almis personal blog

the chemistry between us

bei dirty sexy money (2. und leider letzte staffel läuft momentan auf orf) ist mir kürzlich etwas interessantes aufgefallen. 

normalerweise ist es ja so, dass man gefühlsmäßig immer zur ehefrau des protagonisten (in dem fall nick) hält und eine eventuelle rivalin kritisch betrachtet. wieso geht es mir bei dieser serie so, dass sich irgendwas in der ehe von nick und lisa falsch und unpassend anfühlt? und: ist das vielleicht sogar beabsichtigt?

vielleicht liegt es einfach nur daran, dass nicks darsteller, peter krause, in six feet under mit rachel griffiths eine frau an seiner seite hatte, mit der er viel mehr auf einer wellenlänge zu sein schien. die imdb sagt sogar, dass der serien-erfinder alan ball beeindruckt war von der "tangible chemistry" zwischen den beiden. obwohl sie keinen einfachen charakter zu verkörpern hatte.

love stories, zwei

mit 12, 13 beschränkte sich mein musikkonsum vor allem auf – shame on me – kuschelrock. mit 15 hatte ich dann einen freund, der der gitarrist der band the brighton experience1 war. die band spielte british independent musik, was mir gar nichts sagte, und deshalb begann ich, meinen horizont zu erweitern. wir verbrachten nachmittage damit sowas wie jimi hendrix zu hören, pink floyd, led zeppelin oder deep purple. auf "zimmerlautstärke" bei ihm. nicht alles fand ich gut, aber meine hörgewohnheiten veränderten sich doch zusehens.

ebenso änderte sich mein geschmack, was liebeslieder betraf. ich stellte höhere erwartungen an deren lyrics. ähnlich wie bei film wollte ich mir liebe jetzt auch musikalisch neu erklären lassen. von den dire straits stammt das wunderbare romeo and juliet, in denen sich das wohl berühmteste fiktionale liebespaar der welt in einer neuen hippen sprache unterhält. ein "lovestruck romeo" singt ein lied für juliet, "something like you and me babe, how about it?" juliet ist spröde und zieht sich zurück, doch romeo lässt nicht locker: "when we made love, you used to cry, i love you like the stars above…" und dann gibt er zu:  "i can’t do a love song, like the way it’s meant to be."

das verbindet ihn mit dem britischen pop-duo scarlet, das mit seinem independet love song kein herkömmliches liebeslied singen will: "i’m doing it a different way". nämlich: "i’ll show you how to take me – i’ll show you how to turn me on". wenn das alles noch zu konkret ist, kann man auf pink floyd zurückgreifen, die singen "we are just two lost souls swimming in a fish bowl, year after year. running over the same old ground, until we found the same old fear – wish you were here." oder man hält es mit the cure: "i don’t care if monday’s blue, tuesday’s grey and wednesday too, thursday i don’t care about you, it’s friday I’m in love."


1 bezieht sich auf den film quadrophenia von the who, der geschichte von jimmy, einem londoner mod in den frühen sechsziger jahren. in brighton liefern sich die mods und rocker straßenschlachten, in brighton schließlich stürzt sich jimmy am ende das films mit seinem mofa2 von den felsigen klippen der südenglischen küstenstadt.

2 eigentlich: vespa mit vielen tollen spiegeln

love stories

als ich mit 12 oder 13 jahren zum ersten mal den film love story sah – an einem nachmittag nach der schule, bei meiner damals besten freundin b. – war ich irgendwie enttäuscht. 

der titel hatte bei mir sehr hohe erwartungen geweckt, ich hatte mir vorgestellt, in dem film eine perfekte beziehung kennenlernen und diese beobachten zu können. in dem alter in dem wir waren, hat man ja auf der einen seite noch wenig oder gar keine erfahrungen mit dem thema partnerschaft, auf der anderen seite gibt es praktisch nichts, das einen mehr interessiert. b. hatte damals von ihrer verstorbenen großmutter eine wohnung geerbt und wir malten uns aus, dass wir beide diese gemeinsam renovieren würden und später, mit unseren damals noch fiktiven boyfriends, als "hideaway" verwenden würden. aus den plänen wurde natürlich nichts. aber zurück zur love story

oliver (ryan o neal) und jennifer (ali mac graw) lernen sich auf völlig unspektakuläre weise auf der uni kennen, die beiden sind sehr unterschiedlich. oliver ist aus reichem haus, sportlich begabt und in seinem jura-studium nicht besonders ehrgeizig. jennifer dagegen kommt aus bescheidenen verhältnissen, ist kulturell interessiert, eine talentierte musikerin und nimmt ihre ausbildung sehr ernst. aufgrund ihrer gegensätzlichkeit ist ihre beziehung über weite strecken sehr salopp, humorvoll und auch liberal. das bleibt auch so als sie heiraten und eine familie gründen wollen, also schon in jungen jahren einen eher konventionellen weg gehen.

im prinzip hat mich an love story lange gestört, dass die partnerschaft von oliver und jennifer so klischeefrei ist. dass beide partner so selbstbestimmt bleiben. dass man ihre liebe nicht an äußerlichkeiten erkennt. ein paar jahre später fand ich gerade das gut und der film ist – trotz seines wohl bekannten endes – undramatisch, unsentimental. eine liebe absolut unverkitscht darzustellen ist gar nicht so einfach. eigentlich wollte ich heute ja über ein paar songs bloggen, in denen das thema liebe auch unkonventionell behandelt wird, aber jetzt habe ich mich verzettelt. mache das ein anderes mal.

noch was zu love story – das populärste zitat des films lautet: "love means never having to say you’re sorry." ich denke bis heute darüber nach, ob man das so sagen kann. an manchen tagen tendiere ich zu ja, an anderen zu nein.

die echte biedermann

gestern in willkommen österreich (man könnte echt denken, ich krieg geld für die dauerwerbeeinschaltung hier) zu gast: jeanette biedermann. biedermann erscheint im knappen und weit ausgeschnittenen top. 

er: "sind die echt?"

ich: "warte fünf minuten, dann fragt grissemann sie das schon."

wie gut ich ihn doch kenne. ich glaube, fünf minuten hat es gar nicht gedauert. und ja, sie sind echt. also ihrer aussage nach.

nächste woche wirds äußerst interessant, da sind die – von grissemann und stermann parodierten – tv köche alex und andi zu gast. und thomas müller. dieser kriminalpsychologe, der unter anderem beim fall unterweger und franz fuchs im einsatz war.

wort des jahres – wahl

die wahl zum wort des jahres beginnt. 

wie von mir vermutet, ist auch der audimaxismus dabei. und natürlich die schweinegrippe. ich kann mich ja erinnern, dass die medien irgendwann im sommer versucht haben, die schweinegrippe auf "neue grippe" umzubennenen, aber damit sind sie wohl grandios gescheitert. auch noch sehr schön: ungustlvermutung – den ausdruck habe ich zum ersten mal gehört, nehme aber an, dass er etwas mit karl heinz grasser und den machenschaften seiner "freunde" zu tun hat. in dem zusammenhang fand ich übrigens die kurier headline zum thema khg dauergast im schiefen licht äußerst gelungen. auch nur zur wahl stehen: kuschelkurs, kukidentpartei und alphamädchen.

bei den unwörtern gefällt mir vor allem erweiteter suizid in seiner schlichten widersprüchlichkeit. dann gibts noch die unvermeidliche verschrottungsprämie, den analogkäse und die managerboni. an den exiljuden kann ich mich leider auch noch erinnern.

i have got nothing to do today but smile

jetzt höre ich seit tagen simon and garfunkel – angefixt vom angesprochenen simon and garfunkel gag in how i met your mother

simon and garfunkel sind irgendwie kultig. meine eltern hatten daheim alle platten. und mit platten meine ich wirklich diese schwarzen scheiben mit dem loch in der mitte. na gut, sonderlich produktiv waren sie vielleicht nicht, was die quantität betrifft, von 1963-1970 gerade fünf alben. vor allem wenn man sie mit künstler vergleicht, die zur gleichen zeit aktiv waren (beatles: 13 alben, die rolling stones im vergleichszeitraum immerhin neun). dennoch sind viele songs der beiden kult geworden. das liegt meines erachtens vor allem an zwei dingen: zum einen haben sie beinahe den ganzen soundtrack zum film the graduate gestaltet (mrs. robinson!), zum anderen ist ihre letzte platte, bridge over troubled water, etwas, das man getrost als hitalbum bezeichnen kann.

was kann man simon and garfunkel vorwerfen? art garfunkels engelsgleiche tenorstimme vielleicht, die sentimentalität, die über den meisten ihrer songs schwebt eventuell, plumpe metaphern und weisheiten in manchen lyrics ("a rock does not feel pain, an island never crys" aus i am a rock). simon and garfunkel sind aber um einiges vielschichtiger als man das auf den ersten blick erkennen mag. in cecila besingen  ein etwas wankelmütiges mädchen, man könnte auch sagen eine nyphomanin, auf sehr witzige und unverblümte art. keep the customers satisfied – ebenfalls eine uptempo nummer – erzählt von einem dubiosen geschäftsmann, der bei seiner tätigkeit (offenbar einer art haustürgeschäft) keine sehr guten erfahrungen macht: "everywhere i go, i get slanderd, libeled, i hear words i never heard in the bible".

dass sich simon and garfunkel songs auch im neuen jahrtausend noch sehr gut als filmsongs eignen, beweist zach braffs film garden state. the only living boy in new york untermalt eine für den film entscheidende szene. und diese songlyrics sind sowohl charmant – "i’ve got nothing to do today but smile" – wie auch geheimnisvoll: the only living boy in new york? was tut er? "getting all the news i need on the weather report". the boxer letztendlich, ein song, für den hundert stunden aufnahmearbeiten nötig waren, erwischt einen emotional, auch wenn man es nicht unbedingt zulassen möchte. ja, hier herrscht eine gewisse house of the rising sun-aura und der ich-erzähler ist wahrscheinlich etwas selbstmitleidig, dennoch beeindruckt es den zuhörer, dass der offenbar verwundete boxer (mit dem sich der erzähler identifiziert) im ring bleibt: "the fighter still remains."

in der milchbar – das review

nachdem der besuch in der milchbar nun schon ein weilchen her ist – endlich der bericht. 

k. und ich und söhne machten uns also auf, die lokalität speziell für kleinkinder bis 5 jahre zu erkunden. die milchbar liegt am unterem ende der meidlinger hauptstraße, bei der schönbrunner straße, in einem kleinen innenhof. gleich gegenüber ist ein spielplatz. das lokal ist ebenerdig zu erreichen und hat eine türe, die sich von innen nicht allzuleicht öffnen lässt. der aufmerksame leser wird hier schon drei pluspunkte an kinderfreundlichkeit entdeckt haben.

das lokal selbst ist relativ klein, daher aber auch gemütlich, sauber (mamas und kinders sitzen ja des öfteren am boden) und heimelig beheizt; man muss gleich am eingang die schuhe ausziehen, denn die kinder dürfen hier überall krabbeln und robben. die speisekare setzt sich aus gesunden drinks und ein paar imbissen zusammen. ich habe mich für einen bananenshake und einen nusskuchen entschieden und habe es nicht bereut. außerdem wird ein spielbetrag von zwei euro pro kind eingehoben. hat man mehrere kinder, wird dieser beitrag gestaffelt, näheres verrät die speisekarte.

die spielmöglichkeiten – rutsche, bällebad (findet noch jemand diese bezeichnung genial?), lümmelecke, kleines häuschen  – begeistert die kinder und mütter gleichermaßen; denn die mütter können sich tatsächlich fast zwei stunden lang unterhalten, kein kind muss dazu überredet werden, jetzt doch mal fünf minuten am tisch sitzen zu bleiben und gleichzeitig muss man nicht dauernd aufpassen, dass sich das kind verletzt oder etwas "anstellt" – denn in der milchbar ist per definitionem nix verboten. man kommt relativ leicht mit anderen ins gespräch (besucher als wir dort waren: mamas, omas, schwangere – es klingt wie ein klischee, aber es entspricht den tatsachen) und die kids knüpfen auch schnell kontakte.

fazit: ein wirklich kinderfreundliches lokal, dass auch für erwachsene attraktiv ist. und man ist gerade im winter – wie schon die kaffeehausliteraten sagten – nicht daheim und doch nicht an der frischen luft.