almis personal blog

Meilenstein

Gestern hat das “Kind” – eine Woche vor seinem 15. Geburtstag – das erste Mal alleine zuhause geschlafen. Ich bin nach Atzgersdorf aufgebrochen, wie immer am Samstagnachmittag/Abend, und habe natürlich noch ordentlich helikoptert – hier ist das Essen im Kühlschrank, bitte dreh den Herd ab, wenn du ihn aufdrehst, da ist dein Gewand, da hängt der Schlüssel, brauchst du noch was usw. Also unerträglich natürlich.

Bevor ich dann wirklich gegangen bin, ist mir eingefallen, was mein Opa immer zu mir gesagt hat, wenn ich plötzlich aus heitrem Himmel anhänglich geworden und mich zu ihm gekuschelt habe: “Na ist dir die Liab ein’gschoss’n?” Ganz lieb hat er das gesagt, nicht vorwurfsvoll harhar.

Jedenfalls sag ich dann gestern beim Gehen zum Kind: “Und ruf mich an, wenn dir die Liebe einschießt!” Das Kind daraufhin ganz trocken: “Das wird nicht passieren.” I bet!

Es ist auch nicht passiert, deshalb war das mein Anblick beim Schlafengehen im Haus:

Neues Leben, 22

In den Medien war zu lesen, dass es heuer nicht so ideal sei, die Perseiden zu beobachten, die ja jedes Jahr so Mitte August zu sehen sind, wegen Bewölkung und so. Und ich dachte an letztes Jahr und was ich mir da gewünscht hatte und es ist nicht nur nicht eingetreten, was ich mir gewünscht hatte, es ist gleich alles komplett den Bach runtergegangen und deshalb denke ich mir dazu einfach nur: Ach Scheiß auf die Perseiden, ehrlich. Harhar.

Meine Schreibwoche ist bald zuende und heute war ich ganz zufrieden mit mir und musste das auch, zwecks weiterer Eigenmotivation, gleich mit der Instagram Welt teilen (danke für die lieben Kommentare!):

Und weil ich gerade eine Woche in Atzgersdorf verbracht habe, hat mir dieser Tweet auch sehr gut gefallen:

Neues Leben, 21

Der August ist da oder wie mein Kind sagt: “Wahhh die Ferien sind so gut wie vorbei.”

Gilt man eigentlich als C erkrankt, wenn man seinen Test nicht auf diversen Social Media Kanälen postet? Anyway: mein Juli bestand auch darin, dass ich nun auch endlich C erwischt habe, es fiel bei mir auf einen Montag. Also am Montag war ich tatsächlich krank und lag im Bett. Am Dienstag hab ich schon wieder gearbeitet, einerseits, weil man als Selbstständige mit Deadlines gewissen Verpflichtungen unterworfen ist, andererseits weil es mir tatsächlich bereits wieder recht gut ging. Trotzdem hab ich mir gedacht, wenn ich schon in Quarantäne bin (damals als es noch die Quarntäne gab harhar), dann ruh ich mich auch aus und tu, was man so als “Kranke” macht. Also hab ich Seinfeld gebingt und bin jetzt tatsächlich fertig mit der Serie. Ich werde noch extra dazu bloggen.

Nach fünf Tagen hab ich mich freigetestet (bereits wieder komplett negativ), und hab dann erstmal einen langen Spaziergang gemacht, auf den ich mich eigentlich gefreut hatte. Leider war es auch einer dieser Tage, an denen ich viel weinen musste. Sie kommen so überfallsartig, ohne Vorwarnung und sie sind Scheiße. Also hab ich auf dem langen Spaziergang eigentlich pausenlos geheult, aber na gut, irgendwann beruhigt man sich dann auch wieder.

Ich habe mir – auch aus diesen Gründen – eine Schreibwoche im Garten gewünscht, alleine, wo ich möglichst viel von meinem Langtext weiterbringen will, diese Woche hat gestern Abend begonnen, zugegebenermaßen recht relaxt, mit dem ESC Songcheck zum Schlafengehen:

Neues Leben, zwölf

Wie ich in meinem letzten Blogpost erwähnt: Was fühlt sich jetzt gerade leicht an? Was brauche ich jetzt? Ich bin draufgekommen, dass ich Ruhe brauche. Und schreiben will, ja muss. Daraus wurde die Idee geboren, ungefähr einmal die Woche einen Tag für mich alleine in meinem Garten zum Schreiben haben. Gestern war der erste.

Ich bin um sieben Uhr aufgewacht – das Kind hat bei einem Freund geschlafen – und habe erstmal gemütlich allein gefrühstückt, mit Marmeladenbrot, Ei, Saft, Kaffee und Zeitungen. Das Sonntagsfrühstück muss ich auch “reframen”. Das habe ich jahrelang zu zweit verbracht und das Frühstück fand erst zu Mittag oder sogar am frühen Nachmittag statt und hat lange gedauert und war so vertraut und einfach wunderschön. Na ok, egal. Also ich habe zuhause gefrühstückt und bin dann zu Fuß zum Bahnhof Floridsdorf gegangen. Dann nach Hetzendorf und vom Bahnhof Hetzendorf zu Fuß in den Garten, obwohl es da auch einen Bus gäbe, aber mir war nach Gehen. In ungefähr fünf Jahren kommt dann eine Schnellbahnstation direkt unter der Anlage – Benyagasse sofern sie den Namen nicht wieder ändern.

Dann bin ich ein bisschen im Garten gesessen und habe einfach nur geschaut. Es gibt kaum was beruhigenderes als einfach nur ins Grün zu schauen und den Vögeln zuzuhören.

Und dann habe ich zu schreiben begonnen. Also ich schreib eh schon länger an einem Text, aber wie das halt so ist, der Alltag, die Arbeit, die Verpflichtungen usw. oft fehlt die Energie. Aber die Ereignisse der letzten Wochen haben meinen Fokus jetzt wieder verschoben, hin zum Schreiben, weil ich auch ein Ventil brauche, um damit fertig zu werden. Ich hab das dann auf Insta gepostet, dass das mein zweites Buch wird – wie auch immer dann “gepublished” – und habe erstaunlich viele positive Kommentare auf diese Ankündigung bekommen. Das hat mich sehr gefreut und auch bestärkt, das bedeutet mir wirklich sehr viel, danke!

Jedenfalls hab ich geschrieben und geschrieben, dann was gegessen und dann wieder geschrieben und am Ende waren es 3000 Wörter, was ich nicht übel finde. Danach hab ich noch eine Weile in den Garten geschaut und dann bin ich wieder zurück nach Floridsdorf gefahren, wo der Sohn fast gleichzeitig mit mir heimgekommen ist.

A Week in the Life

Ostern war unspektakulär-schön dieses Jahr. Am Freitag wurde mir mal wieder bestätigt, wie außergewöhnlich sich das Jahr 2022 gestaltet. Oder wie es in einem Brenner Krimi heißen würde: Jetzt ist schon wieder etwas passiert. Aber in dem Fall etwas gutes, besonderes.

Am Sonntag ging in den Garten zum Ostereier-Suchen und das Wetter hat super mitgespielt, es war der sonnigste und wärmste Tag an dem Wochenende. Danach wieder einmal in ein Lokal Mittagessen, hui, das hab ich ja schon lange nicht mehr gemacht. Exciting! Weiß nicht, ob das Schnitzel generell so gut war oder ob es auch deshalb so gut war, weil ich es in einer Gaststätte eingenommen habe, anyway – es war ausgezeichnet.

Mein Haus, mein Geschirrspüler (in der Scheibtruhe im Vordergrund, noch verpackt)

Dann ein gechillter Montag bei eher apriligen Temperaturen. Bisschen Arbeiten, lesen, Musik hören, Badewanne und dann am Abend zum Westbahnhof, wo ich den Mann, den ich am Freitag zum Bahnhof begleitet habe, wieder abgeholt habe.

Der diskrete Charme des Wiener Westbahnhofes
Himmel überm Westbahnhof

Weshalb ich dann ein langes Dienstag-Frühstück hatte, und meinen Arbeitstag erst zu Mittag gestartet habe. Am Donnerstag war ich werktags abends aus (was praktisch auch nie passiert), und zwar im Bundesdenkmalamt, wo ich tatsächlich noch nie zuvor war.

Ahnensaal, Bundesdenkmalamt

Am Freitag schließlich habe ich – nach dem Regen – einen Abendspaziergang gemacht. Das will ich mir jetzt zur Gewohnheit machen, am Abend noch eine Runde zu gehen. Ich arbeite gerade an einem Text über die Wechseljahre in der tradtionell chinesischen Medizin und es ist offenbar sehr einfach, in den Wechseljahren zuzunehmen, aber sehr schwer, wieder abzunehmen und das ist eher ungünstig. Und an der alten Donau kann man ja sehr pittoresk spazierengehen.

Und am Sonntag war ich dafür wieder essen – diesmal asiatisch. Und auch sonst war das Wochenende so wie eigentlich jedes: schön, besonders.

Sliding into Herbstferien

Letzte Woche habe ich dreimal einen 50. Geburtstag gefeiert, also es war immer derselbe Geburtstag, aber mit verschiedenen Leuten.

Zuerst beim Brunch im Garten mit Kipferl, Ei, Saft Camembert usw, nicht zu vergessen meine schiache Bananenschnitte. Ich glaube, es war der letztmögliche Tag für ein Outdoorfrühstück. Dann im Cafe Westend inklusive anschließendem schönem Spaziergang die Mariahilerstraße hinunter, wo ich leider kein Foto vom toll mit Kunstinstallationen beleuchteten Museumsquartier gemacht habe, aber manche Momente eignen sich nicht zum Fotografieren, sondern eher zum fest umarmen; und dann noch bei einem Abendessen in einem Gründerzeithaus, dessen Besitzer auch gekocht hat (Leber mit Erdäpfel) und immer mit seinem Co-Koch in telefonischem Austausch stand und dann zwischen der Küche im Erdgeschoss und dem Essraum im 3. Stock hin und her gelaufen ist. Das war sehr sportlich und sehr nett. Und die Leber war ausgezeichnet.

Dann fingen schon die Herbstferien an und die kamen heuer gefühlt wirklich sehr schnell nach den Sommerferien, die ersten Schularbeiten und Tests sind auch schon wieder vorbei, der Teenie hat seine Mutter glücklich gemacht, mit einem Einser auf die Deutschschularbeit; na ja, eigentlich sind mir Noten ja ziemlich egal, aber das Germanistinnenherz hat sich doch ein bisschen gefreut; dann ist der Teenie weggefahren und ich bin erst mal gefühlt zwei Stunden am Sofa gesessen und habe nur vor mich hingeschaut.

Dann war ich lange spazieren und habe gearbeitet und “Die Ibiza Affäre” geschaut und dann war ich anderswo, das war himmlisch und dann war ich wieder in Flodo und heute beim Ikea Westbahnhof, den ich mir einmal anschauen wollte. Ich habe lauter Kleinzeug für mein Haus gekauft und das ist auch das beste, was man dort machen kann, dann vornehmlich findet man da handliche Dinge zum eher gleich mitnehmen wie Tagesdecken und Geschirrtücher, Badematten und Messbecher und weniger eine große Auswahl an sperrigen, großen Möbelstücken wie Sofas und Betten. Danach hab ich mir ein Risotto vom Vapiano mitgenommen, wieder gearbeitet und jetzt fahr ich dann wieder anderswo hin und so verlaufen die letzten Tage im Oktober zu meiner vollsten Zufriedenheit.

Tanzen und backen

Am Freitag hab ich den Fernseher nach Wochen wieder aufgedreht. Ich habe was gebacken und seitdem ich voriges Jahr zu backen begonnen habe, habe ich mir angewöhnt, beim Backen nebenbei Starmania oder Dancing Stars zu schauen. Ich brauch da was belanglos-unterhaltsames.

Derzeit läuft Dancing Stars und ich war echt erschrocken, wie wenig es mich diesmal amüsiert hat. Klaus Eberhartinger ist nicht mehr dabei. Er hat ja schon das Staffelfinale letztes Mal verpasst, weil er einen positiven Covid Test hatte, der sich im nachhinein als falsch positiv herausgestellt hat, aber moderieren durfte er dann trotzdem nicht. Das war schon damals irgendwie komisch. Stattdessen sprang Norbert Oberhauser, der in der letzten Staffel mitgetanzt hatte, zu diesem Zeitpunkt aber bereits ausgeschieden war, spontan (?) ein. In der aktuellen Staffel hat er die Rolle ganz von Eberhartinger übernommen und das ist vor allem eines: furchtbar fad. Wo früher Eberhartinger herumgeblödelt und das ganze Spektakel nicht so tierisch ernst genommen hat und man als ZuschauerIn dachte, das macht er so mit links, kommt man jetzt drauf: in Wahrheit ist das eine hohe Kunst, so locker – quasi en passant – mit Achtung gegenüber den TänzerInnen, aber doch liebevoller Frechheit den Abend zu bestreiten. Das fehlt nun schmerzlich.

Ach ja, gebacken habe ich das:

Dinge, die ich backe, schauen tendenziell etwas eigenartig aus, aber geschmeckt hat es (eine Bananenschnitte) doch ziemlich gut.