almis personal blog

Langes Wochenende

Das mit den Skriptum zum Monatsende fertigkriegen hat im Mai gar nicht funktioniert. Das lag glücklicherweise nicht an mir, ich habe auch am Feiertag gearbeitet, aber das Modul war so umfangreich, dass die Deadline um eine Woche nach hinten verschoben werde musste. Ich brauchte aber eh eine Pause.

Am Donnerstagabend habe ich mir beim Bügeln Germanys Next Topmodell angesehen, es war die Folge, in der die noch verbliebenen Kandidaten in L.A. Besuch von ihren Lieben bekommen. Ich sah, am Bügelbrett stehend, zu und mir sind die Tränen über die Wangen gelaufen, keine Ahnung warum. Ich kenne ja keinen von den Menschen persönlich und es ist auch niemand schwerkrank oder sonst was, sie sehen sich halt nach ein paar Wochen wieder. Das ist wirklich next level cringe harhar, aber ok.

Am Freitag war ich dann wie gesagt im Kino und das Wochenende habe ich im Garten verbracht. Am Samstag gab es eine Grillerei, wo sich die Gespräche um Aquaplaning, Beschleunigungsstreifen und “verkehrsleitende Anlagen” drehten und ich so: “Das hören wir jetzt drei Monate, oder?” harhar. Außerdem war ich erstmals diese Jahr im Wasser, das angeblich 24 Grad hat, die sich aber eher wie 19 Grad anfühlten. Aber – Standardspruch – wenn man mal drinnen ist, ist es eh angenehm.

Heute gab es ein Outdoor Frühstück:

Und denn endlich wieder einmal schreiben, nachdenken, ganz viel erinnern, schreiben. Auch das war sehr emotional, aber das gehört manchmal dazu.

Ich wäre zwar gerade im Flow, trotzdem ist jetzt erstmal wieder Arbeit dran.

Interessant

Gestern hatte meine Mutter Geburtstag und hat zwei Freundinnen, das Kind und mich zum Ganslessen in ein Lokal beim Garten eingeladen.

Gleich am Anfang wurde festgestellt, dass meine Mutter fast ein halbes Jahr jünger als Trump wäre und somit noch alles mögliche werden könnte. Danach wurde ich von den Freundinnen bezüglich der neuesten Filme befragt. Ich hatte am Vorabend The Room Next Door gesehen. Beide sagten unabhängig voneinander, dass das wohl schwere Kost wäre, und ich meinte dann ja schon, aber es sei eben auch Almodovar, da ist alles nicht ganz so tragisch wie es sein könnte. The Room Next Door ist ein sehr berührender Film, dabei aber nicht deprimierend. Diese Balance schafft Almodovar gut.

Während das Kind zur Feier des Tages Cola Rum bestellte, wurden dann diverse “Familienthemen” angeschnitten, sodass ich mir am liebsten auch gleich ein Cola Rum bestellt hätte. Zum Beispiel erwähnte meine Mutter, dass ich für sie so fremd und anders sei, während sie und das (=mein) Kind viel mehr gemeinsam hätten. Ich würde alles so schwer nehmen und hinterfragen, vor allem mich selbst und bla bla. Ich mein, es ist eh nicht falsch. Harhar. Ich sagte nichts weiter dazu, weil es ja ihr Geburtstag war und außerdem hatte ich zuvor eine Podcast Folge gehört, in der gesagt wurde, man solle Dinge einfach mal so nehmen, wie sie kämen, ohne sie zu bewerten. Und nur so etwas denken wie: “Hm, interessant.”

Dann meinte die eine Freundin meiner Mutter, dass mein Vater früher immer so kluge und amüsante Dinge erzählt hätte und sie ihn dafür sehr geschätzt hatte, aber, dass sie es nicht verstehen könne, wieso er mich speziell am Ende seines Lebens so “verlassen” hätte. Ich antwortete dann wahrheitsgemäß, dass ich das auch nicht wisse. Und die Freundin dann, ich könne nächstes Jahr gerne mit meiner Mutter ins Burgenland zu ihr auf Besuch kommen, sie hätte noch ein Zimmer frei; es gäbe zwar dort nichts besonderes, aber wir können ja über Filme und Bücher und Theater reden. Das fand ich sehr nett.

Danach waren wir noch im Haus, das eine gemütliche Wärme ausstrahlte, das Kind legte sich hin und schlief zwei Stunden und wir tranken Kaffee und plauderten noch ein bisschen. Ich dachte mir, irgendwann schreibe ich einen Roman über Familie. Aber zuerst schreibe ich mein derzeitiges Buch fertig, an dem ich irgendwie auch so gern festhalte, weil es eine Verbindung zu jemanden ist, an den ich immer denke. Aber wahrscheinlich wird auch alles weitere, was ich jemals schreibe, diese Verbindung beinhalten.

Dann dachte ich, irgendwann in der Zukunft werde ich alles verstehen und alles wird Sinn ergeben. Oder auch nicht und ich denke mir einfach weiterhin: “Hm, interessant.” Harhar.

Leihhund

Heute war ich mit dem Kind bei der Oma, die gerade für eine Woche einen sehr kleinen Hund sittet

Großes Kind, kleiner Hund

Es war sehr lustig und auch in der Pizzeria entspannt. Der Hund hat nie gebellt, es muss einem aber halt wurscht sein, wenn man permanent neidvoll beim Essen beobachtet wird, harhar. Oder als Tischnachbarin auch mal dezent mit den Pfoten am Arm dazu aufgefordert wird, vielleicht ein bisschen Thunfisch von der Pizza abzugeben.

Der Hund in der Tasche

Danach haben wir noch ein bisschen mit ihm im Garten gespielt. Das Kind fand jedenfalls, es war ein sehr schöner Tag und das fand ich auch.

Verbindung

Gestern bin ich am Friedhof spazieren gewesen.

Südwestfriedhof am 8. September 2024

Dort habe ich einen alten Mann gesehen, der Blumen an ein Grab brachte. Er wickelte sie vorsichtig aus und arrangierte sie ganz behutsam und gewissenhaft. Die Blumen waren sicher für seine Frau, und diese eigentlich recht alltägliche Geste hat mich sehr berührt. Entweder war er so ernsthaft dabei, weil er selbst ein sehr ordentlicher Mensch ist oder er bemühte sich deshalb, weil das seiner Frau wichtig gewesen wäre, so vermutete ich. Jedenfalls drückte es sehr viel Liebe aus.

An einem schlechten Tag wären mir wahrscheinlich gleich die Tränen gekommen, aber gestern fand ich es einfach schön und friedlich. Deshalb habe ich dieses Posting nun nicht “Abschied” genannt, sondern “Verbindung”. Weil es das für mich ist und ich auch selbst an Verbindung nach Abschieden glaube.

Diese Woche

Diese Woche habe ich nicht nur Kindheitserinnerungen aufgefrischt, ich habe auch problemlos auf der Gartenliege eingeschlafen, während die Jugendlichen die Boom Box in Betrieb hatten.

Diese Woche habe ich ein Eichkatzerl verfolgt, dass sich dann regungslos so vor mir “versteckt” hat und dabei eine farbliche Symbiose mit seinem Fluchtweg eingegangen ist:

Ich wollte ihm eh nichts tun, ich wollte nur ein Foto machen.

Diese Woche gabs ein Garten-Geburtstagsfrühstück mit M und sie hat mir einen guten Rat gegeben. Dabei war es doch ihr Geburtstag. Harhar.

Diese Woche habe ich mit meiner Mutter ihre Lieblings-Schlossbesichtungs-Sendung geschaut, Herrschaftszeiten heißt die, und ich habe mir gedacht, schon arg, wie man eh immer an jemanden denkt und dann erinnert einen der Zufall noch einmal extra.

Eine gute Woche.

Bei Nacht

Der Pool hat jetzt ein buntes Nachtlicht.

Abendstimmung, 15. August 2024

Auf dem Foto sieht es eher aus als hätte ich eine Stadionbeleuchtung installiert, so hell ist es in Wirklichkeit gar nicht. Aber das Kind war nicht da, der hätte ein neues Handy (selbst verdient), das sehr fancy Fotos macht. Meines geht aber zumindest als Kunstfoto durch.

Jedenfalls wars ein lauer Abend alleine. Keine Sternschnuppen mehr, aber immer noch, immer wieder besondere Erinnerungen und Gedanken.

Schienenersatzverkehr

Mein schönstes Ferienerlebnis oder so harhar.

Diese Woche wollte das Kind bei der Fahrt in den Garten den Schienenersatzverkehr testen. Es gibt nämlich jetzt einen Bus, der zwischen Floridsdorf und Praterstern hin und her fährt.

Als wir am Vormittag einstiegen, war nicht viel los und der Bus fuhr mehr als zügig über die Donauuferautobahn, er schnitt dabei ohne Rücksicht auf Verluste über drei Spuren und schoß beinahe ein unschuldig vor sich hinfahrendes Auto ab. Der Autofahrer überholte etwas später den Bus mit lautem Hupen und sicher auch ein paar dementsprecheneden Gesten. Die Fahrt war dadurch aber kurzweilig und dauerte auch nur nur knapp zehn Minuten harhar. Dann ist man am Praterstern, nur ist dort leider tote Hose. Die S-Bahn fährt zwar Richtung Süden, nur mit viel weniger Zügen als normalerweise. Auf den nächsten Zug nach Hetzendorf mussten wir also 14 Minuten warten.

Bei der Rückfahrt – wieder lange auf die S-Bahn gewartet – stiegen wir gegen 20.20 in einen komplett überfüllten Bus Richtung Floridsdorf. Super, dachten wir, da schaffen wir noch die Anschlussverbindung. Tja, hätten wir, wenn es ein Direktbus gewesen wäre. Das ist aber nur jeder zweite. Dieser Bus hielt bei der Jägerstraße und am Handelskai und brauchte so fast 20 Minuten. Anschlussverbindung natürlich weg. Ingesamt Fahrzeit vom Garten fast zwei (!) Stunden.

Während der ganzen Fahrt informiert die ÖBB über diverse alternative Routen, es gibt aber auch eine kleine, vorwitzige Durchsage, die ein bisschen als Hinweis interpretiert werden kann, auf den eigenen PKW zurückzugreifen. Ich hab ja mit dem Autofahren abgeschlossen, aber ich glaube, für manche ist das derzeit durchaus reizvoll.