almis personal blog

Es ist wie es ist

Heute hab ich auf X etwas gelesen, was mich sehr berührt hat.

Eine Frau, der ich schon seit längerer Zeit folge, weil sie so poetisch über Beziehungen schreibt, schrieb heute etwas über ihren Ex, von dem sie jetzt ein Jahr getrennt ist.

Nämlich, dass es eine Tatsache wäre, dass die Liebe für diesen Menschen einfach immer da ist und sie diese nicht wegzaubern kann. Und, dass sie mit diesem Wissen zwar nichts weiter machen kann, aber es ok ist; dass sie aber auch nicht so tun will als wäre es anders.

Das kann ich so gut nachvollziehen. Und noch mehr: Mir ist es mittlerweile egal, was andere Menschen darüber – oder über mein Leben insgesamt – denken. Was jetzt aber nicht trotzig klingen soll, nur bestimmt.

Fernblick

Nachdem das Kind nächstes Jahr einen Hardcore Wanderurlaub macht, muss er trainieren.

Ich mache zwar keinen Hardcore Wanderurlaub, aber ich habe auch frische Luft gebraucht und etwas Fernblick, etwas Abschalten. Deshalb waren wir auf der Habsburgwarte.

Die Habsburgwarte, per Wendeltreppe zu besteigen, zum Glück hat sie nicht so viele Stiegen wie der Stephansdom

Von oben hat man einen schönen Blick auf Wien – auch wenn es heute ziemlich windig war.

Und beim Runtergehen sieht man Esel und Pferde grasen… wenn das nicht beruhigend ist!

Wo sich Fuchs und Hase, äh Esel und Haflinger gute Nacht sagen

Surreal

Gestern war irgendwie ein surrealer Abend.

Ich war bei einer Veranstaltung und habe mich in dem alten Gebäude gleich zweimal verirrt.

Es gab ein Wiedersehen und es war noch schöner als erwartet.

Ich habe drei Gläser Sekt getrunken und das sind ungefähr drei Gläser mehr als ich vertrage.

Jemand hat mir gesagt, es ist doch so lange her, da hat man doch schon ewig abgeschlossen.

Jemand anderer hat später zu mir gesagt, du bist halt Künstlerin, deshalb hast du so viele Emotionen.

Ich dachte mir: Ja, Autorin (fast) ohne Werk.

Dann bin ins Bett gegangen, habe insgesamt so etwa drei Stunden geschlafen und dann bin ich aufgestanden und habe mit meinem Leben weitergemacht.

P.S. Einen stringenteren Text kann man leider unter diesen Voraussetzungen nicht erwarten. harhar.

Aufregung

Gibt es im Film Alles steht Kopf eigentlich auch das Gefühl Nervosität? Ich glaube, es gibt nur Angst, was etwas anderes ist.

Wenn man Angst hat, freut man sich nicht gleichzeitig auch, was bei Nervosität schon möglich ist. So geht es mir nämlich gerade.

Macht das Zugeben von Nervosität diese besser oder wird es im Gegenteil dadurch noch schlimmer? Da ich sowieso nicht wirklich cool sein kann, tendiere ich dazu, einfach authentisch aufgeregt zu sein. Aufregung ist übrigens ein schöneres Wort dafür, weil es die dazugehörige Freude auch irgendwie transportiert.

Generell mag ich es nicht, nervös oder aufgeregt zu sein, weil ich mich dann besonders verletzlich fühle und auch das Gefühl habe, nicht gleichzeitig mein bestes Selbst sein zu können. Aber genau das möchte ich gerade sein und deshalb haben wir hier einen 1A Teufelskreis.

Folgt mir gerne für weitere Selbstgespräche zu diesem Dilemma, harhar.

Frühstück La Plume

Heute stand wieder ein neues Frühstückslokal auf dem Programm, wie immer unbezahlte Werbung. Ich war mit L. im La Plume im 3. Bezirk, gleich neben der Ubahnstation Kardinal Nagl Platz. Ich kenne die Gegend gut aus verschiedenen Gründen und mag sie sehr, auch aus verschiedenen Gründen.

Das La Plume

Das La Plume ist ein kleines Cafe mit französischem Einschlag und beliebt bei Lehrern der Umgebung, wie L. erzählt. Es gibt toll aussehende Croissants – wir haben diesmal aber keines probiert) und ein paar Torte und Kuchenkreationen.

Zum Frühstück gibt es im Prinzip die Klassiker, wir haben uns diesmal für Rührei mit Schinken entschieden…

Locker flockiges Rührei

…und haben uns dann noch ein Porrigde mit Früchten geteilt:

Porridge

Es war sehr gut. Nachher waren wir noch spazieren und L. hat mir das neue Buch von Sally Rooney geschenkt, ur lieb! Jetzt muss ich sehr schnell The Fountainhead auslesen (S.320 harhar).

Go with the flow

In den letzten beiden Jahren ist im Gartrnumfeld immer wieder mal etwas vorgefallen, über das ich mich aufgeregt habe. Einmal war ich sogar richtig “mad” deswegen, wie das Kind sagen würde, inklusive hitziger Diskussion.

Am Wochenende hat mich jemand darauf hingewiesen, dass das wohl aktuell wieder der Fall wäre. Und ich habe geantwortet: Ja, ok.

Danach hab ich mir überlegt, ob es mir so geht wie in dem LCD Soundsystem Song namens Losing my edge. Dass ich jetzt einfach Dinge hinnehme, die mich früher sehr gestört haben. Aber tatsächlich bin ich im Garten gesessen und habe mir gedacht, jetzt ist halt eben einfach gerade wirklich ok. Davor war die Situation anders, ich war erschöpft und unzufrieden und ich musste es wohl über diese Sache “ausagieren”, wie der Laienpsychologe sagen würde. Jetzt denke ich mir lediglich: Vielleicht werde ich einmal ein ruhiges Gespräch darüber führen, wenn es sich ergibt.

Ich denke mir: Go with the flow. Es gibt viele Dinge, die gerade schön sind, schreiben und Kino, vorher ein Crossaint essen; The Fountainhead lesen (Seite 150, harhar) und Frühstücken gehen, Podcasts hören, hin und wieder Nachrichten von jemandem bekommen, bei dessen Name ich lächeln muss. Ich brauch gerade nicht mehr diskutieren.

Der Raum

Manchmal muss nur eine Kleinigkeit passieren, man bekommt eine Nachricht und schon fühlt man sich zurück versetzt, an einen Samstagabend.

In ein kleines Zimmer, in diesen heimeligen, physisch und zugleich nicht-physischen Raum, wo wir uns alles erzählt haben, der geborgen und gleichzeitig aufregend war, wo ich auf eine gewisse Art ganz zuhause war. In dem ich von mir und meinem Leben sprechen konnte, mich verstanden gefühlt und wo ich so gerne zugehört, ganz neue Eindrücke bekommen habe. Das waren die besten Gespräche, die da im Dunkeln geführt wurden und die meiste Nähe, die man erleben konnte und das waren Stunden, die ich nicht vergessen werde.

Gerade an so einem kalt-grauen Tag immer wieder so schön, daran zu denken.

Verbindung

Gestern bin ich am Friedhof spazieren gewesen.

Südwestfriedhof am 8. September 2024

Dort habe ich einen alten Mann gesehen, der Blumen an ein Grab brachte. Er wickelte sie vorsichtig aus und arrangierte sie ganz behutsam und gewissenhaft. Die Blumen waren sicher für seine Frau, und diese eigentlich recht alltägliche Geste hat mich sehr berührt. Entweder war er so ernsthaft dabei, weil er selbst ein sehr ordentlicher Mensch ist oder er bemühte sich deshalb, weil das seiner Frau wichtig gewesen wäre, so vermutete ich. Jedenfalls drückte es sehr viel Liebe aus.

An einem schlechten Tag wären mir wahrscheinlich gleich die Tränen gekommen, aber gestern fand ich es einfach schön und friedlich. Deshalb habe ich dieses Posting nun nicht “Abschied” genannt, sondern “Verbindung”. Weil es das für mich ist und ich auch selbst an Verbindung nach Abschieden glaube.

Frühstück Ponykarussell

Nach dem Sommer ist L. endlich wieder aus Niederösterreich zurück und wir waren natürlich gleich Frühstücken. Und zwar im Ponykarussell im Prater. Natürlich unbezahlte Werbung.

Ponykarussell am 6. September 2024

Das ist übrigens ein aktuelles Foto von gestern, dass L. nur bearbeitet hat (danke!). Lustigerweise wurden tatsächlich wirklich gerade stilecht Ponys vorbeigeführt, als wir ankamen.

Das Ponykarussell wurde früher als das genutzt, was der Name schon aussagt, allerdings im Jahr 2016 aus Tierschutzgründen geschlossen. Jetzt ist es ein Cafehaus/Restaurant mit tollem Ambiente, in dem noch die alte Orgel erhalten geblieben ist.

Ponykarussell innen

Es gibt sehr guten Kaffee und alle möglichen Frühstücksvariationen, die lustige Namen wie Vienna Calling, Schokomaus oder Freches Früchtchen haben. Ich habe mich für (Überraschung) Egg Benedict entschieden, da war diesmal sogar Brokkoli dabei:

Lachs mit Salat und roten Rüben Sauce auf Schwazbrot und Egg Benedict

Es war wirklich auch dort ausgesprochen gut und so nett. Danach sind L. und ich noch die Prater Hauptallee runter und wieder rauf gegangen und haben den Schulstart besprochen und uns auch sonst wieder auf den neuesten Stand gebracht.

Endlich wieder Frühstückstreffen on a regular basis!