almis personal blog

xmas 2011

so, das wars mal wieder für weihnachten 2011 und ja, mit kind wird weihnachten jedes jahr besser. diesmal hat adrian sich schon im vorfeld für das christkind und die feier interessiert, auch wenn er sich bei den geschenken nicht festlegen wollte (“was wünscht du dir?” – “ich weiß nicht, ich muss erst nachdenken.”)

das fest war diesmal auch deshalb besonders schön, weil wir am 24. mit der ganzen schwiegerfamilie gefeiert haben, sogar adrians onkel aus südtirol war da. die bescherung wurde mit klavier/gitarre/flöte begleitet, ich bin praktisch die einzige unmusikalische hier, ich kann nicht mal singen. aber ich finde es sehr stimmungsvoll. nach den geschenken gabs dann kekse und tee und wir waren spät zuhause.

am 25. waren wir bei meiner mutter und am 26. bei meinem vater. dort gabs prosecco und lachs und steak und backhenderl und kuchen. außerdem das erste playmobil (raststätte, sogar mit wc!) und ich finde es schon ziemlich erstaunlich, dass für spielzeug ab vier jahren zwei erwachsene gute 50 minuten beim zusammenbauen, bekleben usw. brauchen. gut, für mich gilt hier dasselbe wie beim singen: bemüht, aber talentfrei. ausgesehen hat es dann ziemlich nett:

an geschenken gabs diesmal u.a. dinner und casino, sowie thalia gutscheine (die ebert bio life itself und great movies 3 wurden soeben bestellt). ihm habe ich ein schönes essen zu zweit geschenkt, im jänner dann. und ich bekomme in kürze wohl mein erstes smartphone. call me early adopter!

eigentlich bin ich total wunschlos und dankbar für das große glück, das ich habe.

frohes fest

für wien gilt offensichtlich wieder mal (wie adrian so schön über den schnee singt): “du wohnst in den wolken, dein weg ist zu weit.”

aber daran soll es nicht scheitern…

ich wünsche alle meinen lesern ein frohes fest und gemütliche feiertage!

charlotte, zwei

ich hätte nicht gedacht, dass ich kurz nach dem artikel über das frühchen in köln einen bericht über “unser” krankenhaus bozen geschickt bekomme, in dem es dieses jahr eine erfolgsgeschichte über ein 23-wochen frühchen zu vermelden gibt.

ein schöner artikel über die arbeit des krankenhauses und unseres arztes.

the tree of life

am wochenende the tree of life gesehen und ziemlich ratlos zurückgeblieben. oder nein, ratlos ist eigentlich das falsche wort, eigentlich war ich verägert. denn the tree of life ist für mich leider nicht mehr als eine überlange universum-folge, angereichert mit bibelzitaten.

in foren wird heftig diskutiert, offenbar handelt es sich beim jüngsten malick-werk um einen film, den man entweder liebt oder hasst. und wenn man ihn hasst, wird man von den liebhabern als ignorant bezeichnet. man erwarte sich wohl mehr action und würde es nicht verkraften, dass die handlung sehr fragmentarisch und brüchig abläuft. davon kann ich mich freisprechen. ich habe alles von jim jarmusch gesehen (sogar permanent vacation!) und ich halte mich, was film betrifft, für sehr aufgeschlossen, neugierig und offen. aber der reiz von the tree of life erschließt sich mir einfach nicht. ich hatte beim sehen einfach nicht das gefühl, dass ich irgendwas für mein leben relevantes mitnehmen kann, die religösen choräle und die sinnsprüche, die auf einen einprasseln, machen es schwer, die geschichte überhaupt ernstzunehmen.

dabei beginnt der film durchaus vielversprechend, als darüber geredet wird, dass es einen weg der natur und einen weg der gnade im leben gibt. als zuseher will man wissen, was das bedeutet, was malick damit sagen will. und auch die familie und ihre drei söhne, die am anfang eingeführt werden (u.a. brad pitt, jessica chastain) erscheinen interessant, man will mehr erfahren. aber dann kommt erstmal das universum an die reihe. das ergibt fraglos ein paar wunderschöne bilder, aber nicht mehr. und obwohl a space odyssee sicherlich kein einfach zu konsumierender film ist und auf gewisse weise viel undurchsichtiger als the tree of life, erzeugt er beim betrachter etwas, was malicks werk in keiner minute gelingt, faszination. the tree of life wirkt beliebig und überfrachtet mit totschlag-symbolen und abgegriffenen sätzen.

wenn ich roger eberts begeistertes review lese, möchte ich diesen film sehen, den er charakterisiert. der muss aber erst gedreht werden. armin wolf twitterte übrigens, er hätte an diesem film lebenszeit vergeudet. und sean penn – einer der akteure – gab in einem interview an, nicht wirklich zu wissen, was der film bedeute: “i didn’t at all find on the screen the emotion of the script, which is the most magnificent one that I’ve ever read. a clearer and more conventional narrative would have helped the film without, in my opinion, lessening its beauty and its impact. frankly, i’m still trying to figure out what i’m doing there and what i was supposed to add in that context! what’s more, terry himself never managed to explain it to me clearly.”

doch immerhin haben wir es hier wieder mit einem phänomen zu tun, das in letzter zeit hier öfters besprochen wurde: das kunstwerk, das diskurs auslöst

charlotte

in der vergangenen woche ging wieder mal eine frühchen-geschichte durch die medien und diesmal eine sehr traurige. eine frau aus köln klagt eine klinik, die ihr in der 23. woche geborenes kind vor vier jahren nicht versorgte – das mädchen starb nach einer stunde.

dazu muss gesagt werden, dass die ärzte ab der 25. woche dazu verpflichtet sind, ein frühgeborenes zu versorgen, vor der 22. woche wird das kind nicht behandelt, da es als nicht lebensfähig gilt. spiegel hat da auch eine übersicht gestaltet.

das baby der kölnerin lag in einem juristischen graubereich, in dem manche kliniken behandeln und manche nicht, manche kinder überleben, viele aber nicht oder nur mit schweren behinderungen. nun kann niemand von uns beurteilen, ob die entscheidung, die diese ärzte getroffen haben, die richtige war oder nicht. ich glaube aber, nach der schilderung der patientin, dass das tatsächliche problem woanders lag und zwar in einem kommunikationsdefizit auf seiten des medizinischen personals. sie wurde in ihrer situation nicht aufgeklärt und später mit dem neugeborenen kind alleine gelassen. ich wage zu behaupten, dass die frau nicht geklagt hätte, hätte sie sich in dieser situation angehört und verstanden gefühlt.

ich glaube in so einer lage ist die kommunikationsbereitschaft und -fähigkeit der ärzte das wichtigste. ich habe in bozen viele gespräche gehabt, die mich aus dem tal der tränen geführt haben. und zwar nicht, weil mir jemand irgendetwas versprochen hat, sondern weil sich jemand die zeit genommen hat, immer wieder mit uns zu reden, zu erklären, auch unangenehme wahrheiten anzusprechen und auf uns einzugehen. unser kind als patienten und uns als eltern einfach ernst zu nehmen. das habe ich auch bei anderen eltern auf der station beobachtet und ich habe niemanden erlebt, der den ärzten nicht vollkommen vertraut hätte.

denn darum geht es, um das vertrauen, dass sich die ärzte mit dem kind individuell auseindersetzen und um das gefühl, dass sie hinter einem stehen, um aufzufangen.

wutbürger

praktisch jeder österreicher, der im internet unterwegs ist, ist in den letzten tagen auf facebook, twitter, google plus und letztlich auch über orf.on auf die wutrede von roland düringer gestoßen, die quasi als finaler akt der letzten dorfer-donnerstalk sendung vom stapel gelassen wurde.

unzählige meiner freunde haben es geteilt und geliked, fanden es super, oder bescheiden, relevant oder nicht, aber irgendwie hatten viele das gefühl, sich dazu äußern zu müssen. haben erklärt, warum sie es mögen oder hassen.

ich persönlich bin ja eher ein skeptiker, so ganz habe ich den hype nicht verstanden, aber ich verfolge interessiert die statements und gegenargumente – wie ich schon beim “kunstwerk” live-geburt gesagt habe: kunst ist dann am besten, wenn man nicht weiß, was man davon halten soll. und düringer hat offenbar einen nerv getroffen und die menschen zum diskutieren gebracht. das ist schon was und nicht wenig.

schenkung

beim punschabend gings auch um aberglauben, und, dass man sich nicht gegenseitig messer schenken darf, das bringt unglück. eine freundin erzählte daraufhin, dass sie von ihrer mutter zwar mal ein messer bekommen, dafür aber zehn cent bezahlt hat.

darauf unser freund, der anwalt: “aber genau genommen ist das ein symbolischer betrag, das heißt, es bleibt immer noch eine schenkung…”

aberglaube und juristerei kommen sich offensichtlich da in die quere, aber wir haben sehr gelacht.

langes wochenende

war das ein schönes langes wochenende!

gestartet hat es am donnerstag – marienfeiertag – am christkindlmarkt am karlsplatz. vielleicht DER weihnachtsmarkt für kinder in wien. es gibt nicht nur ein ringelspiel, sondern auch jede menge stroh, clowns, ponyreiten und einen kleinen streichelzoo. nett, wenn auch akute reizüberflutung durch extrem viele kleinkinder. aber sehr guter kinderpunsch und leckere wurst und viel spaß mit einem befreundeten paar und kleinem sohn.

freitag war dann fenstertag und wir haben kindergartenfrei genommen und den vormittag vertrödelt. weil es am nachmittag so mild war, sind wir auf den spielplatz nebenan gegangen. dort war absolut nichts los und so hatte adrian alle geräte für sich. außerdem haben wir zwei wilde hamster gesehen, die dort offenbar wohnen, sehr süß!

am samstag abend waren wir bei freunden zum punsch- und glühwein trinken zuhause eingeladen. ein sehr netter abend, wo man warmes hochprozentiges (und kekse, maroni, usw) konsumieren konnte, ohne sich die zehen abzufrieren. beim heimfahren haben wir den vollmond gesehen und schnell vorüberziehende wolken, das war irgendwie sehr romantisch.

heute dann ausschlafen, kind von den großeltern abholen und nach einem stärkenden mittagessen mit lieben bekannten den christkindlmarkt am rathausplatz bezwungen. vielleicht verdrängt man es ja, aber ich habe das gefühl, es waren noch nie soviele leute dort wie heute. dabei praktisch keine einheimischen, geschätzt mindestens 90 prozent touristen. but we survived it und der rathauspark daneben bietet nette beleuchtung und ein karussel. dann noch brezel gegessen auf der freyung.

und jetzt aufs sofa und die beine hoch!