Zur Diskussion um #Regrettingmotherhood ist mir gleich Ruth Fisher aus Six Feet Under eingefallen.
In meiner neuen Kolumne für Uncut, hab ich ihre Mutterrolle etwas näher unter die Lupe genommen.
Das war übrigens meine 50. Kolumne. Wow.
my little place on the web…
Zur Diskussion um #Regrettingmotherhood ist mir gleich Ruth Fisher aus Six Feet Under eingefallen.
In meiner neuen Kolumne für Uncut, hab ich ihre Mutterrolle etwas näher unter die Lupe genommen.
Das war übrigens meine 50. Kolumne. Wow.
Ein Beitrag, der mir sehr gut beim Bewerb gefallen hat, war der erotisch aufgeladene & vorgetragene Song “Goodbye to yesterday” von Estland.
Ich habe ihn beim Semifinale zum ersten Mal gehört und mir gefiel sowohl das Duo, als auch die optische Inszenierung. Und ich musste direkt an Jack White und Alicia Keys denken, die sich (meiner Ansicht nach), in ihrem Video zum Bond-Song Another way to die ähnlich präsentiert haben. Nur, dass der estnische Sänger nicht ganz so böse dreinschaut wie White.
Auch zu den Makemakes gibt es was Optisches zu sagen: Das Sakko des Sängers Dominic Muhrer wurde von den Kleidermachern designt und geschneidert. Das ist keine bezahlte Werbung, nur der Designer ist der Sohn meiner Taufpatin. Er hat auf seiner Facebook-Seite geschrieben, dass – in Anspielung auf das brennende Klavier bei den Makemakes – das Sakko nicht abfackeln wird. Zitat: Kein Polyester! Harhar.
Die Makemakes haben dann aus ihrer Not eine Tugend gemacht, ihr Statement zur aktuellen Lage, nachzusehen hier.
Gestern wars also dann soweit: wir waren live beim Song Contest in Wien dabei! Das kam so, dass wir schon voriges Jahr, nach dem Sieg von Conchita “beschlossen”, dem Bewerb live vor Ort beizuwohnen – Hintergedanke: wenn es wieder 48 Jahre dauert, bis Österreich den Bewerb gewinnt, wirds eng für uns. Dank des Geschicks eines Freundes haben wir es dann auch tatsächlich geschafft, Karten zu ergattern. Trotzdem war alles total unwirklich, eigentlich auch noch gestern Abend, als wir zur Stadthalle fuhren.
Dazu ist zu sagen: gestern regnete es heftig in Wien, Regenschirme darf man zum Event nicht mitbringen, so haben wir wirklich gehofft, dass das nasse Wetter ein bisschen Pause macht, wenn wir anreisen und so war es dann gottseidank auch. Wir waren kurz vor dem Einlass da, der komplett reibungslos verlief, obwohl um 18.30 sehr viel los war. Es gab zwar einen Security Check wie am Flughafen, aber alles ging sehr schnell vonstatten und die Stimmung war gut. Das ist dann vielleicht wirklich der Unterschied zu anderen Großveranstaltungen wie zb. Fußballmatches: die Zuseher waren alle total gelöst und friedich, die unterschiedlichsten Nationen waren vertreten, besonders viele aus Israel, Spanien und England. Ich hatte keine Sekunde ein ungutes oder unsicheres Gefühl.
Problemlos bei unseren Sitzplätzen angekommen, warteten wir zuerst auf unsere Freunde und dann auf den Beginn der Pre-Show, die v.a. aus Zuspielungen von alten österreichischen SC-Beiträgen und generell alten Song Contest Hadern bestand. Das Publikum wurde instruiert, es wurde getanzt und geküsst (Kiss-Cam). Eigentlich waren wir alle schon vor Beginn des Bewerbes (der mittels Countdown dann hinuntergezählt wurde) so euphorisch und voller Adrenalin, dass keine Steigerung mehr möglich schien. Doch bei Ertönen der Eurovisions-Hymne Gänsehaut pur. Und: der ORF hat geschafft, was wir alle vielleicht nicht für möglich gehalten haben – nämlich eine tolle Show auf die Bühne (und hoffentlich auch auf den TV-Schirm) gezaubert. Visuell stark, mit einem guten Schuss Fremdenverkehrswerbung für Wien garniert und mit jeder Menge Überraschungen gespickt. Und ohne gröbere Patzer vonstatten gegangen.
Im Saal kristallisierten sich gewisse Favoriten heraus. Da war erstmal die Serbin, deren Auftritt mich live sehr positiv überrascht hat, da war der Australier Guy Sebastian, dem in der Halle große Begeisterung entgegen gebracht wurde (verdient, er kam sehr sympathisch rüber), der Auftritt der österreichischen Formation Makemakes wurde naturgemäß auch besonders bejubelt. Dann kam ein kleiner Durchhänger, auch bei mir, ich war zu dem Zeitpunkt komplett fertig und verschwitzt. Doch zum Ende hin gabs nochmal zwei Kracher mit Russland und Italien – das, glaube ich, den größten Applaus des Abends bekam. Die wuchtige Performance, mit leichter Themenverfehlung (Oper!) war aber auch ein perfekter Abschluss des Show-Teils. Zu diesem Zeitpunkt habe ich an ein Kopfrennen zwischen Serbien, Australien und Italien geglaubt, einfach von der Stimmung im Publikum her.
Das Voting gestaltete sich aber dann doch ziemlich anders. Plötzlich battelten sich Schweden und Russland, was dazu führte, dass die Stimmung im Saal dann auch fast kippte. Die Russin wurde ausgebuht, und zwar nicht wegen ihres Songs (der ja bei der Präsentation begeistert aufgenommen wurde), sondern wegen des politischen Backgrounds, der mitgedacht wurde, sollte Russland als Sieger des Abends hervorgehen. So kanalisierte sich die Stimmung dann Pro-Schweden, wie wir jetzt wissen auch der Gewinner des Bewerbs. Jo. Was soll ich sagen. Es ist ein netter, gefälliger Song, der niemandem wehtut. Der Künstler selbst war nicht mein Fall und seine Wortspenden wirkten auf mich sehr gewollt, aber das ist nur mein Eindruck.
Im Green Room spielten sich derweil traurige Szenen ab. Denn, bevor ich es vergesse zu erwähnen, Österreich bekam keinen Punkt. Und Deutschland ebenfalls nicht. Während unsere Makemakes das mit Fassung trugen, war die deutsche Sängerin sehr bedrückt und musste von ihrem Trupp, plus später auch von den Co-Verlierern getröstet werden. Sie tat uns ziemlich leid. Ein bisschen Katzenjammer machte sich bei manchen von uns auch breit, da waren wir wieder, ergeben in unser früheres Song Contest Schicksal, letzter Platz. Aber (bei mir zumindest) überwog das echt wunderbare Gefühl, endlich mal einen Song Contest live erlebt zu haben. Wir waren bei den letzten, die gegangen sind, um 2.15 waren wir dann zuhause, Flodo liegt nicht direkt neben der Stadthalle.
Es wird mir ein unvergessliches Erlebnis bleiben.
P.S. In den nächsten Tagen folgt noch das, was sich hier nicht mehr ausgegangen ist. Harhar. Bis dahin kann man auch bei Song Contest Beobachter Marco Schreuder auf standard.at weiterlesen.
Ok, dieser Eintrag hat nur am Rande mit dem Song Contest zu tun, aber immerhin geht es um Wien, den Austragsort des Events und während unser Event stattfand, ging in der Stadthalle das zweite Semifinale des ESC über die Bühne.
Wir hingegen, wir waren über den Dächern Wiens, in der höchsten Bar der Stadt, der Lounge 57. Diese befindet sich im relativ neuen DC Tower, in Wien Donaustadt. In einem alten Blogeintrag hab ich ihn sogar mal halbfertig gezeigt. Wir haben einen Geburtstag gefeiert und besser gehts fast nicht als Cocktails trinken, kurz vor Sonnenuntergang und dann im Dunkeln die Atmosphäre hoch über den Dächern von Wien genießen.
Die Fotos hab ich aber noch davor gemacht:
Man sieht sogar unser Zuhause, quasi hinter dem Donauturm, auf der anderen Uferseite, in Wien Floridsdorf:
Es war ein sehr schöner Abend, bei leckeren Getränken – ich kann speziell den Aperol sauer empfehlen – und später dann, als es schon ganz dunkel haben, sahen wir sogar aus der Ferne das ESC Logo am Ringturm. Ha! Dramaturgische Klammer geschafft!
Und morgen dann: Song Contest live!
Die Schwangerschafts- und Babyinfoseite Maternita hat sich in ihrem neuesten Blogbeitrag mit Büchern zum Thema Frühgeburt beschäftigt. Ich freue mich sehr, dass auch Geboren in Bozen dabei vorkommt:
Inga Sarrazin, selbst Mutter von Zwillingsfrühchen, hat mein Buch gelesen, und natürlich interessiert mich sehr, was andere Menschen, die unsere Erfahrungen teilen, zu meiner Aufarbeitung sagen. Denn ich habe auch schon einige Frühchen-Mamas getroffen, die mir gesagt haben, dass sie mein Buch bewusst nicht lesen, weil sie ihre eigene Geschichte noch nicht verarbeitet haben, und Angst davor haben, dass die eigenen Gefühle von damals wieder hochkommen.
Das verstehe ich sehr gut. Ich habe selbst Themen, denen ich aus dem Weg gehe, und wo ich die Konfrontation scheue. Umso mehr freut es mich aber, wenn ich Feedback von Frühchen-Eltern bekomme. Inga Sarrazin schreibt:
Mich selbst hat dieses Buch sehr berührt, viele fast vergessene Situationen wieder aufleben lassen und mir gezeigt wie viel Frühcheneltern doch gemein haben.
Mein Fazit:
Ein ungeschönter Erfahrungsbericht aus dem realen Leben, der einem das Verständnis für eine außergewöhnliche Erfahrung nahe bringt. Für Eltern und Fachpersonal rund um die Geburt lesenswert.
Herzlichen Dank für diese Worte!
In der letzten Zeit haben sich meine Nachmittage ein bisschen verändert, ich kann mittlerweile öfters am Balkon sitzen bleiben, wenn die Kinder im Hof spielen, ich sehe die Eltern der jetzt Drei- bis Vierjährigen unten sitzen, und bin ein bisschen froh, wieder mehr Freiraum zu haben.
Denn so bin ich dazu gekommen, wieder mit dem Schreiben zu beginnen. Natürlich unterbrochen durch Kindergekreische und Kinderstreitereien und Kinderwünsche, dezent mitgeteilt, durch etwa fünfzehnmaliges Läuten an der Gegensprechanlage, wo ich doch ohnehin draußen sitze und man mir auch durchaus etwas zurufen könnte, aber immerhin kann ich mich doch mal einige Minuten auf meine Texte konzentrieren.
Mein erstes Buch, Geboren in Bozen, wurde ja von vielen als mutig, offen und authentisch bezeichnet (danke dafür), das neue – noch namenlose – macht mir selber gerade noch etwas Angst. Ich weiß ungefähr, wie es anfangen und wovon es handeln soll, doch mit mir selbst so ehrlich zu sein, wie es dieses Buch bedarf, das fällt mir gar nicht so leicht. Beim Schreiben ist es durchaus so, dass immer mehr Fragen auftauchen, je tiefer ich mich in die Materie einlasse. Und ich muss mir selbst einige unangenehme Fragen stellen – und wahrscheinlich in weiterer Folge auch beantworten, so dies möglich ist.
Aber so ist das Leben und so ist das auch das Schreiben, wie ich es für mich selbst begreife. An der Oberfläche zu bleiben, das interessiert mich nicht.
Wien rüstet sich für den #ESC. Am Hauptbahnhof wird man standesgemäß begrüßt…
…und die Sonntagsmedien haben ebenfalls ein etwas eingeschänktes Themenangebot:
Leider hab ich noch keines der Ampelmännchen persönlich angetroffen.
In Wien Donaustadt, gar nicht weit weg von uns, hat Ende April der erste Motorikpark Wiens eröffnet.
Er liegt zwar etwas in der Pampa mitten im Grünen, aber vom Kagraner Platz aus kommt man direkt mit dem Bus dorthin; ein paar Stationen weiter als der Family Fun Indoorspielplatz. Und es wird auch empfohlen, mit den Öffis anzureisen, da es wenig Parkplätze gibt. Das kann ich bestätigen. Dafür war der Billa-Parkplatz gegenüber heute – an einem Feiertag – seltsam voll. Würde mich nicht drauf verlassen, dass mein Auto dann später noch dortsteht (Maximalparkdauer beim Billa: 1 Stunde)
Anyway: der Motorikpark ist gratis zugänglich und demensprechend gut besucht! Es gibt 24 sehr abwechslungsreiche Stationen, die in ihrem Schwierigkeitsgrad sehr unterschiedlich sind. Deshalb kann man sagen, dass für jede Altersstufe und Menschen mit verschiedenen körperlichen Voraussetzungen etwas dabei ist. Der Motorikpark ist also nicht ausschließlich für Kinder attraktiv.
Manche Stationen trainieren den Gleichgewichtssinn (balancieren, gehen auf schaukelndem Untergrund), manches die handwerkliche Begabung (Dinge durch einen Parcour fädeln), man kann springen, unter Hindernissen robben, klettern, sich an Dinge anhängen und vieles mehr. Station 8 ist leider schon kaputt, wird aber hoffentlich wieder erneuert werden. Speziell für kleinere Kinder gibts am Eingang einen kleinen Extra-Spielplatz und eine Wasser-Pritschelecke. Auch WC und Imbissbude ist vorhanden.
Ich hoffe, dass der Park auch über die Anfangsphase hinaus gepflegt und gewartet wird. Abzuwarten bleibt, wie sich der Andrang an Besuchern weiterhin gestaltet. Derzeit – und v.a. wohl an freien Tagen – gibt es Wartezeiten auf manchen Geräten und teilweise auch etwas Drängerei.
Jedenfalls eine gute und für Wien auch recht neuartige Idee, wie ich finde.
Mir ist noch was zu Common People eingefallen, das lief eine zeitlang recht oft auf Dial MTV und der Moderator Hugo de Campos (Kennt den noch wer? Ein Spanier mit starkem Akzent) erklärte, worum es in dem Song ging. “She was this girl from Greece, who was very rich and wanted to know, how the other half lived. Well, I am sure, I find better things to do, if I was rich…” Harhar.
Und Herr Varoufakis ist gar nicht sauer, wegen dieser ganzen Enttarnungssache. Im Gegenteil, er ist sehr stolz auf seine Frau, wie man hier lesen kann. Sie sei außerdem die einzige Griechin gewesen, die zu dieser Zeit am St. Martin College studierte.
Wir werdens wohl nicht restlos klären, trotzdem eine nette Geschichte.
Gestern war eine witzige Meldung auf orf. on zu lesen. Nämlich, dass die Frau des griechischen Finanzministers das Vorbild der Protagonistin des Pulp Songs Common People war. In dem Text heißt es:
She came from Greece she had a thirst for knowledge, she studied sculpture at Saint Martin’s College, that’s where I caught her eye. She told me that her dad was loaded, I said in that case I’ll have a Rum and Coca-Cola. She said fine and in thirty seconds time she said, I want to live like common people, I wanna do, what common people do. I want to sleep with common people like you. And I said: I see what I can do.
Ich glaube allerdings nicht, dass Common People der größte Hit von Pulp war, wie orf.on behauptet – auch wenn William Shatner (sic!) ihn gecover hat. Das war wohl eher Disco 2000, oder? (Wikipedia widerspricht mir hier. OK! Fine!) Mit Pulp kenn ich mich aus, Pulp war eine zeitlang, Ende der Schule, Anfang des Studiums meine Lieblingsband. Die Frage nach der liebsten Brit Pop-Band, “Oasis oder Blur?” muss daher für mich mit “Pulp” beantwortet werden. Oder mit “Suede” (würde der Mann sagen). Aber dazu ein anderes Mal.
Jarvis Cocker war jedenfalls nicht Liam Gallagher oder Damon Albarn, klar. Und für mich: Gottseidank. Für mich war er der nerdige Intellektuelle. Das fand ich wesentlich attraktiver. Beide oben erwähnten Songs waren jedenfalls auf dem Konzeptalbum Different Class enthalten.
Noch besser, in seiner etwas jämmerlichen Coming of age-Attitüde, fand ich allerdings dessen Vorgängeralbum His and Hers. Und ich quälte Mr. Almi mit dem Gitarrensolo zum Song Lipgloss, das er, als Gitarrist, einfach furchtbar schlecht fand und ich erklärte ihm, dass das so sein muss, es muss einfach furchtbar sein, im Zusammenhang mit den Lyrics des Songs. Es macht keinen Sinn, hier ein schönes oder kreatives Solo zu spielen. Form follows function. Ich glaube nicht, dass ich ihn überzeugen konnte.
Das wunderbarste Lied überhaupt von Pulp ist natürlich Do you remember the first time? aus dem Jahr 1994. Ich weiß nicht, wie oft ich das gehört habe, es war für mich damals der perfekte Indie-Popsong. Etwas anzügliche, aber auch augenzwinkernde Lyrics. Und ein sehr eingängiger Beat, und diesmal wirklich eine schöne E-Gitarren-Sequenz (kein Solo, sondern begleitend). Ich bin keine Musikerin. Ich hoffe, ich schreibe keinen allzu großen Schwachsinn.
Jedenfalls: Pulp haben mir viel bedeutet. Schön, auf diese Weise wieder an sie erinnert worden zu sein. Ob das Frau Varoufakis auch findet, weiß ich allerdings nicht, harhar.