almis personal blog

Wedding

In meiner neuen Rubrik “Leser wünschen, Mrs Almi schreibt…” ein Rückblick auf die Hochzeit, bei der wir kürzlich waren. Ich hab mich ja schon mal drüber ausgelassen, wie mühsam das Suchen eines Outfits ist und meine Leser haben sich sicher schon nägelkauend gefragt, was ich dann letztendlich getragen habe, nun… das:

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Um 14 Uhr startete die Zeremonie und da es eher mühsam ist, sehr früh wo zu sein, wo sich das Kind tendenziell langweilen wird, ließen wir uns Zeit. Eigentlich war Abfahrt um 13.15 geplant, aber zu früh will man sich und das Kind nicht anziehen, da Säfte über Kleidungsstücke gekippt werden können oder klebrige Finger in andere Kleidungsstücke gewischt werden können… you get the picture.

Letztendlich fragte der Mann um 13.15 wo eigentlich seine Anzughose sei. Als gute Hausfrau* weiß man das natürlich. Ich bin keine gute Hausfrau. Nach einigen aufreibenden Minuten hatten wir die Hose und auch sonst alles beisammen und konnten starten. Wir ergatterten im mobilen Standesamt dann gerade noch so die letzten Plätze, aber es war wenigstens nicht langweilig. Harhar.

Nach der Zeremonie ging es dann aufs Schiff, denn es war eine dreistündige Fahrt von Wien nach Greifenstein geplant. Das Wetter war ganz ok für Anfang April, wenn auch nicht strahlend frühlingshaft. Adrian hatte schnell eine kleine Freundin gefunden, was das Relaxen der Eltern vereinfachte. Die beiden zeichnten, tanzten und aßen Unmengen von Baguette und wir konnten uns unterhalten, was angenehm war, da ein Teil unseres Freundeskreises zu Gast war.

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Erst am Ende entdecken die Kinder, dass es an Deck eigentlich auch recht lustig ist und da wurde es dann schon etwas stressig, denn die Kids mussten laufend von der Reling gezerrt werden, wo sie permanent hingen und herumzappelten. Oh my. Generell ist die Schiffahrt nicht so extrem meines habe ich festgestellt. Ich finde das Schwanken doch irgendwie anstrengend und werde wohl auch nach meiner Pensionierung nicht unbedingt eine Kreuzfahrt buchen.

Anschließend gings zurück ins Hotel, wo Sekt gereicht und dann auch bald das Buffett eröffnet wurde. Zwischen den Gängen gab es eine Gesangseinlage von einem Bariton der Mailänder Scala (O sole mio, das sizillianische Hochzeitslied aus der Pate und ähnliches, ich hatte mir ja Azurro gewünscht, aber das war wohl nicht ganz sein Reportoire). Und dann geschah etwas eigenartiges. Adrian wurde sehr sehr müde. So müde, dass er auf mir sitzend einschlief. Behave. Ok, es war fast zehn Uhr abends, aber. Adrian. ist. müde. Das passiert selten. Lag vielleicht an der Tagwache um sechs Uhr morgens.

Leider wurde genau zu diesem Zeitpunkt das Tanzparkett eröffnet und auf ein bisschen Tanzen mit Mr. Almi hätte ich schon noch Lust gehabt, aber es war ok so. Es war eine angenehme Feier. Und ich hatte mich bereiterklärt, mit dem Auto nachhause zu fahren, da ich nichts trinken wollte und weils so ein netter Abend war, fuhr ich sogar ein Stück auf der Autobahn. Nur ein kleines. Ich musste nicht Spurwechseln. Eigentlich nur Auffahrt und gleich wieder Abfahrt. Aber es war die Autobahn.

So, hab ich was vergessen? Harhar.

*Das Wort alleine ist im feministischen Diskurs natürlich nicht existent.

Maturatreffen

In etwas mehr als einem Monat haben wir ein großes Klassentreffen, eigentlich Maturatreffen. Die drei achten Klassen, die 1994 maturiert haben, werden sich wiedersehen, plus einige Lehrer.

Eigentlich gehöre ich nicht dazu. Ich habe nicht 1994 maturiert, sondern 1995, weil ich leider die 7. Klasse Gymnasium wiederholen musste. Habe ich schon mal erwähnt, dass ich Mathematik hasse? Na ja, ich bin trotzdem eine dieser 8C Klasse, dh ich wurde ausdrücklich eingeladen. Obwohl ich ja nicht groß in Erscheinung getreten bin, denke ich.

Normalerweise müsste ich schreiend weglaufen. Soviele Menschen auf einen Haufen, das bedeutet doch nach Panikattacke gleich beim Betreten des Lokals. Gut in unserer Klasse waren wir nur 16 (die Latein und Italiensch gewählt haben), aber die anderen beiden Klassen waren an die 25. Und man hat ja zu jedem Mitschüler ein gewisses Bild, da ist meine ehemalige beste Freundin, die ich immer noch sehr mag, aber lange nicht gesehen habe, die Mädels, mit denen ich bei der Schullandwoche ein Zimmer geteilt hat und der Junge, mit dem ich auf der Schullandwoche getanzt hat… oh wait, mit dem fahre ich ja hin und zurück. Harhar. Zu einigen hat man immer noch laufend Kontakt und andere hat man 20 Jahre nicht oder nur in den Medien gesehen.

Ich denke schon, dass man irgendwas beruhigendes vorher einnehmen sollte, denn es wird schon aufregend werden, andererseits hab ich hier im letzten Jahr im neuen Wohnhaus soviele neue Leute kennengelernt und einfach mit ihnen geredet, über irgendwas… also wie schwer kann das jetzt werden? Wir sind nicht mehr 15 oder 17, wir stehen alle im Leben und sind gefestigt… oder so. Und wenns schiefgeht, dann sieht man sich einfach 20 Jahre wieder nicht. Nicht?

Man bringe mir den Spritzwein. Harhar.

(c) Michael Häupl

Sleepover

Dieses Wochenende hat Adrian erstmals bei einem Freund/Nachbarn/unseren Vormietern, die innerhalb des Hauses übersiedelt sind, geschlafen. Das kam so, dass K’s Mama sich dafür revanchieren wollte, dass K. sooft bei uns ist (was für mich ja eher ein Segen ist, weil die beiden echt super miteinander auskommen und gerne Zeit verbringen) und ihn zur Übernachtung eingeladen hat. Adrian hat begeistert zugesagt.

Ich habe also Mittwochabend bereits Kinokarten mit Kreditkarte gekauft, denn es war ja fixiert. Oder ich wollte, dass es unbedingt stattfindet. Sollte man nicht, zumal mit Kindern immer etwas dazwischenkommen kann, aber ich freute mich so. Jedenfalls sagte Mama A. mir dann am Donnerstag, dass wir es vielleicht verschieben müssen, da sie vergessen hat, dass sie sich ein Abendessen mit einer Freundin ausgemacht hat. Ooops. Aber sie ruft jetzt gleich C. an, ihren Mann und fragt den, ob es ihm was ausmacht, drei Kinder zu beaufsichtigen.

Mir wurde etwas blümerant. Das “rausgeschmissene” Geld konnte ich verschmerzen, aber ich hatte einen freien Abend mit Mann so dringend notwendig, wir beide hatten das. Mein Herz pochte ziemlich laut, als sie mit C. sprach. Und oh großes Glück: C. sagte am Telefon, dass wisse er eh, dass sie nicht da ist, wo das Problem sei, drei Kinder (als 3. im Bunde K’s kleine Schwester) zu managen. Ich verspürte eine enorm große Dankbarkeit. C. ist mein Held des Alltags. Harhar.

Abgesehen von einem kurzen Moment des Zögerns bei Adrian, klappte das auch alles super, die vier gingen Eisessen und dann spielten sie noch etwas und, wie ich später erfuhr, schlief C. dann mit Tochter um halb neun ein und die Jungs haben dann noch lange ein Buch angeschaut, irgendwann wohl geschlafen und schlichen sich morgens um sieben oben davon, läuteten dann bei uns (ich habs gar nicht gehört), um ein Auto zu holen. Wofür sich A. später entschuldigte. Aber da war mein Seelenheil schon lange gerettet.

Morgen: The Grand Budapest Hotel according to me.

Schriftstellerin?

Heute berede ich was mit dem Mann, das Thema hab ich schon wieder vergessen, das Ende des Dialogs war jedenfalls folgendermaßen:

Ich: “Das kann man mit Worten schwer beschreiben.”

Er: “Du bist Schriftstellerin.”

Ich: “Genau deshalb.”

Gefreut hab ich mich erst ein paar Augenblicke später, als ich es realisiert habe. Ich weiß nie, als was ich mich beruflich bezeichnen soll. Ich schreibe natürlich viel. Aber eben alles mögliche.

Vor zwei Monaten im jüdischen Museum hatte ich schon ein ähnliches Erlebnis, da zeigt ein Freund ein Foto mit Robert Schindel und erklärt Adrian: “Das ist ein Schriftsteller. Sowas wie deine Mama”. Blush.

Midlife Crisis, drei

Und dann schließlich letztens im Hof – ja, die Hofsaison hat bei uns wieder angefangen:

K. zu seinem Papa: “Kann ich dann noch zu Adrian gehen?”

K’s Papa: “Ja, von mir aus sicher.”

Und dann K.: ” Ja geil, Gangnam Style, Lady Gaga.”

Und K’s Papa (ein Wissenschafter übrigens) zu mir, etwas resigniert: “Das ist jetzt der Zeitpunkt, wo ich einfach nicht mehr mitkomme…”

Harhar.

Kranensee

Bevor wir krank wurden, hatten wir am vergangenen Wochenende ein ganz schönes Programm.

Samstag Nachmittag war Adrian auf eine Kindergeburtstagsfeier im Schokoladenmuseum in Wien eingeladen. Peinlicherweise wusste ich gar nicht, dass es in Wien so eines gibt. Doch ja gibt es, und zwar in Liesing bei Heindl. Nicht gerade die Traumlocation für ihn, da er ja keine Schokolade mag (sic!), aber es hat ihm dann doch gut gefallen und interessiert. Und am besten wars, dass seine Freundin L. im Auto mit uns hin- und zurückfahren durfte.

Danach sind wir bis zur U2 Station Aspernstraße gefahren und haben dort unser Auto abgestellt. Das hatte den Grund, weil wir das groß angekündigtige Event Kranensee (sic!!!) in der Seestadt besuchen wollten. Die Seestadt wird ein neuer Stadtteil Wiens im 22. Bezirk (noch entlegener als Flodo) und derweil sind da noch sehr viele Kräne vor Ort. Deshalb hat man sich eine Klang und Lichtperformance einfallen lassen, in die die Kräne einbezogen wurden.

Es war zunächst mal schwer, überhaupt in eine Ubahn reinzukommen, offenbar hatten die Wiener Linien das Interesse unterschätzt. Bei der dritten Ubahn konnten wir dann zusteigen. In der Seestadt angekommen, haben wir das Gelände abgewandert und den Sonnenuntergang mit den Kränen gesehen. Das war eigentlich schon fast Schauspiel genug.

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Die eigentliche Performance – vor allem der Klangteil – wurde ein bisschen vom Wind verblasen und auch wenn man sich vielleicht etwas mehr erwartet hatte, was cool, dabei gewesen zu sein. Da nahm dann auch gern (?) in Kauf, vor der U2 Station nach Abschluß der Veranstaltung wiederum im Stau zu stehen, und auf Einlaß zu warten. Allerdings hatten wir noch Glück, und mussten nicht allzulange warten. Und Adrian war so und so Feuer und Flamme. Das mag ich sehr an ihm, eine Begeisterungsfähigkeit für alles, was wir tun.

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(Fotos by CGS – danke!)

Midlife Crisis, zwei

Also der Mann macht das so: er beschallt mich wochen- bis monatelang im Auto mit Musik, die mir gefallen könnte (also nix funkiges, surfer-dude mäßig oder ähnliches und keine mühsamen Balladen, wo er schon weiß, dass ich die Augen nach den ersten zehn Sekunden verdrehe) – und das sind meistens Songs, wo die Musik irgendeine Melodie verfolgt und der Sänger seine eigene Melodie dazu singt, die nicht zwangsläufig ganz genau dazu passen muss. Musikwissenschafter kennen sicher einen Fachbegriff dafür.

Wir sind jetzt bei einer Band namens Two Door Cinema Club angekommen, und diese jungen Menschen könnten ja fast meine Söhne sein, oder sehen sie nur so aus? Außerdem sind das Iren und der Leadsänger hat rote Haare, was für ein Klischee. Ihr Song Something good can work ist in seiner Schlichtheit jedenfalls großartig, finde ich. Das Video ist auch nett.

 

Der Sohn steht übrigens immer noch auf 30 Seconds to Mars.

Midlife Crisis

Ich bin offiziell in der Midlife-Crisis angekommen. Untrügliches Zeichen dafür, ich habe mir Converse bestellt. Das letzte Mal, dass ich Converse gekauft habe, war 1991 in Trento auf Schüleraustausch.

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Aber zu meiner Entschuldigung kann ich sagen, sie waren 30 Euro reduziert.