almis personal blog

Zurück

Das Kind ist zurück.

Ein süßes Barcelona Souvenier musste erstanden werden. Es ist mega-weich und kuschelig.

Nachdem ich fünf Tage den Herd nicht mal eingeschalten habe und auch nur einmal kurz beim Billa war, weil ich auf cool dauernd auswärts gegessen habe, habe ich am Samstag einen Großeinkauf gemacht und gleich drei verschiedenen Sachen gekocht, so wie Wäsche gewaschen. So beeilen hätte ich mich aber gar nicht müssen, weil das Kind erst um 17 Uhr aufgestanden ist. Harhar. Dann hat er drei Teller unterschiedliche Speisen gegessen, ich habe alle Fotos und Videos der Reise gezeigt bekommen und alle (naja…) Stories gehört. Die Begeisterung ist groß, das finde ich schön.

Heute sind wir dann vor sieben wegen des Formel 1 Rennens aufgestanden, das allerdings so fad war, dass das Kind gleich wieder eingeschlafen ist. Moderator Ernst Hausleitner: Um 13 Uhr haben wir noch eine Sendung, wo wir das Rennen analysieren. Sofern uns irgendwas zu analysieren einfällt. Harhar. Es ist halt wirklich absolut gar nichts passiert. Dann habe ich gebügelt und schon für morgen etwas vorgearbeitet.

Spazieren war ich auch, aber es war so schiach und kalt, dass ich kaum glauben konnte, dass ich am Freitag den ganzen Nachmittag mit meinem Laptop in der Sonne gesessen bin. Frühling in Wien…. Beim Heimkommen habe ich den Nachbarn getroffen, den ich oft im Kino sehe, und eine Weile über The Brutalist geredet. Ich angebermäßig: Ich hab den schon auf der Viennale gesehen harhar. Er war eh zurecht begeistert davon.

Und so klingt das unspektakuläre, aber cosy Wochenende aus, wie es meist ausklingt, mit noch etwas Lesen, einen Podcast hören und an jemand denken.

Serenity now!

Das Kind ist heute nach Barcelona geflogen.

Tagwoche um 3 Uhr früh, wohl die allerblödeste Zeit. Es gab eine Fahrgemeinschaft von allen, die zusammen mit ihm ein Zimmer teilen. Ich zum Kind: Kommt x eh pünktlich, der ist ja in der Schule auch immer zu spät. Kind: Ja, aber bei den wichtigen Sachen ist er pünktlich. Ahja. Harhar.

Um 3.30 Uhr, als das Kind dann abfuhr, hatte ich einen kurzen “Hilfe, mein Baby fliegt weg”-Anfall. Ich stehe dem Transportmittel Flugzeug und der Flugreise an sich immer etwas skeptisch und gestresst gegenüber. Das Kind: Ok, chill. Er konnte sich immer schon gut gegen diesen Glucken-Habitus meinerseits abgrenzen, bereits als Kleinkind.

Bin dann ewig wachgelegen, bin nur nochmal kurz eingeschlafen und habe dann mit dem Duschgel Gelassenheit (kein Scherz) geduscht. Das hat mich an die Seinfeld-Folge erinnert, wo Georges Vater, der immer total nervös, grantig und aufgebracht ist, bei George im Auto sitzt und “Serenity now!” brüllt. Sein Arzt, so sagt er, habe ihm eine Entspannungskassette gegeben, wo bei Bluthochdruck geraten werde, man solle als Mantra die Formel “Serenity now” benutzen. George: “Are you supposed to yell it?” Der Vater: “The man on the tape wasn’t specific.” Harhar.

Jedenfalls ist das Kind gut angekommen, das Wetter ist schön und ich bekomme regelmäßige unaufgefordert Updates zur Lage.

Adolescence Takes

Mir wurde von mehreren Seite die Serie Adolescence empfohlen, wo es um einen 13-jährigen Jungen geht, der sich “im Internet radikalisiert” und dann unter Mordverdacht gerät. Nachdem ich erst eine Folge gesehen habe, werde ich dazu an sich noch nichts schreiben.

Was mir aber fix schon jetzt schon ur am Orsch geht, sind die “Takes” die medial zu dieser Serie ausgepackt werden. Artikel wie: Kennen wir unsere Kinder wirklich? Und Hass der Kinder, Angst der Eltern oder Der Horror aller Teenager Eltern.

Oida.

Frei nach Karl Lagerfeld: Wer sich erst aufgrund einer aktuell gehypten TV-Serie darüber Gedanken macht, was sein halbwüchsiger Sohn den ganzen Tag eigentlich so macht und/oder sich ausschließlich via üblicher Panikberichterstattung dahingegend manipulieren lässt, zu überlegen, ob sein Kind vielleicht ein Gewaltverbrecher ist, der hat wirklich die Kontrolle über sein Leben verloren.

So, das musste raus, harhar.

F1 is back

Ich freue mich schon, wenn die Formel 1 Qualifyings und Rennen wieder am Nachmittag sind und nicht um vier Uhr früh. Wobei ich heute den Wecker versehentlich eine Stunde zu spät gestellt habe und umsonst aufgestanden bin.

Ich schaue ja, soweit möglich, alles mit dem Kind an (der den Wecker zwar richtig gestellt, ihn aber reflexartig abgedreht hat harhar), weil es ihm wichtig ist und Spaß macht, und mittlerweile kenne ich mich eh schon relativ gut aus. Teilweise ist es auch richtig spannend.

Mir gefallen die Rennen aber vor allem wegen dem witzigen Intro, dem oft schönen Licht, das auf der Strecke herrscht – gestern Shanghai in der satten Nachmittagssonne- und wegen dem lustig, zeitweise passiv-aggressiven Boxenfunk.

Vorige Woche habe ich mich sehr über Alexander Wurz amüsiert, der gemeinsam mit Ernst Hausleitner für den ORF kommentiert. Hausleitner erzählt so, dass Wurz ja 1998 in Argentinien die schnellste Rennrunde gefahren ist, und Wurz dann, ja und seitdem hat diese Zeit auch niemand unterboten. Kurze Pause. Nachsatz: Es war aber auch der letzte Grand Prix in Argentinien. Harhar, ich schätze solche Selbstironie ja sehr und davon verbreiten die beiden reichlich.

Aja und ich bin immer auf Verstappens Seite, dem großen Favoriten des Kindes. Allerdings mag das Kind praktisch jeden irgendwie und sagt, wenn jemand anderer gewinnt: “Dem gönn ich es heute eh auch” harhar.

Auf Wiedersehen, Toulouse

Toulouse ist gestorben. Toulouse war einer von den beiden “lustigen Hunden”. Er gehört der Schwester einer Bekannten, die immer Videos von ihren Australian Shephards auf Instagram stellt und in den letzten Jahren sehr viel Freude und positive Energie damit verbreitet hat.

Wenn das Kind früher krank war, sind wir im Bett gelegen und haben uns die Videos von den “lustigen Hunden” angeschaut. Millow hat zum Beispiel irgendein abgestandes Wasser geschlabbert und die Besitzerin zu ihm: “Hör auf dieses Grindwasser zu trinken” harhar. Er hat sich im Schlamm gewälzt und generell oft nicht gehört. Toulouse war die ausgleichende Kraft, immer bemüht, zwischen allen zu vermitteln, ein fröhlicher, sensibler, verbindender Hund. Das kranke Kind haben die Videos immer aufgemuntert und mich auch, besonders an nicht so guten Tagen.

Und jetzt ist Toulose gestorben, es ging ihm schon länger nicht gut. Die Besitzerin hat so ein schönes, trauriges Video davon gemacht, dass mir jedesmal, wenn ich es angeschaut habe, die Tränen heruntergeronnen sind, ich kann es nicht ändern. Ich hab es trotzdem fünf oder sechsmal gesehen. Dann haben wir miteinander geschrieben. Sie geht stark damit um, hat überhaupt immer einen sehr positiven Blick auf die Welt, in der aber auch Schmerz “erlaubt” ist, Schmerz gezeigt, zugegeben werden kann.

Danke für die viele positive Energie von Touluse und auch dafür, uns daran zu erinnern, dass neben Trauer auch immer auch noch Schönes existieren kann, in unserem Leben, gleichzeitig, und, dass immer etwas zurückbleibt, wenn jemand geht, das uns nie ganz verlässt.

Vom Wissen

Ein Kind wird dieses Semester eine Klassenreise mache. Eine Mutter befragt ihn zu Details.

Mutter: Wisst ihr jetzt schon, wann ihr genau fliegt?

Kind: Ja, wir wissen es.

Mutter: Und wann?

Kind: Weiß ich nicht.

Mutter: Ich habe geglaubt, ihr wisst es schon?

Kind: Ja, wir wissen es, aber ich weiß es nicht.

(Stille)

Mutter: Was ist das, erstes Semester Erkenntnistheorie?

Harhar.

P.S. Die Mutter weiß jedenfalls, dass sie (immer noch) nichts weiß.

Von Eltern und Jugendlichen

Gestern habe ich etwas in einem Forum gelesen, was mich ur aufgeregt hat. Ich hab dann gar nichts dazu gepostet, weil es mich so geärgert hat. Aber wozu habe ich meinen Blog. Harhar.

Es ging jedenfalls darum, dass eine Frau sich beschwert hat, dass ihr Kind, das bereits seit kurzem berufstätig ist, aber noch daheim lebt, sich weigert, einen Betrag xy im Monat zur Haushaltskasse beizutragen. Ich persönlich fand den von den Eltern festgelegten Betrag eher hoch und sehr “random”. Aber egal. Jedenfalls wollte sie Meinungen dazu haben. Und man kann hier ja durchaus unterschiedlicher Meinung sein, inwiefern das gerechtfertigt ist oder wie oder was.

Was aber nicht geht, meines Erachtens, war, wie viele Menschen auf eine für mich unerklärliche Art und Weise kommentiert haben: Dann hau das Kind doch raus. Dann soll es doch schauen wie es zurechtkommt. Geschieht dem Kind recht, etcetera. Ich mein ehrlich jetzt? Das ist doch (m)ein eigenes Kind und kein abstraktes Versuchsobjekt für Erziehungsglaubensätze.

Vielleicht bin ich ja eine Sozialromantikerin und ich mache bestimmt nicht alles richtig, aber im Idealfall kann ich mit meinem Kind doch reden, ich kann doch meinen Standpunkt darlegen, ich kann vielleicht gemeinsam schauen, was finanziell Sinn macht und möglich ist. Aber das beobachte ich immer wieder, dass Eltern so komplett “disconnected” über ihre halbwüchsigen Kinder bis junge Erwachsenen reden, als wären das irgendwelche Menschen, die zufällig bei ihnen wohnen. Was dazu führt, dass es mich nicht wundert, dass es so viele Familienkonflikte rund um die Pubertät des Nachwuchses gibt.

Zynischer Nachsatz – Und in zehn Jahren dann die Frage im Forum: Warum meldet sich mein Kind kaum mehr bei mir?

Die Ferien

Die Semesterferien waren auch nach der Ikono Ausstellung schön.

Einmal war ich mit M. beim superen Chinabuffet neben der der Messerverbotszone Reumannplatz. Wir haben uns sehr gut unterhalten. Ich habe von ihr das Buch Hallo, du Schöne bekommen und gleich zu lesen begonnen.

Auch mit dem Kind war ich beim Asiaten – in der SCN. Danach haben uns Companion angesehen; wir waren -inkusive uns beiden – zu viert im Saal. Das Kind hat sich dann noch schnell Nachos gekauft und als er zurückkam hab ich zu ihm gesagt: “Jetzt hast du die woke Werbung versäumt”. Harhar. Companion ist übrigens natürlich wieder ein Horrorfilm, aber ein interessanter. Nachher sind wir durchs komplett verlassene und etwas gruselige SCN zur Straßenbahn gegangen, es ist schon ein bisschen in the middle of nowhere.

Außerdem habe ich Der Spatz im Kamin im Stadtkino gesehen, während das Kind beim Figlmüller war und You are cordially invited auf prime. Dazu werde ich sicher noch das eine oder andere schreiben. Bei letzterem war definitiv der Abspann am besten und das meine ich gar nicht böse. Ich finde, Reese Witherspoon und Will Ferell sollten öfter zusammen singen.

Uuund: es sieht so aus, als würde ich ein paar hundert Euro, die mir ein Auftraggeber noch schuldet (lange Geschichte), nach eineinhalb Jahren doch bekommen. Geld, das ich schon völlig abgeschrieben habe. Das ist schon eine schöne Überraschung.

Dazwischen hab ich gearbeitet, aber wegen der Ferien gab’s keine dringenden Deadlines.

Diese Woche hatte ich fast das Gefühl, mein Leben im Griff zu haben harhar.

Kinderserien

ORF.on hat über traurige Kinderserien geschrieben. Und eine wissenschaftliche (naja…) Expertise dazu abgegeben, wie sehr uns Kinder der 80ziger Jahre diese Produktionen traumatisiert haben. Fazit: Eh nicht so seihr.

So wurde ich jedenfalls an meine damalige Lieblingsserie Perrine erinnert. Ein Miseryporn für die junge Zielgruppe. Wirklich, dagegen war Heidi – die Serie, die natürlich auch in der ORF Kolumne vorkommt – zum Wohlfühlen. Schon im Titelsong heißt es: “(…) dann wein nicht mehr Perriiiine”.

Perrine verliert nämlich nacheinander beide Elternteile und setzt, begleitet von Esel und Hund, die Reise von Bosnien zu ihrem blinden Großvater nach Frankreich fort, der aber von ihr nichts wissen will. Irgendwann muss sie sogar den Esel verkaufen. Dysfunktionale Familienstruktur meets Klassismus/Rassismus (die Mutter war Halbinderin) meets Kinderarbeit. Perrine nimmt dann nämlich noch einen Job in der Firma ihres sehr reichen Großvaters an. Es war also alles in allem ziemlich schrecklich. Aber ich hab das ur gerne gesehen, gemeinsam mit meinem eigenen Opa und einer Tasse Tee plus Kuchen.

Obwohl das gemütlich war, war es ist aber auch wirklich so, dass die Serien in den 80-er schon sehr grausam sein konnten, wie gesagt es gab ja dann auch noch Heidi und Pinocchio und Marko -alles (halb) Waisen mit schwierigen Lebensgeschichten. Solche Tristesse und Problematik habe ich bei den Serien, die das Kind später sah, nicht erlebt.

Ich mein, was gab es da: Thomas die Lokomotive, die Angst vor einer schwierigen Kurve hatte. Ok, es war ein bisschen peinlich für Thomas, als er dann dort tatsächlich einmal entgleiste, er bekam rote Backen vor Scham, aber sonst ist eh nichts passiert. Es wurde nicht einmal “Menschen” verletzt. Am liebsten hatte ich die Serie Ben und Hollys kleines Königreich, die einen echt guten Humor hatte. Das schlimmste, was in dieser Serie passierte war, dass das Kindermädchen Nanny Plum manchmal Zauberunfälle hatte, in denen das kleine Königreich mit Gelee geflutet wurde (“Achtung, eine Geleefluuuut!”) Aber dann haben sie eben das Gelee aufgegessen. Problem gelöst, harhar.

Ikono

In allen Ferien gibt es einen Oma-Kind-Mum Ausflug. Freunde haben kürzlich etwas zur Ikono Ausstellung gepostet, worauf ich aufmerksam geworden bin und deshalb habe ich das als Semesterferien-Ausflug angeregt, was von allen Beteiligten einstimmig angenommen wurde. Unbezahlte Werbung.

Nachdem das Ikono Areal auf der Mariahilferstraße ist, bot es sich an, davor in die Pizzeria in der Barnabitenstraße zu gehen. In dieser Pizzeria war ich als junge Erwachsene häufig, jetzt aber schon circa 20 Jahre nicht mehr. Glücklicherweise hat sich nichts geändert. Es gibt immer noch sehr gute Lasagne und dünne, große Pizza. Alle waren zufrieden. Im Sommer wollen wir wieder hingehen, um den Gastgarten zu genießen.

Um 14 Uhr war der Ikono Termin gebucht. Das sollte man schon vorher online machen, denn es werden Timeslots vergeben und oft ist dann auch schon etwas ausgebucht. Die Tickets sind nicht gerade günstig, aber wenn man eine Stadt Wien Vorteilskarte hat (oder sie dafür bestellt), bekommt man minus 20 Prozent, was sich hier sehr auszahlt. Beim Empfang kann man seine Jacken abgeben. Die ganze Ausstellung dauert ungefähr eine Stunde.

Der erste Raum verkörpert den Stress und die Hektik des Lebens (und auch den Mief offensichtlich) Man muss sich durch gelbe, merkwürdig riechende Schläuche kämpfen.

Der Kampf mit dem Alltag

Danach per Rolltreppe direkt in die 80ziger:

Im ersten Stock sind viele verschiedene Räume, die visuell spannend und anregend gestaltet sind. Alte Medien wie Tamagochis oder Plattenspieler – ich zum Kind: “Kennst du eigentlich noch Kassetten?” Harhar. Und es gibt alte Spielkonsolen.

Das Schöne im Leben

Es gibt Räume mit hübschen Lampen, in denen man sich an das Schöne in seinem Leben erinnern soll. Räume, an denen man über seine Ziele reflektiert. Und Räume, in denen man mit silbernen Plastikdingern Ball spielen kann: ein Highlight für Oma und Kind! Ein Zimmer, in dem man einen Umhang anlegt und dann optisch mit der Tapete verschmilzt. Ein Zimmer mit Labyrinth – das hätte irgendwie noch klaustrophobischer sein können, finde ich, das hat mir zu wenig Angst gemacht. Harhar.

Und vielleicht das Hightlight: Ein Bällebad. Ich war zum ersten Mal in einem solchen und verstehe jetzt, wieso mein damals Kleinkind es gehasst hat. Wenn man drinnen liegt, ist es zwar entspannend, aber man kommt kaum wieder raus, es ist bisschen wie Treibsand. Aber schon auch irgendwie cool.

Das Bällebad

Jedenfalls wars ur lustig für alle Beteiligten. Und das beste: Man kann seine “Struggles” wirklich mal für eine Stunde vor der Türe lassen.