almis personal blog

Rodeln im Donaupark

Nach einer Woche Quarantäne war Adrian heute endlich mal wieder outdoor unterwegs. Geschlossene Örtlichkeiten vermeiden wir zur Sicherheit noch, aber rodeln ist nun schon drinnen. Und so waren wir mit Freund im Donaupark, wo der Rodelhügel beschneit wird (oder auch Eiswasser durch die Luft geblasen wird). Das tat mal wieder gut, etwas rauszukommen.

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Es war sehr sonnig, aber bei längerem Stehen denn schon auch ziemlich kalt, obwohl es “nur” minus zwei Grad hatte. Laut ORF-Wettermann Marcus Wadsak waren es aber, dank Windchill, gefühlte minus 20 Grad.

Beatles oder Stones?

Als Jugendliche hab mit einigen Freunden bei einem Freund übernachtet. Nach sehr wenig Stunden Schlaf fragte der Gastgeber, was wir denn zum Frühstück trinken wollten, “Tee oder Kakao” und ein Freund, der besonders übernächtigt war, und sich wohl einen starken Kaffee wünschte, meinte: “Oder.”

Daran muss ich immer denken, wenn ich die Frage: “Beatles oder Stones” höre. Die manche ja auch ganz gerne mit “The Who” oder ähnlichem beantworten. Für mich gilt allerdings nicht “oder”, ich mag die Stones nämlich gar nicht. Daher hier eindeutig und immer Beatles. Wie ich darauf komme? Am Samstag waren wir bei einer Geburtstagsparty, es wurde gegrillt (ja draußen!) und gegessen (drinnen) und sehr unterhaltsame Gespräche geführt. Unter anderem über Musik. Da waren dann doch manche für die Stones. Und dann kam noch Queen ins Spiel. Da schwenkten dann wieder einige um. Oder Stairway to heaven jetzt im Vergleich zu Satisfaction. Na ja, darüber muss man eh nicht mehr reden. Mögen selbst Stones Fans diesen Song?

Später meinte eine Gästin, jedesmal wenn Maggie May von Rod Stewart im Radio kommt, dann muss sie kotzen. Ich sagte nichts dazu, weil ich Rod Stewart erstens mag (was vielleicht eh schon peinlich ist, war das irgendwann mal irgendwie cool Stewart-Fan zu sein?), und zweitens Maggie May fast als sein besten besten Song empfinde. Er hat diese gewisse The Graduate-Attitüde. Also bester Song, abgesehen von Downtown Train vielleicht, den ich übrigens erstmals bei Wetten,dass… gehört habe (hätten wir dieses Wochenend-Thema also auch abgehandelt)

Diese Gespräche wurden alle um halb acht Uhr abends geführt, an einem Samstag, der für mich um 4.30 begonnen hat, nachdem das Übernachtungskind, das um 22.30 eingeschlafen war, meinte, die Nacht wäre zuende und sich nicht vom Gegenteil überzeugen ließ. Der perfekte Tag eigentlich, für solche Gespräche! Oder?

Wien kennenlernen – 100 Tipps

Der Falter hat zum Anfang des neuen Studienjahres (wieder einmal) 100 Dinge aufgelistet, die man in unserer Stadt erleben sollte. Abseits vom Abklappern der normalen Sights. Der Falter tat dies nicht zum ersten Mal, aber es ist doch immer wieder lesenswert. Diesmal gefiel mir Punkt 47 sehr gut (den ich auch schon abgearbeitet habe):

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Es gab mal eine Facebook Gruppe, die sich “Rettet das Cafe Ritter” nannte, und ich habe wirklich lange überlegt, ob ich dieser beitreten soll. Vielleicht muss man dafür Tourist sein, um das unter “Wiener Charme” zu verbuchen. Oder fällt der Missmut der Kellner dort unter Weltkulturerbe? Ich weiß es nicht.

Als ich noch in Favoriten lebte, war für mich Punkt 43, besonders als Kind, großes Thema. Meine Oma ging mehrmals wöchentlich dorthin:

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Und es war (und ist anscheinend immer noch) kaum auzuhalten. Ich erinnere mich mit Schrecken an “Frischer Radi” “Paradeiser, um xy Schilling des Kilo” oder “Ziguri hob ich heit” und ähnliches. Anlocken? Na ja, ich weiß nicht. Ich fand es immer etwas abschreckend.

Da ist Nr. 34 schon besser, zum Ikea “rausfahren” und Prominente treffen, Nr. 2 ein Kracherl bestellen, Nr. 67 sich in der Biblothek verkriechen, Nr. 56 mit der Bim von Anfangs bis zur Endstelle fahren oder (das werden wir in Bälde tun) Nr. 90 Drachen steigen lassen auf der Insel.

Was wir heuer wieder nicht geschafft haben, obwohl wir dort wohnen, nächstes Jahr aber dann Pflicht ist:

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Lucky seven

Mein Kind ist gestern sieben geworden, ist es nicht unfassbar.

Die letzten Tage vor seinem Geburtstag war es Wien meist nasskalt & windig, gar kein Indian Summer. Das dämmte meine Melancholie ein, die ich hier schon öfters angesprochen habe, diese spezielle bittersüße Septemberwärme, die normalerweise herrscht, erinnert mich immer so sehr an die Tage vor Adrians Geburt in Bozen. Und sie macht mir oft auch Angst. Sie erinnert mich an die Verzweiflung, dieses Gefühl der absoluten Ohnmacht aufgrund der Gegebenheiten.

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Dieses Jahr war das Wetter kaum danach und außerdem haben wir eine Party hier bei uns im Hof gemacht, mit den Nachbarskindern, das hat mich die letzten Tage auch ganz gut abgelenkt. Es war einiges zu organisieren: Torten und Würstchen, Deko, Kuchenauflage, Gastgeschenke, Papierteller, Becher (wurden personalisiert), Servietten… außerdem fast stündlich den Wetterbericht checken, ob das wohl auch eine trockene Angelegenheit werden wird/ und stündlich war die Prognose eine andere…. Heute früh dann gleich Regen beim Aufwachen. GRUMPF! Don’t rain on my parade. Die Nachbarn so: wir kriegen das hin. Mach Dir keine Sorgen. #hausgemeinschaftsplüsch

Und dann, so ein Glück, es regnete von drei Uhr nachmittags an keinen Tropfen und um 18.45, als die Gäste aufbrachen, fing es plötzlich an. Perfektes timing. und ein schönes Fest war das. Unkompliziert. Die Kinder haben miteinander gespielt wie auch sonst jeden Tag. Wir Eltern haben uns unterhalten. Dafür bin ich dankbar. Und für die letzten sieben Jahre.

P.S. Ich habe auch endlich einen Vorteil der Frühgeburt gefunden, man kann draußen feiern. Am 4. Jänner hätte das wohl nie geklappt.

New routine

Jetzt befinden wir uns bereits in der vierten Schulwoche und der Alltag hat sich doch etwas verändert.

Ich arbeite im Moment wieder im home office. Nachdem ich zwei Jahre täglich in einem Archiv nahes des Kindergartens meine “Zelte” aufgeschlagen habe, weil dieser zuerst eine halbe Stunde Fahrzeit von Wohnung alt und dann eine dreiviertel Stunde von Wohnung neu entfernt lag, finde ich es derzeit sehr angenehm, von daheim aus zu arbeiten. Außerdem war ich in Favoriten sozial isoliert. Ich hatte kaum Kontakte, wenn ich nicht bewusst Treffen abgemacht habe. Es tat mir gut, neben anderen zu arbeiten.

Hier in Floridsdorf ist das anders. Wenn ich Adrian bei der Schule abgesetzt habe, treffe ich auf dem Heimweg minimum drei Familien aus unsrem Haus, die entweder auch gerade auf dem Weg zur Schule, auf dem Weg zum Kindergarten und/oder auf dem Weg zur Arbeit sind. Und am Nachmittag kann ich mich, wenn ich möchte, fast nonstop mit irgendjemand über die verschiedensten Themen (je nachdem) unterhalten. Oft gehen wir mit den Nachbarn sogar von der Schule nachhause. Oft, wenn das Wetter nicht mitspielt, habe ich 1-3 Kinder zu Besuch.

Nochmal zu Morgens: ich komme auf dem Heimweg auch an einer “Goaß” vorbei. Ich nenne sie so, da eine Nachbarin, die ursprünglich aus der Steiermark kommt, mir erstmals von ihr erzählt hat. Und diesen Ausdruck benutzt hat. Es riecht auf dem Heimweg stellenweise also sehr nach “Goaß” und manchmal meckert sie auch vor sich hin. Manchmal gehe ich noch in den Supermarkt, der auf dem Weg liegt, meistens sitze ich aber fünf nach acht schon am Schreibtisch – früher meistens erst gegen neun.

Ja, unsere Zeiten haben sich natürlich auch geändert. Ich stehe zwar eigentlich nur eine halbe Stunde früher auf als davor (jetzt kurz nach sechs), aber es läuft doch getakteter ab. In der Früh sind Jausenbox zu packen und Trinkflasche zu füllen. Nochmal Schultasche kontrollieren. Am Abend bin ich (zumindest derzeit noch) echt groggy. Manchmal schlafe ich schon beim Adrian zubettbringen ein, spätestens um zehn lege ich mich hin. An die schon-länger-Schulkindeltern: wird das nochmal besser?

Aber ich mag den neuen Alltag, und derzeit passt es auch so. Und wenn ich es anders möchte, packe ich mein Notebook ein, und arbeite anderswo.

Wie man seinen Garten verwüstet, drei

Puhhh, ich hatte so genug von Erde im Garten. Erde schaufeln, Erde anschauen, auf Erde herumsteigen, Erde mit dem Rechen bearbeiten, Erde anschauen, ach ja, das schrieb ich schon….gut, ich habe zwei Kilo abgenommen und bin nun sicher trainierter als vor drei Monaten, aber dennoch. Ich wollte endlich wieder eine Wiese sehen, wenn ich auf der Terasse sitze.

Und die haben wir jetzt wieder:

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Jetzt wäre ein toller Herbst nett, damit man die neue Wiese noch etwas länger anschauen kann.

Tiergarten und Wackelzahn

Wir haben die letzte Ferienwoche und diesmal quasi so richtig, da ja am Montag die Schule beginnt. Da haben uns Adrian, Oma und ich mal einen schönen Tag im Tiergarten Schönbrunn gemacht.

Schon die Fahrt mit der S-Bahn gestaltete sich spannend. Beim Verzehr einer Leberkässemmel hatte Adrian nämlich plötzlich einen, bzw. den ersten, Wackelzahn. Ok, er saß wahrscheinlich schon vorher nicht mehr bombenfest, aber die Semmel gab wohl den Ausschlag, dass Adrian das auch so richtig merkte. Es war natürlich DIE Sensation und fortan wurde an dem Zahn gewackelt.

Bei den Giraffen, den Zebras, bei den Elefanten, den Pinguinen, Seelöwen, den Affen und im Regenwaldhaus. Dann wars schon bald eins und wir wollten Mittagessen. Was gar nicht mal so leicht war, da jedes Lokal innerhalb des Tiergartens heillos überfüllt (tolles Wetter eben, endlich mal). Wir bestellten und es hieß, das Essen würde eine halbe Stunde dauern. Adrian machte sich Sorgen. Mit dem Wackelzahn – übrigens unten mittig – würde er nichts essen können.

Es kam wie es kommen musste: Adrian nutze die etwas langweilige Warterei und zog sich selbst den Zahn. Es blutete ein wenig, er war unheimlich stolz und konnte dann auch ganz normal sein Würstel essen.

Nach dem Essen gings auf den Spielplatz, zu den Eisbären (schliefen), Löwen (schliefen) und zu den Krokodilen (waren nicht anwesend). Nach fast sechs Stunden verließen wir den Tiergarten. Oma lud dann noch auf ein Eis ein – die Zahnlücke musste auch mit Geschmolzenem konfrontiert werden – und ich weiß jetzt, dass es in Hietzing auch sehr leckeres Eis gibt.

Ein sehr schöner und aufregender Tag fürwahr.

Ferien daheim

Ein paar Urlaubstage daheim sind schön.

Wir haben die Erd-Schaufel-Arbeiten im Garten beendet (ordentlicher Muskelkater am Dienstag), neuer Rasen kommt bald, und waren des öfteren in einem schwedischen Möbelhaus, um unsere Wohnung endlich vollständig zu bestücken und aufzurüsten (neue Lampen, Bettzeug, Kommoden), andere lang aufgeschobene Erledigungen wurden getätigt, weitere Schulsachen gekauft, Schultüte bestellt…

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Die Nachbarstochter hat einen Hund bekommen und der ist natürlich sehr spannend für die über zwanzig Kinder des Hauses. Ich bewundere eine knapp 13 jährige für die Verantwortung, die sie sehr souverän übernimmt (er muss nachts noch dreimal raus) und der Hund scheint gelassen und freundlich. Außerdem bellt er nicht. Harhar.

Dann gabs einen Oma-Tag, an dem M. und ich in unserem Lieblingslokal essen waren und anschließend Boyhood gesehen haben. Interessanter Film, noch besser hat mir allerdings August Osage County gefallen, den wir diese Woche im Heimkino ebenfalls geschaut haben. Grandiose Meryl Streep (auch wenns redundant ist, das zu erwähnen) und Julia Roberts!

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Auf dem Programm steht in den nächsten Tagen noch Her und Nebraska. Denn bei Ferien daheim hat man auch wieder etwas mehr Energie, feierabends noch eine Film zu sehen, weil das Kind doch manchmal sogar bis fast acht (!) schläft.

Und das Wetter ist auch nicht schlecht, für so eine Art von Urlaub.