Aus der Rubrik der gläserne Musikgeschmack, wieder mal die Spotify Jahrescharts, die ich dann zugegebenermaßen doch immer recht neugierig erwarte:
Da soll noch einmal jemand sagen, dass ich nur ESC Songs höre, nein, da ist auch San Remo dabei, sogar zwei Lieder in den Top fünf.
Prinzipiell muss ich aber zugeben, dass man meine Songs aus den Top 100, die nicht aus diesem Mikrokosmos (ESC, San Remo) stammen, fast an einer Hand abzählen kann…
Nachdem man Nyad auf Netflix gesehen hat, hat man das dringende Bedürfnis, ins eigene Badezimmer zu gehen und sich mal ordentlich abzutrocknen. Denn bei Nyad handelt sich um die (wahre) Geschichte der Langstreckenschwimmerin Diane Nyad, die es im Alter von 64 Jahren als erster Mensch überhaupt geschafft hat, von Kuba nach Florida zu schwimmen.
Vorneweg: Das ist ganz toll, eine unglaubliche Leistung, echt beeindruckend und inspirierend, und das in “diesem Alter”, einfach nur Respekt. Ist das aber auch ein Stoff, der sich für einen (Spiel)film eignet? Meiner Ansicht nach: nicht so sehr.
Man sieht Diane Nyad (dargestellt von Annette Benning) ins Wasser gehen und schwimmen, dann wieder raus, ins Boot, wieder rein ins Wasser, raus, rein, usw. Dazwischen ein paar mehr doer weniger tiefsinnige Gespräche, vor allem mit ihrer besten Freundin und Coach Bonnie (Jodie Foster), Quallenbisse, Halluzinationen, allergische Reaktionen, jede Menge nasse Schwimmkleidung, Selbstquälerei, unvorteilhafte Perspektiven naja. Wenn man jetzt keine expliziten Wasser-Fetisch hat, ist es nicht unbedingt das, was man zwei Stunden verfolgen will.
Und ja, Benning und vor allem Foster sind echt gut, dazu der seit Notting Hill zerraufte Rhys Ifans als Navigator – sie holen aus den Rollen raus, was rauszuholen war, aber das ändert halt trotzdem an dem Story Arc nix, das gab es schon x-mal (nicht mit Schwimmern, aber mit anderen heroischen Leistungen) und der Film fügt diesem Genre nichts hinzu, was man nicht eh schon kennen würde.
Diesen Stoff möchte ich persönlich lieber in einer Doku aufgearbeitet sehen. Zumal man im Abspann Benning und Foster mit ihren realen Vorbildern zusammen posieren sieht und dadurch sofort weiß: Wenn der Stoff so derart “abgesegnet” wurde, dann ist womöglich alles an Ecken und Kanten und Kontroverse, dass es gegeben haben mag und das etwas interessanter gewesen wäre abgeschliffen worden, zu einem Starportrait.
Gestern hab ich nach einem halben Jahr oder so wieder mal Netflix aktiviert.
Es läuft unter anderem gerade The Killer von David Fincher.
Jetzt find ich Fincher als Regisseur schon sehr super. Fight Club ist einer meiner Lieblingsfilme. Gone Girl und sein take on Girl with the Dragon Tattoo sehr gut, Seven, Zodiac, The Game auch ziemlich lässig, das etwas geschwätzige The Social Network immerhin interessant. Na ja, und jetzt eben The Killer.
Es geht um einen (Nomen est Omen) Auftragskiller. Genauer gesagt, um einen ziemlich emotionslosen Auftragskiller, der uns in einer Art innerer Monolog (der bisschen an Arthur Schnitzler erinnert huch) in sein durchwegs sehr langweilges Leben mitnimmt. Denn wenn er nicht gerade killt, sitzt er viel herum, wartet, isst Junk Food, schläft kaum, zieht sich um, wäscht und desinfiziert. Also es ist alles in allem sehr öde. Dann geht ein Auftrag schief und im Zuge dessen gibt es viele Morde. Die Morde sind oft blutrünstig und gehen an die Nieren und Nerven, aber dazwischen ist es wieder unfassbar öde. Und unser Killer ist nach wie vor emotionslos. Er will nur funktionieren: “Stick to the plan. Don’t improvise. Anticipate.”
Ja eh, aber… ich weiß echt nicht, was ich davon halten soll. Der Film an sich funktioniert, ist mit dieser slick-sterilen Attitüde in Hochglanz gefilmt, die wir von Fincher eh kennen. Michael Fassbender ist wieder mal der undurchsichtige Gewalttäter, aber. Der Film ist über weite Strecken langweilig und kalt, aber genau das will Fincher ja abbilden. Puh, ich weiß echt nicht wie ich das finde.
Aber doch, eines weiß ich, der Killer sagt ja, er kleidet sich absichtlich wie ein deutscher Tourist, um nicht aufzufallen. Mich erinnern seine Outfits aber eher an Johnny Depps Aufzug in Fear and Loathing in Las Vegas.
Vergangene Woche sitze ich mit dem Kind beim Vapiano (unbezahlte Werbung) draußen, wir warten darauf, dass unser Buzzer summt und wir unser Essen abholen können. Ich so zum Kind, wir nehmen unsere Getränke aber mit, die lassen wir nicht unbeaufsichtigt am Tisch stehen, denn es gibt immer mehr Fälle mit KO-Tropfen (ich habe gerade beruflich viel damit zu tun). Kind verwundert, aber okay.
Ich dann: Und allgemein, wenn ich mal was trinke und dann werde ich komisch, dann bring mich bitte ins Spital.
Das Kind: Du bist immer komisch.
Ach Kinder – sie geben einem soviel zurück!
Nein, war natürlich ein Scherz (hoffe ich zumindest harhar) wir haben jedenfalls sehr gelacht und dann hat sich der Buzzer gemeldet und wir haben unsere Getränke genommen und unser Essen abgeholt.
Der Oktober war jetzt eher ein sehr merkwürdiger Monat für mich.
Erstmals musste ich den Notarzt rufen und mir eine Spritze geben lassen. Erstmals konnte ich fast eine Woche gar nicht gehen und auch nicht sitzen (für eine Selbstständige mit einem großen Projekt ein richtiger Horror), schlafen kann ich immer noch nicht besonders viel, aber langsam geht es aufwärts. Ich war sogar schon einmal (quasi probeweise) wieder im Kino. Außerdem wurde mir durch einen Scammer fast mein Konto leergeräumt, und im Freundeskreis gab es auch sehr unerfreuliche Entwicklungen. Naja und am Wochenende der Tod von Matthew Perry (siehe meine Kolumne).
Aber es gab auch positive Dinge, zum Beispiel ein paar liebe Chatnachrichten, super interessante Dokus über Ingeborg Bachmann und den Hörbiger Clan, einen schnellen MRT Termin, eine gute Physiotherapie-Vermittlung, es geschafft zu haben, mit meinem Projekt doch noch halbwegs wieder auf gleich zu kommen und die Aussicht auf einen *aufholzklopf* ruhigeren November.
Voriges Wochenende habe ich Wald gesehen – den österreichischen Film von Elisabeth Scharang, nach einem Roman von Doris Knecht. Ich hab ziemlich viel von Knecht gelesen, dieses Buch aber (noch) nicht, weil mich der Stoff nicht so angesprochen hat und mit dem Film gings mir irgendwie ähnlich (harhar), dennoch hat dann die Neugier gesiegt.
In Wald geht es um Marian (Brigitte Hobmeier), eine Frau so Mitte 40, die nach einem traumatischen Erlebnis in das Dorf ihrer Kindheit und Jugend zurückkehrt, das sich im Waldviertel befindet. In dem baufälligen Haus ohne Strom will sie die nächsten Monate verbringen – auch ohne ihren Lebensgefährten. Im Dorf löst ihr Erscheinen alle möglichen (relativ negativen) Emotionen aus und sie trifft ihre frühere beste Freundin Gerti (Gerti Drassl) ebenso wie Franz (Johannes Krisch), der damals nach Südamerika auswandern wollte…
Am Anfang fand ich Wald ganz furchtbar, ich bin ehrlich. Die Handlung kommt irgendwie nicht in die Gänge, es passiert praktisch nichts – was ich sehr oft im Kino durchaus reizvoll finde, ich sag nur, ich habe das Jim Jarmusch Gesamtwerk gesehen – aber hier funktioniert das für mich gar nicht. Marian und das beschwerliche Beziehen eines verlassenen Hauses ist irgendwie extrem tröge (und ich verwende dieses Wort normalerweise nicht), dazu stellen sich mir – die ich wirklich keine große Praktikerin des Alltäglichen bin – einige logische Fragen wie: Es regnet und das Dach ist so undicht, dass es auf die schlafende Marian tropft. Müsste das Haus nicht in einem viel schlimmeren Zustand sein, wenn es hier offenbar schon seit geraumer Zeit hereinregnet und müsste das Bett/die Matraze nicht schon völlig verschimmelt sein?
Dazu kommt der Topos der vertrottelten Dorfgemeinschaft, den ich in der österreichischen Literatur und im Film wirklich hasse, weil er so abgegriffen und auch stereotyp (falsch) ist. Die Männer, die da ins örtliche Gasthaus kommen, sind eine Persiflage ihrer selbst, sie können natürlich nur laut und ordinär und ungehobelt und ungebildet sein, ich mein, was wäre das sonst für ein österreichischer Film? Ich mag das nicht. Gleichzeitig ist es schwierig, Theaterschauspielern wie den Hauptakteuren abzukaufen, dass sie urtümliche Niederösterreicher sind, die niemals aus dem Kaff herausgekommen sind.
Aber nun Plottwist: Ab der Mitte hat mir der Film dann zunehmend gefallen, ich weiß auch nicht genau wieso. Das Verhältnis von Marian, Gerti und Franz wird besser herausgearbeitet, es gibt interessante Dialoge, plötzlich auch sowas wie eine Handlung und irgendwie konnte ich mich dann auch zunehmend, zumindest partiell, mit den ProtagonistInnen identifizieren. Weil ich bei der Filmapp Letterboxd immer eine Sternewertung eintrage, sagen wir mal, es ist von einem Stern dann doch auf solide drei Sterne hinaufgegangen. Besonders die Musik hat mir gefallen, die die karge Landschaft, die sperrigen Charaktere, die oft Aussichtslosigkeit der Lage perfekt untermalt hat.
Auf ORF 3 sieht man in letzter Zeit ganz gute Dokumentationen (unbezahlte Werbung).
Voriges Woche hab ich zu Romy Schneiders Geburtstag von 20 Uhr bis Mitternacht einige sehr gut gemachte Reportagen über sie gesehen, aber über Romy Schneider könnte man vermutlich eine Woche lang Dokumentationen sehen, und trotzdem wäre da noch ganz viel, was rätselhaft bleibt. Sie war eine wirklich sehr interessante und vielschichtige Persönlichkeit, mit einem herausfordernden Lebensweg.
Gestern sah ich Schicksalstage Österreichs – Der Heldenplatz Skandal. Darüber weiß ich zugegebenermaßen schon viel, das ist im Germanistikstudium natürlich auch immer wieder Thema gewesen. Trotzdem ist es alleine schon sehenswert, wenn man nochmal von Claus Peyman hört, wie er den 4. November 1988 erlebt hat, als Heldenplatz am Burgtheater seine Premiere hatte. Ein Stück, das Bernhard quasi im Auftrag von Franz Vranitzky für das Gedenkjahr geschrieben hat und in dem die Sozialisten, so wie eigentlich alle Österreicher, nicht gut wegkommen. Vor allem die Aussage im Stück, dass Österreich aus 6,5 Millionen Debilen bestehe, hat einen wütenden Mob erzeugt, der lautstark vor dem Theater demonstrierte.
Ich finde es ja immer interessant, wie solche Skandale gänzlich ohne Kenntnis des Stoffes – das Stück wurde erst direkt mit der Premiere öffentlich, davor waren nur einzelne Textpassagen bekannt – funktionieren und an irgendwelchen aus dem Zusammenhang gerissenen Zeilen aufgezogen werden. Das Wort “Rollenprosa” hat anscheinend auch wenig Eindruck bei den Demonstranten hinterlassen, denn natürlich sind die beanstandenden Sätze zunächst mal Sätze einer Kunstfigur, nicht des Autors und als solches muss man sich bewusst sein, dass man gegen fiktionale Aussagen von fiktionalen Charakteren demonstriert.
Wenn man die Doku so anschaut, kommt man aber zu dem Schluss, dass es Claus Peymann eine diebische Freude bereitet hat, dass Wien so über Heldenplatz gewütet hat. Lachend erzählt er, wie ihn auf dem Weg zum Theater eine Frau mit ihrem Regenschirm verprügelt habe. H.C. Strache war damals auch im Theater, und hat von einer Loge aus versucht, Stimmung gegen das Stück zu machen, was Peymann so kommentierte: “Er war der Oberradaubruder – ist ja nichts dagegen zu sagen.” Was wiederum Erwin Steinhauer in der Doku zu folgendem Kommentar inspirierte: “Mit nur Jubel wär er gar nicht glücklich gewesen. Ich glaube, (…) ihm hat das Störorchester, die Pfiffe (…) das hat ihm viel mehr getaugt als jede Zustimmung.” Ein sicher zutreffender Befund.
Heldenplatz war dann mit 120 Aufführungen eines der erfolgreichsten Stücke in der gesamten Geschichte das Burgtheaters. Bernhard starb nur drei Monate nach der Premiere.
Gestern hatte ich keinen so guten Tag. Es war einer dieser Tage, die einmal Jahrestage waren, aber dann ihre ursprüngliche Bedeutung verloren haben, trotzdem aber weiter im Kalender zu finden sind. Sowas sollte einem nichts anhaben, tut es aber manchmal doch. Dazu kommt, dass das Kind in Kürze Geburtstag hat und da hat man auch so manche Erinnerung. Außerdem war ich halb verkühlt. Also halb verkühlt, mit Ischias Schmerzen und trüben Gedanken. Traumhaft. Harhar.
Ich erinnerte mich gestern komischerweise daran, als ich mit dem Kind, damals so zwei Jahre, ins Kinderturnen in die VHS Favoriten ging (er liebte das). Davor oder danach waren wir manchmal noch auf dem Spielplatz im Arthaberpark. Einmal trafen wir dort einen Jungen, er mag acht oder neun Jahre alt gewesen sein, der uns ansprach. Er spielte meinem Kind den Gummibärchen Song auf seinem Handy vor und meinte zu mir: “Das lieben kleine Kinder.” Damit hatte er recht. Dann buddelte er mit dem Kind in der Sandkiste und erzählte mir, dass er am Nachmittag immer alleine sei, weil seine Eltern bis am Abend arbeiteten. Als wir gingen, winkte er uns nach und fragte, ob wir öfter da sind und “Vielleicht sehen wir uns mal wieder.” Der Junge brauchte so dringend Gesellschaft und Aufmerksamkeit, dass es mir damals weh tat und gestern auch wieder. Wir sahen ihn nie wieder. Ich frage mich, was aus ihm geworden ist, er muss ja mittlerweile ein junger Erwachsener sein.
Dann nutze ich den Freitagabend um das Bad zu putzen (daran sieht man schon, wie verzweifelt ich war harhar) und hörte dabei den Podcast The Happiness Insight mit der Fotografin und Journalistin Pamela Russmann als Gast. Sie erzählte einige interessante Dinge übers Muttersein und das Leben mit ihrer Tochter, die mittlerweile 19 ist und als Aupair in Frankreich lebt. Eines konnte ich allerdings gar nicht nachvollziehen, als sie erklärte, es sei wichtig, seinem Kind am Tag 15 Minuten Aufmerksamkeit zu geben, das reiche oft schon, dann spiele das Kind alleine weiter, während man auf dem Spieleteppich einschläft. Also das kann ich wirklich nicht bestätigten, ich hatte mit Kleinkind einen Fulltimejob und selbst mein 16-jähriger braucht am Tag mehr Aufmerksamkeit als fünfzehn Minuten. Natürlich ist die Aufmerksamkeit, die man einem Jugendlichen gibt eine andere, aber trotzdem. Das soll keine Kritik sein, nur ein friendly reminder, dass jedes Kind nunmal anders ist.
Danach machte ich ein Tiramisu als Begleitdessert fürs Wochenende zu der Geburtstagstorte von Clever, die sich das Kind wie immer gewünscht hatte. (“Soll ich dir eine Torte backen?” – “Kann ich die von Clever haben”? – Der jährliche Klassiker). Und heute haben wir schon ein bisschen vorgefeiert und mir geht es besser. Es ist aber auch ok, manchmal traurig zu sein. Lasst euch da nix anderes einreden.
In dem Film von Ira Sachs geht es um den deutschen Regisseur Tomas (Franz Rogowski), der mit seinem britischen Ehemann Martin (Ben Whishaw) in Paris lebt. Auf einer Party lernt Tomas Agathe (Adèle Exarchopoulos) kennen und nach einem Streit mit Martin landet er mit ihr im Bett. Die Folge: Eine Menge Chaos und das Ringen um Entscheidungen.
Wenn man den Plot so liest, fragt man sich, was wird das sein? Eine Herz/Schmerz Geschichte mit einem (bisexuellen) Twist? Eine pseudo-künstlerische Fleischbeschau? Ein woke Betrachtung von Partnerschaften mit LGBTQI-Schlagseite? Nach der Sichtung muss ich sagen: Nein, das ist es alles nicht, es ist einfach das Porträt eines Arschlochs. Harhar.
Ich hoffe, dass Franz Rogowski ein sehr guter Schauspieler ist, der den Tomas so überzeugend abgrundtief unsympathisch darstellt und nicht selbst so ein egozentrisches Ungustl ist. Als Zuseher versteht man weder Martin noch Agathe. Martin ist lieb, einfühlsam, zuvorkommend, nett zu seinen Angestellten, bedachtsam, ein richtig angenehmer Mensch. Agathe ist erstaunlich bodenständig, etwas verloren in der Welt, aber aufrichtig, auf der Suche nach einer Familie, liebenswert, fürsorglich. Was die beiden jeweils an Tomas finden, der zu allen ruppig ist, seine Mitarbeiter ebenso wie seine Freunde permant anschnauzt, unangenehm-übergriffige Fragen stellt, lügt, manipuliert und niemanden auf der Welt so toll findet wie sich selbst, ich habe keine Ahnung. Aber erstaunlicherweise reißen sich beide um ihn.
Das ist ein Film, der sehr genau hinschaut, die Finger dorthin legt, wo es wehtut. Wenn man selbst schon mal in irgendeiner Art von Beziehung war, wird einen das möglicherweise auf die eine oder andere Art triggern. Die Charakterzeichung und Betrachtung ist schonungslos ehrlich, aber auch verständnisvoll für den Menschen und seine Schwächen an sich. Die Dialoge sitzen. Die Atmosphäre wird perfekt eingefangen. Ich habe mir ehrlich gesagt nicht erwartet, dass Passages für mich so wahrhaftig sein wird und so gut funktioniert, doch das tut er.
Einziges Manko: Es spielt eigentlich gar keine Rolle, dass Tomas homosexuell ist und plötzlich etwas mit einer Frau anfängt, er ist nämlich bis zu diesem Zeitpunkt nicht bisexuell gewesen. Ich dachte, man wird über die Beweggründe dafür mehr erfahren und wie er sich damit nun fühlt. Aber vielleicht ist das auch gar kein Manko. Vielleicht geht es einfach universell um Beziehungen, ohne “Mascherl”. Dass das nicht zerredet ist, kann auch ein Pluspunkt sein.
Das Sommerwetter hält an, aber die Schule hat wieder begonnen, also ein kleines Recap von den Dingen, über die ich noch nicht berichtet habe. Der Sommer war wirklich schön für mich, obwohl gar nichts Spektakuläres passiert ist (oder auch deshalb?)
Zweimal Kino mit dem Kind:
Nein, wir haben nicht Air gesehen, sondern einmal Mission Impossible – Dead Reckoning, mir fällt bei den MI Filmen auf, dass sie sehr oft Untertitel haben, die ich googlen muss. Ich wusste nicht auf Anhieb, was “Reckoning” heißt und ich wusste damals auch nicht, was “Rouge Nation” heißt, und, dass “Fallout” tatsächlich das heißt, was man glaubt, dass es heißt, wusste ich auch nicht. Aber zum Film: Er war echt lustig. Natürlich auch eine Menge Action, aber sehr selbstironisch, ich sag nur Verfolgungsjagd in Rom. Außerdem haben wir noch Gran Turismo gesehen, bei dem es darum geht, dass die besten Autorenn-E-Sportler die Chance bekommen, echte Rennen zu fahren (nach einer wahren Begegenheit). Auch sehenswert, wenn auch nicht Arthouse Kino in dem Sinn, harhar.
Es gab gutes Essen…
… und wir haben Ausflüge gemacht – es geht jedes Jahr immer noch einmal im Sommer in den Familypark Burgenland. Die Kids wollen das nach wie vor, ist auch nicht so verwunderlich, schließlich gibt es immer mehr Fahrgeschäfte für Jugendliche dort (wo ich niemals einen Fuß hineinsetzen würde, weil es so arg ist) und es ist einfach eine schöne Tradition mit der Volksschulfreundin vom Kind. Diesmal neu, diese Wasserbahn (Name vergessen), ideal an einem heißen Tag, an einem nicht so heißen kann man einen Regenschutz dafür ausborgen:
Ich war dann noch auf einer zweiten O-Töne Lesung, die aber – wegen des ausgesprochen sommerlichen Wetters Anfang August (einmal hatte es gefühlt laut Wetterapp 8 Grad) indoor stattgefunden hat, und zwar mit Fabian Walkolbinger, der aus seinem Debüt Kaiser der Obdachlosen las und Milena Michiko Flasar, die ihr neues Buch Oben Erde, unten Himmel vorstellte. Die Textauszüge waren ganz toll und ich habe das Buch dann gleich auch verschenkt. Flasar hat so angenehm gelesen, dass A., die mich begleitete, und ich feststellten, sie sollte das Hörbuch ihres eigenes Buches einlesen. Ich hätte noch stundenlang zuhören können, zumindest wenn die Sessel nicht so unbequem gewesen wären. Danach outdoor, Muqua bei Nacht:
Dann gabs noch einen Spielenachmittag bei der Freundin:
Keine Ahnung, wie dieses Spiel hieß, es war irrsinnig komplex und wir waren davon genervt, aber wir spielten dann auch noch Spiel des Lebens, und DKT Wien Edition und Activity und Angry Birds Mensch ärgere dich nicht und am Abend war ich hundemüde und das Kind ging tatsächlich um 20 Uhr schlafen. Harhar. Gut, es war auch noch ein bisschen Jetlag dabei.
Sonst war ich viel im Garten, hab gelesen und geschrieben und mich von relativ anstrengenden Arbeitstagen (aber das ist eine andere Geschichte…) ausgeruht bzw. war zweieinhalb Wochen “alleine”, als das Kind die USA bereiste (deshalb der Jetlag).