraft in Schweden steil abgefallen sein.”

Camillieri sagt im Nachwort, dass er nicht psychologsieren oder Frauen irgendwie deuten will, sondern nur Geschichten aus einem subjektiven Blickwinkel erzählen will. Das ist ihm sehr gut gelungen.

Lost in translation

Aus der Rubrik: Lost in translation.

Da erklären englische Zeitungen ihren Lesern den neuen Innenminister Herbert Kickl als bisheringen Marketingexperten seiner Partei, und bringen dabei seine Zitat legendären Slogans wie “Daham statt Islam” als Beispiel. Dieser wird übrigens übersetzt als “Home instead of Islam”.

Wie genial oder nicht genial mal den Slogan auch finden mag, den Lesern des Guardian wird sich wahrscheinlich nicht wirklich erschließen, was an dem Slogan besonders bemerkenswert oder orignell sein soll.

In der Weihnachtsbäckerei

Bei uns herrscht derzeit Adventbäckerei, quasi same same but different. In der Früh machen wir jetzt nämlich des öfteren Pizzastangerl.

Nicht, dass mir so extrem fad wäre, wenn ich um ca. 6.18 eh schon Toast mache, Rührei und Punsch und für mich Kaffee, weil ich muss ja auch was frühstücken; nun kommt aber noch das Einrollen von Pizzateig dazu, dann werden die Stangerl 15-18 Minuten gebacken und anschließend mit einer Mischung aus Olivenöl und frischem Knoblauch bestrichen. In dieser Zeit kann man zumindest ins Bad gehen.

Heut war ich dann anschließend einkaufen und als ich zurückgekommen bin, wehte mir schon im Stiegenhaus ein durchaus intensiver Knoblauchgeruch entgegen. Woher das wohl kam. Harhar.

Golden Globes

Heute wurden die Golden Globe Nominierungen bekannt gegeben und anders als in den letzten Jahren ist noch kaum einer der nominierten Film hier gelaufen. Abgesehen von Dunkirk, über den ich mich nicht drüber getraut habe. Weshalb ich da jetzt wenig dazu sagen kann.

Aber ich freue mich speziell auf Greta Gerwigs Lady Bird. Der erste Film, bei dem sie nicht nur das Drehbuch verfasst, sondern erstmals auch Regie geführt hat, da bin ich sehr neugierig. Ich find sie einfach so genial, als Schauspielerin, aber auch als Drehbuchautorin. In Lady Bird spielt sie selber allerdings nicht mit. Gerwig lebt in New York, schreibt nerdige Dialoge, spielt schräge Rollen, ist dabei sehr uneitel und ziemlich komisch und sympathisch. Bisschen entäuschenderweise ist sie nicht als beste Regisseurin nominiert worden, stattdessen wieder nur Männer, aber eventuell/hoffentlich ändert sich das bei den Oscars. Wer nominiert wurde, ist ihr Film, ihr Drehbuch und ihre Darstellerinnen wobei ich vorher schon mit mir selbst gewettet habe, dass Saoirse Ronan wieder falsch ausgesprochen wird und ich hab gewonnen.

Meryl Streep ist übrigens auch nominiert worden, das ist nicht so überraschend, denn jedes Jahr wenn sie in einem oscar-worthy Film mitspielt, wird sie auch nominiert, diesmal für The Post an der Seite von Tom Hanks. Der deutsche Titel des Filmes ist übrigens Die Verlegerin, bisschen sperrig, wenn man mich fragt. Wer auch nominiert wurde, und das ist deutlich überraschender: Christopher Plummer. Wir erinnern uns, der wurde erst im November dazu auserkoren, Kevin Spacey in All the money in the world zu ersetzen, hat dann in ein paar Tagen die Szenen neu eingespielt und ist nun ein GG Kandidat. Da hat sich das (auch finanzielle) Risiko für Regisseur Ridley Scott wohl ausgezahlt.

Richtigerweise bemerkt ein US-Filmkritiker:

Der Globe für den besten Animationsfilm wird Coco wohl nicht zu nehmen sein, wir haben ihn vorige Woche gesehen und es ist wirklich ein außergewöhnlicher Kinderfilm. Ich glaube, ich habe noch nie einen Animationsfilm mit so schönen und ästhetischen Bildern gesehen und der Plot ist auch intelligent, witzig und zugleich auch rührend.

Als Favorit geht übrigens The Shape of Water von Guillermo del Toro ins Rennen mit 7 Nominierungen. Die Verleihung findet am 7. Jänner statt, also bei uns ist es dann schon der 8.

Spotify Charts

Dieses Jahr hab ich schon fast sehnsüchtig auf die Bekanntgabe meiner Lieblingssongs auf Spotify gewartet. Wenn man sich mal dran gewöhnt hat, dass sein Musikverhalten NSA-like aufgearbeitet wird, gehts eigentlich. Voriges Jahr kam das mehr out of the blue.

Und voila, meine Top 5 Songs des vergangenen Jahres:

Nach den Top fünf wundert man sich vielleicht ein bisschen, dass mein meist gehörtes Genre Indie-Rock ist, aber ok. Hier bemerkbar ist ein gewisser Hang zum Musikfilm, La La Land ist gleich zweimal in den Top 5 vertreten (in den Top 100 noch öfters) sowie zum Songcontest, anhand des Beispiels von leider-nein Gewinner für Italien, Francesco Gabbani. Ich glaub, sein Song ist mehr Radio als bühnentauglich.

Sign of the Times hab ich wiederum im Sommer sehr oft gehört und Feel Good Inc. jetzt im Herbst. Insgesamt hab ich ca. 9.400 Minuten auf spotify Musik gehört, was schon eine ganze Menge ist. Ich höre spotify nämlich zum überwiegenden Teil dann, wenn ich mit den Öffis unterwegs bin.

By the Sea

Heute hab ich auf orf.on gelesen, dass Angelina Jolie mit dem Film By the Sea, in dem sie Regie führte, eigentlich ihre Ehe mit Brad Pitt retten wollte.

Das hat ja nicht so ganz funktioniert und der Film selbst wurde von der Kritik auch ziemlich zerzaust. Ich hab ihn nicht gesehen, weil der Trailer mich schon unendlich deprimiert hat und solche Filme meide ich dann mit großer Freude.

Aber jedenfalls hat mich die heutige Meldung wieder daran erinnert, dass bei der Oscarverleihung 2016 – die ja ein Zeichen gegen #Oscarssowhite setzen wollte – ein Showblock von Host Chris Rock darin bestand, schwarze Kinobesucher in Compton nach ihren filmischen Vorlieben zu befragen. Das war einerseits witzig, andererseits auch durchaus der angestrebten Diversity zuträglich.

Mein Lieblingsmoment war aber, als Rock eine schwarze junge Frau fragt, was ihr liebster “White-Movie” des Jahres war und sie so: “By the Sea with Brad Pitt and Angelina Jolie”. Und Chris Rock so: “Wow – not even they would say that.”