almis personal blog

Über den Zenit

Letztens beim Einkaufen hab ich im Radio zufällig gehört, dass Herbert Grönemeyer seinen 60. Geburtstag feiert. Die übliche Reaktion: “Was, wieso ist der schon 60, das gibts ja nicht, wie alt war der denn damals, als ich ihn dauernd gehört habe, wohl jünger als ich jetzt bin?” Wobei 60 ist ja das neue 50 usw.

Jedenfalls habe ich das Grönemeyer’sche Euvre auf unserem Schulschikurs auf der Tauplitzalm 1988 kennengelernt. Eine Schulkollegin hatte diverse Kassetten (sic!) mit und neben den nicht ganz unserer Altersgruppe entsprechenden Songs der Ärzte (die ich seitdem auch mag) hatte sie eben Ö und Bochum mit. Wir haben das dann immer nach dem Skifahren gehört und mir haben die Texte imponiert. Damals, entsprechend der Prä-Pubertät, vor allem das gesellschafts- und sozialkritische. Ich habe bewundert, wie jemand dementsprechende deutsche Texte schreibt, die nicht endlos platt sind.

Natürlich hat Grönemeyer dabei auch typisch deutsche Ausdrücke verwendet, die wir in Österreich bestensfalls in unserem passiven Wortschatz hatten, beispielweise “die Seele verhökert“, auf Wienerisch würde das “verschachert” heißen oder, “Womit hab ich das verdient, dass der mich so Blöde angrient“, Wienerisch: “…was schaut der so deppert” oder “Männer baggern wie blöde” Wienerisch: “angraben” oder so ähnlich. Sehr frei übersetzt. Geht mit dem Versmaß halt nicht so zusammen.

Auf dem Album Ö erzählt Grönemeyer sehr ironisch von diesem Workaholic (ein Wort, das es damals noch nicht gab, glaub ich), der feststellen muss, dass seine Partnerin sich in seiner oftmaligen Abwesenheit neu orientiert hat. Das Ganze ist doppelbödig, denn weniger wichtig als der Schmerz ist dem Verflossenen, ein Wörtchen bei der Wahl seines Nachfolgers mitreden zu können – “Aber der muss es doch nun wirklich nicht sein”. Bei Bochum haben wir alle mitgegröhlt, “Wer wohnt schon in Düsseldorf???!” Allerdings mussten wir Österreicher erst im Atlas nachschauen, wo Bochum überhaupt liegt. Aber trotzdem, wenn Herbert von da kommt, dann mochten wir das auch einfach lieber. Harhar.

Das Album Luxus, das etwas später kam, war nicht mehr so erfolgreich, beachtenswert aber zb Ich will mehr, ein Song, der unter zuhilfenahme von metereologischen Metaphern ein Panoptikum körperlicher Grenzgänge beschreibt. Ein sinnlicher, aber dennoch ganz und gar jugendfreier Song. Bei Bleibt alles anders wagt sich Gröni in Gefilde der elektronischen Musik und ist damit recht zeitgemäß. Seine Texte passen gut zu dieser Art Musik. Im Video zur gleichnamigen Single, läuft er vor sich selbst davon, erinnert ein bisschen an das Ramazotti Video zu Piu bella cosa, das etwas früher entstand. Allerdings lief Ramazotti Michelle Hunziger nach und wurde beim Autostopp nicht – wie Herbert – fast von einem Klein-LKW überfahren.

Happy birthday.

Gardening

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Langsam starten wir in den Frühling und nachdem wir im Mai sehr umtriebig sein werdene – zahlreiche Feste wie Erstkommunion und Hochzeiten in verschiedenen Bundesländern  stehen bevor – fangen wir schon jetzt an, den Garten sommerfit zu machen.

Auch der Pool wird wieder ausgewintert.

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Wahlfahrt

In zwei Wochen wählen wir in Österreich unseren neuen Bundespräsidenten. Das heißt nein, so kann man das nicht sagen, in zwei Wochen entscheiden wir, wer in die Stichwahl Ende Mai kommt. Denn diesmal gibt es besonders viele Bewerber und es ist noch nicht mal ganz klar, wer davon es in die nächste Runde schaffen wird.

Ich liebe Diskussionen der Kandidaten und schaue das wirklich gerne im Fernsehen an, obwohl ich sonst kaum mehr fernsehe. Ich mag weniger, dass Richard Lugner (obwohl er keine Chance auf das Amt hat und man ihm gegenüber durchaus Vorbehalte haben kann), vom ORF nicht besonders fair behandelt wird. Einerseits ist er in den Zweier-Diskussionsrunden vom ORF nicht vorgesehen, andererseits hat Armin Wolf es in der ZIB2 meines Erachtens nicht geschafft, ihn objektiv und sachlich zu interviewen, was ich schade fand.

Der Wahlfahrt – ein hübsches ORF-Format, in dem die Kandidaten mit dem Journalisten Hanno Settele im Retro-Mercedes zu Wahlauftritten chauffiert werden, ein paar Aufgaben bewältigen müssen und sich unterhalten, dazu gibts gute Musik – ist es besser gelungen, Lugner objektiv zu behandeln. Und siehe da: Lugner kann ganz normal antworten, wenn er normal gefragt wird. Überhaupt war spannend, wie die Kandidaten mit diesem Format umgehen. Nachdem es sich mehr um ein Gespräch, denn eine hartes Interview handelt, befindet sich der jeweilige Kandidat in einer Art halböffentlichem Raum, in dem er manchmal schon fast vergisst, von Kameras beobachtet zu werden.

Die Kandidaten können unterschiedlich gut mit dieser Situation und Settele umgehen, diesmal von relativ schlecht, nach eigener Aussage (Irmgard Griss), bis erstaunlich souverän (Andreas Khol). Das bedeutet m.E. nicht, dass man deshalb seine Wahlentscheidung trifft oder ändert, aber es ist doch spannend, die Kandidaten von einer anderen Seite kennenzulernen. Van der Bellen erzählt einen jüdischen Witz, Lugner spricht über seinen im Krieg gefallenen Vater, Hundstorfer über seine Anzüge, Hofer kommt gleich mit dem falschen (nämlich flimmernden) Sakko. Und wer hätte gedacht, dass Khols Sohn dieselbe Vorliebe für Kuh-Augen mit langen Wimpern hat wie ich? Dass das ein bisschen strange ist, steht auf einem anderen Blatt….

Nächste Woche, am 14. April, freue ich mich auf Zwei im Gespräch mit jeweils (Nomen est Omen) zwei Kandidaten in Diskussion. Wie gesagt ohne Richard Lugner – aus organisatorischen Gründen…

Gelassenheit

Gestern war ich mit einem Nachbarn und insgesamt vier Kindern zwischen sieben und acht rollern bei uns an der alten Donau. Die Kinder waren außer Rand und Band (as usual), aber wir hatten sie immer im Blick.

Einmal sind sie allerdings in Richtung Straße um eine Kurve gefahren und damit aus unserem Sichtfeld.

Nachbar: Na ja, sie wissen ja, dass sie bei der Straße stehenbleiben müssen. Und ich hör keine Schreie…

Ich: …und auch keine quietschenden Reifen…

Nachbar: ….niemand weint…

Ich: …und es hat auch kein Auto gehupt….

Nachbar: Also alles bestens.

Hab kürzlich auf Twitter gelesen, im ersten Jahr als Eltern lernt man auf Schlaf zu verzichten, im zweiten auf Freizeit und im dritten auf Kontrolle. Dann kann man alles. Da ist schon was dran. Allerdings kann die spätere Gelassenheit auch mit Erschöpfung verwechselt werden. Harhar.

Wallfahrt

Nachdem auf orf gerade wieder die Wahlfahrt mit Hanno Settele stattfindet – eines der wirklich gelungenen ORF-Formate – hieß es für uns dieses Wochenende: Wallfahrt nach Maria Grün. Diese kleine Kirche liegt im Prater, gleich beim Lusthaus.

Und zwar mit der Erstkommunionsgruppe. Theoretisch hätte man von der Kirche zu Fuß gehen können, das hätte aber sehr lange gedauert. Und man hätte genauso komplett mit den Öffis hinfahren können – das wäre aber fad gewesen und keine wirkliche Wallfahrt. Also wars ein Kompromiss, wir sind mit der Schnellbahn von Floridsdorf zum Praterstern gefahren, und dann mit der U2 bis Donaumarina anschließend beim Heustadelwasser (siehe Foto)….

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…vorbei, am Rande des Praters zur Kirche. Dauer mit kleineren Aufenthalten ca. 40 Minuten.

DSC_0524(zum vergrößern anklicken!)

Die Kirche – mitten im Nirgendwo – ist sehr hübsch und durchaus gut frequentiert: drei Taufen fanden hintereinander statt. Wir durften zwischendurch mal rein und haben ein bisschen gesungen und gebetet. Danach wurde die Jause verzehrt (das Kind hatte sich Schnitzel auf Brot gewünscht, die ich gestern in großer Zahl hergestellt habe) und verstecken gespielt. Während die restliche Gruppe dann nachhause fuhr, gingen wir mit zwei Schulkollegen auf den  – beim Lusthaus befindlichen – Spielplatz und verbrachten da noch einige Zeit in der Sonne.

War ein sehr netter Tag mit viel frischer Luft!

Weitere Bücher to do’s

Nachdem ich jetzt mit Christine Finkes Buch fertig bin, werde ich mich nun den nächsten Büchern widmen und da gibts, wie erwähnt, einige, die mich interessieren.

Begonnen habe ich gerade mit Schöne Welt, böse Leut’ – Kindheit in Südtirol, das ich von meinem Schwager zum Geburtstag bekommen habe. Ich bin schon sehr gespannt, denn ich bin ja in Südtirol nur angeheiratet und konnte anfangs mit dem Land nicht soviel anfangen, vor allem, weil ich beim ersten Besuch die Menschen überhaupt nicht verstanden habe. Also ihre Sprache. Und auch sonst… Das hat sich mittlerweile geändert und meine drei Monate dort haben mich dem Land sehr viel näher gebracht, vieles verstehe ich dort nun viel besser. Und das Buch wird vielleicht noch einiges weiteres erhellen.

Gerade verschenkt habe ich Andrea Maria Dusls So geht Wien, das ich dann aber auch lesen mag. Es beschäftigt sich, wie der Titel schon sagt, mit Wien und den Dingen, die man sogar als Ur-Wiener vielleicht nicht weiß. Laut Dusl ist Wien, “die Stadt mit den meisten Klischees pro Quadratzentimeter”, sie nennt 24 Kriterien, die einem Wiener zu einem Wiener machen, und sagt gleich, dass diese Liste gerne vom Leser durch eine gleichwertige ersetzt werden kann. Darüber mach ich mir mal Gedanken. Außerdem erklärt sie, dass Schönbrunn eigentlich rosa sein sollte und, wer Jack und Joe und Jill sind. Ich bin schon recht neugierig auf das Buch.

Weitere to reads der nächsten Zeit:

Hierbei handelt es sich übrigens nicht um einen sponsored post. Leider. Harhar.

Allein, alleiner, alleinerziehend

Im Moment habe ich einige Bücher (teils virtuell) auf dem Nachtkästchen liegen. Gerade hab ich Christine Finkes Erstling Allein, alleiner, alleinerziehend fertiggelesen.

Ich bin zwar nicht alleinerziehend, kenne Finke allerdings von ihrem Blog Mama arbeitet und lese sie dort sehr gerne. Sie berichtet auf dem Blog und auch ihrem Buch von ihrem Alltag als Alleinerziehende mit drei Kindern. Finke gehört zu den Alleinerziehern, die komplett auf sich gestellt sind, da der Vater seinen Verpflichtungen quasi nicht (abgesehen von einer Woche im Jahr) nachkommt, die Großeltern leben weiter entfernt und sind auch schon älter, sie hat also kein Backup für den doch oft aufreibenden Alltag mit Kindern.

Außerdem ist sie selbstständig tätig. Auch beruflich fehlen also gewisse Sicherheiten. Andererseits, und das schreibt Finke selbst, wäre es in ihrer Situation auch schwierig, ein Angestelltendasein zu führen, denn die Kinder haben natürlich oft frei und/oder sind krank, verletzten sich, können aus vielerlei Gründen nicht in ihre Betreuungseinrichtungen. Als Selbstständige (das ist auch meine Erfahrung) hat man da einen Vorteil, wenn gleich sich nähernde Deadlines, Akutprojekte und ähnliches einen manchmal ebenfalls ganz schön unter Druck setzen können.

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Trotz des schwierigen Themas liest man Finkes Buch fast in einem Rutsch durch und das liegt an ihrer Schreibweise, die so locker-leicht ist, wie man sie gerade hier nicht wirklich erwartet. Finke hat, trotz aller Schwierigkeiten, ihren Humor und die Liebe zum Leben nicht verloren, wenngleich sie auch nicht beschönigt, dass ihre Situation sie oft an die Grenzen des Erreichbaren führt. Denn wenn man schon als herkömmliche Mutter kaum krank werden kann, abendliche Ausgänge oft generalstabsmäßig geplant werden müssen und man immer den Kopf voll mit to do Listen hat, so ist es bei Finke naturgemäß (3 Kinder, kein Geld für Babysitter) fast ein Ding der Unmöglichkeit.

Ich hoffe, dass Finkes Buch dazu beitragen wird, die Leistungen von Alleinerziehenden nicht nur mehr zu schätzen und nicht über ihre Lebenssituation zu urteilen – tatsächlich ist niemand gefeit davon, irgendwann mal in diese Lage zu kommen – sondern auch den Familienbegriff dahingehend zu erweitern, dass sie als vollwertige Familien gelten, ebenso wie die klassische Vater-Mutter-und-zwei-Kinder Konstellation.

Aufgrund der leichten Lesbarkeit des Buches und Finkes Stil generell würde ich mich freuen, bald einen Zweitling zu lesen.

Easter Holidays 3

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Heute haben wir am Vormittag einen kleinen Ausflug bei uns an der oberen alten Donau gemacht. Der Sohn ist mit dem Rad gefahren, ich war zu Fuß unterwegs.

So richtig strahlend sonnig wars ja nicht unbedingt, aber die Luft war mild und ein paar nette Fotos konnte man trotzdem schießen. Und das Rad konnte auch wieder aus dem Winterschlaf geholt werden.

 

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Easter Holidays 2

Gestern waren wir am Ostermarkt Schönbrunn. Zu Schönbrunn hab ich eine besonderes Beziehung, weil ich vor gut zwanzig Jahren eine zeitlang im Schloß gearbeitet habe, als Schauraumaufsicht, Garderobiere und Auskunftsperson für Touristen.

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Klassisch in Schönbrunn sind diese aufgestellten, “zerbrechenden” Eier, die mit Blumen gefüllt sind. Ich finde, es sieht sehr hübsch aus. Ansonsten bietet der Markt eine relativ große Anzahl an verschiedenen Standeln, mit hochwertigen Produkten wie selbstbemalten Eiern, Marmelade, Ziergegenständen, Osterbaumbehang und ähnliches. Aber alles relativ unkitschig und oft handgearbeitet. Man kann entspannt über den Markt bummeln, auch wenn viel los ist, ist doch genug Platz, um sich nicht gegenseitig zu bedrängen. Dennoch macht ein Schild auf die Möglichkeit eines Diebstahls aufmerksam.

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Der Sohn hat sich ein Küken zum Aufstellen ausgesucht (und ein Schwein aus Holz, ja, es gibt sogar am Ostermarkt Schweine) und dann gemein, ein Küken wäre ein Nestflüchter, das haben sie in der Schule gelernt.  Als ich ihn frage, was das bedeutet, Nestflüchter, meinte er, so genau habe er sich das nicht gemerkt. Darauf ich: “Heißt das, sie laufen aus dem Nest direkt auf die Straße und werden dort von einem Auto überfahren?” Biologie kann ich.

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