almis personal blog

Xmas is over

Weihnachten ist wieder mal vorbei, unser erstes in Flodo und es war – wie erwartet – merklich entspannter, durch die neue Wohnung. Hier ist doch viel mehr Platz für den Baum, aber auch die Menschen, die uns besuchen. Im Gegensatz zu Favoriten wird die Adventzeit und die Weihnachtstage auch nicht von Böllerlärm begleitet. Ehrlich gesagt hab ich bis heute, zwei Tage vor Silvester, nichts von Knallern gehört. Land halt. Harhar.

Am heiligen Abend haben wir mit den Schwiegereltern und Adrians Onkel gefeiert, wie es schon Tradition ist und das passt auch sehr gut. Adrian und Onkel schmücken den Baum, dann wird gesungen und beschert und dann gibts Tee und Süßes. Heuer Panettone, der wirklich ausgesprochen gut war. Und übrigens ohne Früchte. Wie ich gelernt habe, wäre das die venezianische Variante, die nicht so meinen Geschmack träfe.

Am Christtag waren wir bei meiner Mutter, da war Mal-Atelier (ist das ein Pleonasmus?) angesagt und am Stefanitag bei meinem Vater. Am Freitag ging es in die Bücherei, wo wieder 16 (Hör)bücher ausgeborgt wurden, und mit dem Lesestoff sind wir fast schon wieder fertig… Gestern ins Kino zu Planes (ja spät dran, aber sehr niedlich) und heute in den Tiergarten.

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Es war ziemlich mild, in Wien gabs nämlich keine weißen Weihnachten (nicht annäherend) und auch jetzt sieht es nicht unmittelbar nach Wintereinbruch aus. Stimmungsvoll wars aber trotzdem. Im Bild der Kaiserpavillion, mitten im Tiergarten.

The tree

Heute waren wir Christbaum einkaufen.

Ja tatsächlich, obwohl erst der 22. ist. Wir haben bisher keinen Baum vor elf Uhr Vormittag am heiligen Abend gekauft, aber gut. Heuer ist alles anders. Auch, dass man in Floridsdorf auf einen Christbaummarkt einbiegt und plötzlich auf einer Wiese steht, auf der Schafe grasen. Seriously?

Dort haben wir allerdings keinen Baum gekauft, sondern sind weitergefahren, zu einem anderen Markt, der auch Waldviertler Christbäume verkauft. Im Vertrauen gesagt: in Floridsdorf und Donaustadt stammen offenbar alle zu verkaufenden Bäume aus dem Waldviertel. Die sind aber dann auch sehr hübsch und duften gut.

Am zweiten Markt also haben wir dann unseren Traumbaum entdeckt, der an die 2 Meter hoch ist, also auch mit Abstand größer als alle anderen Bäume, die wir bisher hatten. Und wir haben den Baum dann günstiger als angeschrieben bekommen, worauf das sympathische Team dort meinte, wir müssten jetzt am heiligen Abend eine Strophe Stille Nacht für sie mitsingen. Das machen wir doch glatt.

Zurück daheim haben wir auch tatsächlich auf Anhieb alle Dinge gefunden, die für die Christbaumaufstellung benötigen (Kreuz, Anhänger, Christbaumkugeln, Spitze, Decke zum Darunterlegen, Krippe) und das, obwohl wir umgezogen sind. Diese Dinge also irgendwo einräumen und dann wieder ausräumen mussten (im Vergleich zu irgendwo reinwerfen und nie wieder finden). Ich glaube, wir werden langsam erwachsen.

Xmas Lights

Wir haben heuer auch das erste Mal eine Weihnachtsbeleuchtung. Mag damit zu tun haben, dass wir heuer erstmals einen Balkon haben. Und, dass Adrian es bewusst anderswo wahrnimmt und es selbst auch gern wollte.

Tja, also heute zum Libro gegangen und eine ca. 3 Meter lange LED Lichterkette gekauft. Daheim dem Mann in die Hand gedrueckt, kurz die Nachbarskinder verabschiedet und dann wars auch schon fertig. Das ist Schmücken wie ich mir das vorstelle. Bin dann extra nochmal runtergegangen, um es zu dokumentieren.

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Dabei kam das andere Nachbarskind nachhause und sagte: “Schau mal Mama, Adrian hat die ur coole Weihnachtsbeleuchtung”.

Mission accomplished. Harhar.

Der Nikolozug

2011 haben wir im Sommer in Kärnten eine Fahrt mit der Dampflok gemacht. Es war einer der ersten gemeinsamen Ausflüge, wo wir uns wirklich als Familie gefühlt haben. Denn Adrian war alt genug, um aktiv dabeizusein und es mitzuerleben. Deshalb war und bleibt es für mich ein ganz besonderes Ereignis.

Unsere Freunde in Kärnten, die ältere Kinder haben, haben uns dann erzählt, dass es im Advent auch einen Nikolozug gibt. Im gleichen Jahr haben wir die Anreise nicht geschafft, letztes Jahr war Mr. Almi in Patagonien, also haben wir heuer schon im Oktober Karten reserviert. Wir wollten Sonntag hin und Montag heimfahren. Und dann die Ernüchterung: Mr. Almi hat Montag um neun Uhr ein Seminar. Was also tun? Früher fahren ging nicht. Wieder um ein Jahr verschieben? Wo dann jemand krank ist oder sonst was dazwischen kommt? Und dieses Jahr hat es sogar geschneit…

Wir habens kurzerhand einfach an einem Tag durchgezogen. Sind gegen halb 11 aufgebrochen, hatten in Fürstenfeld ein ausgiebiges McDo mittagessen und waren dann nach drei in Ferlach, um die Tickets abzuholen. Eigentlich wollten wir dann “unsere” Kärnter Familie besuchen, das ging sich aber doch nicht aus, denn um halb 5 mussten wir wieder beim Zug sein. Also noch schnell auf den Ferlacher Hauptplatz, Kakao trinken bzw. im Schnee stapfen, Schneebälle schießen, etc. Das war schön! Und frisch wars auch. Viel frischer als in Wien, das am Morgen bei 6, 7 Grad ziemlich mild war.

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Als wir zum Bahnhof zurückkamen, wars schon dämmrig. Genauso hatte ich es mir vorgestellt. Es gab Kinderpunsch und Glühwein und Würstel direkt am Bahnsteig. Dann hörten wir schon den Zug pfeifen und sahen jede Menge Rauch aus der Ferne. Die vorangegange Fahrt neigte sich dem Ende zu, jetzt waren wir an der Reihe! Eine große Menge an Erwachsenen und Kindern schoben sich in die Waggons. Wir haben einen guten Platz ergattert, Adrian natürlich am Fenster.

Dann ging es los. Der Zug fährt natürlich weder weit (nur zum Bahnhof Weizelsdorf, mit dem Auto vielleicht 8 Minuten entfernt, ha google maps sagt tatsächlich 8 min), noch schnell. Aber es ist immer wieder schön, in diesem gemächlichen Tempo die Landschaft vorbeiziehen zu lassen. Wobei Landschaft diesmal vor allem festlich geschmückte Häuser und Gärten waren. Dann wars soweit, der Nikolo betrat den Waggon. Er setzte sich zu jedem Kind und plauderte ein bisschen. Adrian wollte sich zuerst verkriechen, aber dann ließ er sich doch darauf ein und es war sehr nett. Es gab auch ein kleines Überraschungssackerl.

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Der Zug zuckelte noch eine Weile nach Weizelsdorf und dann gings wieder zurück. Bei Unterbergen stoppte der Zug für den Besuch der Krampusse. Dh Besuch war es keiner, die Krampusse durften nicht in den Zug, sie schlichen nur draußen vorbei, die Mutigen konnten aussteigen und sich die Krampusse aus der Nähe ansehen. Wir blieben dann lieber auf der Außenplattform des Zuges stehen – die Krampusse sahen nämlich wirklich (perfekt gestylt) sehr schauerlich aus. Mit weißem Fell, teiweise mit Hörner, mit großen Zähnen und einige mit leuchenden Augen. Manche Kinder hatten schon Angst, doch als die Krampusse ein paar Hände schüttelten, war das Eis gebrochen.

Nach dieser Begegnug dauerte die Fahrt dann nicht mehr lang und wir erreichten den Bahnhof Ferlach. Beim Aussteigen über uns ein tiefblauer Himmel mit unzähligen Sternen. Und obwohl es dann noch drei Stunden heimging, hat es sich sowas von gelohnt.

Der Dude

Kann mir nicht helfen, aber immer wenn wir Bowling spielen gehen – oder diesmal erstmals Kidsbowling – dann muss ich an The Big Lebowski denken.

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Das Bowling mit Kindern hat übrigens beim ersten Mal super geklappt, für die Kleinen wird neben der Bahn eine Art Schutzschild hochgeklappt, damit die Kugel nicht in die Rinne fällt. Die Kugel (sagt man bei Bowling überhaupt Kugel?) wurde zwar nicht immer sanft gerollt, manchmal wurde sie auch geräuschvoll geworfen oder plumpste einfach so zu Boden, aber es gab keine Schäden oder Verletzen zu vermelden.

Und weil es so schön war, gehen wir am Wochenende gleich schon wieder zu einer Bowling Geburtstagsparty. Da wird wahrscheinlich – mit an die zehn Kinder – noch etwas turbulenter.

Happy Halloween

Nachdem ich 36 Jahre meines Lebens keine Halloween-Party besucht habe, waren es heute gleich zwei. Und beide in Transdanubien.

Zuerst feiern bei Freunden in der Donaustadt (inklusive Süßes oder Saures-Tour), dann Glühweintrinken bei uns im Hof. Note to myself: nicht immer den ganzen Becher in zwei Minuten leeren. Hicks.

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Und nochmal note to myself: sich weiterhin vom Kind mitreißen lassen. Und Dinge mit 37 (neu) entdecken.

30.10.13 - 1

New hood, sechszehn

Letztens hab ich mir übrigens Mein Floridsdorf angesehen, das ist ein Teil dieser Dokureihe des ORF, über die verschiedenen Wiener Bezirke.

Und die Folge war eigentlich ziemlich fad. Zumindest im Gegensatz zur Folge Mein Favoriten, mein (früherer) Heimatbezirk. Das spannendste war, dass Brigitte Ederer ihre frühere Schule in der Franklinstraße englisch aussprach, während Hannes Androsch, Erika Pluhar und Co. die eingedeutsche Version bevorzugten.

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Es ist auch klar: Favoriten ist ein sehr polarisierender Bezirk. Jeder Wiener hat zu Favoriten eine Meinung, und die ist öfter mal nicht so positiv – obwohl der Bezirk sehr inhomogen ist (siehe ländliche Ausläufer am Laaerberg) und der Bezirk eigentlich schon alleine aufgrund der Größe differenziert betrachtet werden müsste. Aber er gilt halt als “wild”, habe zb. im aktuellen Falter gelesen, dass Leute vom Land fallweise meinen, man würde zwangsläufig von Türkenbanden zusammengeschlagen, wenn man den Reumannplatz quert. Das ist natürlich der Fall, ich weiß das, ich habe 8 Jahre am Reumannplatz gewohnt, aber ja, es weht dort ein anderer Wind als hier.

Das kam auch in der Doku raus, Floridsdorf sollte eigentlich zu Niederösterreich gehören, es war sogar mal angedacht, es zur Hauptstadt zu machen. Die Floridsdorfer sagen, wenn sie am Kahlenberg stehen, da drüben ist Wien und da ist Floridsdorf. Und drüben leben “die Pülcher“, wobei Androsch dann meinte, die Leute auf der anderen Seite der Donau sagen das auch über die Floridsdorfer und Donaustädter.

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Gelernt habe ich zb., dass Floridsdorf sieben Gemeinden hat (Androsch verglich das gewagterweise mit Rom), nämlich Donaufeld, Floridsdorf, Jedlsee, Strebersdorf, Großjedlersdorf und Stammersdorf. Wir wohnen in Donaufeld.

Cooking, fünf

Jetzt wieder mal was zum Kochen.

Über den Sommer hab ich fast gar nicht gekocht. Einerseits wars zu heiß, andererseits war dieses ganze Übersiedlungsding, da hatte man hier keine Zutaten mehr und da noch keine und bis dann alle Töpfe und Pfannen übersiedelt waren etc. Ihr kennt das. Jedenfalls ist mir das Kochen schon richtig abgegangen.

Ab Mitte September gings dann wieder richtig los. Ich habe Picatta milanese perfektioniert (die ideale Hitzestufe in der Pfanne gefunden) und nachdem es eine von Adrians Lieblingsspeisen ist, gab es das praktisch jede Woche. Aufgrund des Biobauerhofes ums Eck gab es auch jede Woche Kürbiscremesuppe (ich weiß nicht, liegt es an den Biokürbissen, aber plötzlich schmeckt die mir?) und gestern Brokkolicremesuppe.

Eine Frage an die versierten KöchInnen: ist es mit Gemüsecremesuppe so, dass man sagen kann, kann man eine kochen, kann man alle kochen? Ich habe bei der Brokkolisuppe jedenfalls genau dasselbe Rezept angewendet wie bei Kürbis. Und es schmeckt echt gut so!

Faschierte Laibchen gabs in der letzten Zeit auch häufig und neu: Semmelknödel mit Championssauce. Die Knödel sind nicht ganz einfach, beim ersten Mal waren sie etwas zu weich, ich hab zuwenig Mehl verwendet, aber beim zweiten Versuch sind sie geglückt. Nur muss ich Adrian alle Petersilienreste raus zupfen. Aber ich finde, die gehören schon mitgekocht. Schmeckt irgendwie gschmackiger.

Und jedesmal, wenn ich etwas neues koche und der Mann kostet, fragt er mich, wieso ich die ersten 20 Jahre unserer Beziehung kaum gekocht habe. Manchmal muss die Zeit einfach erst reif dafür werden!