almis personal blog

emmys

die emmys wurden heute nacht verliehen. 

kurzes fazit: mad men kassiert ab und charlie sheen schließt frieden mit den machern seiner ex-serie. 

und – alec baldwin, der die veranstaltung boykottiert hat, weil fox einen witz über den murdoch-skandal aus dem programm genommen hat, twittert heute morgen:

"who won the emmys? did i win? no??! shit!" gratuliert aber im nächsten tweet seinem konkurrenten jim parsons (the big bang theory) und allen anderen gewinnern.

powerscourt garden

wir sind aber auch mal aus dublin rausgefahren und haben u.a. die powerscourt house and gardens angeschaut (also vor allem gardens). 

im park des schloßes gibt es mehrere stationen, die man in rund einer stunde fußweg besuchen kann, darunter ein turm, einen japanischen garten, einen see…

am besten hat mir aber der haustierfriedhof gefallen, in dem die kinder des hauses ihre tiere bestattet haben, samt grabsteinen und inschriften. zb. eugenie, die folgendermaßen beschrieben wird:

"jersey cow. died 1967 aged 19. she hast 17 calves and produced over 100.000 gallons of milk."

sehr liebevoll gestaltet!

unbelievable

ich frage mich wirklich, wieviele prominente es in zukunft noch geben wird, die sich zu irgendwelchen vergleichen mit dem nationalsozialistischen regime hinreißen lassen werden. 

ich meine, hat das irgendjemand in den letzten jahren (und es kam ja nicht gerade selten vor) positive publicity gebracht? hat das je einen angenehmen eindruck hinterlassen, hat es die popularität der betreffenden person erhöht?

ich meine was erwartet man sich, wenn man solche dinge von sich gibt? dass die öffentlichkeit sagt: "oh ja genau, das war jetzt doch mal ein passender nazi-vergleich?" 

the spire

das verstörendste monument in dublin ist vielleicht der millenium spire. es handelt sich dabei um ca. 120m hohe metallnadel auf der o’conell street.

eigentlich sollte sie – wie der umgangssprachliche name sagt – rechtzeitig zum millenium fertiggestellt werden, tatsächlich beendet wurde die arbeit aber erst drei jahre später. ja irgendwie logisch, kam das jahr 2001 doch relativ überraschend und plötzlich.

the spire

die kosten für die errichtung betrugen ca. 4 millionen euro, die kosten fürs putzen und instandhaltung verschlingen angeblich auch mehrere hunderttausend euro im jahr. aber das ding (auch genannt stiletto in the ghetto oder stiffy by the liffey)hat was. es wirkt irgendwie verrückt und spooky, besonders wenn es etwas bewölkt/neblig ist.

abends ist the spire beleuchtet.

oscar wilde

dublin hat viele berühmte literaten als söhne der stadt wie etwa james joyce, jonathan swift, george bernhard shaw, samuel beckett…und eben auch oscar wilde

wilde haben die dubliner ein denkmal gesetzt, und zwar das eines lümmelnden connaisseurs im park am merrion square, mit blick auf sein ehemaliges wohnhaus, in dem jetzt eine amerikanische uni ihren sitz hat. 

von der einen seite betrachtet lächelt wilde…

 …von der anderen seite sieht er etwas skeptisch aus…

nett fand ich zwei säulen, die gegenüber angebracht sind und an die zahlreiche oscar wilde-zitate gekritzelt wurden. ok, etwas leserlicher hätte man da und dort schon schreiben können, aber die idee ist gut.

dort finden sich so tolle wilder zitate wie etwa: "nothing that is worth knowing can be taught" (wäre doch ein netter spruch für die uni gegenüber, harhar) oder "the well bred contradict other people – the wise contradict themselves." oder "we are all in the gutter but some of us look to the stars".

brilliant auch dieses zitat:

"for he who lives more lives than one

more deaths than one must die".

typical dublin

in meinem reiseführer wird auf die typischen dublin-klischees hingewiesen:

fröhliche rothaarige menschen, gemütlichkeit, idyllische landschaft, gepflegte häuser und parks…tja und was ich in den drei tagen so beobachtet habe, existieren diese klischees nicht völlig grundlos.

grand canal

portobello college

christ church

typical dublin doors

in meinem airlingus flugzeug befanden sich jedesmal ein halbes dutzend
rothaariger (neben mir saß sogar ein mann mit rotem vollbart!), die dubliner sind sehr zuvorkommend, auf den straßen geht es
friedlich zu, man fühlt sich jederzeit sicher und tja: die stadt
selbst ist die wohl untypischste großstadt, die ich bisher bereist habe.
die häuser haben selten mehr als zwei oder drei stockwerke. alles ist
überschaubar, idyllisch und lieblich.

wäre auf der einen seite der skala los angeles, so wäre auf der ganz entgegengesetzten dublin. 

full irish breakfast

full irish breakfast, september 2011

an meinem ersten abend in dublin sind wir gleich einkaufen gegangen, um uns am samstag und sonntag ein full irish breakfast zaubern zu können (eine gute basis für tagesausflüge und stadtbummel).

unser frühstück bestand aus gebratenem speck, kartoffelpuffer, rührei, würstel, sowie black and white pudding. black pudding ist sowas wie blutwurst, white pudding ist angeblich leberwurst, und wenn man das weiß, schmeckt man es auch irgendwie raus. harhar. dazu gabs toastbrot, orangensaft und früchtetee. mhmmm, lecker und ausgiebigst.

back from abroad

wieder zurück vom meinem wochenende in dublin

ich bin das erste mal alleine geflogen (und das mit mehr oder weniger latenter flugangst) und habe die gastfreundschaft von irene in irland genossen. danke nochmals, war eine tolle zeit! 

mein sohn hat mich nicht sooo vermisst – umgekehrt wars anders – meinte aber heute beim abholen aus dem kindergarten, ich wäre eine coole mama, weil ich in dublin war.

ich: "wer sagt das?"

er: "der julian."

oh vielen dank julian, you made my day!

mehr zum trip dann in kürze…

all the presidents men, zwei

wie dem auch sei, es wurde daraus ein großartiger, packender film.
goldman führt es darauf zurück, dass er sich auf die ereignisse
konzentriert hat, die selbst aufmerksame watergate-beobachter noch nicht
kannten oder nicht bewusst wahrgenommen hatten. obwohl watergate
monatelang in den medien präsent gewesen war, gelang es ihm, den film
spannend zu gestalten. dazu kommen die hervorragenden leistungen von
redford und hofmann, damals die größten stars in hollywood, heute
legenden. dennoch erschienen sie nicht wie stars, sondern wie unbekannte
journalisten der washington post.

obwohl im film wenig zeit dazu bleibt,
die charaktere auch privat zu porträtieren, schafft goldman es diesen und
jenen momenten, ihnen profil zu verleihen, etwa als eine potentieller
informant meint: "wissen sie, eigentlich bin ich überzeugter
republikaner" und redford entgegnet: "das bin ich auch". der blick von
dustin hofman in dieser szene spricht bände. die beziehung der beiden wird weniger durch lange dialoge definiert (denn davon gibt es schon so genug), auch nicht durch schilderung des privatlebens, sondern wirklich oft durch details, dadurch, wie sie sich – im wahrsten sinn des wortes – näherkommen. etwa wie beide am anfang des films immer mehrere schritte voneinander entfernt zu einem interview gehen, später dann gemeinsam im auto fahren und am schluß auch gemeinsam mahlzeiten einnehmen und sich gegenseitig in ihren wohnungen besuchen. 

der film ist auch
amüsant, wenn auch nicht so witzig wie er eigentlich sein könnte –
goldman musste viele gags streichen, die er so in den
redaktionskonferenzen der washington post mitgeschrieben hatte. der
redakteur harry rosenfeld (im film verkörpert von jack warden)
war der geborene entertainer und die konferenzen waren zum schreien
komisch, wie goldman berichtet. die redaktion wollte aber nicht, dass es im film so aussähe als
wären sie keine seriösen journalisten, sondern clowns. seufz. ich denke, es war wirklich nicht leicht, diesen film zu realisieren.  

all the presidents men war für 8 oscars nominiert und hat schließlich vier davon erhalten.

all the presidents men

all the presidents men ist ein film, der sehr viel davon beinhaltet, was in den standardwerken zum drehbuch-schreiben als absolutes no go gilt:

er vermittelt sehr viele, sehr komplexe informationen, er besteht aus unzähligen, oft auch langen dialogen, er besteht aus dutzenden, oft auch langen telefongesprächen, er behandelt ein politisches hochbrisantes thema, das monatelang die us-medien dominiert hat, es fallen viele namen, die man sich kaum merken kann, das ausgangsmaterial darf kaum verändert werden, muss aber einen neuigkeitswert für die zuseher haben usw.

william goldman, der drehbuchautor, der für seine arbeit 1977 mit dem oscar ausgezeichnet wurde, schreibt in seinem buch das hollywood geschäft (übrigens ein gleichermaßen interessantes wie amüsantes, freches und oft auch selbstgefälliges buch), dass er keine seiner arbeiten nachträglich bereut, aber von all the presidents men würde er rückblickend betrachtet die finger lassen. zuviele köche wollten damals mitmischen, robert redford hatte das material gekauft, carl bernstein, einer der beiden journalisten, die watergate aufdeckten, kochte sein eigenes süppchen, indem er mit seiner damaligen frau nora ephron (ebenfalls drehbuchautorin) ein script schrieb, das goldmann sabotieren sollte und viele komplizierte details mehr.

ein weiteres problem war, dass robert redford die rolle des bob woodward spielen sollte und man einen ebenbürtigen hollywood-star für den 2. aufdecker bernstein finden musste, um das gleichgewicht zu halten – und den fand man auch letztendlich, in dustin hofmann, ansonsten wäre das projekt wahrscheinlich gestorben. dann fingen die probleme goldmanns mit regisseur alan j. pakula an, in das hollywood geschäft vermerkt er: "er (pakula, anm.) kann wunderbar mit schauspielern umgehen. aber ich war nun mal leider kein schauspieler." wann immer goldman ihn fragte, wie genau er eine szene ändern sollte, dann lautete pakulas antwort: mach es auf verschiedene arten, beraub mich nicht der schätze. goldman wurde langsam aber sicher stinksauer.

to be continued…