almis personal blog

Abwechslungsreich

Zurück in Wien, haben wir das Nachbarskind mit den Garten genommen.

Das war sehr erfolgreich, die Kinder waren ungefähr zwölfmal pro Tag im Wasser und in den Pool springen war überhaupt das größte. Ich konnte derweil nebenbei arbeiten, sehr praktisch.

Geschlafen haben sie dann auch dementsprechend wie Steine. Ich hätte auch schlafen sollen, hab aber sehr lang Musik gehört. Zeit für mich alleine kommt in den Ferien immer etwas kurz.

Bei der Heimfahrt standen wir wieder mal im Tangenten-Stau, aber mit zwei (fast) Zehnjährigen ist das recht kurzweilig. Zuerst sind wir beim Ex-Kindergarten vom Kind vorbeigekommen und er meinte zu seinem Freund, der Kindergarten war langweilig, er geht lieber in die Schule, denn im Kindergarten könne man nur mit Lego herumschmeißen. Ich: “Man könnte ja mit Lego auch was bauen.” Kind: “Ich hasse Lego bauen.”

Dann regten sich die beiden über diverse Autos auf, die auf dem Pannenstreifen am Stau vorbeizogen (“Oida, wieso fahrt der fette BMW da einfach vor?” “Heeee, was ist mit dir?” “Können wir den anzeigen?”) und erst recht die Motorradfahrer, die gestern wirklich teilweise Harakiri Aktionen lieferten. Wie bei Murphy war unsere Spur immer die langsamste – “Wieso fahren die drüben schon 30 und wir erst 10 km/h?” “Mann jetzt stehen wir schon wieder.” Dazu hörten wir Kronehit und einige obskure Werbungen: “Hallo ich bin Dr. Berger, leiden auch sie unter sexueller Lustlosigkeit?” Dass die Kinder das extrem amüsant fanden, muss ich nicht erwähnen.

Und dann endlich, als wir vor unserer Ausfahrt Donauzentrum Gas geben konnten, während sich die Blechlawine Richtung Tunnel Hirschstetten staute, johlten die beiden auf der Rückbank als wären wir kurz vor der Ziellinie eines Formel 1 Rennens. Lustig war das.

An der Adria

Abgesehen von Kärnten und Südtirol waren wir auch wieder in Bibione.

Manche können ja diese trubelige Touristenorte an der Adria nicht leiden, aber ich liebe sie. Ich muss dazusagen, dass ich das erste mal mit 20 Jahren am Meer war, ich war ja davor immer mit meinen Großeltern die zwei Sommerferienmonate im Rosental – ich bin also gar nicht Lungomare-sozialisiert, und so genieße ich es, wenns laut ist und wuselig. Ich mag es auch gerade in der Hauptsaison dort zu sein, wenn die sala giochi voll sind, man sich bei manchen Pizzerien anstellen muss, um einen Platz zu kriegen (dort waren wir dann allerdings nicht) und um zehn Uhr abends Hochbetrieb beim Eissalon ist. Eigentlich ganz komisch, weil ich sonst eher gerne für mich alleine bin und bei zuvielen Menschen auf einem Fleck reißaus nehmen möchte.

In unserm Hotel, wo wir jetzt schon das dritte Mal waren, wurde der Gassenhauer Atemlos durch die Nacht als quasi Signature Song von Despacito abgelöst, eine deutliche Verbesserung wenn man mich fragt. Wobei Despacito ja lyrics-mäßig nicht ganz unumstritten ist, Matthias Strolz hat den Song auf “Frühstück bei mir” gewünscht und auf twitter wurde gefragt, warum, der hat doch so explizite Lyrics? Nun ich vermute, Strolz kann nicht spanisch, so wie ich auch nicht und hat keine Ahnung was gesungen wird, davon abgesehen hat er ja drei Kinder und Kinder lieben normalerweise den Fonsi-Song heiß.

Anyway, das war einige Tage meine Aussicht:

Und genauso wie das Kind liebe ich das Hotel. Wenn man dann noch echt nette Nachrichten aufs Handy kriegt, während man seinen Gedanken nachhängt, ist es perfekt.

Evolution

Zurück aus dem Urlaub mit der Evolution “unserer” Katze in Kärnten.

Vor zwei Jahren war er noch ein neurologisch gehandicapptes Babykätzchen, um dessen Wohlergehen wir uns sehr sorgten, zumal er kaum gerade gehen konnte und immer wieder umfiel. Wir hatten Angst, dass das Leben am Bauernhof zu gefährlich für ihn sein würde.

Letztes Jahr trafen wir ihn wieder, er hatte sich erstaunlich gut entwickelt, seine Probleme bei der Fortbewegung waren geringer geworden. Und dieses Jahr war er schon ein richtiger erwachsener Kater. Das Kind hängt sehr an ihm und es ist so schön, diese positive Entwicklung zu sehen:

Flanieren in Wien

Zu den Lieblingsbeschäftigungen im Sommer – neben Garten und Pool – zählen Streifzüge durch die Umgebung mit dem Roller.

Heute waren Kind und ich in Hetzendorf und haben uns fast verlaufen, weil ich vorher nur ungefähr geschaut habe, wie wir gehen müssen. Das finden wir beide immer total lustig und spannend, so als wäre man in einer fremden Stadt, wenn man Gassen entdeckt, die man noch nie gesehen hat und vertraute Orte in der Ferne aus einem ganz anderen Blickwinkel sieht. Hetzendorf ist ein interessantes Grätzel, weil es einerseits sehr dörflich wirkt, mit vielen kleinen Einfamilienhäusern, wo aber andererseits davor der eine oder andere Jaguar parkt und Schloß Hetzendorf mit der hippen Modeschule gleich um die Ecke ist. Der Beamte auf der Post hatte auch diese gewisse nasale Ausdrucksweise, die man in Floridsdorf oder gar in Favoriten wohl niemals zu hören bekommen würde.

Zu Ferienanfang waren wir mit Freunden in der Seestadt. Das ist dann wieder eine ganz andere “Baustelle”, im wahrsten Sinn des Wortes, liegt auch komplett am anderen Ende der Stadt. Ich habe mich bei unserm Rundgang echt lange gefragt, ob ich gerne dort wohnen wollen würde, würde ich jetzt umziehen wollen oder müssen. Wie die Frau eines Freundes aus Deutschland aber treffenderweise sagte: “Es ist ja ganz nett, aber mit Wien hat es nichts mehr zu tun.” Das fand ich sehr zutreffend. Und oft haben Menschen, die nicht ihr ganzes Leben in Wien verbracht haben, wohl auch einen anderen Blick darauf.

Der See:

Der “Hauptplatz” mit interessantem Denkanstoß (dahinter liegt, passenderweise, die Schule):

Das hat mich an das Oscar Wilde Denkmal in Dublin erinnert, an dem der Spruch (wohlgemerkt gegenüber einer Uni) zu lesen war: Nothing that is worth knowing can be taught.

Die Retrowürfeluhr, für etwas mehr Historie in einem neuen Stadtteil:

 

Bücher, Bücher, Bücher

Diese Woche waren wir mit der Klasse des Kindes noch in der (neuen) Bücherei in Floridsdorf. Sehr schön, leider (noch?) nicht klimatisiert.

Man kann dort jetzt aber rund um die Uhr Bücher zurückgeben mittels Automaten. Laut Page allerdings erst im Probebetrieb. Und man kann Bücher auch alle so ausleihen, halt während der Öffnungszeiten.

Mein Lieblingsregal:

Da ich dem Kind immer noch jeden Abend eine gute Stunde vorlese, komm ich jetzt in den Genuß auch jener Nöstlinger Bücher, für die ich dann schon zu alt war. Ich lese das immer so gerne vor, weil es wirklich witzig ist und das Kind ist derselben Meinung. Zeitlos in bestem Sinn!

Noch mehr Musik

Letztes Wochenende gings wieder in den Garten und ich höre eigentlich nur im Auto Radio. Daran mag es liegen, dass das Kind alle Songs kennt und ich keinen. Oder fast keinen. Immerhin den belgischen ESC-Beitrag City Lights, der offenbar auch im österreichischen Kommerzradio läuft, hab ich identifiziert, nachdem das Kind mich darauf hingewiesen hat.

Bei der Rückfahrt lief es dann etwas anders, da stand ich auf der Tangente im von Coldplay induzierten Stau, da die ein Konzert im Praterstadion gaben, und im Radio lief praktisch auf allen Sendern Coldplay und jeder Moderator gab seinen Senf zu der Band ab.

Ich war eine zeitlang ein großer Coldplay-Fan, das war, als sie gerade die Platte X&Y herausgebracht haben und mir leichtem Paranoiker mit Lyrics wie “Every step that you take, could be your biggest mistake” quasi aus der Seele sprachen. Harhar. Die letzten Platten von Coldplay kenne ich aber nur oberflächlich. Mein Leben hat sich seit 2005 sehr verändert und Coldplay haben sich vielleicht etwas weniger verändert, oder: anders als ich.

Ach ja und noch was Musikalisches am Wochenende: mein Großcousin hat als Dragqueen (ich hoffe, das nennt man so) die Eröffnungsperformance aus Cabaret von Conchita Wurst als einer der Background Dancer/Singer unterstützt. Ich finde das echt super und ich bin stolz auf ihn, (ich hoffe, das kann man so sagen ohne, dass es überheblich klingt) dass er das tut, was er liebt. Und ich glaube für jemanden wie ihn war und ist das, was Conchita verkörpert und erreicht hat, eine ganz elementare Sache.

In der Feuerwache

Bei einer Exkursion in eine Feuerwache kann man mit einer Drehleiter ca. 30 Meter in die Höhe fahren. Zumindest wenn man schwindelfrei ist. Das Kind wars, siehe Foto:

Ich leider nicht, deshalb gibts, sorry, nur ein Foto von unten.