almis personal blog

thoughts on oscar, zwei

auch die nebenrollen oscars dürften spannung versprechen. es gibt
keine so klaren favoriten wie beispielsweise im letzten jahr christoph
waltz. christian bales (the fighter) chancen werden sehr hoch eingeschätzt, allerdings hat er mit mark ruffalo
– ähnlich wie firth – einen kandidaten dazubekommen, der nicht für den
globe nominiert war. bei den weiblichen nebenrollen sind gleich 2 damen
ebenfalls für the fighter nominiert. der film hat offensichtlich soviele nebenrollen wie crash.
die hauptrolle spielt übrigens mark wahlberg. für den globe nominiert,
aber nicht für den oscar. er musste wohl bardem platz machen…

regie ist ebenso schwer vorauszusagen wie film – mehrere regie-stars sind mit david fincher (der ja wohl für fight club schon lange einen oscar zuhause stehen haben sollte), darren aronovsky und den coen brüdern vorgeschlagen. ich sehe leichte vorteile für aronovsky. die drehbücher sollten aber recht eindeutig an inception bzw. the social network gehen.

die diesjährige oscarverleihung wird jedenfalls keine so gemähte wiese wie das sonst oft der fall ist. ob es ein durchmarsch von the social network wie bei den globes wird (glaube ich weniger), ein plädoyer für den konventionell-zeitlosen britfilm (the kings speech), die stunde des psychodramas (black swan) oder doch wieder eine feier für die coens (glaube ich gar nicht, da das erst 2008 der fall war) mit true grit….nachdem ich wirklich überhaupt kein gefühl für den sieger habe, wette ich auf einen außenseiter: the fighter.

wie man sieht: ich bin supernackt. aber das ist auch mal schön so! und nochwas ist schön: dass erneut alexander horwath vom filmmuseum für den orf kommentiert.

for your consideration, zwei

wahhhh, der orf hat mir drei stunden meines lebens gestohlen und zwar gestern abend. das ganze nannte sich songcontest vorausscheidung

ok, ich geb zu: die songs waren bei weitem nicht so übel, wie ich angekommen hatte. die peformances nicht so peinlich wie bei ähnlichen gelegenheiten. die show allerdings zog sich furchtbar in die länge, es gab eine hauptmoderatorin (miriam weichselbraun), zwei nebenmoderatoren (andi knoll und robert kratky von ö3) und jede menge a-c promis, die andauernd zweifelhafte wortspenden abgeben sollten. gefehlt hätte nur noch niki lauda, der mit einem mann tanzt. nach dem voting mussten die drei bestplazierten nochmal performen und dann gabs ein stechen. und am ende gewinnt natürlich nicht mein favorit, sondern die unvermeidliche ballade – gesanglich zwar perfekt vorgetragen, aber vermutlich zu wenig außergewöhnlich, um in düsseldorf irgendwie aufzufallen.

mein herz schlug ja für die zweitplazierten, trackshittaz mit oida taunz (alter, tanz!). normalerweise mag ich solche ballermannmusik nicht und die lyrics sind auch ziemlich tief (der breite oberösterreichische slang wird aber außerhalb der grenzen vermutlich ohnehin nicht verstanden), aber das ist irgendwie ein echter ohrwurm und die ziehharmonika hat österreich-bezug. auch die drittplazierten klimmstein feat joe summner hatten mit paris, paris einen durchaus innovativen song am start. joe summner ist übrigens stings sohn und hat, wie sein vater, den charme von einem halben liter haltbarmilch, was der fröhlichkeit aber keinen abbruch tat. einen besonderen benefit hätte es gehabt, wenn der von stermann und grissemann unterstützte richard klein mit bigger, better, best nach düsseldorf gefahren wäre. dann hätte die beiden nämlich den songcontest live kommentiert. was schon sehr fein gewesen wäre. aber auch das sollte nicht sein.

aber ok, nun ist es nadine beiler mit the secret is love geworden und dafür muss man sich nicht genieren, auch wenn wir damit nichts "reißen" werden. bis montag muss ich adrian übrigens die worte "oida taunz" wieder abgewöhnen, die ich heute die ganze zeit gesummt habe. harhar.

for your consideration

haha, wenn – dann muss man es beim songcontest wie die italiener machen, die erstmals seit 1997 wieder dabei sind und bekanntlich immer recht gut abschneiden, weil sie einfach ihr ding durchziehen, ganz egal ob das gerade en vogue ist oder nicht.

diesmal: einen obskuren aber charmanten song am klavier klimpern, und dabei ein bisschen durchgeknallt wirken. das lied heißt dann auch passenderweise follia d’amore (wahnsinn der liebe). 

countdown

na alle schon aufgeregt? 

nein, ich meine nicht die songcontest vor-vorausscheidung in österreich morgen mit dem beängstigenden titel düsseldorf wir kommen (aber ehrlich gesagt: ja, ich werds mir anschauen, denn ich gehe davon aus, dass es das dann wieder sein wird, für die nächsten jahre…), sondern die oscars.

schöne pics der damen und herren nominierten. und auf fm4 gibts auch einen netten vorbericht.

leserbrief

heute kann man im falter einen leserbrief von mir finden. ich habe mich positiv zu zwei peter-alexander abschiedsberichten geäußert, die vorige woche im blatt erschienen sind. wer den falter nicht bezieht, hier mein brief: 

"gratulation! wo der boulevard mit letzten fotos aus der wohnung peter alexanders (titelseite österreich) und anderen an die öffentlichkeit gezerrten details auf die tränendrüse drücken möchte, schafft es inbesondere edek bartz in seinem gleichermaßen differenzierten wie wertschätzenden porträt, den menschen und künstler peter alexander tatsächlich liebevoll zu verabschieden"

leider habe ich überlesen, dass man als lesebriefschreiber eigentlich seine adresse und telefonnummer angeben muss. das habe ich verabsäumt. so hält mich der falter, wen wunderts, für eine innsbruckerin. harhar.

will, amy und jesper

schon bevor ich einen sohn hatte, fand ich zwei dinge absolut unverständlich: wie sich eltern von einem kind distanzieren können, das homosexuell ist und, was insbesondere promis dazu antreibt, ihren minderjährigen nachwuchs medienwirksam zu vermarkten.

ganz schlimm in diesem zusammenhang finde ich die famile von will smith, wo beide kinder singen und schauspielern und dabei professionell-arrogant dreinschauen, als wären sie mitte fünfzig und nicht zehn jahre alt. ich sehe schon ein, dass es kinder geben muss, die kinderrollen in filmen und serien spielen und manche machen das toll und hoffentlich auch gerne, aber diese riesige marketingmaschinerie, die insbesondere bei prominachwuchs dahinter steht, lässt mich an michael jackson und lindsay lohan und britney spears denken und an all die anderen traurigen gestalten, die nie kind sein durften und irgendwann durchdrehen. ich finde das unheimlich deprimierend und ich frage mich, ob manche eltern wirklich denken, ihr kind wäre ihr eigentum.

das denke ich mir übrigens auch bei solchen menschen wie amy chua, die ihre töchter mal zehn minuten leichtbekleidet bei minusgraden in den schnee stellt, wenn sie nicht klavier üben wollen. ok, erziehung ist kein einfaches thema, dazu hat jeder eine andere meinung und so etwas wie eine universelle wahrheit gibt es nicht, aber es gibt sehr wohl universell gültigen schwachsinn. ich bin wirklich kein anhänger der antiautoritären erziehung, aber es muss doch irgendwo einen mittelweg geben, zwischen laizzez faire und vorhölle.

meinen opa fand ich als erziehungsberechtigten1 sehr erfolgreich: immer wenn ich etwas angestellt hatte, zum beispiel mein kleid zerschnitten und es mit uhu wieder zusammengeklebt, fragte er mich: "ist dir jetzt leichter?" (im sinne von: gehts dir jetzt besser) und ich sagte "nein" und damit war die sache erledigt und es kam nicht mehr vor.

sehr gut finde ich auch den diskussionsbeitrag zur frage kindererziehung vom dänischen familientherapeutien jesper juul. ich denke, von diesem mann möchte ich noch mehr lesen.


1 ich bin teilweise bei meinen großeltern aufgewachsen

museumsbesuch

eigentlich wollten wir am samstag ja die kinderatelier-eröffnung im kunsthistorischen museum besuchen, allerdings war dann sehr viel los und so sind wir auf die ägypten-abteilung ausgewichen. neigungsgruppe bewegung im museum sozusagen. aber es ist nichts zu bruch gegangen. harhar.

anschließend gepflegtes chillen im garten zwischen KHM und naturhistorischen museum. zwei museen, die sich gegenüberliegen und auch innen identisch (nur spiegelverkehrt) angelegt sind. wiener haben eine kleine eselsbrücke, wie sie sich merken können, welches welches ist – das mit den tieren liegt näher beim parlament…

im canyon

am montag habe ich 127 hours gesehen – ja, das ist der film über den mann, der im canyon "feststeckt" (wahre geschichte). hier der trailer.

er hat eine sehr hohe bewertung in der imdb und die kritiken sind durchwegs enorm positiv – ich kann mich dem freudig erregten urteil leider nicht anschließen1. das darf man nicht mißverstehen: die leistung dieses mannes ist erstaunlich und bewunderswert, er hat übermenschliches vollbracht. der plot eignet sich aber nur bedingt – wenn überhaupt – als filmstoff und die 90 minuten werden einem sehr lang.

ich habe wenig vergleichspunkte, habe filme wie cast away und phone booth und auch den aktuell laufenden buried leider nicht gesehen und weiß daher nicht, wie diese filme mit der problematik one-man-show umgehen. ich kenne mit ähnlichem "setting" nur the pianist und der war sehr eindrucksvoll – adrien brody war einfach großartig in dieser rolle; wobei james franco auch nicht die achillesferse von 127 hours ist, er spielt gut. der polanski-film hatte aber vielleicht auch den vorteil, dass brody sich bewegen kann. 

hier meine rezension auf uncut.

1 lediglich der falter schreibt über 127 hours: "der bisher unbrauchbarste film des jahres".