almis personal blog

Endpunkt

Mit heute ist das Nachlassverfahren meines Vaters beendet. Das ist positiv, es ist ein Abschluss, der dringend notwendig war.

Wie ich schon geschrieben habe, war unser Verhältnis die letzten gut 15 Jahre schwierig bzw. der Kontakt irgendwann quasi nicht mehr vorhanden. Das ging nicht von mir aus und es ist auch nichts vorgefallen, was diese Situation provoziert hätte.

Der heutige Termin, das heutige Gespräch mit seiner Hinterbliebenen, hat nicht alle Fragen beantwortet, das wäre auch schwer möglich, es hat sich aber geklärt, dass es von meiner Seite tatsächlich nichts gegeben hätte, was daran etwas hätte ändern können. Und auch wenn man das im Innersten weiß und aufgehört hat, sich die Schuld zu geben, ist es gut, so etwas tatsächlich dann auch zu hören.

Ein zugegebenermaßen wichtiger Tag für mich.

Sommer Recap

Das Sommerwetter hält an, aber die Schule hat wieder begonnen, also ein kleines Recap von den Dingen, über die ich noch nicht berichtet habe. Der Sommer war wirklich schön für mich, obwohl gar nichts Spektakuläres passiert ist (oder auch deshalb?)

Zweimal Kino mit dem Kind:

Nein, wir haben nicht Air gesehen, sondern einmal Mission Impossible – Dead Reckoning, mir fällt bei den MI Filmen auf, dass sie sehr oft Untertitel haben, die ich googlen muss. Ich wusste nicht auf Anhieb, was “Reckoning” heißt und ich wusste damals auch nicht, was “Rouge Nation” heißt, und, dass “Fallout” tatsächlich das heißt, was man glaubt, dass es heißt, wusste ich auch nicht. Aber zum Film: Er war echt lustig. Natürlich auch eine Menge Action, aber sehr selbstironisch, ich sag nur Verfolgungsjagd in Rom. Außerdem haben wir noch Gran Turismo gesehen, bei dem es darum geht, dass die besten Autorenn-E-Sportler die Chance bekommen, echte Rennen zu fahren (nach einer wahren Begegenheit). Auch sehenswert, wenn auch nicht Arthouse Kino in dem Sinn, harhar.

Es gab gutes Essen…

Beim Italiener, nona, sieht man kaum.
Geburtstagsfrühstück mit M. im Garten

… und wir haben Ausflüge gemacht – es geht jedes Jahr immer noch einmal im Sommer in den Familypark Burgenland. Die Kids wollen das nach wie vor, ist auch nicht so verwunderlich, schließlich gibt es immer mehr Fahrgeschäfte für Jugendliche dort (wo ich niemals einen Fuß hineinsetzen würde, weil es so arg ist) und es ist einfach eine schöne Tradition mit der Volksschulfreundin vom Kind. Diesmal neu, diese Wasserbahn (Name vergessen), ideal an einem heißen Tag, an einem nicht so heißen kann man einen Regenschutz dafür ausborgen:

Ich war dann noch auf einer zweiten O-Töne Lesung, die aber – wegen des ausgesprochen sommerlichen Wetters Anfang August (einmal hatte es gefühlt laut Wetterapp 8 Grad) indoor stattgefunden hat, und zwar mit Fabian Walkolbinger, der aus seinem Debüt Kaiser der Obdachlosen las und Milena Michiko Flasar, die ihr neues Buch Oben Erde, unten Himmel vorstellte. Die Textauszüge waren ganz toll und ich habe das Buch dann gleich auch verschenkt. Flasar hat so angenehm gelesen, dass A., die mich begleitete, und ich feststellten, sie sollte das Hörbuch ihres eigenes Buches einlesen. Ich hätte noch stundenlang zuhören können, zumindest wenn die Sessel nicht so unbequem gewesen wären. Danach outdoor, Muqua bei Nacht:

Dann gabs noch einen Spielenachmittag bei der Freundin:

Keine Ahnung, wie dieses Spiel hieß, es war irrsinnig komplex und wir waren davon genervt, aber wir spielten dann auch noch Spiel des Lebens, und DKT Wien Edition und Activity und Angry Birds Mensch ärgere dich nicht und am Abend war ich hundemüde und das Kind ging tatsächlich um 20 Uhr schlafen. Harhar. Gut, es war auch noch ein bisschen Jetlag dabei.

Sonst war ich viel im Garten, hab gelesen und geschrieben und mich von relativ anstrengenden Arbeitstagen (aber das ist eine andere Geschichte…) ausgeruht bzw. war zweieinhalb Wochen “alleine”, als das Kind die USA bereiste (deshalb der Jetlag).

Meine Foto-Girlande im Haus

Danke für die Aufmerksamkeit.

Aus Venedig

Jetzt hab ich eben erst über Coopers Nase geschrieben, da gibts schon den nächsten Shitstorm in Venedig: Adam Driver spielt Enzo Ferrari und er ist nicht mal Italiener! Kulturelle Aneignung ahead! Ja wissen denn die Menschen, die sowas fordern nicht, dass Driver bereits Maurizo Gucci in House of Gucci gespielt hat? Das ist sowas wie die kleine Matura – vier Klassen Hauptschule und eine Tanzstunde, zwei Rollen mit einem italienischen Akzent, kleiner Italiener. Puh, ich krieg sicher auch gleich einen Shitstorm.

Und Roman Polanskis Film The Palace ist in Venedig, na ja, wenn ich schreibe durchgefallen, wäre es eine Untertreibung, weil in mehreren Reviews stand, es ist der schlechteste Film seiner gesamten Karriere (und er ist immerhin 90). Der Plot von The Palance: Reiche und verwöhnte, von Schönheitsoperationen entstellte Menschen feiern dekadent und es endet im Chaos, erinnert sehr an Triangle of Sadness von Ruben Östlund vom letzten Jahr. Nur, wird in den Kritiken bemerkt, die brachiale Version davon. Und wenn man bedenkt, dass auch Triangle of Sadness nicht gerade das war, was ich als subtile Interpretation des Eat The Rich-Topos bezeichnen würde, muss man sich da wirklich fürchten.

Schulbeginn für Fortgeschrittene

Heute ist also wieder ein erster Schultag. Mein vorvorletzter als indirekt Betroffene (so nehme ich zumindest an) und wieder kenne ich einige Menschen, deren Kinder heute den ersten Tag in Volksschule, Gymnasium oder weiterführender Schule haben. Aber erstmals habe ich heuer auch Freundinnen, deren Kinder nicht mehr in die Schule gehen, weil sie im Juni maturiert haben.

In einer Facebook Gruppe wurde darüber diskutiert, wie schlimm die Pubertät nicht ist und ich hatte wieder mal die unpopular opinon, dass die Kleinkindzeit soviel herausfordernder ist, zumindest für mich war. Wie ich dem Kind gesagt habe: Wenn wir uns heute auf die Nerven gehen, dann kann sich jeder stundenlang in sein Zimmer verziehen und wir müssen nicht miteinander interagieren. Versuch das mal bei einem Dreijährigen! Mein Kind fand das sehr lustig, aber ist ja wahr.

Ich glaube, die Pubertät des eigenen Kindes ist oft dann schlimm, wenn man vorher alles sehr unter Kontrolle hatte. Das hatte ich nie (harhar), also insofern… Ich bin es auch gewohnt, dass das Kind sowieso immer alles hinterfragt hat. Ein schönes Beispiel aus dem Kindergarten, als ich ihm (damals 4) gesagt habe: “Morgen kommt der Nikolaus zu euch in die Gruppe.” Gegenfrage: “Der Echte?” Weiß man ja auch nicht direkt, was man darauf antworten soll, ohne sich in irgendwelchen philosophischen Abhandlungen zu verlieren.

Jedenfalls ist jetzt wieder Schule und Alltag und Herbst und alles und ich mag diesen Neuanfang im September immer ganz gerne, auch wenn die Umstellung immer etwas holprig ist.

Filme, Herbstsaison

Mit dem 1. September beginnt nicht nur das neue ESC-Jahr, sondern auch die Filmsaison so richtig. Und vieles spricht dafür, dass das ein extrem starkes Film- und Oscar Jahr werden wird.

Mit Oppenheimer, Barbie und Past Lives haben wir ja schon drei Oscar-Fixstarter, und das im Sommer, der tradtionell eher schwachen Jahreszeit für Kinofilme. Gestern hatte Poor Things von Yorgos Lanthimos in Venedig Premiere, der euphorische Kritiken bekommt, vor allem die Hauptdarstellerin Emma Stone. Wenn ich mir die Bilder und den Trailer so anschaue, hab ich meine Zweifel, ob mich dieser Vibe kriegt – Sidestep: Ich habe The Lobster gesehen, der mir am Anfang sehr gut gefallen hat, über die Zeit allerdings für mich so einen absurd-naturalistischen Depri-Spin bekommen hat, dass ich dann doch unschlüssig war. Und ich glaube, das ist ein bisschen so das Markenzeichen von Lanthimos, aber natürlich werde ich Poor Things eine Chance geben.

Außerdem haben drei (quasi) Biopics in Venedig Premiere. Da wäre einmal Maestro von und mit Bradley Cooper, der im Vorfeld ja schon Diskussionen ausgelöst hat, wegen Coopers falscher Nase (seufz) und zweitens Priscilla über Mrs. Presley, der neue Film von Sofia Coppola. Und dann noch Ferrari, eine Michael Mann Produktion, über Enzo Ferrari, in der Hauptrolle Adam Driver (sic!).

Neben Venedig findet auch gerade das Filmfestival in Telluride, Colorado, statt, das in Europa immer so ein bisschen unter dem Radar läuft. Auch dieses bietet heuer große Namen, etwa die des Regisseurs Alexander Payne, der uns Filme wie Sideways und The Descendants geschenkt hat, also kleine tragikkomische Indie-Perlen. Er arbeitet wieder mit Paul Giamatti zusammen, diesmal für den Film The Holdovers. Die Regisseurin Emerald Fennell, die erst kürzlich mit Promising Young Women ihren Durchbruch geschafft hat, portraitiert in Saltburn eine exzentrische Adelsfamilie, hochklassisch besetzt mit Barry Keoghan (bekannt aus The Banshees of Inisherin), Rosemunde Pike (Gone Girl) und Carey Mulligan (die Hauptdarstellerin aus eben Promising Young Women)

Außerdem in Telluride, der Film All of Us Strangers, dessen Plot ein bisschen verstörend klingt – ein Mann reist in die Zeit zurück und trifft dort seine Eltern kurz vor deren Tod, okaaay, aber die Besetzung mit Paul Mescal (aus Normale Menschen und Aftersun), der spätestens seit seiner Oscarnominierung für letzteren Film richtig durchstartet und Andrew Scott – ja, der “Hot Priest” aus Fleabag – also das klingt schon recht fein!

Past Lives

Während das Kind letztes Wochenende Barbenheimer gesehen hat, habe ich mir Past Lives angeschaut.

Past Lives ist das Spielfilmdebut der südkoreanisch-kanadischen Regisseurin Celine Song. Der Plot ist rasch erzählt: Die 12-jährige Young Na wandert mit ihrer Familie nach Kanada aus, und lässt dabei nicht nur ihre Heimat Korea, sondern auch ihren Freund Hae Sung zurück. 12 Jahre später treffen sie sich online wieder, weitere 12 Jahre danach besucht er sie in New York, wo sie mittlerweile lebt. Young Na bzw. jetzt Nora (Greta Lee) ist mittlerweile mit Arthur (John Magaro) verheiratet, während Hea Sung (Teo Yoo) gerade eine Trennung hinter sich hat. Die beiden erinnern sich an das, was sie verbunden hat und stellen sich dabei die Frage, wie ihre (gemeinsame?) Zukunft aussehen soll.

Past Lives hat euphorische Kritiken bekommen und ja, dafür, dass das ein Debüt ist, wirkt dieser Film erstaunlich, wie soll ich sagen, routiniert? Drehbuch, Kamera, Schnitt, Musik, Schauspieler – alles passt, fügt sich zu einem geschmeidigem Gesamtwerk zusammen, das sich mit meinem Lieblingsthema beschäftigt: Menschliche Beziehungen. Die Romantik und Magie dahinter. Was Menschen verbindet, was Menschen trennt – auch wenn sie gerne zusammensein wollen. Und im Falle von Past Lives kommt auch noch Culture Clash hinzu, wie lebt man, wenn man die Heimat, ja sogar seinen Namen zurücklässt und anderswo ganz neu anfängt?

Aber – und ich weiß, es ist ein Jammern auf hohem Niveau – ganz erreicht mich diese Beziehungsgeschichte doch nicht. Obwohl sie langsam und unkonventionell erzählt ist (wie ich es mag), auch wenn sie weder platt noch pathetisch ist, auch wenn sie spannende Dialoge beinhaltet. Aber ganz komme ich speziell dieser Nora nicht nahe, genausowenig wie Hea Sung ihr nahe kommt. Diese Beziehung läuft ein bisschen nach dem Muster “The Chase” ab. Er vergöttert sie, sie entzieht sich ihm; wenn sein Interesse zurückzugehen scheint, dann meldet sie sich wieder, er beißt wieder an etcetera. Aber generell ist Nora diejenige, die ihn auf Distanz hält und es liegt nicht nur daran, dass sie verheiratet ist (denn das war sie bei ihrem ersten “Wiederfinden” nicht) und ihr Ehemann ist genau genommen in einer ähnlichen Position wie Hae Sung.

Nun fragt man sich zurecht, wo das hinführen soll und ich werde das nicht spoilern. Ich finde, der Film löst das auf eine sehr schöne und mystische Art auf, auf eine Weise, mit der man nicht rechnet. Aber trotzdem fehlt mir irgendwie etwas. Vielleicht etwas mehr… hm, Information? Past Lives wird gerne mit der Linklater Before Trilogie verglichen, aber das trifft es m.E. auch nicht wirklich, es sei denn, man zieht bei jedem Film Parallellen, wo ein Mann und eine Frau spazierengehen und sich poetische Gedanken machen.

Fazit: Past Lives ist ein sehr guter Film, von dem ich mir erwartet habe, dass er mich tiefer beühren wird, als er es tatsächlich hat. Vielleicht ist mir auch gerade nicht so nach Liebesgeschichten. Vielleicht verstehe ich zuvieles an Korea nicht. Vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch. Aber nichts destotrotz: Es ist ein sehr guter Film.

Am Schneeberg

Diese Woche waren wir mit der langjährigen Freundin vom Kind am Schneeberg.

Ich habe uns für dieses Jahr NÖ-Cards gekauft (unbezahlte Werbung), weil wir eben diese Schneeberg Tour mit dem Salamanderzug machen wollten und wenn man diese tatsächlich macht, hat man schon einen Gutteil der Kosten für die ganze Card wieder herinnen.

Wir hatten so schön geplant, dass wir mit dem Zug bis Wiener Neustadt fahren, dann weiter mit einem anderen Zug und dann sind wir auch schon da und können um 11 auf den Berg fahren. Leider hatte die ÖBB andere Pläne und so hat das mit der Durchfahrt nicht geklappt und der vermeintliche Anschlusszug in Meidling ist auch ausgefallen. So saßen wir beim Anker Wiener Neustadt und tranken Kaffee, während wir unseren Salamanderzug auf 12 Uhr umbuchten, was gottseidank möglich war. Generell buchen anscheinend viele Leute ihre Züge um und so werden immer kurzfristig wieder Plätze frei.

Dann waren wir also endlich in Puchberg und warteten auf die Abfahrt:

Die Fahrt ist relativ gemächlich (Zahnradbahn), man könnte dazwischen aussteigen, es gibt vereinzelte Zwischenhalte (zb. zum Buchteln kaufen), und nach 40 Minuten ist man dann am Gipfel. Von dort – relativ angenehme Temperatur, unten 34 Grad oben ca. 10 Grad weniger – gingen wir gleich weiter (querfeldein) zum Waxriegel Gipfelkreuz:

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Der Aufstieg, 24. August 2023 (wer geht schon am Weg?)

Oben angekommen haben wir Mittag gegessen bzw. ich mein lange ersehntes Schokocroissant. Freundin vom Kind.”Das ist dein Highlight es Tages, oder?” Ja! Danach sind wir noch ein bisschen herumgewandert und haben die Aussicht genossen.

Am Schneeberg, 24. August 2023

Danach haben wir die Rückfahrt auch wieder umgebucht und strategisch überlegt, wann wohl weniger Leute fahren. Mein Beitrag dazu: “Aber wenn jetzt viele Leute kommen, dann sind dann auch viele Leute da.” Das Kind: “Wow.” Freundin vom Kind: “Was für eine Erkenntnis.” Ich: “Ja, aber ihr könnt sagen was ihr wollt, ich habe nicht Unrecht.” Harhar.

Unten angekommen ging es noch in den Souveniershop, danach weiteres am Bahnhof Herumgelungere und nach zwei weiteren Zugfahrten waren wir um 18 Uhr wieder zurück und waren also alles in allem von 8 bis 18 Uhr unterwegs. Schon anstrengend, schon viel Fahrerei, sonderlich oft macht man das wahrscheinlich nicht, aber es war lustig und ein schönes Erlebnis und den Salamanderzug kennen wir jetzt auch:

Salamanderzug (Nomen est Omen!)

RIP Toto

Toto Cutugno ist gestorben.

Seinen größten Hit hatte er mit L’Italiano, in dem er die italienischen Stereotype gleichzeitig persifliert, wie auch manifestiert. Da ist von Kanarienvögeln in den Fenstern die Rede, den Spagetthi al dente, der Musik aus den Autoradios, den melancholischen Augen und vor allem von ihm selbst, mit der Gitarre in der Hand, der darum bittet, singen zu dürfen, weil er sei eben ein “echter Italiener”.

Der Song ist zeitlos gut, und ich habe ihn in meiner ESC Playlist, obwohl Cutugno mit einem anderen Lied gewonnen hat und zwar, nachdem er 1990 in San Remo ursprünglich nur Zweiter wurde (mit dem Song Gli Amori). Die Sieger wollten aber nicht zum ESC nach Zagreb fahren und so kam Cutugno zum Zug, der dafür einen speziellen Song komponierte. Es war das historische Jahr 1990 und der ESC war quasi ein Themenabend zum vereinten Europa und Songs mit Titeln wie Somewhere in Europe (Irland), Frei zu leben (Deutschland), Keine Mauern mehr (Österreich) oder Brandenburger Tor (Norwegen). Und eben Insieme: 1992 von Cutugno.

Man soll ja keine Klischees verbreiten, schon gar nicht in der heutigen Zeit, wo alles potentiell irgendwen offended, aber Cutugno ist schon mit der typischen italienischen Lässig/Wurschtigkeit nach Zagreb gereist, hat sich dort einen Chor von Einheimischen zusammengestellt und kam dann in Turnschuhen (damals nannte man die noch so) auf die Bühne, als es noch nicht “salonfähig” war.

Als er dann gewonnen hatte und Rom im folgenden Jahr den Bewerb austrug, moderierte er praktisch unvorbereitet. Gigliola Cinquetti, die andere ESC Gewinnerin für Italien (von 1964), co-moderierte und rettete, was zu retten war. Der gesamte Abend war mehr oder weniger auf Italienisch, so auf die Art, ja wer die Sprache nicht kann, hat eben Pech gehabt, das ist schon sehr badass. Und bei der Punktevergabe schwamm Cutugno dann nur noch, er wusste weder, mit welchen Juroren er sprach, noch wie viele Länder auf französisch ausgesprochen werden.

Vor einiger Zeit wurde der ESC 1991 im Rahmen von #eurovisionagain wieder ausgestrahlt und ESC Aficionado Marco Schreuder twitterte damals:

Ich denke, er hätte genau das gesagt. Weil er ist eben ein echter Italiener! Harhar.

Hier nochmal seine Sieger-Performance in Zagreb. RIP.